Skulduggery Pleasant (Band 15 1/2) - Die Hölle bricht los (eBook)

Die Anfänge einer Legende - Das Prequel der Urban-Fantasy-Kultserie

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2024 | 1. Auflage
240 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-2097-3 (ISBN)
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Dreihundert Jahre bevor alles anfing... Toskana, 1703. Der Krieg gegen Mevolent ist im vollen Gang und die Toten Männer werden nach Italien entsandt. Nicht um den Erzfeind endlich zu besiegen, sondern um ihn zu retten. Ein apfelgroßes Loch in der Realität hat einen Zugang zur Hölle freigelegt, hinter dem ein mächtiges Wesen lauert. Und nur Mevolent ist in der Lage, es wieder zu schließen. Eine einfache Mission, wenn da nicht Nefarian Serpine wäre, der Mann, der dreizehn Jahre zuvor Skulduggery und seine ganze Familie umgebracht hat.  Skulduggery Pleasant und die Toten Männer sind wieder da: In einem Kurzroman, der dreihundert Jahre vor Walküres Unruhs Geburt spielt.  Das Prequel zur Skulduggery-Pleasant-Reihe BestsellerautorDerek Landy erzählt in diesem Prequel seiner erfolgreichen Kultreihe von einer Zeit als Skulduggery Pleasant noch kein Skelett-Detektiv, sondern eine Art Skelett-Musketier im Dienst des irischen Sanktuariums war. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Grässlich Schneider, Saracen Rue und Dexter Vex. Düster und humorvoll zugleich ist dieses Prequel ein absolutes Muss für alle Fantasy- und Skulduggery Pleasant-Fans!

Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm. Der englischsprachige Blog von Derek Landy ist unter dereklandy.blogspot.de zu erreichen.

Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm. Der englischsprachige Blog von Derek Landy ist unter dereklandy.blogspot.de zu erreichen.

DAS MEDIUM saß im Schneidersitz auf einem Felsen am Rand des Lagers, die Hände auf den Knien liegend, die Augen geschlossen und den Geist geöffnet. Seine Aufgabe bestand darin, wachsam zu bleiben, während die anderen in ihren Zelten und Decken schliefen, sicher unter seinem Schutz. Wachposten waren nicht erforderlich, wenn man einen Sensitiven in seiner lustigen Mörderbande hatte, der darin geschult war, den Verstand jedes Feindes wahrzunehmen, der ins nähere Umfeld eindrang.

Um jedoch einen solchen Verstand zu bemerken und dessen Gedanken – verfinstert von böswilligen Absichten oder Ähnlichem – lesen zu können, mussten diese Gedanken durch die grauen Windungen eines echten, physisch vorhandenen Gehirns flackern. Skulduggery Pleasant besaß nichts dergleichen. Sein Gehirn war ihm aus dem Schädel gebrannt worden – genau wie seine Augen, seine Zunge, seine Haare und seine Haut, mitsamt den darunterliegenden Sehnen und Muskeln. Wieso er sich bewegen, reden und denken konnte, war ein Rätsel, das nicht einmal er selbst mit seinem überragenden Intellekt hatte lösen können. Vielleicht konnte er, wenn der Krieg vorbei, Mevolent besiegt und die Bedrohung abgeklungen war, seine Zeit darauf verwenden, das Geheimnis seiner fortgesetzten Existenz zu ergründen. Aber im Moment widmete er seine ganze Aufmerksamkeit dem Kampf.

Lautlos tauchte er aus der Dunkelheit auf, ging auf das Medium zu, das im Schneidersitz, mit geschlossenen Augen und offenem Geist dasaß, und verpasste ihm mit einem dicken Stock einen Schlag auf den Kopf. Als der Sensitive auf die Seite sackte und reglos liegen blieb, bedeutete Skulduggery den anderen, ihm zu folgen.

Während er und seine Begleiter sich vorwärtsbewegten, über feuchte Äste stiegen und sich unter den dünnen Zweigen der Olivenbäume hindurchduckten, empfand Grässlich Schneider unwillkürlich Bewunderung. In den dreizehn Jahren, seit Skulduggery seine Familie verloren hatte und selbst gestorben war, war er immer tiefer in einen Abgrund aus gewalttätigem Nihilismus hinabgesunken. Sein Humor war so scharf geworden wie das Schwert, das er an der Hüfte trug, und so spitz wie sein Glück bringendes Messer, mit dem er regelmäßig Wachposten und Sensitiven die Kehle durchschnitt. Die Tatsache, dass er sich dieses Mal für die relativ milde Variante entschieden und den Mann nur niedergeknüppelt hatte, statt ihm den Hals aufzuschlitzen, deutete Grässlich als Zeichen dafür, dass sein bester Freund vielleicht endlich bereit war, aus dem Abgrund zu steigen und sich in dieser verhältnismäßig hellen toskanischen Mondnacht wieder seinen Kameraden, den Toten Männern, anzuschließen.

