Jagd am Meeresgrund (eBook)

Abenteuerliche Tauchgänge zu berühmten Schiffswracks
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-15217-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jagd am Meeresgrund -  Clive Cussler,  Craig Dirgo
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Bestsellerautor Clive Cussler ist wie sein Romanheld Dirk Pitt ein begeisterter Taucher und Erforscher von historischen Schiffswracks. In seinem ersten Sachbuch lässt er seine Leser an der detektivischen und abenteuerlichen Suche nach gesunkenen Schiffen teilhaben und beschreibt in zwölf spannenden Fallgeschichten die Schicksale der Unglücksschiffe, die auf Grund liefen.

Hinweis: bitte beachten Sie, dass es sich bei Jagd am Meer um ein Sachbuch handelt.

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

Einleitung

Es heißt, dass Jules Verne In achtzig Tagen um die Welt geschrieben hat, ohne Paris ein einziges Mal verlassen zu haben. Er tat kaum einen Schritt aus dem Zimmer, in dem er die fantasiereichsten Romane schuf, die die Welt je gelesen hat. Die meisten Romanschriftsteller schauen mich an, als sei ich ein Wesen von einem anderen Stern, wenn ich sie frage, welche anderen Interessen sie noch neben dem Schreiben hätten. Sie können es nicht fassen, dass es noch anderes im Leben gibt als das Ersinnen von Romanhandlungen und -figuren, Vorlesungsreisen für Bücher, das Herumstreiten mit Lektoren oder das Aushandeln besserer Geschäftsbedingungen mit Agenten. Ihr Leben wird einzig und allein von dem bestimmt, was sie in ihre PCs tippen.

Ein Reporter, der mich vor einigen Jahren interviewt hat, schrieb über mich: »Er folgt dem Trommelschlag einer Marschkapelle, die auf der anderen Seite der Stadt spielt.« Ich nehme an, das stimmt. Wenn ich meine Leser mit Abenteuergeschichten füttere, in denen ein Teufelskerl wie Dirk Pitt vorkommt, dann ist das nur ein Teil meiner Existenz. Ich bin süchtig nach der Herausforderung des Suchens, sei es nach verloren gegangenen Schiffswracks, Flugzeugen, Dampflokomotiven oder auch nach Menschen. Ich sammle auch Oldtimer und restauriere sie. Hauptsache alt, dann bin ich dabei.

Ein Teil von mir steckt in Dirk Pitt, denn einige Eigenschaften habe ich mit ihm gemeinsam. Wir sind beide etwa 1,90 m groß. Seine Augen sind grüner als meine, und er fasziniert die Damen sicher stärker, als ich es jemals vermochte. Wir haben die gleiche Abenteuerlust, obwohl seine Eskapaden viel weiter gehen als meine. Zum Beispiel habe ich niemals die Titanic gehoben. Auch das Leben des Präsidenten habe ich nie gerettet, noch jemals einen Goldschatz der Inkas in einer unterirdischen Höhle entdeckt.

Aber neben dem Trampen durch Sümpfe auf der Suche nach alten Kanonen oder einer wilden Fahrt in einem kleinen Boot bei Windstärke acht, als ich ein gesunkenes U-Boot zu finden hoffte, habe ich noch ein paar andere verrückte Sachen ausprobiert. Einmal, ich war bereits 50, bin ich mit dem Fahrrad über die Rocky Mountains gefahren und durch die Wüste von Kalifornien. Mit 55 nahm ich den Steuerknüppel eines Seglers in die Hand, und mit dem Bungeespringen fing ich mit 60 an. Nach meinem fünfundsechzigsten Geburtstag will ich das Fallschirmspringen ausprobieren.

Wie fing das an mit dem Verlangen, Fantasie und Wirklichkeit in Einklang bringen zu wollen?

Vielleicht erinnern Sie sich an mich. Ich war jener Banknachbar in Ihrer Algebraklasse in der Oberschule, der aus dem Fenster starrte, während der Lehrer die Bruchrechnung erklärte. Ich war weit weg – in einer anderen Zeit, eine Million Meilen entfernt, als Besatzungsmitglied an der Kanone auf dem Schiff von John Paul Jones, der Bonhomme Richard, beim Angriff auf Cemetery Ridge mit Picketts Division, oder am Little Big Horn, wo ich das Kriegsglück wendete und Custer mit seinem 7. Kavallerieregiment rettete. Wenn man mich im Unterricht aufforderte, etwas wiederzugeben, konnte ich nur auf den Fußboden starren wie jemand, der das Gedächtnis verloren hat, und eine Antwort murmeln, die rein gar nichts mit dem Fach zu tun hatte, sodass die Lehrerin dachte, ich sei irrtümlich in ihre Klasse geraten.

