Das finstere Erbe von Lyoness (Lyoness 2) (eBook)

Drachen Romantasy über die magisch begabte Thronfolgerin eines ungewöhnlichen Inselreichs
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60804-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das finstere Erbe von Lyoness (Lyoness 2) -  Sandra Regnier
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Im Kampf gegen eine neue Bedrohung muss sich die Schicksalsträgerin abermals beweisen. Entscheidet sie sich für die Krone oder die Liebe? Lyoness kann endlich aufatmen, seit Sara und ihre Gefährten die Insel vor dem Untergang bewahrt haben. Inmitten all der Veränderungen kämpft Sara allerdings noch mit ihren schwerwiegenden Verpflichtungen und wächst mithilfe von Kerr und deren gemeinsamen Zeitreisen langsam in ihre neue Rolle hinein. Derweil braut sich jedoch etwas völlig anderes über ihnen zusammen: Die lang verschollen geglaubten Drachen tauchen auf und nun droht Lyoness eine weitaus größere  - und extrem heimtückisch getarnte  - Gefahr, als Sara und ihre Freunde sich jemals vorstellen könnten. Ein Krieg steht bevor. Und auch Kerr birgt ein folgenschweres Geheimnis ... Tauch ein in eine royale Romantasy voller magischer Fähigkeiten und großer Gefühle! //Dies ist der zweite Band der magischen Dilogie »Lyoness« von Sandra Regnier. Alle Bände der Fantasy-Liebesgeschichte: -- Die magische Krone von Lyoness (Lyoness 1) -- Das finstere Erbe von Lyoness (Lyoness 2) -- E-Box: Die Sammelausgabe der romantischen Lyoness-Dilogie (Lyoness) Diese Reihe ist abgeschlossen.//

Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Nachdem sie acht Jahre lang im Tourismus tätig war, übernahm sie die Leitung einer Schulbibliothek und konnte sich wieder ganz ihrer Leidenschaft widmen: den Büchern. Heute schreibt sie hauptberuflich und ist nebenher viel mit dem Fahrrad unterwegs, um Ideen zu sammeln, oder träumt beim Wandern von fantastischen Welten.

Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Nachdem sie acht Jahre lang im Tourismus tätig war, übernahm sie die Leitung einer Schulbibliothek und konnte sich wieder ganz ihrer Leidenschaft widmen: den Büchern. Heute schreibt sie hauptberuflich und ist nebenher viel mit dem Fahrrad unterwegs, um Ideen zu sammeln, oder träumt beim Wandern von fantastischen Welten.

BITTGESUCHE

»Meine Königin, endlich habe ich dich gefunden!«

Anson eilte über den kleinen Kiesweg auf uns zu. Schlagartig endete meine Zeit als unbekümmerte Zeitreisende und ich wurde unbarmherzig in meine Position als Königin zurückgedrängt. Sofort spürte ich, wie sich ein Felsbrocken auf meine Schultern ablud.

»Ich glaube, der ist in dich verliebt«, raunte mir Kerr zu. Schon während unserer Reise durch Lyoness hatte er mir das gesagt. Ich knuffte ihn in die Rippen und zog eine Grimasse, natürlich so, dass Anson sie nicht sah.

Schwerfällig erhob ich mich. Kerr sprang leichtfüßig neben mir hoch.

»Rois lässt dich schon überall suchen. Die Bittsteller warten«, sagte Anson ein wenig atemlos. Er nahm seine Position als Bote innerhalb des Palastes sehr ernst.

Damit wollte er Rois vermutlich deutlich machen, dass er mit den Druiden wirklich nichts mehr gemein hatte, auch wenn er vor der Schlacht einer ihrer Zöglinge gewesen war. Ständig lief er zwischen allen hin und her, überbrachte Termine für Zusammenkünfte oder einzelne Treffen. Aber auf meine Person legte er ganz besonderen Wert. Er tauchte mindestens fünf Mal am Tag auf, um mir irgendeine Nachricht zu übermitteln – und sei es nur, dass das Essen fertig war, was ich ja dank des Duftes wusste, der dann durch die Gänge wehte. Meine Vermutung war, dass er mir damit seine Dankbarkeit beweisen wollte, weil ich ihn aus dem Karzer befreit hatte. Kerr dachte allerdings anders: Er unterstellte Anson romantische Gefühle.

»Ich muss mich erst umziehen, ehe ich den Bittstellern und Rois gegenübertrete. Ich bin gleich da«, erklärte ich. Anson neigte den Kopf und eilte wieder davon, um den anderen meine Verspätung mitzuteilen. Keinesfalls würde ich in Kleidung vor den Rat treten, die der Zeit von Richard III. von England entsprach. Vor allem wegen der Hosen, die ich trug – als Königin nicht unbedingt würdevoll.

