All Our Hidden Gifts - Das Haus der Magie (All Our Hidden Gifts 3) (eBook)

Moderne Urban Fantasy der Extraklasse
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93757-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

All Our Hidden Gifts - Das Haus der Magie (All Our Hidden Gifts 3) -  Caroline O'Donoghue
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Macht, Magie und Megaspannung - diese Urban-Fantasy ist vielschichtig, düster und cool! Was mit unheimlichen Tarotkarten begann wird zum magischen Kampf ums Überleben. Die Mamsell ist zurück! Aber um die rachsüchtige Tarot-Figur endgültig zu bannen, muss Maeve mehr über sie erfahren. Also taucht sie immer öfter in die magische Parallelwelt ein, in der die Mamsell existiert - ausgerechnet in den Gemäuern von Maeves alter Schule. Es ist eine faszinierend gefährliche Dimension und in vielerlei Hinsicht ein Problem: Denn erstens gewinnt in der echten Welt die reaktionäre Brigid-Sekte wieder an Macht. Zweitens ist Maeves Clique der »Begabten« in ganz Irland verstreut. Und drittens wird Maeve langsam, aber sicher - und vielleicht unaufhaltsam - selbst zur Mamsell. Der furiose Abschluss der Urban-Fantasy-Trilogie mit dem übersinnlichen Twist! Alle Bände der Serie »All Our Hidden Gifts«:  All Our Hidden Gifts 1 - Die Macht der Karten All Our Hidden Gifts 2 - Die Kraft der Talente All Our Hidden Gifts 3 - Das Haus der Magie

Caroline O'Donoghue ist Journalistin und Autorin. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht, schreibt u.a. für den Irish Independent, Glamour und Buzzfeed und hat eine feste Kolumne im Irish Examiner. Als Gastgeberin des Podcasts »Sentimental Garbage« spricht sie mit anderen Autor*innen über Unterhaltungsliteratur. Die Serie »All Our Hidden Gifts« ist ihr Debüt im Jugendbuch.  Mehr über die Autorin unter @Czaroline auf Twitter.

Caroline O'Donoghue ist Journalistin und Autorin. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht, schreibt u.a. für den Irish Independent, Glamour und Buzzfeed und hat eine feste Kolumne im Irish Examiner. Als Gastgeberin des Podcasts »Sentimental Garbage« spricht sie mit anderen Autor*innen über Unterhaltungsliteratur. Die Serie »All Our Hidden Gifts« ist ihr Debüt im Jugendbuch.  Mehr über die Autorin unter @Czaroline auf Twitter.

1. Kapitel

Was einem niemand übers Verfluchtsein sagt: Viel stärker als die anfängliche Angst nimmt man etwas ganz anderes wahr, nämlich Schönheit. Die Welt ist unglaublich schön, wenn man davon ausgehen muss, dass einem nicht mehr viel Zeit in ihr bleibt.

Die Farben leuchten viel kräftiger. Selbst an diesem Abend im Dezember, da es tagsüber schon kaum richtig hell wird, vereinen sich kühler Flussnebel und die Lichter der Stadt zu einem phosphoreszierenden, goldblauen Schimmer. Ganz Kilbeg ist eine Schmuckkiste, vor der man geblendet die Augen zusammenkneifen muss. Die Stadt pulsiert in meinen Adern.

Sechsunddreißig Tage sind vergangen, seit zwei Frauen meinetwegen den Tod gefunden haben. Eine, die mich umbringen, eine, die mir das Leben retten wollte.

Nachdem ich bei Nuala geklingelt habe, werde ich von Fiona mit den Worten begrüßt: »Da bist du ja endlich.« Egal, wie früh ich dieser Tage dran bin, Fi ist immer bereits vor mir da. »Komm rein, die Sitzung vom Weltuntergangsclub hat schon angefangen.«

Ich folge ihr in die Küche, und da sind sie alle: Manon beugt sich über einen dicken Packen A4-Blätter, Nuala holt irgendwas aus dem Ofen, Roe schält einen Apfel, und Lily lässt auf der Küchenzeile die Beine baumeln.

Die Frage, die uns alle beschäftigt, lautet: Sind wir tatsächlich schuld am Tod von Heather Banbury und Schwester Assumpta, oder war es doch bloß ein Unfall? Und: Schert das die Mamsell überhaupt oder lässt sie eben einfach Köpfe rollen, Schuld hin oder her?