Ich hatte Glück, genau dort, in Südkalifornien, zu jener Zeit aufzuwachsen. Vier Blocks von dem Mittelklassehaus meiner Familie aus den 40er-Jahren entfernt lebten fünf Nachbarjungen meines Alters, die die gleiche reiche Fantasie hatten wie ich. Zusammen bauten wir Baumhütten, Clubhäuser, gruben Höhlen, konstruierten ein Schiff aus Holzabfällen in einem verlassenen Schuppen, entwarfen Miniaturstraßen und Bauten aus Lehm; Geistergeschichten erfanden wir in der Walpurgisnacht in der Garage meines Vaters. Erst wenn es fünf Uhr schlug, rannten wir nach Hause, um das Radio einzuschalten und den Abenteuern von Jack Armstrong zu lauschen, dem Idol amerikanischer Jungen schlechthin, und stellten uns vor, wie wir neben ihm durch den Dschungel des Kongo schlichen.

Seemannsgeschichten faszinierten meinen unsteten Geist besonders. Ich steckte ständig mit der Nase in Büchern, in denen Seeschlachten geschildert wurden, beispielsweise die zwischen den Panzerschiffen im Bürgerkrieg, die Gefechte der berühmten amerikanischen Fregatten gegen die Briten im Krieg von 1812, und die napoleonischen Seeschlachten Nelsons, besonders die romanhaften Berichte über Horatio Hornblower von C. S. Forester.

Da ich im Sternbild Krebs geboren bin, habe ich mich schon immer zum Wasser hingezogen gefühlt. Mit sechs sah ich zum ersten Mal den Pazifik. Ich rannte direkt in die Brandung, nur um sofort wieder von einem Brecher auf den Strand zurückgeschleudert zu werden. Unerschrocken rannte ich wieder zurück. Das war kein guter Einfall, denn ich hatte keine Ahnung, dass man schwimmen können musste. Ich erinnere mich, wie ich die Augen aufmachte und mich wunderte, warum die Welt unter der Oberfläche so verschwommen aussah. Ich erkannte sogar einen kleinen Fisch. Dann ging mir auf, dass ich keine Luft bekam. Da er nichts anderes tun konnte, tastete mein Vater hektisch in der Tiefe herum, bis er mich fand und an die Luft zog. Meine Mutter, die vor einer Wiederholung dieser Unterwasserballettvorstellung Angst hatte, meldete mich sofort im nächsten Freibad zu einem Schwimmkurs an.

Da ich ein Einzelkind war, erfand ich Spiele, die ich allein spielen konnte. Eins davon spielte man mit Pokerchips, die man zu einem Kriegsschiff stapelte. Manche Schiffskörper bestanden aus einer Reihe einzelner Chips, andere waren zwei- oder dreireihig. Die Größe der Kanonen hing von der Stärke von Gummibändern ab. Natürlich schossen die Gummischlingen meiner Flotte stets die Chips der feindlichen Flotte über den ganzen Linoleumfußboden in der Küche und im Esszimmer meiner Mutter herum. Das gleiche Grundkonzept wurde in der Badewanne angewandt, wo ich Papierschiffchen schwimmen ließ und dann mit Murmeln bzw. Unterwasserbomben angriff, bis sie mit Wasser vollgesogen auseinanderliefen oder unter dem Gewicht der Geschütze und Kugeln sanken.

