HipHop und Rap als Projekt im Musikunterricht: Projektorientiertes Lernen als lebensnahe Alternative - Andreas Krumwiede

HipHop und Rap als Projekt im Musikunterricht: Projektorientiertes Lernen als lebensnahe Alternative

Buch | Softcover
96 Seiten
2014 | Erstauflage
Diplomica (Verlag)
978-3-8428-8017-7 (ISBN)
39,99 inkl. MwSt
Wer träumt nicht von einem Musikunterricht oder anderen sozialen Projekten, die weitgehend von selbst laufen, dabei vital sind und noch Eigeninitiative der Schüler/innen bzw. Telnehmer/innen fördern? Im Projekt ist so etwas möglich. Nun ist HipHop zwar nicht mehr die modernste Stilrichtung der Stunde, allerdings hält sich dieses Genre dennoch seit bald 40 Jahren im Bewusstsein der Jugend als identitätsstiftender Anker zwischen Subkultur und Mainstream, als eine der meistumsetzenden Sparten der Musikindustrie - nicht ohne sich dabei von Zeit zu Zeit einer kleinen Renaissance zu unterziehen. Die in dieser Studie beschriebenen Grundgedanken des HipHop und der musikalischen Strukturen sind aber bereits seit Entstehen der Musikrichtung gültig.
Dieses Werk möchte den Unterrichtenden und sonstigen Interessierten - besonders den Projektunerfahrenen - eine solide Grundlage an die Hand geben, Projekte eigenverantwortlich im Unterricht, in der Jugendarbeit oder in anderen Kontexten umzusetzen. Das Werk stattet den Leser mit reichlich Hintergrundwissen zum Thema aus.
Dabei vermittelt die Studie neben einer Einsicht in das Entstehen des Projektgedankens sowie in die Entstehung des Genres HipHop, auch musikdidaktische Anregungen und Grundlagen, auf denen Anleiter ein Projekt aufbauen können.

Textprobe:
Kapitel 2, Der Projektgedanke - Unterrichtskonzeptionen und Besonderheiten:
2.1, Projekt, Projektunterricht, Projektmethode sowie Geschichte der Projektmethode: Die Projektmethode ist - so hat sich gezeigt - ein umfassendes Modell handlungsorientierten Lehrens und Lernens, gleichsam seine Hochform (Gudjons 1997, S. 104).
Es sollen in diesem Kapitel einige ausgewählte Vertreter des Projektgedankens vorgestellt werden. Ich habe mich im Wesentlichen für die Pädagogen John Dewey und William Heard Kilpatrick entschieden, die im Amerika der Industrialisierungszeit grundlegende Konzepte entwarfen, für den Schweizer Pädagogen Karl Frey, der eine eigenständige Neukonzeption der Projektmethode auf der Basis seiner Vorbilder aus der Geschichte entwarf und für den Hamburger Pädagogen Herbert Gudjons, der sich als Lehrer und Theoretiker seit vielen Jahren mit der Projektmethode beschäftigt. Das Unterkapitel ist in drei Abschnitte unterteilt. Der erste enthält die Definitionen des Projekts, des Projektorientierten Lernens, der Projektmethode sowie die Geschichte der Projektmethode. Der zweite beschäftigt sich mit den von mir ausgewählten Vertretern und ihren Theorien. Der dritte Abschnitt schließlich geht auf einige Besonderheiten ein, die beim Anwenden der Projektmethode berücksichtigt werden müssen: die Rolle des Lehrers, des Schülers, der Schule, die Leistungsmessung sowie die Bedeutung des Produkts. Im Folgenden werden die Begriffe des Projekts und die gebräuchlichsten Ableitungen davon, Projektorientiertes Lernen und Projektmethode (vgl. Helms et al. 1994, S. 222), definiert.
2.1.1, Definition des Projekts:
Etymologisch leitet sich das Wort Projekt vom lateinischen Verb projicere ab, das soviel wie vorauswerfen, entwerfen, planen, sich vornehmen bedeutet (vgl. Frey 1998, S. 14). Der Begriff Projekt gehört zum allgemeinen Wortschatz der deutschen Sprache. So verfolgt z.B. der Architekt ein Bau-Projekt, die Forscherin arbeitet an einem Projekt. In vielen Bereichen der Wirtschaft ist die Zusammenarbeit im Projekt an der Tagesordnung. Die Gruppe, die sich für ein Projekt zusammenfindet, kann aus Schülern, Mitarbeitern, Vereinsmitgliedern etc. bestehen. In der Pädagogik hat das Wort Projekt eine etwa 300jährige Geschichte (Frey 1998, S. 13). Zum ersten Male im Sinne der heute gebräuchlichen Form der zusammenhängenden Arbeit an einem Gegenstand wurde der Begriff laut Frey (1998) in der amerikanischen Reformpädagogik am Anfang des letzten Jahrhunderts benutzt.
Gudjons dagegen vertritt die Auffassung, dass neuerer Forschung zufolge der Begriff Projekt nicht aus Amerika oder der Reformpädagogik stammt, sondern aus Italien im 16. Jahrhundert bzw. aus Frankreich, Anfang des 18. Jahrhunderts. Dort hatten die Studenten der Akadémie [!] Royale d Architecture die Aufgabe, regelmäßig projets einzureichen [...] - kooperativ, originell und selbständig, als Bestandteil ihrer Ausbildung (Gudjons 1997, S. 67).
Nach Kilpatrick ist ein Projekt planvolles Handeln aus ganzem Herzen und inmitten einer sozialen Umgebung (Kilpatrick 1918, S. 162). Ob es sich um ein Werk individueller Planung handelt oder um ein Gruppenprojekt, wesentlich sind das Vorhandensein eines Planes, sowie die Intensität, mit der die Schüler dabei sind (Schweingruber 1984, S. 25). Mit Kilpatricks Formulierung aus ganzem Herzen und inmitten einer sozialen Umgebung wird auch eine besonders wichtige Komponente des Projekts angesprochen: die des individuellen und gemeinsamen sozialen Lernens und des Lernens in und durch Gruppenprozesse.
Hilbert Meyer definiert Projekt folgendermaßen: Ein Projekt stellt den gemeinsam von Lehrern, Schülern, hinzugezogenen Eltern, Experten usw. unternommenen Versuch dar, Leben, Lernen und Arbeiten derart zu verbinden, dass ein gesellschaftlich relevantes, zugleich der individuellen Bedürfnis- und Interessenlage der Lehrer und Schüler entsprechendes Thema oder Problem innerhalb und außerhalb des Klassenzimmer

Erscheint lt. Verlag 10.7.2014
Zusatzinfo 7 Abb.
Sprache deutsch
Maße 155 x 221 mm
Gewicht 169 g
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Musiktheorie / Musiklehre
Schlagworte Musikdidaktik • Musikpädagogik
ISBN-10 3-8428-8017-0 / 3842880170
ISBN-13 978-3-8428-8017-7 / 9783842880177
Zustand Neuware
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