Kerr schien das anders zu sehen. »Du hast schöne Beine, zeig sie ihnen ruhig«, meinte er mit einem neckischen Grinsen und zwinkerte mir zu.

Ich knuffte ihn erneut. »Ich versuche mich wenigstens einigermaßen in die Rolle einer Königin einzufinden. Verkleidungen sind da nicht hilfreich.«

»Weißt du, Sara, das ist Ansichtssache. Wenn du wolltest, könntest du in jeder Aufmachung königlich wirken. Das hat nicht unbedingt etwas mit Kleidung zu tun, sondern mehr mit dem Auftreten.«

»Ich bin nicht Grady«, antwortete ich sofort und dachte daran, wie sehr er die Aufmerksamkeit genossen hatte.

Kerr sah mich nachdenklich an. »Nein, das bist du nicht«, sagte er endlich. »Warst du bei Sive?«

Sofort überkam mich das schlechte Gewissen.

»Sara.« Kerr umfasste sanft meinen Ellbogen. »Sie ist immer noch die Frau, die dir jahrelang wie eine Schwester zur Seite stand. Glaubst du nicht, sie braucht dich?«

»Sie hat mich verraten. Schlimmer noch, sie hat Grady verraten, und der war wirklich ihr Bruder«, erwiderte ich trotzig, auch wenn ich wusste, dass er recht hatte. Ich war feige. Zu feige, um mir ihre Gründe anzuhören. Vielleicht auch zu feige, um mich der Wahrheit zu stellen. Einer Wahrheit, die ich vielleicht nicht hören wollte, weil darin Neid eine Rolle spielte. Ich wollte nicht, dass Sive, mit der ich so viele Jahre zusammengelebt hatte, neidisch auf mich war.

Vor allem, weil ich sie seit jeher für ihre magische Fähigkeit bewundert und mir gewünscht hatte, sie ebenfalls zu besitzen. Heilen und Menschen direkt Linderung verschaffen zu können, war schlicht großartig und wahrhaft begnadet. Und Sive war dazu in der Lage. Doch mit ihrem Attentat auf mich hatte sie diese eindrucksvolle Magie verspottet.

»Geh zu ihr, Sara«, sagte Kerr leise und ließ seine Hand zärtlich zu meinem Handrücken gleiten.

Ich seufzte und nickte. Aber zuerst würde ich die Bürgerversammlung mit ihren Bitten aufsuchen – und mir noch ein bisschen Zeit verschaffen.

–––

Als ich, in eines der neuen Kleider gewandet, die Vorhalle betrat, in der wir uns für Besprechungen trafen, waren nicht nur Rois und Delma anwesend, sondern auch Keenan, Riona, Gwyned und Bran. Sie standen im Kreis und redeten wild durcheinander. Ich hörte Satzfetzen wie »fehlendes Kapital«, »nicht genug Material«, »Vertreterbesuch« und »Handelsabkommen ungültig«. Nicht eines dieser Worte hatte eine positive Wirkung auf mich. Wie vor jeder Bittstellersitzung waren alle ein wenig nervös. Wir hatten schnell festgestellt, dass wir nicht alle Bittsteller gleichermaßen mit unseren Urteilen zufriedenstellen konnten und es oft zu lautstarken Protesten kam. Bei den letzten Malen waren zwei Personen so ausfällig geworden, dass die Wachen sie gewaltsam aus dem Saal werfen mussten. Ich wusste, dass Grady gedacht hatte, sein Urteilsvermögen könne alle beschwichtigen. Grady hatte so viele Visionen von einem freien Lyoness gehabt, und damit war er für unzählige Menschen ein Held gewesen, der künftige Herrscher von unserem Inselreich. Doch er war getötet worden – wegen einer irrsinnigen Anklage. Und sein von den Druiden willkürlich herbeigeführter Tod hatte eine Rebellion ausgelöst, die seinen größten Traum dann tatsächlich wahr gemacht hatte.

Vielleicht hätte Grady es schaffen können, alle zu beschwichtigen und das Reich so zu leiten, dass alle Bürger höchst zufrieden waren – wie er es sich erträumt hatte –, aber langsam glaubte ich nicht mehr daran, schließlich sah die Wirklichkeit gänzlich anders aus. Gradys Ideen und Visionen waren eben Theorien gewesen. Wir hatten allesamt schnell festgestellt, dass sich manche einfach nicht umsetzen ließen, egal wie akribisch sie geplant waren. Wie zum Beispiel die gerechte Urteilsfindung. Kerr hatte es deutlich gesagt: Man konnte nie alle gleichermaßen zufriedenstellen. Dafür waren die Menschen zu unterschiedlich, mit zu unterschiedlichen Erwartungshaltungen und zu unterschiedlichen Bedürfnissen.

