Winterwunder (eBook)

Roman

(Autor)

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2011 | 1. Auflage
432 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-06393-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Winterwunder -  Nora Roberts
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Die vier Freundinnen Emma, Mac, Laurel und Parker leiten zusammen eine florierende Hochzeitsagentur. Und bis auf eine haben sie alle die Liebe ihres Lebens gefunden. Nur Parker, das Organisationstalent der Gruppe und eine echte Powerfrau, ist anscheinend mit ihrem Beruf verheiratet - bis Malcolm in ihr Leben tritt. Aber wie soll sie mit ihm eine Beziehung führen, wenn er sich weigert, über seine Vergangenheit zu sprechen?

Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.

Prolog

Die Trauer kam in Wellen, heftig und stoßweise, erschütternd und herzzerreißend. An anderen Tagen schwappten die Wellen langsam und träge, drohten, die Seele zu ertränken.

Gute, liebevolle Menschen behaupteten, die Zeit werde die Wunden heilen. Parker hoffte, dass sie Recht hatten, doch als sie Monate nach dem plötzlichen, schockierenden Tod ihrer Eltern in der Spätsommersonne auf dem Balkon ihres Schlafzimmers stand, rollten die unberechenbaren Wellen immer noch heran.

Sie hatte so viel, rief sie sich in Erinnerung. Ihr Bruder Del, ohne den sie diese Zeit der Trauer vermutlich nicht überlebt hätte, war in dem weiten Meer aus Schock und Kummer ein Fels in der Brandung gewesen. Ihre Freundinnen Mac, Emma und Laurel waren ein Teil ihres Lebens, ein Teil von ihr, und das seit ihrer Kindheit. Sie waren der Klebstoff gewesen, der die Bruchstücke ihrer Welt gekittet und zusammengehalten hatte. Und sie hatte die beständige, rückhaltlose Unterstützung ihrer langjährigen Haushälterin Mrs Grady, ihrer Insel des Trostes.

Sie hatte ihr Zuhause. Die Schönheit und Eleganz des Brownschen Anwesens kamen ihr irgendwie tiefer, klarer vor, seit sie wusste, dass sie ihre Eltern nicht mehr durch die Gärten spazieren sehen würde. Nie wieder würde sie nach unten rennen und ihre Mutter in der Küche finden, wo sie mit Mrs G. lachte, oder hören, wie ihr Vater in seinem Arbeitszimmer ein Geschäft abschloss.

Anstatt zu lernen, auf den Wellen zu reiten, spürte sie, wie sie tiefer und tiefer hinunter ins Dunkel gezogen wurde.

Die Zeit, beschloss sie, musste genutzt, beschleunigt, in Bewegung gebracht werden.

Sie glaubte – hoffte – einen Weg gefunden zu haben, die Zeit nicht nur zu nutzen, sondern in Ehren zu halten, was ihre Eltern ihr geschenkt hatten, und diese Gaben mit der Familie und den Freundinnen zu vereinen.

Produktiv zu sein, dachte sie, als der erste Hauch von würzigem Herbstduft durch die Luft wehte. Die Browns arbeiteten. Sie bauten und produzierten, und sie lehnten sich nie, niemals zurück, um sich auf etwas Erreichtem auszuruhen.

Ihre Eltern hätten von ihr erwartet, dass sie nicht weniger leistete als ihre Vorfahren.

Ihre Freundinnen mochten denken, sie hätte den Verstand verloren, doch sie hatte recherchiert, gerechnet und ein solides Unternehmenskonzept entworfen, ein verlässliches Modell, und mit Dels Hilfe auch einen fairen und vernünftigen Vertrag.

Es war Zeit zu schwimmen, sagte sie sich.

Untergehen würde sie nicht.

Sie ging zurück ins Schlafzimmer und nahm die vier dicken Pakete, die sie auf ihre Frisierkommode gelegt hatte. Bei der Besprechung sollte jede eins bekommen – auch wenn sie ihren Freundinnen nicht gesagt hatte, dass sie zu einer Besprechung kommen würden.

Sie hielt inne und nahm sich einen Augenblick Zeit, um ihr glänzendes braunes Haar zum Pferdeschwanz zurückzubinden. Dann starrte sie sich so in die Augen, bis durch ihre schiere Willenskraft in dem Tiefblau ein Funke aufblitzte.

