Lass es uns wagen (eBook)

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2015 | 1. Auflage
450 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0068-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lass es uns wagen -  Amy Jo Cousins
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Romantisch, sexy, dramatisch: Ein Male/Male-Roman zum Eintauchen und Mitfiebern! Nachdem sein Vater einen landesweiten Skandal verursachte, der ihn ins Gefängnis und seine Familie in die Klatschblätter brachte, will Tom Worthington eigentlich nur eines: sein Studium schnell und unkompliziert zu Ende bringen. Dass sein neuer Mitbewohner vom ersten Tag an versucht, ihn aus dem gemeinsamen Zimmer zu ekeln, ist da sein kleinstes Problem. Für den schwulen Reese Anders ist die Vorstellung, mit einem Mann wie Tom - attraktiv, selbstbewusst, eindeutig hetero - zusammenleben zu müssen, mehr als nur unangenehm. Der Student leidet noch immer schwer unter den Erinnerungen an seine frühere WG und einen Vorfall, der so schrecklich war, dass er sein Leben von einen auf den anderen Tag veränderte. Doch je näher er Tom kennenlernt, desto mehr gelingt es Reese, sich mit der Situation - und mit Tom - anzufreunden. Doch was, wenn zwischen ihnen mehr ist als nur Freundschaft? (ca. 450 Seiten)



<p>Amy Jo Cousins schreibt zeitgenössische Liebesromane, in denen clevere Personen genau die Art von Liebe finden, die sie sich wünschen. Sie lebt mit ihrem Sohn in Chicago, wo sie zu oft twittert, manchmal sehr lange Strecken joggt und nach wie vor darauf warten, dass die Cubs die Baseball-Meisterschaft gewinnen.</p>

Amy Jo Cousins schreibt zeitgenössische Liebesromane, in denen clevere Personen genau die Art von Liebe finden, die sie sich wünschen. Sie lebt mit ihrem Sohn in Chicago, wo sie zu oft twittert, manchmal sehr lange Strecken joggt und nach wie vor darauf warten, dass die Cubs die Baseball-Meisterschaft gewinnen.

1


Sein Bett fehlte.

Tom war total erschöpft. Ein dumpfer Schmerz zog sich vom Nacken bis zum Hinterkopf hinauf und strahlte bis zur Stirn aus. Seine Augen juckten und waren trocken, er fühlte sich am ganzen Körper schmuddelig, und wenn er nicht bald seine Reisetasche abstellen konnte, würde ihm noch der Arm abfallen.

Er war achtundvierzig Stunden ohne Pause gefahren, und das Einzige, was ihn während der letzten zwölf Stunden aufrecht gehalten hatte, war die Aussicht auf eine heiße Dusche und ein Bett gewesen, ein richtiges göttliches Bett am Ende des Weges.

Aber sein Bett war nicht da.

Er öffnete die Tür des Wohnheimzimmers und checkte noch einmal die Zahl auf dem Schild über dem Anschlagbrett, das mit Zitaten, Comics und Fotos bedeckt war, denen er vor Müdigkeit keine Beachtung schenkte. Das Verlangen nach Schlaf machte sich mit Macht bemerkbar. Es war nicht undenkbar, dass er sich die Zimmernummer einbildete.

23 B.

Nein. Die hatte in dem Brief des Wohnheims gestanden, den er seit Juli in seinem Portemonnaie mit sich herumgetragen hatte. Die Worte: »Sie sind für eine Unterbringung außerhalb des Campus im Frances Perkins House für zurückkehrende Studenten vorgemerkt worden«, waren während der letzten zwei Monate ein Mantra für ihn gewesen. Wobei der Ausdruck »zurückkehrend« eine höfliche Formulierung für »zu alt, um die Kinder in den Wohnheimen zu ertragen« war. Den Sommer über hatte er in Boston wie ein Herumtreiber gelebt und gewusst, dass er vor dem ersten September noch zehn Riesen auftreiben musste.

Er war verdammt nah dran gewesen, sich diese Zimmernummer auf den Hintern tätowieren zu lassen, so glücklich war er darüber, das Zimmer ergattert zu haben. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass es einen tatsächlich über Nacht in einen ganz neuen Menschen verwandeln konnte, wenn man auf einmal alles verlor.

Er rief sich zur Ordnung, bevor er erneut begann, sich zwanghaft mit allem zu beschäftigen, was ihm neu war und mit dem er fortan zurechtkommen musste. Er trat drei Schritte in den Raum hinein.

Mist! Er ließ die Reisetasche fallen.

