Top Secret. Das Kartell (eBook)

Die neue Generation 4
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
320 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-13711-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Top Secret. Das Kartell -  Robert Muchamore
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Ein skrupelloser Dealer. Zwei junge Agenten. Eine brandheiße Mission.
Drogen und Diebstahl sind Alltag für die dreizehnjährige Fay - bis ihre Mutter und ihre Tante dem skrupellosen Dealer Hagar zum Opfer fallen. Achtzehn Monate später sollen die CHERUB-Agenten Ryan und Ning den Drogenboss endlich zur Strecke bringen. Mithilfe von Fay unterlaufen sie Hagars Netzwerk. Doch Fay hat jede Menge Feinde in der Szene und verfolgt ihr ganz eigenes Ziel. Denn sie hat noch eine Rechnung offen - mit niemand Geringerem als Hagar. Eine hochexplosive Mission, bei der den CHERUBs die Zeit davonläuft ...
Knallharte Action, spannend bis zur letzten Seite!

Robert Muchamore, Jahrgang 1972, lebt und arbeitet in London. Als Teenager träumte er davon, Schriftsteller zu werden. Er wusste nur nicht, worüber er schreiben sollte. Daher arbeitete er dreizehn Jahre als Privatdetektiv, doch als sich sein Neffe darüber beschwerte, dass es nichts Vernünftiges zu lesen gäbe, beschloss er, das Schreiben wiederaufzunehmen. Seine Agentenreihe TOP SECRET wurde in über 28 Länder verkauft und zum internationalen Millionenbestseller.

1

Kentish Town, Nordlondon

Nach dem Schneefall vor ein paar Tagen war der Gehweg vereist, und der Wind war so kalt, dass Craig Willow sich seinen Schal über die Ohren zog. Er war ein großer Mann mit einer platten Boxernase, aber seine Glanzzeiten im Ring lagen bereits zwei Jahrzehnte hinter ihm.

Die Straße war von viktorianischen Häusern gesäumt. Die meisten waren von irgendwelchen Neureichen saniert worden, aber Nummer sechzehn war schäbig, die Garage baufällig, und die alten Schiebefenster waren zu einem stumpfen Grün verblasst, das an das erinnerte, was man bei einer Grippe von sich gab.

Craig nahm einen Schlüssel aus der Tasche seiner schmutzigen Trainingshose. Bis vor ein paar Jahren war das Haus ein Studentenwohnheim gewesen. Im Flur gab es Münzautomaten für Gas und Stromzähler, Briefkästen und ein seit Langem abgeschaltetes Münztelefon.

Es gab keine Heizung, doch es war immerhin wärmer als draußen. Craig zog die Lederhandschuhe aus und rieb sich die gefühllosen Finger, bevor er mit der Faust an eine Metalltür schlug. Auf der anderen Seite rannte jemand die Treppe hinunter und fragte mit starkem walisischem Akzent:

»Bist du das, Craig?«

»Nein, es ist der dämliche Weihnachtsmann, der eine Woche zu früh kommt«, erwiderte Craig gereizt. »Du siehst mich doch auf dem Monitor!«

»Hagar sagt, du musst das Passwort sagen. Ohne Passwort kommt niemand rein oder raus.«

»Na gut«, meinte Craig, holte tief Luft und ballte die Fäuste. »Das Passwort lautet: Mach die Tür auf, du kleiner Idiot, sonst schlage ich dir den Schädel ein

Nach einer kleinen Pause wurden schwere Riegel hinter der verstärkten Tür geöffnet. Als sie aufging, trat Craig drei Schritte vor und versetzte dem mageren Teenager auf der anderen Seite einen sanften Stoß.

»Passwort!«, schnaubte er. »Du bist wohl scharf auf ’ne Ohrfeige.«

Doch die Drohung konnte Jake nicht ernst nehmen.

»Ich bin der Sohn vom Boss«, neckte er Craig, während er die mit einem ausgefransten Teppich belegte Treppe hinaufging. »Du musst mich wahrscheinlich eines Tages mit ›Sir‹ anreden.«

»Du bist Hagars Stiefsohn«, verbesserte ihn Craig. »Wenn er das Interesse an deiner Mutter verliert, lässt er dich fallen wie eine heiße Kartoffel.«

Das Gespräch verstummte, weil sie am Ende der Treppe angekommen waren und einen großen Raum betraten. Vor allen Fenstern hingen blickdichte Gardinen, an einem Ende des Raumes standen lange Tische und ein Geldzählautomat, am anderen war eine Sitzecke mit kaputten Sofas und einem großen Fernseher eingerichtet, auf dem ohne Ton der Sportkanal lief.

