Ever & After, Band 1: Der schlafende Prinz (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack) (eBook)
576 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51202-7 (ISBN)
Wahre Märchen beginnen nicht mit ES WAR EINMAL, sondern mit einem Kuss. Mit einer Familie, die von Schneewittchen abstammt, ist Rain Whites Leben schon kompliziert genug. Nun muss sie auch noch einen schlafenden Prinzen küssen! Doch als Rain an ihrem 18. Geburtstag in die Gruft unter dem Tower of London hinabsteigt, löst sie eine Katastrophe aus: Ihr Kuss weckt nicht nur den Prinzen auf, sondern auch einen uralten Fluch. Um die Märchenfamilien zu retten, muss Rain sich sieben Prüfungen stellen - und darf nicht vergessen, dass ihr Herz ihre größte Schwachstelle ist.
Weitere unvergessliche Romance und spannende Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack:
Kiss the Bodyguard:
Bd. 1: Kiss Me Once
Bd. 2: Kiss Me Twice
Bd. 3: Kiss Me Now
Night of of Crowns:
Bd. 1: Spiel um dein Schicksal
Bd. 2: Kämpf um dein Herz
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 45/2023) — Platz 15
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 44/2023) — Platz 11
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 43/2023) — Platz 8
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 42/2023) — Platz 6
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 41/2023) — Platz 1
Stella Tack, geb. 1995, absolvierte nach ihrem Schulabschluss eine therapeutische Ausbildung. Ihre Leidenschaft für mystische Magier, freche Feen, depressive Vampire, abenteuerlustige Zeitreisende, sexy Dämonen, und Bad Boys motivierte sie, selbst in die Computertasten zu hauen. Mit ein wenig Glück, viel Spaß und einer großen Portion Selbstironie schreibt sie seither ihre eigenen knisternden Lovestorys und actiongeladenen Romantic-Fantasy-Stoffe, mit dem sie letztendlich nicht nur sich selbst begeistern konnte. Mit "Kiss me once", 2019 erschienen bei Ravensburger, landet sie einen Bestseller und erzielte beim Leserpreis 2019 der Lese-Community Lovelybooks in der Kategorie "Jugendbuch - Belletristik" den 2. Platz. Mehr über die neusten Projekte, das quirlige Schreib- und Familienleben der Autorin gibt es auf www.stella-tack.com, Facebook und Instagram.
PROLOG
Es war einmal vor sehr langer Zeit, als sich der Anfang in das Ende verliebte. Manche sagen auch, die Sonne habe sich in den Mond verliebt, das Licht in die Dunkelheit, das Gute in das Böse, das Alles in das Nichts.
Die beiden hatten genauso viele Namen wie Gesichter, doch gemeinhin wurden sie der Sonnenkönig und die Königin der Nacht genannt. Sie liebten einander inniglich und regierten als die ersten Götter über eine Welt, die voller Wunder war, mächtig, jedoch auch ungezähmt und voller Chaos. Es dauerte nicht lange, da wurden aus dem Chaos neue Götter und Göttinnen geboren. Die Erste war eine Frau, die aus der Erde selbst zu entsteigen schien, und mit ihr kam Vater Himmel.
Mutter Erde war liebevoll, eine Stimme der Harmonie in all dem Chaos, doch sie konnte auch ungestüm und wild sein und die Welt in ihrer Wut erschüttern. Vater Himmel hingegen war weise, seine Gedanken grenzenlos und sein Wille unbeugsam, doch seine Arroganz und sein Hochmut waren genauso grenzenlos wie der Horizont selbst.
Beide waren auf den ersten Blick vollkommen gegensätzlich, und dennoch existierten sie in perfekter Harmonie miteinander.
Ihnen folgte eine Maid mit Augen voller Unendlichkeit und Haaren gesponnen aus Gold. Wenn sie lachte, ging die Sonne auf, wenn sie träumte, strich der Mond über ihre Wangen. Der Sonnenkönig und die Königin der Nacht liebten sie inniglich, und die Maid wurde fortan Schwester Zeit genannt. Die Welt wurde ruhiger, gezähmt von den Göttern, das Chaos war beinahe versiegt. Nun, beinahe.
Ein letztes Mal noch bäumte sich das Chaos auf. Die Erde erbebte, die Berge spien Feuer in den Himmel. Und mit dem Sturm und dem Regen kam der letzte der Götter. Das Chaos erlosch zu einem kalten Herzen, das von nun an in der Brust von Bruder Schicksal schlug.