»Die Krux ist«, sagt Nuala gerade und winkt mit dem Kochlöffel in meine Richtung, »dass die Mamsell Rache übt, ohne zu urteilen. Somit können wir sie auch nicht umstimmen. Man muss sie sich wie ein Aufziehspielzeug denken. Stimmts, Maeve?«

Kann sein, aber darf ich vielleicht erst mal den Mantel ausziehen? »Seit wann begrüßt mich hier eigentlich niemand mehr?«, frage ich verschnupft. »Bin ich tot oder so?«

»Noch nicht«, antwortet Manon versonnen und streicht eine Zeile gelb an. »Aber vielleicht schon bald.«

»Und auch dir von Herzen ein Joyeux Noël

Schon drei Mal trat die Mamsell, soweit wir wissen, während der letzten dreißig Jahre in Erscheinung. Das erste Mal beschwor Nualas große Schwester Heaven sie herauf, um sich und ihre kleine Schwester vor dem gewalttätigen Vater zu schützen. Der Vater starb. Jedoch auch Heaven musste dabei ihr Leben lassen.

Das zweite Mal rief Aaron die Mamsell, damit sie ihm und den anderen beim Ausbruch aus dieser erzchristlichen Entzugsklinik half. Was sie tat. Jedoch nahm sie Aaron im Austausch den besten Freund. Matthew Madison. Ein Tod, den Aaron drei fehlgeleitete Jahre lang in den Fängen der Kinder Brigids zu büßen versucht hatte.

Und das dritte Mal: Lily. Eine verpfuschte Tarot-Session, die in Chaos endete und uns alle zusammenführte.

Wer weiß, was ein viertes Mal auslösen würde? Wer würde der Mamsell diesmal zum Opfer fallen, wer würde verschont? Aaron ist nicht geblieben, um es herauszufinden.

Als ich mich zu Roe hinunterbeuge, um ihm ein Küsschen auf die Wange zu geben, löst sich der dicke Schal, den ich mir um den Hals gewickelt hatte.

»Hallo«, sagt Roe und schmiegt sich an mich. »Du bist ja ganz kalt.«

»Hi«, begrüßt mich auch Lily, die sich auf der Küchenzeile jetzt hingekniet hat. Ihre Füße hängen halb in der Spüle, aber da­rauf achtet sie gar nicht, weil sie konzentriert etwas mit Acrylfarbe ans Fenster malt. Ein … aufwendig verschnörkeltes Schwein oder so, mit roten und grünen Kringeln im Gesicht.

»Was ist das?«

»Ein Eber. Ein Jul-Eber.«

»Logisch.«

Lily streicht sich eine Strähne ihrer blonden Haare aus dem Gesicht. »Weihnachtsbaum und Konsorten sind doch langweilig. Lieber was Heidnisches, dachte ich mir. Für die Wintersonnenwende.«

»Ah«, mache ich. »Deswegen der Jul-Eber.«

Lily lächelt in sich hinein und malt weiter. »Ganz genau.«

Nachdem Lily und ich die Mamsell heraufbeschworen hatten, war sie bereits nach wenigen Tagen erschienen. Und wir hatten es ja nicht einmal beabsichtigt. Mein Zweites Gesicht in Kombination mit dem Magiebrunnen unter Kilbeg und dem pulsierenden Hass, den Lily und ich damals füreinander empfanden, waren genug gewesen, um den Rachedämon auf den Plan zu rufen. Dass Dorey mir mit der Mamsell gedroht hat, ist nun fast einen Monat her. Doch bisher: nichts.

Dabei hatte sich Dorey sehr deutlich ausgedrückt – und sehr elegant, wie die Feenkönigin, die einem glitzrig lächelnd einen faulen Handel unterschiebt. Die Kinder Brigids wollen totale Kontrolle über den Kilbegbrunnen und werden alles tun, was dafür nötig ist. Also, alles, außer uns eigenhändig zu töten. Denn Mord bringt einem magisch gesehen mehr Ärger als Nutzen, wie wir wissen. Jeder Schaden, den man jemandem zufügt, fällt dreifach auf einen selbst zurück. Aber: Steht einem das Recht auf Rache zu, kann man einfach die Mamsell die Drecksarbeit machen lassen.

Wo also steckt sie?

»Sie übt Rache, ohne zu urteilen, so weit waren wir schon«, greift Manon Nualas Einwurf auf. »Nur wissen wir ja immer noch nicht genau, ob die Brigidskinder überhaupt ein Recht auf Rache geltend machen können.«

»Wir haben Heather Banbury umgebracht«, wirft Roe tonlos ein.

»Haben wir nicht«, widerspricht Fiona ungewohnt piepsig. »Ihr Tod war ein Unfall.«

»Aber er hat sie ereilt, während sie magisch an uns gebunden war«, gibt Nuala zu denken. »Wären allerdings die Kinder Brigids nicht zum Tennisplatz gekommen, wäre sie noch am Leben. Sie sind also im Grunde gleichermaßen schuld, wenn man es so sehen will.«

»Wer sieht das so?«, fragt Lily, ohne ihre Malerei zu unterbrechen.