Die beiden anwesenden Männer waren um die fünfzig und schienen von Craigs massiger Gestalt eingeschüchtert.

»Was war denn los?«, erkundigte er sich.

»Dreihundertsechzehntausend«, erzählte der größere der beiden Männer und deutete auf einen großen Safe. »Alles vakuumverpackt in Paketen zu je zehntausend. Im anderen Safe sind zweihundertzwölftausend. Und achtzehn Kilo Kokain in der Sporttasche.«

Craig zog eine Augenbraue hoch, woraufhin einer der Männer erschrocken einen halben Schritt rückwärts machte.

»Wollt ihr mich verarschen?«, stieß Craig zornig hervor. »Wer hat denn gesagt, dass Drogen ins Zählhaus gebracht werden? Warum hat mir keiner Bescheid gesagt?«

»Da ist etwas schiefgelaufen bei einem Geschäft«, erklärte Jake. »Es war sozusagen ein Notfall. Hagar hat gesagt, es sei ein Haufen Ware und hier sei der sicherste Ort dafür.«

Craig schüttelte verächtlich den Kopf. Von den millionenschweren Bossen bis zu den Kids, die Tütchen für zehn Pfund auf der Straße verkauften, galt im Drogenhandel eine goldene Regel: Geld und Ware immer getrennt halten.

»Sind Lieferungen vereinbart?«, fragte er.

»Ihr sollt nur Wache halten, du und Jake, es sei denn, es ändert sich etwas.«

»Na gut«, meinte Craig und betrachtete die Geldzähler. »Dann macht euch heim zu euren Frauen, und keinen Ton über die achtzehn Pakete mit Stoff zu irgendwem.«

»Ein paar der Crews konnten nicht zahlen«, erklärte einer der Männer und deutete auf ein Notizbuch auf dem Tisch. »Archway, wie üblich. Steht alles im Register.«

»Ein paar Schläge mit meinem alten Baseballschläger bringen sie meist dazu, die Taschen aufzumachen«, meinte Craig voller Vorfreude auf ein wenig Gewalt.

Albern ahmte Jake einen Schlag mit einem Baseballschläger nach, als die beiden Geldzähler nach Hause gingen. Nachdem sie durch die Stahltür verschwunden waren, beobachtete Craig sie auf dem Überwachungsmonitor, bis sie aus dem Gebäude waren, bevor er hinunterging und die Riegel wieder vor die Tür schob.

Als er wieder nach oben kam, ärgerte er sich erneut über die mit achtzehn Kilo Kokain prall gefüllte Sporttasche unter einem der Tische. Abgesehen von ein paar Anklagen wegen tätlichen Angriffs hatte Craig Ärger mit dem Gesetz immer vermieden und war nie im Gefängnis gewesen. Mit einem Haufen illegalen Geldes in einem Haus erwischt zu werden, würde ihm eine drei- bis fünfjährige Gefängnisstrafe eintragen. Ein Haus voller Drogen und Geld würde diese Strafe auf zehn Jahre erhöhen, und der Gedanke beschäftigte ihn unangenehm, während er seine Jacke auf das Sofa fallen ließ.

Aus der Küche rief Jake: »Gleich kommt auf Sky ein Fußballspiel. Ich war vorhin bei Sainsbury. Was willst du haben? Es gibt Curry aus der Mikrowelle oder Hot Dogs oder ich könnte uns Eier mit Schinken und Pommes machen.«

Craig grunzte und erwiderte: »Ich sehe gleich selbst in den Kühlschrank. Aber erst muss ich nach oben und kacken.«

»Ich könnte schon mal anfangen zu kochen«, schlug Jake vor.

»Wir haben hier zwölf Stunden lang Wache«, meinte Craig kopfschüttelnd. »Da macht es doch nichts aus, wenn du wartest, bis ich mich ausgeschissen habe, oder?«

Er griff sich die Sun vom Couchtisch und ging ins Bad, das sich im Obergeschoss befand. Auf der Toilette stank es, und das einzige Putzmittel bestand aus einer leeren Flasche WC-Reiniger, die er frustriert in die Badewanne warf.

»Ich bin es leid, dass ihr Drecksäcke hier nie sauber macht!«, brüllte er, zog sich die Hose herunter und ließ sich auf der Toilette nieder.

»Hast du was gesagt, Boss?«, rief Jake von unten.

