Stone Beasts: Alle Bände der spannend-romantischen Gargoyle-Trilogie in einer E-Box! (eBook)
1165 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60924-0 (ISBN)
Raywen White lebt gemeinsam mit ihrem Mann im Raum Frankfurt am Main. Erst 2014 entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und erzählt nun Geschichten, in denen Liebe und Magie der Fantasie keine Grenzen setzen. Jedoch haben in ihrem Leben Bücher schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Es gibt nichts Schöneres, als in eine Geschichte einzutauchen und den Alltag vergessen zu können. Dieses Gefühl möchte sie auch ihren Lesern ermöglichen.
Raywen White lebt gemeinsam mit ihrem Mann im Raum Frankfurt am Main. Erst 2014 entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und erzählt nun Geschichten, in denen Liebe und Magie der Fantasie keine Grenzen setzen. Jedoch haben in ihrem Leben Bücher schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Es gibt nichts Schöneres, als in eine Geschichte einzutauchen und den Alltag vergessen zu können. Dieses Gefühl möchte sie auch ihren Lesern ermöglichen.
1
Schon seit fünf Minuten starrte er auf eine Gruppe junger Leute, die vor einem Kino standen, lachten und sich mit ausladenden Gesten unterhielten. Die Reklametafeln des Gebäudes sowie das einer Fastfoodkette warfen ein farbiges Spiel aus Licht und Schatten auf ihre Gesichter.
Von seinem Versteck hoch über den Dächern Prags aus konnte er nicht verstehen, was sie sich erzählten. Die Stadt wirkte trotz der späten Stunde wie ein geschäftiger Bienenschwarm. Das Dröhnen der Fahrzeuge hallte in den Straßenschluchten wider, murmelnde Menschenmassen drängten sich über die Bürgersteige auf dem Weg zu ihren Vergnügungen. Nichts ahnend, welche Schrecken sich mitten unter ihnen bewegten.
Normalerweise interessierte sich Damian nicht für Menschen. Warum die Gruppe, bestehend aus zwei Männern und drei Frauen, seine Aufmerksamkeit erregt hatte, war ihm ein Rätsel, dennoch konnte er seinen Blick nicht abwenden. Vor allem nicht von der jungen Frau, die mit dem Rücken zu ihm stand. Ihr blondes Haar trug sie in einem lockeren Knoten, aus dem sich einzelne Strähnen stahlen und die zarte Linie ihres Halses umspielten. Ein blutrotes Kleid schmiegte sich eng an ihren Oberkörper und fiel in weichen Bahnen bis zur Mitte ihrer Schenkel, wo es einen Blick auf schlanke, lange Beine in schwarzen Strumpfhosen gewährte.
Der Mann, der bisher dicht neben ihr gestanden hatte, legte plötzlich seine Hand auf ihren Rücken und Damians Instinkt schlug Alarm. Seine Muskeln spannten sich kampfbereit an. Irgendetwas missfiel ihm. Er verstand nur nicht was.
Die junge Frau drehte den Kopf in die Richtung ihres Begleiters und zum ersten Mal konnte Damian ihr Profil sehen. Hohe Wangenknochen. Große, mit dunklem Makeup betonte Augen, deren Farbe er aus dieser Entfernung nicht ausmachen konnte, da sich das bunte Licht der Reklametafeln in ihnen spiegelte. Eine kleine Stupsnase und sanft geschwungene Lippen, die überrascht einen Spalt offenstanden.
Offenbar gefiel ihr die Annährung genauso wenig wie ihm, denn sie trat einen Schritt zur Seite, was die Hand des Typen jedoch nur ein Stück tiefer rutschen ließ, genau auf ihren Po.
Erbost stieß Damian den angehaltenen Atem aus und ein tiefes Knurren entrang sich seiner Kehle. Seine Klauen gruben sich geräuschvoll in die Ziegel des Daches, auf dem er hockte.
