Die Olympischen Kunstwettbewerbe 1912-1948 (eBook)
334 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-6352-5 (ISBN)
Lese- und Medienproben
Wolf Reinhardt (Jahrgang 1959) wohnt in Bonn, ist Diplom-Informatiker und Betriebswirt, IT-Projektmanager, Trainer für Projektmanagement und freiberuflicher Autor; interessiert sich seit frühester Jugend für die Historie der Olympischen Spiele, seit 2008 Mitglied der International Society of Olympic Historians und Mitglied der OlyMADMen, einer privaten Gruppe internationaler Sporthistoriker. Diese sind auch die Datenlieferanten der Website www.olypmpedia.org, auf der umfangreiche Daten über alle Olympischen Spiele und Kurzbiografien der mittlerweile über 150.000 beteiligten Teilnehmer veröffentlicht werden. Seit einigen Jahren beteiligt er sich an diversen Buchveröffentlichungen zur Thematik Olympische Spiele.
El Salvador
Außer Konkurrenz
Pedro DE MATHEU MONTALVO
1932 (Unbekannte Kategorie):
„Diskuswerfer“, „Ruhender Athlet“, „Wasserspringer“, „Speerwerfer“
Pedro (Pierre) DE MATHEU MONTALVO
(05.06.1900 in Santa Ana, ESA – 22.04.1965 in Madrid, ESP)
Pedro DE MATHEU MONTALVO studierte und lebte in den 1920er Jahren in Paris, später emigrierte er nach Spanien, lebte und arbeitete dann in Andalusien. Neben der Malerei beschäftigte er sich auch mit dem Design von Innenausstattungen. Stilistisch war er geprägt vom Impressionismus und Fauvismus. Es lässt sich nicht eindeutig nachweisen, ob DE MATHEU MONTALVO in den Kunstgattungen Bildhauerei oder Malerei teilgenommen hat, vermutet wird aber die Malerei, da er in diesem Genre besser bekannt war. Sein Vorname wird in einigen Quellen auch mit Pierre angegeben.
Frankreich
Medaillengewinner
Das Werk „Der Sprung“ von Henriette BROSSIN
1920 Silbermedaille: „Der Sprung“
Eve Henriette BROSSIN DE MÉRÉ-DE POLAŃSKA
(14.07.1878 in Charkow, RUS, heute UKR – 1954 in Zürich, SUI)
Henriette BROSSIN DE MÉRÉ-DE POLAŃSKA war polnischer Abstammung. Sie arbeitete ab 1909 in Paris und in Italien. Sie schuf Portraits, Stillleben und Bühnendekorationen. Ihr bekanntestes Werk heißt „Le Lac Leman“ („Der Genfer See“). Seit 1914 lebte sie in Italien und seit 1917 an der italienischen Riviera. 1921 wurde sie Schweizer Staatsbürgerin. Ihre Tochter Andrée190wurde eine bekannte Textildesignerin, die für die großen Pariser Modehäuser arbeitete. Bei dem hier abgebildeten Gemälde handelt es sich wahrscheinlich um das prämierte, mit absoluter Sicherheit kann das jedoch nicht bestätigt werden.