Das hatte uns zum Nachdenken gebracht, weshalb wir diesen Bittstellertagen einigermaßen nervös entgegensahen. Besagte Nervosität hatte schon deutlich um sich gegriffen. Meine Freunde standen da und diskutierten so heftig, dass sie mich gar nicht wahrnahmen.

Kerr war schon da und trug wieder die für Lyoness typische Kleidung. Ich mochte sein dunkelblaues Wams auf dem weißen Hemd. Es hatte hübsche azurblaue Stickereien, passend zu seinen Augen. Er entdeckte mich als Erster und zwinkerte mir zu. Das bemerkte Riona.

»Na endlich«, sagte Riona, als ich näher trat.

»Habt ihr gefunden, wonach ihr gesucht habt?«, fragte Keenan spitz.

Ich hatte das Gefühl, Keenan wäre gern bei den Zeitsprüngen dabei. Er war immer seltsam kurz angebunden, wenn Kerr und ich zurückkehrten, so als würde er den größten Spaß seines Lebens verpassen, den wir in seinen Augen haben mussten, wo immer wir gerade waren.

»Ja und nein«, antwortete Kerr für mich. »Wir haben zwar die Formel gefunden, die die Insel aus dem Wasser hebt, können sie aber nicht nutzen.«

»Und wo müsst ihr dafür hinspringen? Wieder in die Zukunft in vierhundert Jahren? Oder zur Abwechslung mal in die Vergangenheit, ehe Lyoness entstand?« Keenan lehnte sich an die Wand hinter ihm und kreuzte die Arme vor der Brust.

»Das wäre keine dumme Idee«, meinte Kerr, der Keenans schroffen Ton einfach ignorierte. »Dort finden wir garantiert jemanden, der uns helfen kann. Nur ob der kooperiert?«

»Von wem redest du?«, fragte Gwyned erstaunt.

»Drachen«, antwortete ich dieses Mal für Kerr und verdrehte gleichzeitig die Augen. »Die Zauberformel ist anscheinend in Drachensprache gehalten. Was auch immer man darunter versteht.«

»Die konnten sprechen?«, fragte nun Bran und legte den Kopf schief.

»Vermutlich klang das genauso wie mein ehemaliger Nachbar, wenn der zu tief ins Glas geschaut hat«, meinte Riona grinsend. »Grunzen, Knurren und kehlige Laute, die bei ihm allerdings ein Lied sein sollen.« Gwyned und ich kicherten. Wir kannten besagten Nachbarn und Riona hatte ihn sehr gut beschrieben.

»Können wir bitte zum Thema kommen, wo nun endlich alle da sind?« Rois laute Stimme hallte durch den Raum. Sein Auge funkelte ungehalten und die schwarze Binde über dem anderen schien unter den Stirnfalten kleiner zu werden. »Die Bittsteller warten.«

Großer Drache, es ging wieder los. Ich atmete tief durch und hüpfte auf der Stelle auf und ab, als wenn ich mich für eine besonders anstrengende Kampfübung bereit machte.

»Du bist doch kein Grashüpfer«, raunte Kerr mir ins Ohr. »Schreite wie die Königin, die sie sehen wollen.«

Sofort stand ich betroffen still. Stimmt. Ich war die Königin. Ich sollte mich königlich verhalten. So ein Mist.

Rois führte uns in den Prunksaal. Direkt hinter ihm ging ich, während der Rest meiner Freunde mir in geringem Abstand folgte. Delma bildete den Schluss.

Als sich die Tür hinter uns schloss, blieb mein Blick an der reparierten Decke hängen, deren Fresken aufgrund der Trümmerstellen noch immer große weiße Stellen aufwiesen. Nach und nach ließen wir uns auf unseren Plätzen auf dem Podium nieder und warteten auf die Bittsteller. Seit wir vor einigen Wochen die Regierung übernommen hatten, gab es jede Woche einen Tag, an dem sie ihre Anliegen vortragen konnten. Meist handelte es sich um finanzielle Unterstützung zum Wiederaufbau der zerstörten Häuser. Manchmal brauchten sie auch Hilfe bei einer Streitschlichtung.

Dieses Mal war es zuerst nicht viel anders. Doch dann, nach fünf Anträgen für Geld und einem gerechten Urteil,...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2023
Reihe/Serie Lyoness
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Drachen Romantasy • Fantasy Highlight • Fantasy Liebesromane • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • high fantasy romance • impress ebooks • Königliche Romantasy • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • Royale Fantasy • Zeitreise Liebesromane deutsch
ISBN-10 3-646-60804-8 / 3646608048
ISBN-13 978-3-646-60804-5 / 9783646608045
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