Ruby Redfort - Dunkler als die Nacht (eBook)

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2024 | 1. Auflage
512 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0814-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ruby Redfort - Dunkler als die Nacht -  Lauren Child
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Ruby Redfort ist ein ganz normales Mädchen. Und gleichzeitig die jüngste Geheimagentin der Welt! Ruby Redfort steht vor einem Rätsel: Twinford wird von einer Einbruchserie heimgesucht, die die Einwohler in helle Aufruhr versetzt. Sogar aus Tresoren verschwinden Dinge. Und auch die Geheimdienstzentrale Spektrum, für die Ruby arbeitet, wird von den Dieben nicht verschont. Mysteriöserweise ist auf den Überwachungskameras nie etwas zu sehen. Schließlich kommt Ruby dem Täter auf die Spur - und schwebt bald darauf in Lebensgefahr ... Super-intelligent, super-clever, super-sympathisch ... Super-Ruby löst ihren vierten Fall! Bei Antolin gelistet Alle Abenteuer von Ruby Redfort: Ruby Redfort - Gefährlicher als Gold (Bd. 1) Ruby Redfort - Kälter als das Meer (Bd. 2) Ruby Redfort - Schneller als Feuer (Bd. 3) Ruby Redfort - Dunkler als die Nacht (Bd. 4) Ruby Redfort - Giftiger als Schlangen (Bd. 5) Ruby Redfort - Tödlicher als Verrat (Bd. 6)

Lauren Child, geboren 1967, wuchs in Wiltshire auf, einer Grafschaft im Süden Englands. Sie studierte an der City and Guilds Art School in London. Danach hatte sie verschiedene Jobs, bis sie 1999 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Heute ist Lauren Child eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Englands. Lauren Child wurde im Juni 2017 als die zehnte UK Children´s Laureate gekürt.

Lauren Child, geboren 1967, wuchs in Wiltshire auf, einer Grafschaft im Süden Englands. Sie studierte an der City and Guilds Art School in London. Danach hatte sie verschiedene Jobs, bis sie 1999 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Heute ist Lauren Child eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Englands. Lauren Child wurde im Juni 2017 als die zehnte UK Children´s Laureate gekürt. Anne Braun lebt in Freiburg und übersetzt Literatur und Sachbücher aus dem Französischen, Englischen und Italienischen. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.

2. Kapitel Smalltalk


Während Ruby sich mit beiden Händen krampfhaft an der Fensterputzer-Gondel festhielt, blickte sie nach unten auf das Straßennetz. Sie konnte das berühmte alte Lichtspielhaus der Stadt sehen, die Scarlet Pagoda, mit dem Japanischen Garten, und auch die mit bunten Bändern geschmückten Laternenpfähle und die Neonschriften, die das Motto des diesjährigen Twinford Filmfestivals verkündeten: Nervenkitzel der besonderen Art.

Diesmal ging es beim Filmfestival um Thriller und Horrorklassiker, also die Art von Filmen, die sie und Mrs Digby so liebten, und Ruby hätte gewettet, dass die Situation, in der sie sich gerade befand, in vielen dieser Filme vorkam.

Allerdings war es so, dass Ruby hier keinen Stunt machte und unter ihr auch kein Sicherheitsnetz gespannt war, weshalb sie zusehen musste, dass sie in die Gänge beziehungsweise in diese verflixte Gondel kam, bevor jemand Alarm gab. Sie schaffte es, sich ins Innere der Fensterputzer-Gondel zu hieven, wo sich die Schaltknöpfe befanden. Sie musste möglichst schnell zu ihrem ursprünglichen Fenster zurück. Welches es war, sagte ihr das leere Milchglas auf dem Sims.

Als Ruby wenig später aus der Gondel ins Innere des Gebäudes kletterte, wurde sie von einer barschen Männerstimme begrüßt.

»Mensch, Kleine, geht’s noch? Komm sofort rein!«

Ruby hob den Kopf und sah einen attraktiven Mann in einem vornehmen Anzug vor sich stehen. Er wirkte etwas gestresst.

»Na, mach ich Sie etwa nervös?«, fragte Ruby.