Ich tat all die verrückten Dinge, die Kinder in den damaligen geruhsamen Zeiten zu tun pflegten, ehe es das Fernsehen gab, wie zum Beispiel mit dem Fahrrad einen steilen Abhang hinunterfahren, um von einer kleinen Klippe unten in die Büsche zu krachen, auf einer Baustelle vom Hausdach in einen Sandhaufen springen oder ein provisorisches Floß bauen, um mit ihm in einem Regensturm durch einen reißenden Strom abwärtszurasen. Irgendwo da oben muss es Schutzengel geben, die auf verrückte, waghalsige Jungen aufpassen. Erstaunlicherweise habe ich mir nie einen Knochen gebrochen, bis ich schon über 50 war. Seither bereitet mir ein gebrochener Knöchel Schmerzen, wenn ich jogge, zwei angeknackste Wirbel, die ich mir holte, als ich aus einem Jeep fiel, in dem ich mit einem Metalldetektor über den Strand raste, um nach einem vergrabenen Schiffswrack Ausschau zu halten; und sechs gebrochene Rippen, zwei davon beim Surfen und eine bei einem Sturz von meinem Mountainbike. Die anderen holte ich mir bei Unfällen aus Unachtsamkeit.

Eins habe ich schon früh gelernt: Abenteuer kann man preiswert haben. Im College beluden wir, ein guter Freund, Felix Dupuy, und ich, sein Ford-Coupé, Baujahr 1939, und machten uns für einen Sommer auf den Weg, im Land herumzufahren. In drei Monaten legten wir mehr als 13000 Meilen zurück und kamen durch 36 Staaten. Wir schliefen unter Musiktribünen in Vermont, in Eisenbahnwaggons in Texas und in den Büschen neben dem Kapitol in Washington, D. C. Der ganze Trip kostete mich nur 350 Dollar. Wir kamen gerade noch rechtzeitig heim, um beim Ausbruch der »Polizeiaktion« in Korea in die Air Force aufgenommen zu werden, mehr aus Langeweile in der Schule als aus patriotischer Begeisterung.

Ich werde nie vergessen, wie Felix, Jack Hawkins und ich im Musterungsbüro saßen, uns gegenseitig ansahen und ständig wiederholten: »Ich gehe, wenn du gehst« oder »Wenn du einrückst, rück ich auch ein«. Ich kann mich nicht erinnern, wer als Erster die Hand hob und den Eid schwor, jedenfalls habe ich ihm nie verziehen.

Trotz meines Antrags auf Einsatz im Luftaufnahmen-Kommando oder bei der Spionageabwehr fand so ein hinterhältiger Unteroffizier im Trainingslager heraus, dass ich einer dieser Autoraser aus Kalifornien war, und schickte mich auf die Flugzeugmechanikerschule. Nachdem ich diese absolviert hatte, verlangte die Air Force meine Versetzung nach Hickam Field, Hawaii, wo ich die riesigen 28-Zylinder-Radialmotoren auf die C-97-Stratosphärenkreuzer montieren musste. Das waren große Propellermaschinen, von der Air Force als Transportmaschinen eingesetzt, mit denen sie dringend benötigtes Personal und Nachschub nach Korea flog, um dann Verwundete in Krankenhäuser in die Staaten zu bringen.

In den drei Jahren, in denen ich auf Oahu stationiert war, durchstreifte ich mit meinen Kumpels, Dave Anderson und Al Giordano, einem mutigen, witzigen Italiener, der als Modell für Al Giordano in meinen Büchern dienen sollte, den tiefen Dschungel der Insel, um abgestürzte Flugzeuge, frühgeschichtliche hawaiianische Begräbnishöhlen und verschwundene Menschen zu suchen. Ich erinnere mich nicht, irgendetwas gefunden zu haben. Wir wurden auch bereits früh zu Tauchfreaks. Das war Ende 1951, und es gab wenig von dem, was man heute an Taucherausrüstung braucht. Wir fertigten unsere eigenen Kamera-Unterwassergehäuse, Lanzengewehre und Flöße an. Meine erste Maske war ein unheimliches Ding aus Frankreich, das das ganze Gesicht verdeckte, mit zwei Schnorcheln, die mit Tischtennisbällen ausgestattet waren, um...

Erscheint lt. Verlag 29.1.2015
Übersetzer Helga Weigelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Sea Hunters
Maße 120 x 120 mm
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik
Technik
Schlagworte Archäologie • eBooks • Sachbuch • Sachbuch, Tauchen, Schiffwracks, Wracktauchen • Schiffwracks • Sport • Tauchen • Thriller • Wracktauchen
ISBN-10 3-641-15217-8 / 3641152178
ISBN-13 978-3-641-15217-8 / 9783641152178
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