Sie konnte dafür sorgen, dass es funktionierte. Nein, sie alle konnten dafür sorgen.

Parker musste die anderen nur davon überzeugen.

Unten traf sie auf Mrs Grady, die letzte Hand ans Essen legte.

Die resolute Frau wandte sich vom Herd ab und zwinkerte ihr zu. »Bereit?«

»Zumindest vorbereitet. Ich bin nervös. Ist das albern? Sie sind meine besten Freundinnen.«

»Es ist ein großer Schritt, den du gehen und zu dem du sie auffordern willst. Du wärst eine Idiotin, wenn du nicht ein bisschen nervös wärst.« Mrs Grady trat auf Parker zu und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. »Ich setze auf dich. Geh nur nach draußen. Ich habe ein bisschen was Exklusives gemacht und serviere euch Horsd’œuvres und Wein auf der Terrasse. Meine Mädels sind schließlich erwachsen.«

Das wollte Parker sein, aber, o Gott, in ihr war ein Kind, das sich nach Mama und Papa sehnte, nach dem Trost, der Liebe, der Sicherheit.

Draußen legte sie die Päckchen auf einen Tisch und ging zum Weinkühler, um sich ein Glas einzuschenken.

Dann stand sie da, mit dem Glas in der Hand, und ließ in dem sanfter werdenden Licht den Blick über die Gärten schweifen, bis hin zu dem hübschen kleinen Teich und den Weiden, die sich darin spiegelten.

»Gott! Davon brauch ich unbedingt auch was.«

Mit diesen Worten stürzte Laurel aus dem Haus. Sie trug ihr blondes Haar brutal kurz – ein neuer Look, den sie schon bereute – und steckte noch in der Arbeitskleidung ihres Jobs als Dessert-Chefköchin in einem gehobenen Restaurant.

Laurel verdrehte die hellen blauen Augen, während sie sich Wein einschenkte. »Als ich meinen Dienstplan für unseren Mädelsabend geändert habe, konnte kein Mensch ahnen, dass wir in letzter Minute eine Reservierung zum Mittagessen für zwanzig Personen bekommen würden. Den ganzen Nachmittag war die Küche ein Tollhaus. Mrs G.’s Küche dagegen …« Nachdem sie stundenlang auf den Beinen gewesen war, ließ sie sich aufstöhnend auf einen Stuhl sinken. »Eine Oase der Ruhe, in der es himmlisch duftet. Was gibt’s zu essen?«

»Ich habe nicht gefragt.«

»Macht nichts.« Laurel winkte ab. »Aber wenn Emma und Mac zu spät kommen, fange ich ohne sie an.« Ihr Blick fiel auf Parkers Päckchen. »Was ist das?«

»Etwas, womit ich nicht ohne Mac und Emma anfangen kann. Laurel, möchtest du zurück nach New York?«

Über den Rand ihres Glases musterte Laurel die Freundin. »Schmeißt du mich raus?«

»Eigentlich will ich nur wissen, was du willst. Ob du zufrieden bist, so wie es jetzt ist. Du bist meinetwegen wieder hergezogen, nach dem Unfall, und …«

»Ich lebe von einem Tag zum anderen und entscheide spontan. Im Moment ist es okay für mich, keine Pläne zu haben. Gut?«

»Hm …« Parker brach ab, da Mac und Emma gemeinsam lachend aus dem Haus kamen.

Emma, dachte sie, so schön mit ihrer wahnsinnigen Lockenpracht und den dunklen, exotischen Augen, die vor Freude strahlten. Und Mac – groß und schlank in Jeans und schwarzer Bluse, leuchtend rotes Haar, das in Büscheln abstand, grüne Augen, in denen der Schalk blitzte.

»Worüber lacht ihr?«, wollte Laurel wissen.