»Damian? Hast du etwas entdeckt?«
Pavels Frage ließ ihn zu den drei Nocs zurückblicken, die sie nun schon seit Einbruch der Nacht jagten. Sie standen unweit der Gruppe von Menschen, die er beobachtet hatte, und unterschieden sich rein äußerlich kaum von ihnen. Eine nächtliche Brise trug ihre Witterung zu ihm.
Er schüttelte verneinend den Kopf. Es gab weiterhin keine Hinweise auf den Grund ihrer Anwesenheit oder was ihre nächsten Schritte sein würden.
Allerdings lag auch etwas anderes in der Luft, das er nicht einordnen konnte. Nichts Bedrohliches. Es erinnerte an den Geruch der aufgehenden Sonne im Frühling. An die Wärme des herannahenden Morgens, wenn der Frost noch kühl auf den sprießenden Trieben lag. Dabei war es Ende Oktober und noch nicht einmal Mitternacht. Wie eine Motte zum Licht wanderte sein Blick zurück zu ihr. Auch wenn er wusste, dass es ein Fehler war und er sich besser auf seine Aufgabe konzentrieren sollte.
Sie hakte sich bei einer Brünetten ein, die sie um einen Kopf überragte. Lachend verabschiedeten sich die beiden Frauen und schlenderten in Richtung der Moldau davon. Ein unangenehmes Ziehen machte sich in seiner Brust breit.
»Damian, du übernimmst den, der hinkt. Tomek, du den Großen«, befahl Pavel plötzlich. Die Nocs hatten sich ebenfalls in Bewegung gesetzt und teilten sich auf.
Damian nickte und konnte sich einen letzten Blick zu der jungen Frau nicht verkneifen. Zu seinem Bedauern war sie schon längst in der Masse verschwunden.
Es spielte keine Rolle. Er würde sie nie wiedersehen. Als letzter zog er sich von der Dachkante zurück, nahm Anlauf und sprang die drei Meter über die Straßenschlucht auf das nächste Gebäude. Er musste nicht mal seine Schwingen benutzen. Ohne einen Ton zu verursachen, landete er auf dem Giebel und folgte dem Noc mit sicherem Abstand.
Als sein Opfer irgendwann in einer dunklen Seitengasse verschwand und mit den Schatten verschmolz, begann Damian zu rennen. Nur Sekunden später glitt er ebenfalls in den Schutz der Dunkelheit.
Unrat türmte sich neben rostigen Müllcontainern. Eine einsame Straßenlampe flackerte in einiger Entfernung und schaffte es nicht, die Finsternis zu durchdringen. Dennoch konnte Damian alles problemlos erkennen. Von dem Noc war keine Spur zu sehen. Allerdings würde Damian seine Beute nicht entkommen lassen. Erwartungsvoll spreizte er seine Finger, an deren Spitzen Klauen scharf wie Rasierklingen saßen. Sollte der Noc ihn angreifen, in einem verzweifelten Versuch, sein Leben doch noch zu verlängern, würde er ihn schlicht zerfetzen.
Witternd sog er die Luft durch seine Nase. Ein fauliger Geruch vermischte sich mit dem des Noc und verdeckte ihn beinahe. Angewidert bleckte Damian seine Fänge und folgte der immer schwächer werdenden Spur durch einen finsteren Hinterhof, bis er wieder auf eine belebte Straße stieß und sich die ekligen Aromen verflüchtigten. Suchend sah er sich um, bis etwas Blutrotes in seinem Augenwinkel aufblitze. Die Farbe ihres Kleides. Sein Herzschlag beschleunigte sich wie vor einem Kampf.
Da. Sie war es tatsächlich. Stand mit ihrer Begleiterin an einer Ampel und wartete auf Grün, um die Straße überqueren zu können.
Nachdenklich legte Damian den Kopf schräg. Was war mit ihr? Warum reagierte er auf sie?
Es wurde Grün. Der Wind spielte mit dem Stoff ihres Kleides und ließ ihn um ihre Beine tanzen. Die klobigen Schnürstiefel an ihren Füßen gaben ihr etwas Kämpferisches.