Dies war sein Zuhause für die nächsten Monate, mit Bett oder ohne. Verdammt, warum sollte er sich heute Abend darüber den Kopf zerbrechen? In der rechten Hälfte des Raums wohnte offensichtlich ein anderer Student. An der Wand stand längsseits ein säuberlich gemachtes Bett, außerdem ein hölzerner Schreibtisch und in der Ecke am Fenster ein Bücherregal. Doch die linke Hälfte des Raums war in so etwas wie ein Wohnzimmer umgestaltet worden, der Schreibtisch begraben unter einem Turm von Unterhaltungselektronik, eine Kombination aus Fernseher, DVD-Player und Stereoanlage; und sein Bett – da war sein Bett, verdammt noch mal! – war mit Haufen von Kissen in eine Couch verwandelt worden.

Im Ernst. Er wusste nicht einmal, dass Kissen in dieser Form hergestellt wurden, lange schmale Zylinder, die sich über die ganze Länge des Bettes an der Wand aufreihten, mit einer weiteren irren Ansammlung von Deko-Kissen, die das gesamte Bett überhäuften. Das Ganze sah so bequem aus, dass er binnen Sekunden darauf in komatösen Schlaf hätte sinken können. Aber nach dem beschissen wohlsortierten Farbschema zu urteilen, war sein neuer Zimmerspezi vielleicht nicht der Typ, der einen ungewaschenen, stinkenden Kerl zu schätzen wusste, der auf seinen Designerkissen ins Koma fiel.

Er dachte an den einzigen Bettbezug tief in seiner Reisetasche und fragte sich, ob er sich noch lange genug wach halten konnte, um ihn herauszukramen und sein Bett frisch zu beziehen.

Tom bückte sich und zog den Reißverschluss der Tasche auf. Es hatte keinen Sinn zu lamentieren. Er sollte es einfach hinter sich bringen. Vielleicht sollte er eine Notiz an der Tür hinterlassen, damit sein Mitbewohner wusste, dass er ihn nicht wecken sollte. Vorausgesetzt, er hatte es nicht mit einem Arschloch zu tun, das das als eine Art Herausforderung ansehen würde.

Wenn irgendjemand ihn vor dem Morgengrauen weckte, würde er ihm in die Hand beißen.

Wo war jetzt verdammt noch mal dieses Bettzeug?

Er hörte, wie hinter ihm die Tür geöffnet wurde, aber seine Reaktionsgeschwindigkeit war durch den Schlafmangel so verzögert, dass er immer noch darüber rätselte, was das für ein Geräusch war, als hinter ihm eine helle Stimme ertönte.

»Nicht dass ich die Aussicht nicht zu schätzen wüsste, Babe, aber was zum Teufel …?«

Tom stand auf, drehte sich so schnell um, dass ihm schwindlig wurde, und streckte eine Hand aus, um sich festzuhalten. Der Typ, der direkt hinter ihn getreten war, prallte zurück, hielt abwehrend die Hände hoch und riss den Kopf zurück. Beinahe so, als dächte er, Tom würde sich auf ihn stürzen.

Es war so offensichtlich, dass der Mann nicht angefasst werden wollte, dass Tom, der im Begriff gewesen war, sich am Arm seines Mitbewohners festzuhalten, die Hand an seine eigene Schulter zurückzog und dann um sein Gleichgewicht ringen musste, um nicht über seine eigenen Füße zu stolpern.

»Tut mir leid«, murmelte er, obwohl er nicht recht wusste, wofür er sich entschuldigte. Wahrscheinlich dafür, dass er hier war – nach dem Ausdruck auf dem Gesicht seines Gegenübers zu schließen, kein Anlass für ein überschwängliches Freudenfest.

Sein Mitbewohner verzog das Gesicht und wedelte mit der Hand, offenbar, als wollte er sagen: Schon gut.

Er sah Tom einen Moment lang an und sprach kein Wort. Schließlich zog er eine Augenbraue hoch und schaute vielsagend von Tom zu der halb geöffneten Reisetasche auf dem Boden, aus der zerknitterte Klamotten quollen wie die Füllung eines alten Sofas mit einem Riss in der Sitzfläche.

Tom folgte seinem Blick. Er ertappte sich dabei, wie sein Kopf auf die Brust sank und er beinahe eingenickt wäre. Er stellte sich wieder richtig hin.

Worüber hatten sie eben gesprochen?

»Alter.« Der Mann wedelte mit der Hand vor Toms Gesicht herum.

Wach auf, Mann!

