Wort Klang Bewegung

Elementare musikalische Bildung im späten Erwachsenenalter

(Autor)

Buch
264 Seiten | Ausstattung: Audio-CD
2011
Breitkopf & Härtel (Verlag)
978-3-7651-0442-8 (ISBN)
49,00 inkl. MwSt
Musik im AlterMusik mit Senioren - in Musikschulen, Volkshochschulen, Freizeitzentren und Pflegeheimen - ist inzwischen ein wichtiges Anliegen des Fachs "Elementare Musik- und Tanzpädagogik" an der Leipziger Musikhochschule. Die Autorin fußt bei ihrer grundlegenden Darstellung sowohl auf eingehenden theoretischen Studien als auch auf den Praxiserfahrungen ihrer fast zehn Jahre währenden Arbeit mit älteren Menschen. Hier hat sich neben heilenden und konservierenden Maßnahmen verstärkt auch ein "evolutiver" Aspekt entwickelt: Musik und Bewegung bieten unzählige Möglichkeiten, das schöpferische Potential eines Menschen auch im späten Erwachsenenalter aufzurufen und zu entfalten.

BAGs werden sie genannt, die „Menschen der Best Age“ Generation jenseits der Sechzig. Sie besuchen Seniorenkollegs an Universitäten, unternehmen Weltreisen, leben vielleicht in Suncity, einer Stadt, die nur von Älteren bewohnt ist und eigens nach ihren Bedürfnissen gebaut wurde, oder sie kaufen sich in Japan einen gerade auf den Markt gebrachten Roboter, der eine Pflegeperson ersetzt und als alltagstauglicher „Partner dessen Dienste übernimmt. Schönheitschirurgie, Pharmaindustrie, Freizeitbranche und Gentechnologie scheinen zu boomen, während in den Zeitungen gleichzeitig Negativ-Schlagzeilen über wachsende Altersarmut, Pflegenotstand, Alterslast und Inaktivenquote zu lesen sind. Konnte in vergangenen Generationen noch die Familie Stütze im Älterwerden sein, existieren heute zerbröckelnde oder territorial weit auseinandergerissene Familienstrukturen, die einsam werden lassen. Altenheime werden da schnell zu Abstellgleisen. Hektik, rasante Beschleunigung, immer kompliziertere Technik und schrumpfende medizinische Versorgung stehen dem Wunsch nach sozialer Sicherheit, nach Glück und seelischem Wohlbefinden im Alter gegenüber. Eine ausweglose Situation für jetzige und kommende Generationen? Bei der Beantwortung dieser Frage sind Fachleute gefragt, Fachleute für das Altern: Mediziner, Theologen, Sozialwissenschaftler, Therapeuten, Psychologen, Philosophen, Politiker und provokante Behauptung auch Künstler und Musikpädagogen.1 Natürlich mutet der Begriff des künstlerischen Arbeitens mit betagten Menschen, besonders in einem Pflegeheim, noch etwas ungewöhnlich an. Doch in jüngster Zeit ist neben den gängigen Maßnahmen der Altenarbeit in reparativer Art (Schäden mindern) oder konservierender Art (Bestehendes erhalten) der evolutive Ansatz2 verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt: Fragen nach sinnstiftender Lebensgestaltung, nach Hege und Pflege von Lebenszeit, nach Angeboten, die das schöpferische Potenzial des Alters bewahren, aufrufen und entfalten helfen. Hier bietet die Musik, die Kunst generell einen unerschöpflichen Reichtum an passenden Möglichkeiten. Dem Kunstpädagogen eröffnet es ein neues, spannendes und gewichtiges Arbeitsfeld. Das vorliegende Theorie-Praxis-Buch möchte dafür grundlegende Informationen zur Thematik Musik und Mensch, fokussiert auf das späte Erwachsenenalter, vermitteln und in einem Bogen von den zugehörigen theoretischen Grundlagen bis hin zu konkreten Stundenentwürfen führen. Letztere sind nicht nur am Schreibtisch entstanden, sondern allesamt in der Praxis vorrangig im Altenheim erprobt. So kann es Lehrenden und Studierenden der Elementaren Musikpädagogik eine Arbeitsgrundlage sein, nach der sich für Gruppen dieser Altersstufe eigene Unterrichtskonzepte erstellen lassen. Darüber hinaus bietet es Kunstpädagogen, Erziehungswissenschaftlern, Therapeuten, allen in der kirchlichen Gemeindearbeit oder im Altenbereich Tätigen und daran Interessierten die Möglichkeit, den Ansatz der Elementaren Musikpädagogik in Korrelation zur künstlerischen Arbeit mit Senioren kennenzulernen und als Anregung in ihr jeweiliges spezielles Tätigkeitsfeld einzubinden. 1) In vorliegender Publikation wird zur Wahrung der Lesefreundlichkeit durchgängig die maskuline Form verwendet. Frauen und Männer sollen sich jedoch gleichberechtigt angesprochen fühlen. Außerdem wird auch in Bezug auf das späte Erwachsenenalter bewusst vom Pädagogen gesprochen, zum einen, da sich diese Bezeichnung auf die potenziellen Absolventen des Ausbildungsfaches Elementare Musikpädagogik bezieht, zum anderen, da die Autorin mit solcher Berufsbezeichnung notwendigerweise eine hohe Qualifikation verbindet und wertschätzt. 2) Vgl. Elisabeth Huber, Die Begegnung mit Musik im späten Erwachsenenalter. Zur Notwendigkeit musikpädagogischer Arbeit im Altenheim, Diplomarbeit, Universität Mozarteum Salzburg 2002, S. 19.