Als das Chaos gebändigt war, konnte sich weiteres Leben auf der Erde entwickeln, und so kam es, dass die ersten Menschen begannen, die Welt zu bevölkern. Die Götter waren fasziniert, denn im Gegensatz zu ihnen selbst waren diese Menschen endlich, ihr Leben dauerte nicht länger als ein Wimpernschlag, und dennoch vermochten sie Dinge zu tun, zu denen die Götter selbst nicht fähig waren: Die Menschen brachten Leben hervor. Kinder wurden zu Frauen und Männern, und aus Frauen wurden Mütter, aus Männern Väter. Das Lachen der Kinder klang wie Musik in den Ohren der Götter.
Voller Neugier mischten sich die Götter unter die Menschen, und es heißt, dass sie jene Kinder, die ihnen am meisten am Herzen lagen, mit Magie beschenkten und ihnen Prüfungen auferlegten. Jene Menschen, die diese Prüfungen bestanden, erhielten die Gunst der Götter – und damit neben Magie, Reichtum und Ländereien auch das Geschenk der Unsterblichkeit. So sammelten sich die Günstlinge als Höflinge unter den Göttern, die ersten adeligen Familien, die später als die ersten Märchenfamilien in die Geschichtsbücher eingingen.
Die Menschen waren glücklich, die Welt selbst voller Magie und Wunder, während die Götter in Harmonie regierten. Ihre Existenz war unendlich. Keiner von ihnen kannte Kummer oder Leid. Sie waren glücklich. Nun, zumindest die meisten von ihnen.
»Ich weiß es: Die Königin der Nacht war traurig!«, platzte es aus mir heraus.
»Pst, hör auf zu unterbrechen, Rain«, zischte Fiona mir zu, und das schwarze Haar wehte ihr in der leichten Sommerbrise um die Schultern.
Obwohl Fiona mit zwölf fünf Jahre älter war als ich, behauptete sie immer, wir würden wie Zwillinge aussehen. Doch das stimmte nicht. Fionas Haut war viel heller als meine, da sie viel mehr Zeit in der Bibliothek verbrachte, um zu lernen. Dinge für große Mädchen, wie Großmutter zu sagen pflegte. Und ich war kein großes Mädchen. Zumindest wenn es nach unserer Großmutter ging. Fionas Haare waren lang und glatt, meine eigenen immer störrisch, und seit mein Cousin Avery mir einen Kaugummi in die Haare geklebt hatte, waren sie so kurz, dass sie an den Ohren kitzelten.
Meiner Meinung nach waren das Einzige, was sich bei Fiona und mir wirklich glichen, unsere Augen. Sie waren blau. Ebenso wie Mamas und Tante Lillys und Grandmas Augen. Angeblich hatte Tante Pansy auch blaue Augen gehabt. Damals vor … ich war nicht sicher, vor was, denn Mama und die anderen wurden dann immer still. Aber da Avery, mein Cousin und ihr Sohn, seit ich denken konnte, bei uns war, musste sie schon sehr, sehr lange weg sein.
»Kinder, ich bitte um Aufmerksamkeit!« Grandma ließ das Märchenbuch sinken und blickte uns streng an. Sie saß auf der alten Bank unter dem alten Apfelbaum vor unserem Haus. Mit der langen Nase und dem stechenden Blick erinnerte sie mich immer an eine Krähe. Nur Angst einflößender.
»Rain muss immer stören«, fuhr Fiona mich an.
»Das stimmt doch gar nicht«, rief ich zurück, während mir vor Wut die Hitze in die Wangen schoss. »Die Geschichte ist aber doof. Wir haben sie schon eine Million Mal gehört. Mindestens!«
»Du bist so kindisch«, zischte Fiona und warf das lange Haar hinter sich. Ein Schmetterling flatterte um sie herum. Tiere liebten Fiona. Sie war immer von Schmetterlingen umgeben. Wie eine Blume. Allerdings eine giftige Blume. Ich funkelte sie an.
»Das reicht«, sagte Großmutter, und der strenge Ton in ihrer Stimme reichte aus, um uns beide zum Verstummen zu bringen. Sie rückte ihre runden Brillengläser zurecht, und die goldene Fassung blitzte im Sonnenlicht auf. »Fiona. Es schickt sich nicht für eine junge Dame, die Fassung zu verlieren und laut zu werden.«
»Aber Rain hat …«
»Rain«, unterbrach Großmutter sie und sah mich mit solch einem bohrenden Blick an, dass ich in mich zusammensackte. Großmutters Blick war immer unangenehm schwer. »Rain muss lernen, zuzuhören. Du magst diese Geschichte schon kennen, aber du hast sie nicht verstanden.«
»Ich verstehe sie sehr wohl«, sagte ich trotzig, und Fiona kniff mich ungefällig ins Bein. Ziege.
