True Crown - Der Mantel des Elfen-Lords (eBook)
352 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-29769-5 (ISBN)
Effie hat sich Hals über Kopf in den umwerfenden Mr Benedict Ashbrooke verliebt. Dummerweise ist Effie eine Bedienstete - einen adligen Gentleman zu heiraten ist für sie keine Option. Doch dann begegnet sie am Rande eines Balls Lord Blackthorne, der ihr anbietet, dafür zu sorgen, dass genau das möglich wird. Effie kennt die Gerüchte über jene, die sich auf einen Pakt mit einem aus dem Elfenvolk einlassen. Aber für die Liebe ihres Angebeteten ist sie bereit, selbst ihre unsterbliche Seele zu riskieren. Und so hat sie nun hundert Tage, um Mr Ashbrooke dazu zu bringen, ihr einen Antrag zu machen - falls dank Lord Blackthorne nicht doch noch alles in einem enormen Skandal endet ...
Die magische Regency-Romance-Reihe der Bestseller-Autorin - voller Charme, Witz und zauberhafter Romantik.
Die Bände der »True Crown«-Reihe:
True Crown - Die Lady und der Lord Magier (Band 1)
True Crown - Der Mantel des Elfen-Lords (Band 2)
True Crown - Das Duell mit dem dunklen Magier (Band 3 - erscheint im Herbst 2023)
Olivia Atwater schreibt originelle historische Fantasy mit einem Hauch Humor. Sie lebt in Montreal mit ihrem fantastischen, ihre Romane inspirierenden Ehemann und ihren beiden Katzen. Als sie in der zweiten Klasse ihrem Geschichtslehrer erzählte, sie wolle später mal beruflich was mit Geschichte machen, hatten sie beide vermutlich etwas anderes vor Augen. Im Laufe ihres Berufslebens hat sie sich auf diversen Gebieten betätigt: als historische Laiendarstellerin, als professionelle Hexe in einem Laden für magisches Equipment, als Webentwicklerin und im Reparaturservice für Getränkeautomaten.
Prolog
Euphemia Reeves war eine äußerst reizbare junge Frau.
Die meisten der anderen Bediensteten in Hartfield wären durchaus überrascht gewesen, das zu erfahren. Tatsächlich hätte die hochgeschätzte Haushälterin, Mrs Sedgewick, auf Nachfrage wohl sogar erklärt, Effie sei ein nahezu perfektes Dienstmädchen. Soweit Mrs Sedgewick es beurteilen konnte, zeigte Effie sich niemals pflichtscheu und verhielt sich stets angemessen.
Mrs Sedgewick wäre daher schockiert gewesen, die Worte zu hören, die Effie im Augenblick über die Lippen kamen.
»… kein bisschen Rücksicht, nicht die geringste!«, zischte Effie leise, während sie zum dritten Mal an diesem Tag den Holzboden am Eingang wischte. Die Dielen waren dank des garstigen Wetters erneut völlig verdreckt, nachdem die Herren des Hauses einer nach dem anderen von draußen hereingestapft waren. »Es sollte gegen das Gesetz sein, Reiten zu gehen, wenn überall Matsch liegt!«
Lord Culver und sein jüngerer Bruder, Mr Edmund Ashbrooke, waren sich der recht spektakulären Sauerei, die sie hinterlassen hatten, wohl kaum bewusst. Effie hingegen hätte sich eine ordentliche Standpauke anhören dürfen, wenn sie mit derart dreckigen Stiefeln ins Haus marschiert wäre, aber Lord Culver – der über fünfzehn Jahre älter war als sie und es eigentlich besser wissen sollte – war so daran gewöhnt, dass jeglicher Dreck wie von Zauberhand wieder verschwand, dass er nie die Notwendigkeit sah, sich die Stiefel auszuziehen, bevor er in sein Zimmer hinauftrampelte. Und nun musste zudem irgendeine arme Wäschemagd seine komplette Kleidung sauber scheuern, sobald er sie abgelegt hatte.
»Es hat keinen Sinn, wütend zu werden«, hatte Effies Mutter sie immer ermahnt. »Damit bringst du dich nur selbst in Schwierigkeiten. Du kannst so viele wütende Gedanken haben, wie du willst, aber sie müssen in deinem Kopf bleiben!«
»Dreckige, aufgeblasene eitle Fatzkes, alle miteinander!«, grummelte Effie also ihrer Bürste zu. »Ehrlich, da sind Vögel ja noch schlauer, stimmt’s? Wenigstens machen die ihre Federn selber sauber!« Heute sprudelten die Worte nur so aus Effie heraus, anstatt in ihrem Kopf zu bleiben. Tut mir leid, Mum, dachte sie entschuldigend. Mir ist mal wieder der Geduldsfaden gerissen.