»Nein, das Einzige, das mich gerade nervös macht, ist die Politesse unten in der 3rd Avenue, wo ich in der zweiten Reihe geparkt habe.«

»Mann, Hitch, warum parken Sie nie auf normalen Parkplätzen wie jeder normale Mensch?«

»Meinst du, hier in der Innenstadt sei es so leicht, einen Parkplatz zu finden?«

Ruby seufzte, schwang ihre Beine über die Fensterbank und sprang dann ins Innere. Sie landete auf dem langen, glänzenden Couchtisch, der das Kernstück des eleganten Empfangsraums bildete. Kugelschreiber schlidderten über den Tisch, und eine Schale mit bunten Murmeln kippte um, deren Inhalt in alle Richtungen rollte und teilweise unter den Möbelstücken verschwand.

Hitch verdrehte die Augen. »Super Auftritt, Kleine.«

»Schon gut«, sagte Ruby, sammelte die Stifte wieder ein und stopfte sie in den Stiftebecher zurück. »Machen Sie doch kein Drama daraus, Mann.«

HITCH: »Hey, ich mache doch kein Drama. Aber Mr Barnaby H. Cleethorps würde eines machen. Er ist in manchen Sachen etwas eigen.«

RUBY: »Was würde er tun? Mich zur Strafe an den Füßen aus dem Fenster hängen?«

HITCH: »Kann gut sein.«

RUBY: »Wow! Hängt er so an seinen Stiften?«

HITCH: »O ja, Redfort.«

RUBY: »Hey, warum sind Sie eigentlich hier? Zurück vom Sommerurlaub?«

HITCH: »So ähnlich.«

RUBY: »Wo waren Sie überhaupt?«

HITCH: »Das ist geheim.«

RUBY: »Hä? Ihr Sommerurlaub ist geheim?«

HITCH: »Ich war nicht im Urlaub.«

RUBY: »Aber das haben Sie doch gerade behauptet!«

HITCH: »Nein, hab ich nicht. Das warst du

RUBY: »Junge, Junge, ich hab den Smalltalk mit Ihnen echt vermisst. Und wo gehen wir jetzt bitte schön hin?«

HITCH: »Zum Fahrstuhl.«

RUBY: »Sie wissen, dass ich hier nicht weg kann. Mein Vater lässt mich nicht aus den Augen.«

HITCH: »Das hab ich mit ihm geklärt. Er vertraut dich meiner Obhut an.«

RUBY: »Oje. Dann weiß er sicher nicht, wie oft das schon in die Hose ging. Also, was haben wir vor?«

HITCH: »Wir beide? Nun, ich werde eine Tasse Kaffee trinken, und du wirst in die Mangel genommen.«

RUBY: »Oh …«

HITCH: »Die Chefin will dich sprechen.«

Für den Rest der Welt war Hitch der Haushaltsmanager der Redforts, und nur ein paar wenige Eingeweihte wussten, dass er in Wirklichkeit ein hochkarätiger Geheimagent war. Die Geheimdienstagentur Spektrum hatte ihn bei den Redforts eingeschleust, als eine Art Mentor und Bodyguard ihrer jüngsten Mitarbeiterin Ruby Redfort. Und ihre Vorgesetzte war LB, die Leiterin der Abteilung Spektrum 8.

Sie fuhren mit dem Aufzug nach unten. Das dauerte eine ganze Weile, denn das Sandwich Building war schon alt und der Aufzug nicht auf dem neuesten Stand der Technik.

»Ich dachte, ich sei krankheitshalber noch beurlaubt«, maulte Ruby.

»Damit ist es vorbei«, sagte Hitch.

»Gibt’s was Neues bei Spektrum?«, fragte Ruby. »Vielleicht einen neuen Fall?« Ruby arbeitete seit April als Codeknackerin bei Spektrum und hatte in dieser Zeit schon bei drei Fällen mitgearbeitet. Und jedes Mal war sie um Haaresbreite am Tod vorbeigeschrammt. Aber lebensgefährliche Situationen gehörten nun mal zum Job einer Geheimagentin.

»Frag mich nicht! Ich bin nur der Typ, der dich durch die Gegend kutschiert.« Hitch verzog keine Miene.

Ruby sah ihn kopfschüttelnd an, denn wenn jemand etwas wusste, dann Hitch. Doch sie wusste auch, dass es sinnlos wäre, ihn ausquetschen zu wollen. Wenn er nicht reden wollte, redete er auch nicht. Da half kein Bitten und kein Betteln. Er konnte schweigen wie ein Grab. Musste er auch, denn er war einer der Spitzenagenten von Spektrum 8 und hatte Zugang zu Informationen, die topsecret waren. Er sagte kein Wort, zu niemandem. Ganz nach REGEL 1: KLAPPE HALTEN! Aber wie kam es, dass ein so hochrangiger Agent undercover als Bodyguard einer Dreizehnjährigen arbeitete? Diese Frage stellte Hitch sich praktisch jeden Tag.