»Nun, wenn das so ist, kannst du gern zurück ins Haus gehen. Ich bin sicher, Avery freut sich, Gesellschaft zu haben.«
»Nein.« Ich blinzelte sie an und nestelte an einem losen Faden an meinem weißen Kleid herum. Das hohe Gras kitzelte zwischen meinen nackten Füßen. Mein linkes Knie war aufgeschürft, seit ich versucht hatte, auf dem Apfelbaum höher zu klettern als Avery. »Warum darf Avery eigentlich nie mit zur Geschichtsstunde? Ich glaube, er würde auch gern dabei sein.«
Großmutter runzelte die Stirn und schnalzte mit der Zunge. »Avery ist ein Hunter.«
»Ist das schlimm?«
»Er kommt nach seinem Vater. Aber wir, wir sind Whites.«
Wie immer wenn Großmutter das sagte, lag etwas in ihrer Miene, was mir den Atem stocken ließ. Es ließ mich mich wichtig fühlen.
»Wir tragen ein mächtiges und uraltes Erbe in uns. Wir stammen von den ersten Märchenfamilien ab, die von den Göttern selbst mit Magie und Unsterblichkeit beschenkt wurden.
»In unseren Adern fließt blaues Blut, altes Blut, mächtiges Blut. Wir und die anderen Märchenfamilien sind die letzten Erben von echter Magie. Fiona?« Ihr Blick bohrte sich in die Augen meiner Schwester, die ihre zarten Schultern straffte. »Wer waren die ersten Märchenfamilien, die von den Göttern beschenkt wurden?«
»Die Götter haben besonders vielversprechenden Menschen magische Gaben geschenkt und ihnen schwere Prüfungen auferlegt. Wer diese Prüfungen erfolgreich bestanden hatte, bekam die Gunst der Götter und wurde neben Unsterblichkeit auch mit Land und Reichtum gesegnet. Wie viele es genau waren, weiß man nicht mehr, da viele Märchen im Laufe der Zeit verloren gegangen sind, aber ein paar der größten adeligen Höflinge waren die Familien aus: Aschenputtel, Rapunzel, Schneewittchen, Froschkönig, Dornröschen, Schneeweißchen und Rosenrot, Allerleirauh, die sechs Schwäne, Drosselbart, die zertanzten Schuhe, die Gänsemagd und die drei Schlangenblätter.«
»Unter anderem … aber sonst ist das korrekt.« Großmutter wandte sich an mich. »Rain? Welches Erbe tragen wir in uns weiter?«
»Wir stammen von der Familie Schneewittchen ab«, sagte ich wie aus der Pistole geschossen.
»Das ist korrekt«, sagte sie, und ein Ausdruck von Stolz huschte dabei durch ihre Augen.
»Unsere Vorfahrin war Schneewittchen. Sie wurde eine der mächtigsten Höflinge, nachdem sie drei schwere Prüfungen bestanden hatte. Welche Prüfungen waren das, Rain?«
Nervös schielte ich zu Fiona hinüber, die auf dieselbe Weise lächelte, wie es sonst Großmutter tat, wenn sie ihr Gegenüber für dumm hielt, aber zu höflich war, es auszusprechen. Trotzig funkelte ich sie an und sagte: »Sie wurde von einem Kamm vergiftet, einem Korsett stranguliert und erstickte an einem Apfel. Als sie alle Prüfungen bestanden hatte, wurde sie am göttlichen Hof aufgenommen.«
Das ging runter wie Butter. Das Wort stranguliert hatte Avery mir beigebracht.
Fiona presste die Lippen zusammen, ehe sie betont freundlich lächelte und mir den Kopf tätschelte: »Gut gemacht, Rain.«
»Lass das«, sagte ich und wischte ihre Hand von meinem Kopf.
»Was denn? Ich habe dich doch nur gelobt.«
»Nein, du machst dich lustig über mich.«
»Kinder!«, fuhr Großmutter uns an und sah uns scharf an, bis wir wieder voneinander abrückten. Granny seufzte, ehe sie fortfuhr: »Wer kann mir …?«
»Großmutter?«, unterbrach ich sie, und Granny seufzte erneut.
»Was ist, Rain?«
»Welche Gabe hat Schneewittchen von den Göttern bekommen?«, fragte ich leicht...
Erscheint lt. Verlag | 27.9.2023 |
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Reihe/Serie | Ever & After |
Mitarbeit |
Cover Design: Alexander Kopainski |
Verlagsort | Ravensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | ab 14 Jahren • Buch • Bücher • für Mädchen • Geschenk • Geschenkidee • Jugendbuch • Kiss me once • Lesen • Liebe • Liebes-Geschichte • Literatur • Love-Story • Magie • Märchen-Fantasy • New Adult • Night of Crowns • Prinz • Romantasy • romantisch • Schneewittchen • Sexy • Urban Romantic Fantasy • Zweiteiler |
ISBN-10 | 3-473-51202-8 / 3473512028 |
ISBN-13 | 978-3-473-51202-7 / 9783473512027 |
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