Religion, Nation, Krieg -  Michael Fischer

Religion, Nation, Krieg (eBook)

Der Lutherchoral 'Ein feste Burg ist unser Gott' zwischen Befreiungskriegen und Erstem Weltkrieg
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2014 | 1. Auflage
356 Seiten
Waxmann Verlag GmbH
978-3-8309-7901-2 (ISBN)
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Diese Studie beschäftigt sich mit dem Choral 'Ein feste Burg ist unser Gott', der zu den wirkmächtigsten Gesängen der deutschen Geschichte zählt. Von Martin Luther im 16. Jahrhundert als Glaubens- und Vertrauenslied gedichtet, erfuhr der Choral schon bald eine religionspolitische Aufladung. Bereits in der Frühen Neuzeit wurde er als konfessionelles Bekenntnis verstanden und entwickelte sich so zu einem 'Identitätssignal des Protestantismus'. Seit dem frühen 19. Jahrhundert traten nationale und bellizistische Interpretationen hinzu, die im Ersten Weltkrieg ihren Höhepunkt erreichten. Zunächst wird in der vorliegenden Untersuchung die Entwicklung nachgezeichnet, welche die propagandistische Verwendung des 'Lutherliedes' im Ersten Weltkrieg überhaupt erst ermöglicht hat. Wichtige Schlüsselereignisse sind in diesem Zusammenhang die antinapoleonischen Kriege und das Wartburgfest von 1817, die Errichtung des Wormser Lutherdenkmals 1868 sowie die Reichsgründung 1870/1871. Den Schwerpunkt bildet sodann der nationalreligiöse Gebrauch - und Missbrauch - des Chorals zwischen 1914 und 1918. Anhand zeitgenössischer Quellen wie Predigten, Erbauungsliteratur, Liedpostkarten und Lyrik wird den Leserinnen und Lesern die ideologische Indienstnahme des Kirchenliedes vor Augen geführt. Der Band richtet sich an Historiker, Germanisten und Theologen sowie alle an der Kultur- und Religionsgeschichte Interessierten.

Dr. phil. Dr. theol. Michael Fischer ist Geschäftsführender Direktor desZentrums für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universi-tät Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Geschichte der populären Kultur und Musik, Mediengeschichte der populären Musik,Geschichte christlicher Kultur und Musik. Fischer unterrichtet an derUniversität Freiburg im Fach Medienkulturwissenschaft.

Inhalt 5
Einleitung 8
1 Das Lied "Ein feste Burg ist unser Gott" als nationalprotestantisches Identifikationssybol im 19. Jahrhundert 24
1.1 Ausgangspunkt nationaler Vereinnahmung: Romanik, antinapoleonische Kriege und Wrtburgfest 1817 24
1.2 Heroenkult und nationales Pathos: Lutherdenkmal in Worms 1868 40
1.3 Nation und Religion im Kaiserreich: Reichsgründung 1870/71 und Lutherjubiläum 1883 52
1.4 "Marseiller Hymne der Reformazion": Alternative Deutungen in der Revolution 1848/1849, Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie 67
1.5 Exkurs: Ein katholisches Gegenlied? Der Gesang "Ein Haus voll Glorie schauet" von Joseph Mohr 78
2 Der Choral "Ein feste Burg ist unser Gott" im Ersten Weltkrieg 83
2.1 Das mobilisierte Lutherlied: Kriegspredigten, Vorträge und Erbauungsliteratur aus dem Jahr 1914 86
2.2 Kirchenlied im Krieg: Hymnologische Beiträge 105
2.3 Der lange Schatten der Geschichte: Das Reformationsjubiläum im Jahr 1917 122
2.4 Choralvariationen: Kriegslyrik 146
2.5 Kampf der Bilder: Liedpostkarten 164
3 Der Kampf um die Erinnerung. Bruno Doehring und Hartmann Grisar SJ 176
3.1 Bruno Doehrings literarische Monumentalisierung des Chorals 177
3.2 Konfessionalistische Dekonstruktion: Die Position des Jesuiten Hartmann Grisar 189
4 Schlussbetrachtung 200
4.1 Rezeptionsgeschichtliche Forschung 201
4.2 Nationalismusforschung und Theologiegeschichte 207
4.3 Symbol- bzw. motivgeschichtliche Forschung 213
4.4 Funktionen des Religiösen 220
5 Quellen und Literatur 233
5.1 Publikationen mit dem Titelbestandteil "Ein feste Burg" 1914-1918/1921 (chronologisch geordnet) 233
5.2 Weitere Publikationen mit Liedzitaten 1914-1918 (chronologisch geordnet) 235
5.3 Sonstige Quellen (alphabetisch geordnet) 237
5.4 Sekundärliteratur 243
6 Textanhang: Gedichte als Rezeptionszeugnisse 254
7 Abbildungen 330

Erscheint lt. Verlag 23.7.2014
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik
ISBN-10 3-8309-7901-0 / 3830979010
ISBN-13 978-3-8309-7901-2 / 9783830979012
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