Als die beiden mit großen Schritten das Sandwich Building verließen, sahen sie neben Hitchs Wagen eine Politesse stehen, die bereits ihren Strafzettelblock gezückt hatte.

Womit anfangen? Er stand im Parkverbot, in der falschen Richtung, eines der Räder war auf dem Bürgersteig, und das seit geschlagenen einundzwanzig Minuten. Es würde ein saftiger Strafzettel werden.

Hitch zog eine Augenbraue hoch. »Warte kurz, Kleine.«

Die Politesse stemmte die Hände auf die Hüfte, um zu demonstrieren, dass mit ihr nicht gut Kirschen essen war. Sie wirkte richtig kampfeslustig, als würde sie denken: Ah, da kommt er! Noch einer dieser Blödmänner, die sich herausreden wollen, statt zu ihrem egoistischen Verhalten zu stehen.

Als Hitch auf sie zukam, verschränkte die Politesse die Arme.

Hitch lehnte sich an seinen Wagen und begann, mit der jungen Frau zu reden, oder besser gesagt: zu plaudern. Die Politesse verlagerte ihr Gewicht auf den anderen Fuß und stützte plötzlich kokett eine Hand auf die Hüfte. Hey, was war das? Lächelte sie etwa?

Mann, du hast es echt drauf, dachte Ruby und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Hitch konnte dem Teufel ein Ohr abquatschen, wenn er wollte.

Die nette Unterhaltung, denn danach sah es echt aus, dauerte eine ganze Weile. Was erzählte Hitch ihr bloß?

Nun drehte die Politesse den Kopf und musterte Ruby, schließlich steckte sie ihren Block mit den Strafzetteln in die Tasche. Sie lachte und nickte.

Dann hob sie einen Arm, als wollte sie mit Hitch abklatschen. Doch er war nicht der Typ für so etwas, wie Ruby wusste, deshalb hob er nur grüßend die Hand. Damit gab sich die Politesse offenbar zufrieden, denn sie drehte sich um und ging weiter ihres Weges, eine fröhliche Melodie vor sich hin pfeifend.

Ruby stieg in den Wagen. »Und? Was haben Sie ihr erzählt?«

»Oh, nur was für ein tolles Mädchen du bist«, erklärte Hitch, während er auf den Fahrersitz rutschte.

»Klar doch. Und was noch?«, hakte Ruby nach.

»Ich sagte, ich könne ihr Eintrittskarten für die Play-offs der Twinford Sneakers besorgen.«

»Können Sie das wirklich?«

»Klar, der Veranstalter ist ein alter Freund von mir.«

»Ich dachte, Geheimagenten hätten keine Freunde.«

»Nein, das verwechselst du mit Steuerprüfern«, sagte Hitch und ließ den Motor an. »Ich habe ehrlich gesagt mehr Freunde, als mir lieb ist.«

»Komisch«, sagte Ruby. »Ich hab noch nie einen gesehen.«

»Sie sind alle eher schüchtern und zurückhaltend«, sagte Hitch.

Ruby betrachtete ihn von der Seite. »Sind Sie sicher, dass Sie sich die Freunde nicht nur ausgedacht haben? Sind es vielleicht Freunde der unsichtbaren Art?«

»Oh, sie sind...

Erscheint lt. Verlag 2.6.2024
Reihe/Serie Ruby Redfort
Ruby Redfort
Übersetzer Anne Braun
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerbuch ab 10 • Abenteuergeschichten • Buch für Mädchen • Clance • Clancy • Clever • Detektivgeschichte • Freundschaft • Freundschaft und Liebe • für 10 jährige • Geheimagent • Geheimagentin • Hitch • James Bond • Jugendbücher ab 10 • Kinderbuch • kinderkrimis • Krimi • Krimis für Kinder • Krimis und Detektivgeschichten • Lesebuch Grundschule • London • Mädchen • Mädchenbücher ab 10 • Rätsel • spannende Kinderbücher • spectrum • Spektrum • Spion
ISBN-10 3-7336-0814-3 / 3733608143
ISBN-13 978-3-7336-0814-9 / 9783733608149
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