»Ich bin stolz auf dich«, flüsterte Grässlich, als er nah genug herangekommen war.

»Ich kann mein Glück bringendes Messer nicht finden«, erwiderte Skulduggery, ebenfalls im Flüsterton. »Ich hatte es in meine Glück bringende Messerscheide gesteckt und an meinem Glück bringenden Gürtel befestigt, aber es muss auf dem Weg hierher herausgefallen sein.«

»Das erscheint mir eher Unglück bringend«, sagte Grässlich.

»Ich hege eine enorme Zuneigung für dieses Messer. Erinnerst du dich noch, wie ich diesen Kobold damit getötet habe?«

»Ja, das war in der Tat ein erhebender Moment. Aber dir bleibt ja noch immer dein Schwert.«

Skulduggery brummte und klopfte leicht auf den Schwertgriff. »Wenn ich versuche, damit eine Kehle aufzuschlitzen, würde ich den ganzen Kopf abtrennen. Die Wehklagende Witwe ist ein gutes Schwert, daran besteht kein Zweifel. Doch ihre Heimat ist das Schlachtfeld – nur dort beginnt sie zu singen. Mein Glück bringendes Messer hatte ein ganz eigenes Lied. Leiser, aber nicht weniger lieblich, wie ein Flüstern im Sturm.«

Grässlich mochte es nicht, wenn Skulduggery über die Lieder sprach, die seine Waffen sangen. Es bereitete ihm Unbehagen.

»Sie schlafen alle noch«, raunte Saracen Rue, der sich ihnen leise genähert hatte, und deutete mit dem Kinn zum Lagerplatz. »Der erste Teleporter befindet sich im Zelt gleich beim Feuer. Er schläft auf dem Bauch, den Kopf vom Eingang abgewandt. Der zweite ist im Zelt auf der anderen Seite.«

»Ich werde den ersten erledigen«, sagte Skulduggery.

»Und ich den zweiten«, sagte Hopeless und verschwand in die Nacht.

Skulduggery wandte sich an Saracen. »Könnte ich mir ein kleines Messer von dir ausleihen?«

Saracen runzelte die Stirn. »Was ist mit deinem Glück bringenden Messer passiert?«

»Ich habe es verloren.«

Saracen reichte Skulduggery ein Messer, das wie jedes andere Messer aussah, das Grässlich je gesehen hatte. »Dann darfst du mein Glück bringendes Messer benutzen. Ich nenne es die Klinge der Erinnerung

»Warum nennst du es so?«

»Hab ich vergessen.«

Die beiden unterhielten sich flüsternd weiter über Messer und Schwerter. Grässlich hatte noch nie einer seiner Waffen einen Namen gegeben. Ein Schwert zu benennen, war genauso, als würde man einen Löffel benennen. Und Grässlich konnte absolut keinen Sinn darin erkennen, Besteck einen Namen zu geben. Er blickte zum nördlichen Rand der Lichtung, wo Erskin Ravel neben einem Baum wartete und einen Finger durch die Luft kreisen ließ – so wie die Sonne, die um die Erde kreiste. Grässlich nickte. Sie verloren kostbare Zeit.

»Wir sollten besser das erledigen, wozu wir hergekommen sind«, sagte er.

Skulduggery warf die Klinge der Erinnerung in die Luft und fing sie wieder auf. »Dann lasst uns in dieser Nacht des Blutvergießens nicht länger zögern«, sagte er und schlich durch die Schatten davon.

Grässlich sah Saracen an. »Ich wusste gar nicht, dass du deinen Waffen Namen gibst.«

»Tu ich auch nicht«, erwiderte Saracen. »Ich bin doch nicht von allen guten Geistern verlassen. Das hab ich nur gesagt, damit sich Skulduggery einigermaßen normal fühlt. Ich habe mir nämlich ein paar Gedanken darüber gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ihm in seinem Leben wahrscheinlich ein Gefühl der Normalität fehlt.«

Grässlich war sich nicht sicher. »Wie normal kann er sich schon fühlen als das einzige lebendige Skelett auf der Welt?«

