Gegenwärtige Vergangenheit (eBook)

Ausgewählte Kleine Schriften

(Autor)

Georg Heldmann (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2008 | 1. Auflage
329 Seiten
Walter de Gruyter GmbH & Co.KG (Verlag)
978-3-11-021050-7 (ISBN)

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Gegenwärtige Vergangenheit -  Egert Pöhlmann
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Egert Pöhlmann held the Chair of Classical Studies at the University of Erlangen until 2001. His minor writings collected here cover the period from 1968 to 2008. As well as papers on Greek and Latin Studies and music in Antiquity, there is work seeking links between topics in Classical Studies and neighbouring disciplines such as Antique philosophy, archaeology, art history, modern German literature and music. The volume closes with a bibliography of Egert Pöhlmann's writings.



Egert Pöhlmann, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Georg Heldmann, Ludwig-Maximillians-Universität München.

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Egert Pöhlmann, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Georg Heldmann, Ludwig-Maximillians-Universität München.

Inhaltsübersicht 5
Vorwort des Herausgebers 7
Abkürzungen 11
1. Lyrische Variationen. Anakreontische Motive bei Eduard Mörike 15
2. PARODIA 30
3. Die zwei Musen des Vergil. Zum Vergilmosaik von Hadrumetum 44
4. Der Schreiber als Lehrer in der klassischen Zeit Griechenlands 51
5. Lukrez als Quelle griechischer Kulturentstehungslehre (zu Lukrez 5,1448-1457) 64
6. Philodem De musica 1969 – 1989 78
7. Musiktheorie in spätantiken Sammelhandschriften 87
8. Die Wanderbühne der Techniten 106
9. IPSE CONTERET CAPUT TUUM (Genesis 3,15). Kreuz und Schlange in J.S. Bachs Johannespassion 118
10. Gattungen musikalischen Fachschrifttums im Altertum 131
11. Dichterweihe und Gattungswahl 148
12. Besprechung 167
13. Die Topographie der Troas in der Ilias: Fiktion und Realität 176
14. Griechische Musik 1989 –1992 189
15. Das „Griechische Wunder“ und die Tragödie 219
16. Codex Hersfeldensis und Codex Aesinas. Zu Tacitus’ Agricola 239
17. Besprechung 248
18. Ancient Greek Poetry and the Development of Monody 259
19. Aristophanes, Free Form and the Monody 272
20. The “Crowe Corslet” (Olympia M 394). King Iphitus of Elis asking Apollo for an oracle 286
21. Greek Music and Greek Musicians for Rome 298
Schriftenverzeichnis von Egert Pöhlmann 315
Abbildungsnachweise 329
TAFELANHANG 331

10. Gattungen musikalischen Fachschrifttums im Altertum (S. 117-118)

In seinem Dialog Ion (536e – 537e) läßt Platon den Sokrates nach t´wmai fragen, die Homer beherrsche, nicht aber der Rhapsode Ion, wählt dafür als Beispiel die ,Kunst der Zügelführung‘, die Bmiowe¸a, und belegt dies durch ein Beispiel, das Ion auswendig kann (Ilias 23, 335 –340): Nestor gibt seinem Sohn Antilochos Ratschläge, wie er die Wendesäule beim Wagenrennen umfahren muß. Das Beispiel ist gut gewählt.

Es entstammt einem längerem Zusammenhang (23, 313 –345), der sich wie eine Partie aus einem Lehrgedicht peq· Rppij/r liest: Lehrer- und Schülerrolle sind mit Vater und Sohn gattungsüblich besetzt, Nestor empfiehlt dem Antilochos seine Lehren und verbürgt sich für den Erfolg seiner Belehrungen (23, 313 f., 345 f.), Exempla aus anderen Bereichen wollen den Wagenlenker für die rechte l/tir gewinnen (315 f.), der Mißerfolg des Unbelehrten (319 –321) wird wirkungsvoll mit dem Erfolg des gelehrigen Schülers verglichen, die eigentlichen Belehrungen sind als Appell an den Schüler formuliert (334 –343). Vergleichbares kann man auch bei Hesiod, Xenophanes, Empedokles, Parmenides lesen.1 Wie man aus diesem Beispiel erschließen kann, gehört das Lehrgedicht zu den ältesten Literaturformen.

Im sechsten Jahrhundert gibt das Lehrgedicht einige seiner Gattungsmerkmale an die seit Anaximander2 konkurrierende Gattung der wissenschaftlichen Fachprosa ab, wie die Titelsätze des Alkmaion oder Hekataios erkennen lassen.3 Im übrigen ist wegen der fragmentarischen Überlieferung der frühen Prosa ein Urteil über Form und Struktur frühen Fachschrifttums schwer möglich. Erst gegen Ende des 5. Jh. liegen mit den ältesten Schriften aus dem Corpus Hippocraticum4 vollständige prosaische Fachschriften vor. Manfred Fuhrmann ist es gelungen, diese Lücke mit seiner Untersuchung über das systematische Lehrbuch teilweise zu schließen.5

Beginnend mit der Rhetorik an Alexander des Anaximenes (2. Hälfte 4. Jh. vor Chr.) und endend mit den Institutiones des Gaius (2. Jh. nach Chr.) hat er aus einer Kette von Fachschriften aus verschiedenen Disziplinen einen festumrissenen Typus von Lehrbuch erschlossen, der sich durch einen hohen Grad von Systematisierung der Darstellung auszeichnet. Im idealtypischen Fall beginnt eine solche t´wmg mit einer Definition ihres Gegenstandes (bqisl¹r).

Im Fall der Einführung in die Harmonik des Kleoneides (2.–3. Jh.) lautet diese: „Harmonik ist die theoretische und praktische Wissenschaft von der Natur des Harmonischen“. Sodann werden deren einzelne Teile (eUdg, Qd´ai, l´qg) aufgezählt und ihrerseits definiert. Im Fall des Kleoneides sind dies sieben: „Ihre Teile sind sieben, nmlich ,Vom Ton‘, ,Vom Intervall‘, ,Vom Tongeschlecht‘, ,Vom Tonsystem‘, ,Von der Tonart‘, ,Von der Modulation‘, ,Von der Melodiebildung‘.6 Setzt sich die Unterteilung weiter fort, so wendet sich die Darstellung dem ersten Unterbegriff zu, definiert diesen und unterteilt ihn wiederum in seine Teile.

Die Verfahren der Unterteilung (dia¸qesir) kann sich fortsetzen, sodaß regelrechte Begriffspyramiden entstehen. Ist die dia¸qesir an ihr Ende gekommen, dann wird die unterste Klasse der l´qg definiert und behandelt. Danach steigt die Untersuchung in der Begriffspyramide wieder auf und setzt beim nächsthöheren Unterbegriff wieder ein. Zu den Definitionen kann unterstützend das Verfahren der diavoq² hinzutreten: parallelgeordnete, bereits definierte Begriffe werden einander gegenübergestellt und auf ihre spezifischen Unterschiede untersucht.

Erscheint lt. Verlag 26.2.2008
Reihe/Serie Beiträge zur Altertumskunde
ISSN
Zusatzinfo 24 b/w ill.
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Schlagworte Antike Bühnendichtung • Antike Literatur und Literaturtheorie • Antike Musiktheorie und Musikpraxis • Antike Philosophie • Antique Literature and Theory of Literature • Antique Musical Theory and Practice • Antique Philosophy • Antique Stage Poetry • Continuing Influence of Antique Literature • Nachleben antiker Literatur
ISBN-10 3-11-021050-9 / 3110210509
ISBN-13 978-3-11-021050-7 / 9783110210507
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