»Ach, vergiss es!« Kopfschüttelnd murrte Craig vor sich hin: »Zwölf Stunden hier zusammen mit diesem Schwachkopf …«

Es war ein normales Bad, wenn man einmal von dem LED-Bildschirm absah, auf dem abwechselnd die Bilder aus acht verschiedenen Überwachungskameras auftauchten. Sie zeigten alles vom Zählraum und der Treppe über die unbewohnten Räume im unteren Stockwerk und den hinteren Garten bis zur Straße vor dem Haus. Mithilfe einer Fernbedienung konnte man den Bildausschnitt der einzelnen Kameras steuern.

Als Craig einen enormen Furz in die Schüssel krachen ließ, hörte er hinter seinem Kopf ein Knacken. Da er glaubte, es handle sich um eine Maus oder eine Kakerlake, rollte er die Zeitung zusammen, um danach zu schlagen. Doch anstatt eines Insekts sah er eine behandschuhte Faust, die die Gipskartonwand hinter ihm durchschlagen hatte.

Noch bevor Craig sich auch nur umdrehen konnte, stach ihn eine Nadel zwischen die Schulterblätter, und die Hand verabreichte ihm eine Spritze mit einem schnell wirkenden Beruhigungsmittel. Als er mit der Hose um die Knöchel auf der Toilette zusammensackte, begann eine Frau mit einer Hockeymaske schnell und effizient Teile aus der Gipskartonwand zu schlagen.

Nach einer Minute war das Loch groß genug, dass die Frau hindurchklettern konnte. Dazu musste sie Craigs massigen, bewusstlosen Körper von der Toilette schubsen. Sie kniete sich nieder und legte zwei Finger an seinen Hals, um seinen Puls zu fühlen, als ihre dreizehnjährige Nichte Fay durch das Loch stieg.

»Ist er in Ordnung, Kirsten?«, erkundigte sie sich.

Kirsten und ihre Nichte waren etwa gleich groß und trugen beide Hockeymasken, schwarze Jeans, Kapuzenshirts und schwarze Turnschuhe. Ihre Ausrüstung war mit Staub bedeckt.

»In ein paar Stunden wacht er mit ekligen Kopfschmerzen auf und hat bestimmt eine Menge zu erklären«, erwiderte Kirsten. »Vergiss die Taschen nicht.«

Fay kniete sich auf den Toilettendeckel und griff durch das Loch ins Nachbarhaus. Kirsten nahm die Pistole aus dem Hüfthalfter und entriegelte die Tür.

»Wenn etwas schiefgeht, rennst du wie der Teufel«, sagte Kirsten. »Auch wenn ich nicht glaube, dass uns Jake viele Schwierigkeiten machen wird.«

Fay nickte, während ihre Tante die Tür aufmachte und nach unten schlich, und sah von oben zu, wie sie Jake in der Küche überraschte.

»Auf die Knie oder ich puste dir den Kopf weg!«, drohte sie.

Fay schnappte sich die Rucksäcke und rannte nach unten, wo Kirsten Jake bereits in den Zählraum gebracht hatte und ihn mit den Händen auf dem Kopf niederknien ließ.

»Hol die Handschellen«, befahl Kirsten und hielt die Waffe auf Jakes Kopf gerichtet. »Wie macht man die Safes auf?«, fragte sie ihn.

»Die haben ein Zeitschloss«, erwiderte Jake und schüttelte panisch den Kopf. »Die gehen erst morgen früh um zehn Uhr wieder auf.«

»Sehr witzig«, lachte Kirsten. »Wir haben uns nämlich in eure Überwachungskameras eingehackt und den Raum hier zwei Wochen lang überwacht. Ich habe gesehen, wie du die Safes jederzeit geöffnet hast....

Erscheint lt. Verlag 23.3.2015
Reihe/Serie Top Secret - Die neue Generation (Serie)
Übersetzer Tanja Ohlsen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Cherub #16
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 13 • ab 14 • Actionthriller • Actionthriller, Agententhriller, Organisiertes Verbrechen, Undercover, Terroranschlag, Agenten, Mexiko, Thriller, Jugendbuch, Dein-Spiegel-Bestseller-Autor • Agent • Agent 21 • Agenten • Agententhriller • Alex Rider • Bodyguard • Cherub • Chris Bradford • Dein-Spiegel-Bestseller-Autor • Drogen • eBooks • Jugendbuch • Jungen • Kinderkrimi • London • Mexiko • Organisiertes Verbrechen • Spannung • Spannung für Jungs • Terroranschlag • Thriller • undercover • Young Adult
ISBN-10 3-641-13711-X / 364113711X
ISBN-13 978-3-641-13711-3 / 9783641137113
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