»Das einzige lebendige Skelett auf der Welt – soweit wir wissen«, sagte Saracen und zuckte dann die Schultern. »Na ja, vielleicht hast du recht, mein Freund. Ich glaube allerdings, dass Skulduggery sich allmählich mit den Geschehnissen abfindet. Mir scheint, dass er in den letzten Monaten besser in der Lage war, seine Wut unter Kontrolle zu halten. Es gab Zeiten, da wäre er in dieses Lager gestürmt, hätte Schmähungen gebrüllt und ein Gemetzel veranstaltet. Und sieh ihn dir jetzt an: Er hat zuerst den Sensitiven und den Teleporter ausgeschaltet, wie ein vernunftbegabter Mensch. Und den hier hat er nicht mal getötet.«

Saracen stupste das bewusstlose Medium mit der Stiefelspitze an, woraufhin sich der bewusstlose Mann aufsetzte, blinzelte und – plötzlich überhaupt nicht mehr bewusstlos – zu schreien begann.

»Verdammt«, sagte Saracen und schickte den Sensitiven mit einem Tritt zurück in die Bewusstlosigkeit.

Jetzt ertönten aus dem Lager Rufe, Aufforderungen zum Kampf. Grässlich sah Gestalten, die aus ihren Zelten stolperten und nach Schwertern und Äxten griffen. Ein leuchtender Energiestrom durchzuckte die Dunkelheit, fuhr knisternd durch die Baumwipfel und zerstob am Nachthimmel. Dann kam Skulduggery auf sie zugerannt.

»Lauft!«, rief er, als er auf ihrer Höhe war, und Grässlich und Saracen stürmten ihm nach.

Rasch tauchten sie zwischen den Bäumen im Wald unter. Als ein Pfeil an Grässlichs Ohr vorbeipfiff, wurde ihm klar, dass es Skulduggery und Hopeless gelungen sein musste, die beiden Teleporter unschädlich zu machen. Denn sonst würden ihre Feinde jetzt vor ihnen auftauchen, statt die Verfolgung aufzunehmen. Das war immerhin eine gute Nachricht.

Skulduggery schnippte mit den Fingern, und ein Funke blitzte im Dunkeln auf, entzündete jedoch keinen Feuerball. Auf dieses Zeichen hin wirbelte Grässlich herum und kauerte sich hinter einen Baum. Gleich darauf hörte er nur noch die krachenden Schritte der Soldaten, die ungeordnet durch das Unterholz stampften. Ihr Drang, sie alle zu verfolgen, war so stark, dass sie jegliche Vorsicht in den Wind schlugen. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit ließ Vorsicht schließlich überflüssig werden.

Das Schwingen eines Schwerts oder einer Axt im Wald war selbst im günstigsten Fall ein aussichtsloses Unterfangen. Grässlich löste seine Axt vom Gürtel und legte sie leise auf die Erde. Die Soldaten bewegten sich inzwischen erheblich langsamer: Sogar Narren waren in der Lage, eine Falle zu wittern. Sie drangen vorsichtig, wenn auch nicht weniger geräuschvoll, weiter in den Wald vor und flüsterten miteinander wie Darsteller auf einer Bühne.

Zuerst erschien die Spitze des Schwerts neben dem Baum, hinter dem Grässlich kauerte, dann folgte der Rest der Waffe. Grässlich wartete, bis er die Hände sehen konnte, die den Schwertgriff umklammerten, und trat dann aus seinem Versteck hervor. Er schloss eine Hand um das Handgelenk seines Gegners und versetzte dem Soldaten mit der anderen einen so harten Faustschlag, dass er spürte, wie die Nase des Mannes brach. Der Soldat stieß einen Schrei aus und versuchte, sein Schwert freizubekommen, woraufhin Grässlich ihm einen Kinnhaken verpasste und der Mann zusammensackte. Ein weiterer Soldat stürmte heran, doch sein Schwert wurde von einem Ast über seinem Kopf gebremst und blieb im Holz stecken. Grässlich sandte eine Druckwelle. Die Luft vibrierte, und der Soldat wurde gegen den Baum hinter ihm geschleudert, als wäre er aus einem Katapult abgeschossen...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2024
Reihe/Serie Skulduggery Pleasant
Skulduggery Pleasant
Übersetzer Franca Fritz, Heinrich Koop
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abenteuergeschichten • Bestsellerautor Derek Landy • Bestsellerreihe Jugendbuchreihe • Derek Landy Bücher • Fantasyabenteuer • Fantasyabenteuer ab 14 Jahren • Fantasybücher ab 14 Jahren • Geschenk Mädchen Jungen ab 14 Jahren • Jugendbücher ab 14 Jahren • Skulduggery Pleasant Prequel • Skulduggery Pleasant Reihe • urban fantasy horror
ISBN-10 3-7320-2097-5 / 3732020975
ISBN-13 978-3-7320-2097-3 / 9783732020973
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