BAGs werden sie genannt, die "Menschen der Best Age" Generation jenseits der Sechzig. Sie besuchen Seniorenkollegs an Universitäten, unternehmen Weltreisen, leben vielleicht in Suncity, einer Stadt, die nur von Älteren bewohnt ist und eigens nach ihren Bedürfnissen gebaut wurde, oder sie kaufen sich in Japan einen gerade auf den Markt gebrachten Roboter, der eine Pflegeperson ersetzt und als alltagstauglicher "Partner dessen Dienste übernimmt.Schönheitschirurgie, Pharmaindustrie, Freizeitbranche und Gentechnologie scheinen zu boomen, während in den Zeitungen gleichzeitig Negativ-Schlagzeilen über wachsende Altersarmut, Pflegenotstand, Alterslast und Inaktivenquote zu lesen sind.Konnte in vergangenen Generationen noch die Familie Stütze im Älterwerden sein, existieren heute zerbröckelnde oder territorial weit auseinandergerissene Familienstrukturen, die einsam werden lassen. Altenheime werden da schnell zu Abstellgleisen. Hektik, rasante Beschleunigung, immer kompliziertere Technik und schrumpfende medizinische Versorgung stehen dem Wunsch nach sozialer Sicherheit, nach Glück und seelischem Wohlbefinden im Alter gegenüber.Eine ausweglose Situation für jetzige und kommende Generationen?Bei der Beantwortung dieser Frage sind Fachleute gefragt, Fachleute für das Altern: Mediziner, Theologen, Sozialwissenschaftler, Therapeuten, Psychologen, Philosophen, Politiker und provokante Behauptung auch Künstler und Musikpädagogen.1Natürlich mutet der Begriff des künstlerischen Arbeitens mit betagten Menschen, besonders in einem Pflegeheim, noch etwas ungewöhnlich an. Doch in jüngster Zeit ist neben den gängigen Maßnahmen der Altenarbeit in reparativer Art (Schäden mindern) oder konservierender Art (Bestehendes erhalten) der evolutive Ansatz2 verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt: Fragen nach sinnstiftender Lebensgestaltung, nach Hege und Pflege von Lebenszeit, nach Angeboten, die das schöpferische Potenzial des Alters bewahren, aufrufen und entfalten helfen. Hier bietet die Musik, die Kunst generell einen unerschöpflichen Reichtum an passenden Möglichkeiten. Dem Kunstpädagogen eröffnet es ein neues, spannendes und gewichtiges Arbeitsfeld.Das vorliegende Theorie-Praxis-Buch möchte dafür grundlegende Informationen zur Thematik Musik und Mensch, fokussiert auf das späte Erwachsenenalter, vermitteln und in einem Bogen von den zugehörigen theoretischen Grundlagen bis hin zu konkreten Stundenentwürfen führen. Letztere sind nicht nur am Schreibtisch entstanden, sondern allesamt in der Praxis vorrangig im Altenheim erprobt. So kann es Lehrenden und Studierenden der Elementaren Musikpädagogik eine Arbeitsgrundlage sein, nach der sich für Gruppen dieser Altersstufe eigene Unterrichtskonzepte erstellen lassen.Darüber hinaus bietet es Kunstpädagogen, Erziehungswissenschaftlern, Therapeuten, allen in der kirchlichen Gemeindearbeit oder im Altenbereich Tätigen und daran Interessierten die Möglichkeit, den Ansatz der Elementaren Musikpädagogik in Korrelation zur künstlerischen Arbeit mit Senioren kennenzulernen und als Anregung in ihr jeweiliges spezielles Tätigkeitsfeld einzubinden.1) In vorliegender Publikation wird zur Wahrung der Lesefreundlichkeit durchgängig die maskuline Form verwendet. Frauen und Männer sollen sich jedoch gleichberechtigt angesprochen fühlen. Außerdem wird auch in Bezug auf das späte Erwachsenenalter bewusst vom Pädagogen gesprochen, zum einen, da sich diese Bezeichnung auf die potenziellen Absolventen des Ausbildungsfaches Elementare Musikpädagogik bezieht, zum anderen, da die Autorin mit solcher Berufsbezeichnung notwendigerweise eine hohe Qualifikation verbindet und wertschätzt.2) Vgl. Elisabeth Huber, Die Begegnung mit Musik im späten Erwachsenenalter. Zur Notwendigkeit musikpädagogischer Arbeit im Altenheim, Diplomarbeit, Universität Mozarteum Salzburg 2002, S. 19.

Erscheint lt. Verlag 28.9.2011
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 540 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Musiktheorie / Musiklehre
Schlagworte Ältere Menschen • Elementare Musik/Elementares Musizieren • Erwachsenenbildung • Hohes Alter • musikalische Spätbildung • Musikerziehung
ISBN-10 3-7651-0442-6 / 3765104426
ISBN-13 978-3-7651-0442-8 / 9783765104428
Zustand Neuware
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