Eine Freundschaft Briefwechsel
S. Fischer (Verlag)
978-3-10-008306-7 (ISBN)
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Stilistisch gesehen sind ihre Briefe grundverschieden: Max Brods Äußerungen sind immer augenblicksspontan, sein Korrespondieren bleibt freimütig privat, ohne jegliche literarische Absicht; Franz Kafka dagegen bedeutet Briefe zu schreiben, dem möglichst Ausdruck zu geben, was ihm »in immer neuen Formen durch den Kopf« geht - »Ich suche immerfort etwas Nicht-Mitteilbares mitzuteilen, etwas Unerklärbares zu erklären ... « – , zugleich aber hat er das Bedürfnis, schreibend in Gedanken mit seinem Partner »eine vertraute Stunde« zu haben. Nach tiefer Depression 1921/22 zögert er jedoch ganz allgemein mit dem Briefeschreiben, auch Max Brod gegenüber; ihm erklärt er im Oktober 1923: »Wenn ich also nicht schreibe, so hat das vor allem, wie es bei mir in den letzten Jahren immer zum Gesetz wird, „strategische“ Gründe, ich vertraue Worten und Briefen nicht, meinen Worten und Briefen nicht, ich will mein Herz mit Menschen, aber nicht mit Gespenstern teilen, welche mit den Worten spielen und die Briefe mit hängender Zunge lesen.«
Max Brod, geboren 1884 in Prag, war Schriftsteller, Kritiker und Musiker. Er war der entscheidende Förderer Franz Kafkas und widersetzte sich Kafkas Wunsch, nach dessen Tod den gesamten Nachlass zu vernichten. Ab 1925 gab er Kafkas Romanfragmente zum Druck frei. 1939 ging Max Brod nach Palästina. Er starb 1968 in Tel Aviv.
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren. Nach einem Jurastudium, das er 1906 mit der Promotion abschloss, trat Kafka 1908 in die »Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt« ein, deren Beamter er bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung im Jahr 1922 blieb. Im Spätsommer 1917 erlitt Franz Kafka einen Blutsturz; es war der Ausbruch der Tuberkulose, an deren Folgen er am 3. Juni 1924, noch nicht 41 Jahre alt, starb.
Malcolm Pasley, geboren 1926 in Rajkot (Indien), studierte in Oxford, wo er dann als Fellow und Tutor am Magdalen College Germanistik lehrte. Mitbegründer der Zeitschrift ›Oxford German Studies‹, hat er neben zahlreichen Veröffentlichungen zu Kafka u.a. die Bände ›Germany: A Companion to German Studies‹ (2. rev. Ausgabe 1981) und ›Nietzsche: Imagery and Thought‹ (1978) herausgegeben. 1986 wurde ihm von der Justus-Liebig-Universität Gießen die Ehrendoktorwürde Dr. phil. h.c. verliehen. Pasley war Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und Fellow of the British Academy. Er starb 2004 in Oxford.
Erscheint lt. Verlag | 1.3.1989 |
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Reihe/Serie | Eine Freundschaft ; 2 |
Zusatzinfo | 26 Abb. |
Sprache | deutsch |
Gewicht | 645 g |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik | |
Schlagworte | Briefe • Briefwechsel • Brod • Brod, Max • Franz • Freundschaft • Kafka • Kafka, Franz • Kafka, Franz; Briefe • Literaturwissenschaft • Max • S.Fischer Verlag • Sprachwissenschaft |
ISBN-10 | 3-10-008306-7 / 3100083067 |
ISBN-13 | 978-3-10-008306-7 / 9783100083067 |
Zustand | Neuware |
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