»Keine Ahnung.« Nuala wirft die Hände empor. »Der große kosmische Abakus, der Kugel für Kugel Gerechtigkeit portioniert?«

»Das Gericht«, sagt Fiona und hält eine Tarotkarte hoch. Ich mag die Einzige hier mit dem Zweiten Gesicht sein, mit dem Tarot aber ist Fi mittlerweile genauso geschickt. Sie mischt einmal durch und klopft den Stapel zweimal auf dem Tisch zurecht.

In dem Augenblick, fast wie eine Antwort, klopft es an die Hintertür zur Küche, und jenseits der Scheibe ist das Aufflattern von Elsterfedern mit orangefarbenen Spitzen zu sehen. Fiona streckt die Hand nach der Klinke aus.

»Das Ding hat hier drin nichts zu suchen«, sagt Manon und rümpft die Nase.

»Red nicht so über Paolo«, nimmt Fi ihren Liebling in Schutz und macht ihm auf. An diese Elster hat Fiona genauso schnell ihr Herz verloren wie an Manon, und natürlich sind zwei solche Leidenschaften im Leben unmöglich miteinander zu vereinbaren.

Manon schaudert. »Ich hasse Vögel.«

Paolo hüpft herein und flattert auf den Wasserhahn der Spüle. Lil nimmt ihre Füße aus dem Weg. Mit dem Schnabel stochert Paolo auf der Suche nach ein paar Wassertropfen am Hahnende herum.

»Darf ich ihm ein Schälchen hinstellen, Nuala?«, fragt Fiona.

»Darfst du, Liebes.«

»Fionnuala!«, protestiert Manon. Sie redet öfters mal so gestelzt mit ihrer Mutter, weil die sie ja als Kind verlassen hat. »Fin.«

»Manny«, erwidert Nuala beruhigend. »Er tut doch nichts.«

»Ich mag ihn nicht.«

Weil ich direkt neben dem Geschirrschrank stehe, hole ich Paolo ein Schälchen heraus. Er kriegt sogar das gefilterte Wasser aus dem Kühlschrank von mir. Ich spüre zwar nicht, was Paolo denkt oder fühlt, vermute aber, dass er gefiltertes Wasser bevorzugt. Er ist schließlich Fionas magischer Vertrauter, und Fiona hat nun mal einen Sinn für die feineren Dinge.

Sie lässt den Blick auf ihm ruhen, und nachdem er getrunken hat, lässt er sich auf ihrer Schulter nieder.

»Und?«, frage ich und versuche, mir nicht zu große Hoffnungen zu machen. »Hat er Neuigkeiten?« Paolo ist nämlich sozusagen unsere kleinen Drohne, die die Stadt von oben auskundschaftet.

Fi legt den Kopf schief und schließt die Augen. Die Elster berührt sie nicht, spielt nicht mit ihren Haaren oder so, doch es ist offensichtlich, dass die beiden kommunizieren.

»Nein«, antwortet Fi und macht blinzelnd die Augen wieder auf.

»Bist du sicher?«, frage ich. »Woher willst du das wissen?«

»Ich weiß, was Paolo weiß. Er hat ihn nicht gesehen. Und die Kinder Brigids im Übrigen auch nicht.«

»Tun wir immer noch so, als würde er nicht zu ihnen gehören?« Von dem Apfel, den Roe schält, hängt mittlerweile ein so langer Streifen Schale herunter, dass der fast den Boden berührt. »Ich meine, sehen wir den Tatsachen ins Gesicht. Er ist zu ihnen zurückgekehrt.«

»Was macht dich so sicher?«, frage ich. »Hast du irgendwelche Beweise dafür?«

Aber er hat ja nicht unrecht. Dass Aaron nach dem Gespräch mit Dorey am Tag von Schwester Assumptas Beerdigung verschwunden ist, lässt womöglich nur zwei Schlüsse zu: Verrat oder Feigheit. Und auf Aaron, den Ex-Meistermanipulator des rechtskonservativen Kinder-Brigids-Kults, könnte beides zutreffen. Andererseits hatte er doch den Mut und die Charakterstärke gehabt, die Brigidskinder zu verlassen und seine Weltsicht radikal zu überdenken. Oder war das alles nur Show?

Wo bist du, Aaron?

Als Roe und ich Aaron zum ersten Mal gemeinsam trafen, mussten wir miterleben, wie er uns und die anderen Teenager beim KB-Treffen durch perfide Psychoquälereien in seinen Kult hineinzwingen wollte. Auf der anschließenden Rückfahrt im Bus haben Roe und ich uns...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2023
Reihe/Serie All Our Hidden Gifts
Übersetzer Christel Kröning
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Dark Fantasy • Fanatismus • Fantasy Paranormal • Freundschaft • Geisterbeschwörer • Geschlechterrollen Gender • Gesellschaftskritik • LGBTQ+ • Mobbing • romantasy ab 14 • Sekte • Tarot-Karten • Übersinnliche Fähigkeiten • Urban Fantasy
ISBN-10 3-646-93757-2 / 3646937572
ISBN-13 978-3-646-93757-2 / 9783646937572
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