Franziska zu Reventlow
»Ich finde, daß ihr Leben eins von denen ist, die erzählt werden müssen.« Rainer Maria Rilke
Sie starb vor hundert Jahren, doch vielleicht war sie die erste Frau von heute: Fanny Liane Wilhelmine Sophie Auguste Adrienne Comtesse zu Reventlow aus Husum an der Nordsee, das schwarze Schaf ihrer Familie.
Sie war der Stern der Münchner Boheme, Virtuosin der freien Liebe, Avantgardistin der Alleinerziehenden, Vorläuferin des modernen intellektuellen Prekariats und nicht zuletzt eine bis heute unterschätzte Schriftstellerin. Man hat in ihr die Urgroßmutter der sexuellen Revolution identifiziert, aber den Preis übersehen, den sie zahlte.
Am 25. Juli 1918 stürzt Franziska zu Reventlow in Locarno vom Fahrrad. Nach einer Notoperation stirbt sie am frühen Morgen des 26. Juli 1918 an Herzversagen - 47 Jahre alt.
Zeile um Zeile hatte sie sich ihren spärlichen Lebensunterhalt erschrieben, im Akkord übersetzend, aber auch als Autorin meist autobiografischer Romane. Sie fand es verantwortungslos, an Männern, die ihr gefielen, vorüberzugehen. Sie streifte manchen intim, den man immer noch kennt, etwa Rainer Maria Rilke, Karl Wolfskehl oder Ludwig Klages.
Zum ersten Mal wird die Biografie ihrer Lieben erzählt, denn auch Lieben sind Lebewesen: Sie werden geboren, reifen und sterben, aber nicht alle. In Kerstin Deckers ebenso tragischem wie komischen Bericht dieses Lebens bleibt vom Bild der robusten Männersammlerin fast nichts übrig, zugleich entsteht ein einzigartiges Mutter-Kind-Porträt.
Wer war diese gefallene Gräfin in nie endender Liebes- und Geldnot, die eine so weltüberlegen-hochironische Prosa schrieb, dass es den Männern schwerfiel, an eine Autorin zu glauben?
Dr. Kerstin Decker, geboren 1962 in Leipzig, promovierte Philosophin, ist Autorin des »Tagesspiegel«. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter »Lou Andreas-Salomé. Der bittersüße Funke Ich« und »Nietzsche und Wagner. Geschichte einer Hassliebe«. Im Berlin Verlag erschienen 2015 »Meine Farm in Afrika. Das Leben der Frieda von Bülow« und 2016 »Die Schwester. Das Leben der Elisabeth Förster-Nietzsche«. Kerstin Decker lebt in Berlin.
»Kerstin Decker ist die ungekrönte Königin der literarischen Biografie (...).« Westzeit 20181201
»Zu ihren Stärken gehört ja seit langem, dass sie einen Ton gefunden hat, der in diesem Genre selten ist. Ihre Sätze, zuweilen salopp, mal fein mit Ironie unterlegt, entwickeln einen Schwung, der die Lektüre zum Erlebnis macht.«, Neues Deutschland, 25.07.2018
»Während Kerstin Decker das wahrhaft romanhafte Leben der Franziska zu Reventlow ebenso romanhaft erzählt, versäumt sie nicht, auf den Zeitgeist am Anfang des 20. Jahrhunderts einzugehen.«, Deutschlandfunk Kultur "Lesart", 25.08.2018
»Es ist ein hinreißendes Buch geworden, das komisch und tragisch zugleich erzählt von der Vielliebenden und ihren Männern.«, FAZ, 22.08.2018
»Dem romanhaften Leben der Gräfin angepasst ist der Stil des Buches, das sich selbst wie ein Roman liest.«, Thüringer Allgemeine, 18.08.2018
»›Nur ihr banaler Tod infolge eines Fahrradsturzes mit kaum 47 Jahren vor genau 100 Jahren passt nicht in dieses schillernde Dasein, dem Kerstin Decker nun eine würdige Biografie gewidmet hat.«, dpa, 14.08.2018
»Die neue Biografie betont Reventlows Witz und ihre Fähigkeit zur Selbstironie.«, Süddeutsche Zeitung, 26.07.2018
»Decker schreibt sehr lebendig, fast romanhaft und geht gleichzeitig auf den Zeitgeist am Anfang des 20. Jahrhunderts ein, damit wir als Leser immer wissen, wo wir uns befinden.«, MDR Kultur "Sachbuch der Woche", 25.07.2018
»Sehr empfehlenswert.«, borromaeusverein.de
Erscheinungsdatum | 26.05.2018 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 138 x 220 mm |
Gewicht | 561 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Kunst / Musik / Theater | |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturgeschichte | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Gender Studies | |
Schlagworte | 100. Todestag • Avantgardistin • Bohemienne • Comtesse • die Gräfin • die Gräfin • Emanzipation • Feminismus • Femme fatale • Fin de siècle • Fin de siècle • Franziska zu Reventlow • Frauen-Biografie • Frauenleben • Freie Liebe • Freiheit • Husum • Jahrhundertwende • Künstlerbiografie • Künstlerin • Künstlerleben • Künstlermilieu • Künstlerbiografie • Künstlerin • Künstlerleben • Künstlermilieu • Lebenskünstlerin • Lebenskünstlerin • Münchner Boheme • Münchner Bohème • Münchner Moderne • Münchner Bohème • Münchner Boheme • Münchner Moderne • Rebellin • Schriftstellerin • Schwabinger Gräfin • Schwabinger Gräfin • Schwabinger Romane • Skandalgräfin • Skandalgräfin • Theodor Storm • Übersetzerin • Unabhängigkeit • Unabhängigkeit • Übersetzerin • wilde Gräfin • wilde Gräfin |
ISBN-10 | 3-8270-1362-3 / 3827013623 |
ISBN-13 | 978-3-8270-1362-0 / 9783827013620 |
Zustand | Neuware |
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