»Was zum Teufel machst du in meinem Zimmer?«

Oh, klar. Zeit, sich vorzustellen.

»Ich bin dein Mitbewohner.« Er konnte nicht erkennen, ob auf dem Gesicht seines Gegenübers Schreck oder Ärger stand. Fuck! Wie hieß er noch gleich? Sein Name stand zusammen mit weiteren Informationen auf einem Blatt, unter anderem einer Entschuldigung, dass sie kein Einzelzimmer für ihn hätten wie für die meisten Studenten im Perkins House, aber alles, woran Tom sich erinnern konnte, war die 23 B. Verdammt! Damit konnte er nicht gerade Eindruck schinden. »Tut mir leid. – Tom.« Er streckte die Hand aus.

»Zum Teufel, nein!« Der Mann hatte den Anstand, ein wenig beschämt zu wirken, als Tom angesichts seines vehementen Leugnens einen Schritt zurücktrat. Aber er gab nicht klein bei. »Ich habe keinen Mitbewohner. Die Dekanin hat mir ein Einzelzimmer versprochen. Ich bin seit drei Tagen hier. Niemand hat mir irgendetwas über einen Mitbewohner erzählt.«

Er hätte Tom leidgetan, wäre er nicht so verflucht erschöpft gewesen. Zum Teufel mit den Kissen! Wenn es sein musste, würde er sich einfach auf den Boden legen und sich in ein Sweatshirt wickeln. »Entschuldigung, Mann. In dem Brief steht 23 B.« Er hielt das zerknitterte Schreiben hoch, das er zwei Monate lang in seinem Portemonnaie aufbewahrt hatte. Er hätte es beinahe wieder weggerissen, als der Typ danach griff. Er musste sich ins Gedächtnis rufen, dass er tatsächlich hier war, wieder auf dem College nach fünfzehnmonatiger Abwesenheit, und er brauchte diesen Brief nicht mehr, um es sich selbst zu beweisen. Er ließ ihn los.

»Scheiße! Scheiße!« Der Junge funkelte den Brief an und begann, zwischen Tom und der Tür auf- und abzugehen, als dächte er daran, in den Flur hinauszustürzen und um Hilfe zu rufen, damit jemand den Eindringling aus seinem Zimmer entfernte. »Aber es ist mir versprochen worden

Als er unbedacht kurz aufschaute, entdeckte Tom erschrocken, dass ihm Tränen in den Augen standen. Sie drohten sorgfältig aufgetragenen schwarzen Eyeliner zu verschmieren, der die von einem dichten Wimpernkranz umgebenen Augen einrahmte. Das erschien Tom so ungewöhnlich, dass er beschloss, sich seinen neuen Mitbewohner einmal genauer anzuschauen.

Der Bursche sah in etwa so aus wie ein magerer britischer Rockstar: Enge schwarze Jeans saßen tief auf seinen Hüften und wurden von einem nietenbesetzten Metallgürtel hochgehalten. Er trug ein hautenges T-Shirt mit einem Bandnamen darauf, den man bestimmt kennen musste. Dazu leuchtend grüne Chucks und ein breites Armband, das zu dem Gürtel passte. Er hatte glattes pechschwarzes Haar, das ihm übers Gesicht fiel und ein Auge fast verdeckte, was seinen zornigen Blicken einen seltsamen Pirateneffekt gab. Er blickte Tom an, als wäre er ein Haufen Scheiße, der aus seinem Stall befördert werden müsste.

Ärger stieg in ihm hoch. Fuck! Wenn er mit diesem Typen in Streit geriet, würde ihn das aufregen, und es würde viel länger dauern, bis er sich endlich hinlegen und einschlafen konnte. Er war zu müde, um eine Debatte durchzustehen. Schließlich musste er sich endlich irgendwo hinhauen, wo auch immer, und es war kein Witz gewesen, dass er sich auch auf den Boden legen würde. Ihm fielen lauter lustige Bemerkungen über zerstrittene Zimmergenossen ein, die mit Klebeband eine Linie durch die Mitte des Raumes gezogen hatten und einander untersagten, diese Linie zu überqueren.

Der Mann machte einen Schritt zurück und...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2015
Reihe/Serie Off Campus
Off Campus
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Off Campus
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Frauenunterhaltung • gay romance • Große Gefühle • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Male • Male/Male • marie sexton • New Adult • Romance • romantisch • Sexy
ISBN-10 3-7363-0068-9 / 3736300689
ISBN-13 978-3-7363-0068-2 / 9783736300682
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