Alex VIROT und drei seiner Zeichnungen
1928 Silbermedaille (Zeichnungen und Aquarelle):
„Fußballgesten“
Louis Alexandre „Alex“ VIROT
(10.02.1890 in Paris, FRA – 14.07.1957 in Ripoll, Gerona, ESP)
Alex VIROTs Fähigkeiten als Künstler wurde von dem Medaillengewinner in der Leichtathletik und späteren Journalisten Géo ANDRÉ191 entdeckt. Dieser beauftragte ihn damit, Zeichnungen für den Miroir des Sports anzufertigen. Während der Berichterstattung im Vorfeld der Amsterdamer Spiele für diese Zeitung reichte er eine Reihe von Skizzen für die Olympischen Kunstwettbewerbe ein und gewann die Silbermedaille. Bald nach den Spielen ging er zur Zeitschrift L'Intransigeant, zunächst als Karikaturist, aber nach kurzer Zeit schrieb er auch selbst Artikel. Im Jahr 1929 war er einer der ersten Radio-Kommentatoren der Tour de France, eine Aufgabe, die er für den Rest seines Lebens übernahm. Während der 1930er Jahre berichtete er für Radio und Zeitungen über Sport und als Nachrichten-Korrespondent. Er berichtete sowohl über die italienische Invasion in Äthiopien als auch über den spanischen Bürgerkrieg. 1938 war er Berichterstatter von den Ski-Weltmeisterschaften, als er nach Wien geschickt wurde, wo er der Nazi-Zensur entkam und über den deutschen Einmarsch in Österreich berichtete. VIROT wurde 1942 Mitglied der französischen Resistance und entkam der Gefangennahme dadurch, dass er sich bis zur Befreiung in die Berge Ostfrankreichs flüchtete. Nach dem Ende des Krieges ging er als Chef der Nachrichtenabteilung zum französischen Sender RTF, aber wegen Streitigkeiten mit dem Personal musste er bald seinen Hut nehmen. VIROT kam dann zu Radio Luxembourg und präsentierte ein beliebtes wöchentliches Radio-Sportprogramm. Im Jahr 1957 berichtete er wieder von der Tour de France, als das Motorrad, auf dem er Beifahrer war, in der Nähe der Stadt Axles-Thermes von der Straße abkam und in eine Schlucht stürzte. VIROT war sofort tot. Das mit der Silbermedaille ausgezeichnete Werk bestand aus 10 Zeichnungen. Die oben links abgebildeten „Fußballerinnen“ stammen ebenfalls aus einer 10er Serie.
1948 Goldmedaille (Grafische Kunst): „Schwimmbad“
Albert Marius Hippolyte DECARIS
(06.05.1901 in Sotteville-lès-Rouen, Seine-Maritime, FRA –
01.01.1988 in Paris, FRA)
Albert DECARIS war ein bekannter Grafiker, der auch zahlreiche Briefmarken entwarf. Er arbeitete zudem als Kupferstecher und Maler und war einer der ersten Illustratoren hochwertiger und luxuriöser Kunstbände. Seine Motive waren Landschaften, Allegorien, Portraits, Szenen aus der Mythologie und dem Weinbau. DECARIS besuchte wie Lucien FONTANAROSA die Berufsschule von Estienne und anschließend die Staatliche Hochschule der Schönen Künste in Paris. 1919 erhielt er den Prix de Rome für eine Radierung. Später wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Seine Radierung „La piscine“ entstand wohl bereits um 1930. Vorbild für das dargestellte „Schwimmbad“ soll das Piscine Molitor in Auteuil gewesen sein, das 1929 eröffnet wurde. Das Blatt ist 107 x 75 cm groß, die Radierung selbst 94 x 64 cm. Vielfach wurde angemerkt, dass das Bild eher düster wirkt, anstatt den Sport zu verherrlichen.