»Männer.« Mac stellte die Teller mit Brie en croûte und Spinat-Torteletts ab, die Mrs Grady ihr auf dem Weg durch die Küche in die Hand gedrückt hatte. »Die beiden, die dachten, sie könnten sich im Armdrücken um Emma messen.«

»Es war irgendwie süß«, meinte Emma. »Zwei Brüder, die in den Laden kamen, um ihrer Mutter zum Geburtstag Blumen zu kaufen. Dann führte eins zum anderen.«

»Ins Fotostudio kommen auch die ganze Zeit Typen.« Mac nahm sich eine gezuckerte blaue Traube aus der Schüssel, die schon auf dem Tisch stand, und ließ sie sich direkt in den Mund fallen. »Aber ich habe noch nie erlebt, dass zwei davon sich für ein Date mit mir im Armdrücken messen.«

»Manches ändert sich nie«, stellte Laurel fest und prostete Emma zu.

»Manches doch«, sagte Parker. Sie musste anfangen, musste die Sache angehen. »Deshalb habe ich euch auch heute Abend hergebeten.«

Emma, die gerade zum Brie greifen wollte, hielt inne. »Ist was passiert?«

»Nein. Aber ich wollte mit euch allen zusammen sprechen.« Entschlossen schenkte Parker auch Mac und Emma Wein ein. »Setzen wir uns.«

»Ah-oh«, murmelte Mac.

»Kein Ah-oh«, versicherte Parker. »Zuerst will ich sagen, dass ich euch alle sehr lieb habe. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Wir haben so viel miteinander erlebt, Schönes und Schweres. Und als es für mich am schlimmsten war, wusste ich, dass ihr da sein würdet.«

»Wir sind alle füreinander da.« Emma beugte sich vor und legte die Hand auf die von Parker. »Ist doch normal, wenn man befreundet ist.«

»Ja. Trotzdem sollt ihr wissen, wie viel ihr mir bedeutet, und noch was: Wenn eine von euch, aus welchem Grund auch immer, nicht ausprobieren will, was ich euch gleich vorschlage, ändert sich dadurch nichts zwischen uns.«

Sie hob die Hand, bevor jemand etwas sagen konnte. »Lasst mich so anfangen. Emma, du hättest eines Tages gern deinen eigenen Floristikbetrieb, oder?«

»Das war immer mein Traum. Ich meine, ich arbeite gern in dem Laden, und der Chef lässt mir viel Freiraum. Trotzdem hoffe ich, dass ich irgendwann meinen eigenen Betrieb habe. Aber …«

»Noch kein Aber. Mac, du bist zu begabt und zu kreativ, um jeden Tag nur Passbilder und gestellte Kinderfotos zu machen.«

»Mein Talent kennt keine Grenzen«, flachste Mac, »aber man muss ja was zu beißen haben.«

»Du hättest lieber dein eigenes Fotostudio.«

»Ich hätte auch lieber, dass Justin Timberlake sich meinetwegen mit Ashton Kutcher im Armdrücken anlegt, aber das ist ebenso unwahrscheinlich.«

»Laurel, du hast in Paris und New York gelernt, um Chefkonditorin zu werden.«

»Eine Chefkonditorin, die weltweit ihresgleichen sucht.«

»Und du gibst dich damit zufrieden, im Willows zu arbeiten.«

Laurel schluckte ein Stück von ihrem Spinat-Tortelett hinunter. »Na ja …«

»Zum Teil liegt das daran, dass du für mich da sein wolltest, nachdem Del und ich unsere Eltern verloren hatten. Ich habe studiert«, fuhr Parker fort, »mit dem Ziel, eines Tages einen eigenen Betrieb zu leiten. Ich hatte schon immer eine Idee, was für ein Betrieb das sein...

Erscheint lt. Verlag 12.9.2011
Reihe/Serie Der Jahreszeitenzyklus
Der Jahreszeiten-Zyklus
Die Jahreszeiten-Reihe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Happy Ever After (Bride Quartet 4)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte eBooks • Frauenfreundschaft • Frauenromane • Freundschaft • Glück • Hochzeit • Hochzeitsagentur • Jahreszeitenzyklus • Jahreszeiten-Zyklus • Liebe • Liebesromane • Powerfrau • Romane für Frauen • Romantik • Schicksal • Spiegel Bestseller aktuell • Vergangenheit
ISBN-10 3-641-06393-0 / 3641063930
ISBN-13 978-3-641-06393-1 / 9783641063931
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