Auf der anderen Straßenseite angekommen hüpfte sie lachend den Bordstein empor, als wäre er ein größeres Hindernis und nicht nur fünf Zentimeter hoch. Irritiert runzelte er die Stirn. Kurz darauf bogen die beiden Frauen in einen kleinen Park ein. Sobald sie aus seinem Blickfeld verschwunden waren, hatte er das Gefühl, wieder frei atmen zu können.
Verwirrt sah er sich um. Weswegen war er noch mal hier?
Verdammt, der Noc. Pavel würde ihm eine gehörige Standpauke halten, weil er ihre Beute aus den Augen verloren hatte. Mit einem Fluch auf den Lippen wollte er sich abwenden, als er den Noc im Schatten der Mauer entdeckte, die den Park umgab. Dieser Mistkerl wusste genau, dass ihm ein Jäger auf der Spur war und er die Straße nicht ungesehen überqueren konnte.
Frustriert rannte er zurück in die Gasse, sprang aus dem Stand zwei Meter in die Höhe und grub seine Klauen knirschend in das verputzte Mauerwerk, an dem er sich bis zum Dachfirst hinaufarbeitete. Oben angekommen breitete er seine gewaltigen Schwingen aus, stieß sich kräftig ab und segelte einige Meter über die belebte Straße hinweg, bis er in einer der dichtbelaubten Baumkronen landete, die sich unter seinem Gewicht bog. Der Ast, auf dem er balancierte, knackte warnend. Schnell ließ er sich zu Boden gleiten und versuchte die Witterung des Nocs wieder aufzunehmen. Stattdessen nahm er erneut diesen frischen Frühlingsduft wahr, der ihm schon vor dem Kino aufgefallen war.
Sein Instinkt drängte ihn ihm zu folgen, doch er hatte eine Aufgabe. Lautlos huschte Damian durch die Nacht, vermied jeden Lichtkegel der Laternen, auf der Suche nach dem Noc.
Da! Er entdeckte sein Opfer, wie es humpelnd von Schatten zu Schatten schlich. Immer wieder blieb der Noc stehen, da etwas seine Aufmerksamkeit forderte, sodass es Damian ein Leichtes war, ihn einzuholen.
Eiskalt lief es ihm den Rücken runter, als er den blutroten Farbton eines Kleides im Schein der künstlichen Beleuchtung aufblitzen sah. Sie. Der Noc verfolgte sie.
***
»Hast du das gehört?« Unsicher sah sich Phee um, konnte aber nicht weiter als bis zum Rand des festgetretenen Kiesweges sehen, der sich durch den düsteren Park schlängelte. Von den farbenprächtigen Asternbeeten, an denen sie kurz vor der Dämmerung noch vorbeigekommen waren, war nichts mehr zu erkennen.
Caroline blieb stehen und lauschte in die Dunkelheit. »Ich hör nichts.«
Phee wurde ganz mulmig. »Lass uns schnell weiter«, bat sie und beschleunigte ihre Schritte.
Kichernd hakte sich Caroline bei ihr unter. »Hast du etwa Angst im Dunkeln?«
»Natürlich nicht«, erklärte Phee selbstsicher. Dennoch wäre es ihr lieber gewesen, wenn Milos, Caros aktuelle Flamme, sie begleitet hätte, statt sich noch mit einem Kumpel zu treffen. Auch wenn sie dadurch die Gelegenheit bekam, mit ihrer Freundin den Abend allein zu verbringen und mit ihr über ihre Probleme zu sprechen.
Ein leises Summen direkt in ihrer...
Erscheint lt. Verlag | 19.10.2023 |
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Reihe/Serie | Stone Beasts | Stone Beasts |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Buch Liebesroman • Bundle • fantasy romance deutsch • Gargoyle Gestaltwandler Fantasy • impressbundle • impress ebooks • new adult bücher • romantasy erwachsene • romantische Fantasy Bücher • Vampir urban Fantasy • Zeitgenössische Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-60924-9 / 3646609249 |
ISBN-13 | 978-3-646-60924-0 / 9783646609240 |
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Größe: 6,4 MB
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