Wenn Effie so erzürnt war, suchte sie normalerweise rasch nach irgendetwas, das sie flicken konnte. Sie hatte Näharbeiten schon immer als unglaublich beruhigend empfunden. Doch die Ashbrookes wollten am morgigen Abend erneut einen Ball veranstalten und das gesamte Personal wuselte wie wild durchs Haus, um alles vorzubereiten. Lady Culver hatte Lord Culver erst im vergangenen Jahr in London geheiratet, und seit er mit ihr nach Hartfield zurückgekehrt war, war sie wild entschlossen gewesen, den kompletten Haushalt von da an nach ihren Vorstellungen zu führen.
Unglücklicherweise schienen Lady Culvers Vorstellungen jedoch hauptsächlich darauf zu basieren, sämtliche Bediensteten zu entlassen, die ihr aus irgendeinem Grund missfielen, und sich zu weigern, sie anschließend zu ersetzen.
So, wie Lady Culver sich aufführt, muss sie glauben, sie hätte einen Haufen Zauberer angeheuert und keine normalen Dienstboten, dachte Effie erschöpft. Sie sollte es in ihre nächste Annonce schreiben – vielleicht taucht dann ja der Hofmagier hier auf und kümmert sich um ihre Wäsche!
Doch natürlich machte dieser Gedanke Effie nur umso wütender. Sie seufzte tief und versuchte, sich an einen Kinderreim zu erinnern. Die Köchin behalf sich mit Kinderreimen, um die Zeit bei der Zubereitung des Essens im Auge zu behalten, während Effie es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, notfalls eins der Gedichte aufzusagen, um ihre Nerven wieder zu beruhigen. Sie kniff die Augen zusammen und zischelte die Worte des Kinderreims dem Fußboden zu.
»Wickle die Spule auf,
wickle die Spule auf.
Zieh, zieh, zack, zack, zack.
Wickle sie wieder ab …«
Die Monotonie der Worte milderte die endlose Frustration des Tages etwas und auch die Anspannung in Effies Schultern löste sich ein wenig. Sie hatte mit der Strophe gerade wieder von vorne angefangen und begann voll neuer Energie zu schrubben, als sie plötzlich unterbrochen wurde.
»Lydia! Bist du hier, Lydia?«, erklang Mrs Sedgewicks dünne, näselnde Stimme schneidend im Flur hinter Effie. »Himmel noch mal, hat irgendjemand Lydia gesehen? Ich habe keine Zeit, sämtlichen Dienstmädchen in diesem Haushalt nachzulaufen!«
Effie atmete tief ein, um Ruhe zu bewahren und den finsteren Blick aus ihrem Gesicht zu verbannen, als Mrs Sedgewick auch schon um die Ecke gerauscht kam. Die strenge alte Haushälterin steuerte entschlossen auf Effie zu, wobei die Holzsohlen ihrer Halbstiefel ein resolutes Klappern von sich gaben. Mrs Sedgewick bot heute eine besonders makellose Erscheinung: Ihr dunkles Haar war oben auf dem Kopf zu einem straffen Knoten zusammengefasst und sie trug – selbstverständlich – ihr schwarzes, seidiges Haushälterinnenkleid. Sie war über Gebühr stolz auf das gute Stück und präsentierte sich praktisch nie in anderer Aufmachung.
»Effie!«, rief Mrs Sedgewick. »Hast du Lydia gesehen? Ihre Ladyschaft wünscht, dass das Pianoforte im Ballsaal noch einmal abgestaubt wird. Sie sagt, sie kann noch immer den Staub darin hören.«
Effie zuckte bei dieser ungeheuerlichen Behauptung zusammen. Wir haben dieses verflixte Pianoforte schon zweimal gesäubert, dachte sie mürrisch. Vielleicht sollte jemand Ihre Ladyschaft einem Hörtest unterziehen, nur für den Fall, dass sie langsam taub wird. Doch tatsächlich erwiderte Effie: »Mr Allen hat Lydia aufgetragen, ein weiteres Gästezimmer zu lüften, Mrs Sedgewick.«
In den Augen der Haushälterin blitzte Verärgerung auf. »Mr Allen?«, fragte sie frostig. »So, so. Und seit wann führen die Dienstmädchen hier Anweisungen des Butlers aus?«
Effie schluckte einen frustrierten Seufzer hinunter. Mrs Sedgewick stand mit dem neuen Butler, Mr Allen, auf Kriegsfuß, seit er seinen Dienst in Hartfield angetreten hatte. Lady Culver hatte den alten Butler, Mr Simmons, entlassen, aber da Hartfield ohne einen Butler definitiv nicht auskam, hatte die Familie darauf bestanden, dass Mr Allen die Position übernahm. Er war in London einer der angesehensten Butler gewesen, bevor er sich dazu herabgelassen hatte, die neue Stelle in Hartfield anzutreten. Alle wussten, dass er es nur auf den ausdrücklichen Wunsch eines adligen Verwandten der Familie hin getan hatte. