Titus Andronicus - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English) (eBook)

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2014 | 2. Auflage
276 Seiten
e-artnow (Verlag)
978-80-268-0940-1 (ISBN)

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Titus Andronicus - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English) -  William Shakespeare
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Dieses eBook: 'Titus Andronicus - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. - This carefully crafted ebook: 'Titus Andronicus - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)' is formatted for your eReader with a functional and detailed table of contents. - Diese Zweisprachige Shakespeare Ausgabe hilft dem Leser Shakespeare besser zu verstehen und zu interpretieren, ist praktisch beim Nachschlagen und sehr nützlich um Englisch / Deutsch als Fremdsprache zu Lernen oder zu Lehren. - This bilingual Shakespeare edition helps the reader to understand and to interpret Shakespeare better, is practical for looking up text passages and very useful for learning and teaching german / english language through classic literature. - 'Titus Andronicus' ist eine frühe Tragödie von William Shakespeare. Zur Inhalt: Der römische Feldherr Titus Andronicus kehrt aus dem Krieg gegen die Goten siegreich nach Rom zurück und lässt nach römischem Brauch den ältesten Sohn der gefangenen Gotenkönigin Tamora als 'Opfer für die totgeschlagnen Brüder' zerstückeln und verbrennen. Tamora erfleht vergeblich Gnade, Barmherzigkeit und ein Ende der barbarischen Bräuche. - 'Titus Andronicus' is an early comedy by William Shakespeare believed to have been written between 1589 and 1592. The play is set during the latter days of the Roman Empire and tells the fictional story of Titus, a general in the Roman army, who is engaged in a cycle of revenge with Tamora, Queen of the Goths. It is Shakespeare's bloodiest and most violent work and traditionally was one of his least respected plays. - William Shakespeare (1564-1616) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. - William Shakespeare (1564-1616) was an English poet, playwright and actor.

DRITTE SZENE




Einsamer Platz im Walde

Aaron tritt auf

Aaron.
Wer Witz hat, dächte wohl, er fehle mir,
Weil ich dies Gold hier unterm Baum vergrub,
Von wo mirs niemals wieder aufersteht.
So wisse denn, wer mich so albern wähnt,
Daß dieses Gold mir einen Anschlag münzt,
Der, listig ausgeführt, gebären soll
Ein recht ausbündig wackres Bubenstück:
So ruh hier, Gold, und störe deren Ruhe,
Die Gaben nehmen aus der Kaisrin Truhe.

Tamora kommt.

Tamora.
Mein süßer Aaron, was bekümmert dich,
Wenn alles rings von Fröhlichkeit erklingt?
Die Vögel singen hell aus jedem Busch,
Die Schlange sonnt sich, aufgerollt im Grün,
Das Laub erzittert in der kühlen Luft
Und malet Schattengitter auf den Grund:
In seinem süßen Dunkel laß uns ruhn!
Horch! Widerhalls Geplauder neckt die Hunde,
Dem vollen Horn antwortend hellen Ruf,
Als tönt' ein Doppeljagen uns zugleich. –
Setz dich und horch dem fröhlichen Gebell!
Und nach verliebtem Kampf (des, wie man wähnt,
Der flüchtge Held und Dido einst sich freuten,
Als sie ein glücklicher Orkan gescheucht
Und die verschwiegne Höhl als Vorhang schirmte) –
Laß uns, verschränkt eins in des andern Arm,
Nach unsrer Lust des goldnen Schlafs uns freun,
Weil Hund und Horn und süßer Waldgesang
Uns einlullt wie der Amme Wiegenlied,
Wenn sie ihr holdes Kind in Schlummer singt.

Aaron.
Fürstin, wie Venus deinen Sinn beherrscht,
So ist Saturn des meinigen Monarch.
Was deutet sonst mein tödlich starres Aug,
Mein Schweigen, meiner Stirn Melancholie,
Mein Vlies von krauser Wolle, jetzt entlockt,
Recht wie die Natter, wenn sie sich entrollt
Zu schlimmem Biß und giftgem Überfall?
Nein, Fürstin, das sind Venuszeichen nicht:
Rachsucht erfüllt mein Herz, Tod meine Faust,
Blut und Verderben toben mir im Haupt. –
Hör, Tamora, du Kaisrin meiner Seele,
Die nicht auf andern Himmel hofft als dich,
Heut ist des Bassianus Schicksalstag.
Verstummen muß heut seine Philomele,
Es plündern deine Söhne ihre Keuschheit
Und waschen ihre Hand im Blut Bassians.
Sieh diesen Brief, den nimm zu dir, ich bitt dich,
Gib deinem Herrn dies Blatt voll Todeslist. –
Nun frage mich nicht mehr, man schleicht uns nach,
Hier kommt ein Teil der hoffhungsreichen Beute;
Sie ahnen nicht, wie nah Vernichtung droht! –

Tamora.
Ah, süßer Mohr, mir süßer als der Tag!

Aaron.
Still, große Königin, Bassianus kommt!
Zeig dich erzürnt, die Söhne hol ich her
Zu deinem Beistand, wenn du Streit beginnst. (Ab.)

Bassianus und Lavinia kommen.

Bassianus.
Wer naht uns hier? Roms hohe Kaiserin;
Vom ziemenden Gefolg so weit entfernt?
Wie, oder Diana, so geschmückt wie sie,
Die ihr geheiligt Waldasyl verließ,
Zu schaun die große Jagd in diesem Forst?

Tamora.
Frecher Nachspürer unsrer Einsamkeit,
Hätt ich die Macht, die, sagt man, Dianen ward,
Die Schläfen Augenblicks umpflanzt' ich dir
Mit Hörnern wie Aktäon, und die Hunde
Verfolgten deine neue Hirschgestalt,
Schamloser, der du hier dich eingedrängt! –

Lavinia.
Mit Eurer Gunst, huldreiche Kaiserin!
Man sagt, mit Hörnern wißt Ihr umzugehn;
Und wohl verrät sichs, daß der Mohr und Ihr
Zu solcherlei Versuch euch hier verirrt.
Heut schütze Zeus vor Hunden Euren Gatten,
Denn Unglück wär es, sähn sie ihn als Hirsch!

Bassianus.
Glaubt, Fürstin, dieser nächtliche Kimmerier
Macht Eure Ehre schwarz wie seine Haut,
Befleckt, abscheulich, aller Welt ein Greul.
Was stahlt Ihr heimlich vom Gefolg Euch weg,
Stiegt ab von Eurem schmucken weißen Zelter
Und schlicht hieher an diesen finstern Ort,
Von einem wilden Mohren nur geführt,
Wenn böse Lust Euch nicht verleitete?

Lavinia.
Und weil er Euch gestört in solchem Spiel,
Versteht sichs, müßt Ihr meinen edlen Herrn
Für Frechheit schelten. – Bitt Euch, gehn wir fort.
Gönnt ihr des rabenfarbgen Buhlen Kuß,
Dies Tal ist höchst gelegen solchem Werk.

Bassianus.
Dem Kaiser, meinem Bruder, meld ich dies.

Lavinia.
Ja, solch Entweichen ward schon längst bemerkt;
Wie gröblich täuscht man dich, du guter Fürst! –

Tamora.
Wie hab ich noch Geduld, dies anzuhören? –

Chiron und Demetrius kommen.

Demetrius.
Wie, teure Kaiserin und gnädge Mutter,
Was blickt Eur Hoheit so verstört und bleich?

Tamora.
Was meint ihr, hab ich Grund nicht, bleich zu sehn?
Die zwei verlockten mich in dieses Tal;
Ihr seht den wüsten, grauenhaften Ort,
Die Bäum, obwohl im Sommer, kahl und dürr,
Erstickt von Moos und tückschem Mistelwuchs.
Hier scheint die Sonne nie, hier nistet nichts,
Nachteulen nur und unglückdrohnde Raben.
Und als sie mir gezeigt die grause Schlucht,
Erzählten sie, wie um die Mitternacht
Wohl tausend Geister, tausend Schlangen zischend,
Zehntausend schwellnde Kröten, Molch' und Igel
Erhüben solch ein furchtbar wirres Schrein,
Daß jeden Sterblichen, der dies vernimmt,
Wahnsinn befällt, wenn er nicht plötzlich stirbt.
Drauf, als sie kaum erzählt die Höllenmär,
Alsbald mich festzubinden drohten sie
An eines grausen Eibenbaumes Stamm,
Daß ich so schnödem Tod verfallen sei.
Dann schalten sie mich Ehebrecherin,
Verbuhlte Gotin und die herbsten Worte,
Die je ein Ohr im bittern Schmähn vernahm;
Und kamt ihr durch ein Wunder nicht zum Glück,
Sie hätten diese Rach an mir vollbracht.
Rächt eurer Mutter Leben, liebt ihr mich,
Sonst nenn ich nimmer meine Kinder euch.