Albert DECARIS und sein „Swimming Pool“
Ehrenvolle Anerkennung
„Cavaliers“ und Lucien FONTANAROSA sowie das Gemälde „Radfahrer auf der Côte de Coeur-Volant“ von Aimé THEVENET
1948 (Gemälde): „Reiter“
Lucien Joseph FONTANAROSA
(19.12.1912 in Paris, FRA –
27.04.1975 in Crétail, Val-de-Marne, FRA)
Lucien FONTANAROSA war italienischer Abstammung, seine Eltern waren kurz vor seiner Geburt nach Paris gekommen, wo sein Vater als Schneider arbeitete. Er selbst wuchs überwiegend in Paris und Padua auf, bevor er endgültig in Paris blieb. Obwohl er bereits mit 13 Jahren angefangen hatte zu malen, musste er zunächst eine Ausbildung als Lithograf absolvieren, bis er in Paris Malerei studieren durfte. Seine Ehefrau Annette FAIVE war ebenfalls Malerin. Lucien erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 1937 den Prix de Rome. Er war sehr vielseitig, malte Fresken, Landschaften, Stillleben und arbeitete dabei mit den verschiedensten Materialien. FONTANAROSA erhielt auch zahlreiche öffentliche Aufträge. Er wurde nach dem 2. Weltkrieg Mitglied der Jury für den Prix de Rome in der Malerei und Lehrer an der Amerikanischen Akademie in Fontainebleau. 1953 wurde er Ritter der Ehrenlegion. Das ausgezeichnete Werk ist im Katalog der Kunstwettbewerbe 1948 abgebildet. Es erinnert im Stil an das Fresko „Der fliegende Drache“, das FONTANAROSA einige Jahre später für eine Berufsschule schuf. Thematisch kommt „Les Chevaux“ („Die Pferde“) in Frage, das der Staat 1943 für das Rathaus von Château-Gontier kaufte. Dieses Bild hat allerdings ein quadratisches Format (200 x 200 cm).
1948 (Gemälde): „Radfahrer auf der Côte de Coeur Volant“
Marie Francois Aimé THEVENET
(22.11.1901 in Cluny, Saône-et-Loire, FRA –
01.09.1982 in Bourg-en-Bresse, Ain, FRA)
Über THEVENETs Leben liegen keine Informationen vor. Aus den 1930er Jahren sind einige, teilweise derbe Karikaturen und Illustrationen bekannt, aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wenige Gemälde mit Radsport-Motiven. Keine Hinweise konnten die Autoren für die Vermutung finden, es handele sich um ein Pseudonym von Jacques THÉVENET192. Das ausgezeichnete Ölgemälde wurde im Katalog der Kunstwettbewerbe 1948 abgebildet. Die Côte de Coeur Volant ist eine Straße zwischen Marly-le-Roi und Louveciennes westlich von Paris. Sie wurde mehrfach von Alfred SISLEY gemalt. Radsportler scheinen ein häufiges Motiv von THEVENET gewesen zu sein.
Sonstige Teilnehmer
Ferdinand (rechts) und Victor GUELDRY
1912: Unbekanntes Werk
Joseph Ferdinand GUELDRY
(21.05.1858 in Paris, FRA – 17.02.1945 in Lausanne, SUI)
Joseph Ferdinand GUELDRY war ein französischer Maler von Ölbildern mit Szenen aus dem Arbeitermilieu, der Historie und vom Wassersport. Er hatte an der École des Beaux Arts und später an der Académie Julian in Paris studiert. Ein Stipendium erlaubte ihm Reisen in zahlreiche Länder Europas. 1898 malte er sein bekanntestes, aber auch vieldiskutiertes Bild: „Die Bluttrinkerinnen“, das für diverse Spekulationen hinsichtlich (menschlicher) Vampire Anlass gab. 1908 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion und 1915 zum offiziellen Maler des Pariser Museé de l'Armée ernannt. Ende der 1930er Jahre emigrierte er in die Schweiz. GUELDRY war wie auch sein Bruder Victor ein hervorragender und leidenschaftlicher Ruderer und eines der ersten Mitglieder der Société Nautique de la Marne. Als internationaler Kampfrichter nahm er häufig an den Henley Regatten in London teil. Die Vielzahl seiner Darstellungen des Bootssports machen eine Eingrenzung des Werkes für die Kunstwettbewerbe unmöglich.
1912: Unbekanntes Werk
Jean François...
Erscheint lt. Verlag | 19.7.2024 |
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Reihe/Serie | Die Olympischen Kunstwettbewerbe 1912-1948 |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
Kunst / Musik / Theater ► Malerei / Plastik | |
Schlagworte | Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle • Grafiken und Gebrauchsgrafik • Kunstwettbewerbe • Malerei • Olympische Spiele |
ISBN-10 | 3-7597-6352-9 / 3759763529 |
ISBN-13 | 978-3-7597-6352-5 / 9783759763525 |
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Größe: 87,4 MB
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