Nach dem Gedächtnis
Ein Buch macht Furore, ein neues Genre ist erfunden: der »Metaroman«. Liebesgeschichten und Reiseberichte, Reflexionen über Fotografie, Erinnerung und Trauma verschmilzt die Stimme der Autorin zu einer spannungsvollen essayistischen Erzählung. Im Zentrum steht eine weitverzweigte jüdisch-russisch-europäische Familie von Ärzten, Architekten, Bibliothekaren, Buchhaltern und Ingenieuren, die in unzivilisierten, gewaltgeprägten Zeiten ein stilles, unspektakuläres Leben führen wollten.
Maria Stepanova durchmisst einen Gedächtnisraum, in dem die Linien des privaten Lebens haarscharf an den Abbruchkanten der Epochenlandschaft entlangführen. Sie sichtet Dinge aus »der Bibliothek einer anderen, untergegangenen visuellen Kultur«, hinterlassen von Menschen, die sich wenig Mühe gaben, aufzufallen: »Bei allen anderen bestand die Familie aus Teilnehmern der Geschichte, bei mir nur aus ihren Untermietern«.
In einer leichten, dichtgewebten poetischen Sprache, die von sinnlicher und intellektueller Anschauung zehrt, fügt Maria Stepanova ihre Fundstücke zu einem Panorama der Epoche.
Prädestiniert, Opfer von Verfolgung und Repressionen zu werden, haben alle ihre Verwandten es geschafft, die Schrecken des 20. Jahrhundert zu überleben. Wie war das möglich? Aus dieser Frage ist ein unvergleichliches Buch entstanden.Maria Stepanova, 1972 in Moskau geboren, ist die international erfolgreichste russische Dichterin der Gegenwart. Für ihr umfangreiches lyrisches und essayistisches Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihr Prosadebüt Nach dem Gedächtnis (2018) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie lebt zurzeit in Berlin.
Olga Radetzkaja, 1965 in Amberg geboren, hat u.a. Werke von Julius Margolin, Viktor Schklowskij, Polina Barskova und Boris Poplavskij übersetzt. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Brücke Berlin Preis 2020 (zusammen mit Maria Stepanova).
»Gegenstand dieses Buches ist ... in erster Linie die Reflexion einer Suche nach deren verbliebenen Spuren. Es beschreibt das Bemühen darum, etwas einzufangen und zu bewahren, das längst verloren ist, und thematisiert gleichzeitig das Wissen um die Vergeblichkeit des Vorhabens. Ein beharrliches, und herrliches, 'Trotzdem!' ... « Katharina Granzin Frankfurter Rundschau 20190227
»Gegenstand dieses Buches ist ... in erster Linie die Reflexion einer Suche nach deren verbliebenen Spuren. Es beschreibt das Bemühen darum, etwas einzufangen und zu bewahren, das längst verloren ist, und thematisiert gleichzeitig das Wissen um die Vergeblichkeit des Vorhabens. Ein beharrliches, und herrliches, ›Trotzdem!‹ ... «
»Man kann dieses Buch nicht konsumieren. Es behandelt seine Leserinnen und Leser als Gesprächspartner, so wie Ossip Mandelstam es einst in einem Buchtitel gefordert hat.«
»Maria Stepanova hat die Toten zu ihren Mitautoren gemacht. Das Ergebnis ist ein Buch, wie man es auf Russisch zuvor nicht kannte – und das in anderen Sprachen seinesgleichen sucht.«
»[Stepanova schreibt] bruchstückhaft, selbstkritisch reflektiert und zugleich in einer dichten poetischen Sprache.«
»Ein wahrhaftes Ereignis – für alle, die noch zu lesen verstehen.«
Erscheinungsdatum | 08.11.2018 |
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Übersetzer | Olga Radetzkaja |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Pamjati pamjati |
Maße | 134 x 212 mm |
Gewicht | 636 g |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Kunst / Musik / Theater ► Fotokunst | |
Schlagworte | Berman Literature Prize 2023 • Erinnerung • Familiengeschichte • Fotografie • Gedächtnis • Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023 • metaroman • Osteuropa • Pamjati pamjati deutsch • Paul Scheerbart-Preis 2024 • Postmemory • Russland • Sebald • Siegfried-Unseld-Gastprofessur • Sowjetunion • Susan Sontag |
ISBN-10 | 3-518-42829-2 / 3518428292 |
ISBN-13 | 978-3-518-42829-0 / 9783518428290 |
Zustand | Neuware |
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