Demetrius (ersticht den Bassianus).
Nimm dies zum Zeugnis, daß ich sei dein Sohn! –

Chiron (durchsticht ihn gleichfalls).
Der Stoß für mich, zum Zeichen meiner Kraft! –

Lavinia.
Ja, komm, Semiramis – nein, wilde Tamora!
Kein Name ziemt dir, als der eigne nur! –

Tamora.
Gebt mir den Dolch, laßt eurer Mutter Hand
An ihr vergelten eurer Mutter Schmach.

Demetrius.
Halt, Königin, hier ist noch mehr im Werk;
Erst drescht das Korn, und dann verbrennt das Stroh.
Dies Püppchen rühmte viel von ihrer Zucht,
Von ihrem Ehgelübd und reiner Treu,
So mit geschminkter Tugend trotzt sie Euch:
Und nähme sie das alles mit ins Grab?

Chiron.
Wenn dies geschieht, müßt ich ein Hämling sein.
Schleif ihren Gatten einer Höhle zu,
Sein toter Leib sei Pfühl für unsre Lust.

Tamora.
Doch war der Honig euer, den ihr wünscht,
Laßt nicht die Wesp am Leben, uns zu stechen.

Chiron.
Ich schwör Euch, Fürstin, ruhig sollt Ihr sein. –
Kommt, Dame, jetzt gewaltsam rauben wir,
Was Ihr so spröd und ängstlich habt bewahrt.

Lavinia.
O Tamora, du trägst ein weiblich Antlitz –

Tamora.
Ich will sie nicht mehr hören, führt sie weg!

Lavinia.
O liebe Herrn, ein Wort nur laßt mich sprechen!

Demetrius.
Vernehmt sie, schöne Frau! Sei's Euer Ruhm,
Sie weinen sehn: doch bleib Eur Herz so hart
Wie Kiesel, fühllos bei des Regens Guß.

Lavinia.
Wann lehrte je des Tigers Brut die Mutter?
O lehr sie keinen Grimm, sie lehrt' ihn dich!
Die Milch, die du gesogen, ward zu Marmor;
Schon an der Brust empfingst du Grausamkeit.
(Zu Chiron.) Doch sind nicht jeder Mutter Söhne gleich:
Fleh du zu ihr um Mitleid für ein Weib!

Chiron.
Was! Sollt ich selber mich zum Bastard stempeln?

Lavinia.
's ist wahr, der Rabe brütet Lerchen nicht;
Doch hört ich einst – (o fänd ichs nun bewährt),
Bewegt von Mitleid ließ der Löwe zu,
Daß man die königlichen Klaun ihm stumpfte;
Der Rabe, sagt man, füttre Waisenkindlein,
Derweil im eignen Nest sein Junges darbt.
Oh, sei du mir, sagt auch dein Herz dir nein,
Wenn auch so mild nicht, etwas doch gerührt! –

Tamora.
Ich weiß nicht, was das heißt; hinweg mit ihr!

Lavinia.
Ich lehr es dich: um...

Erscheint lt. Verlag 18.5.2014
Übersetzer Wolf Graf von Baudissin
Verlagsort Prague
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Schlagworte EIN SOMMERNACHTSTRAUM • Hamlet • Macbeth • Rache • Rom • Romeo und Julia • Tragödie
ISBN-10 80-268-0940-8 / 8026809408
ISBN-13 978-80-268-0940-1 / 9788026809401
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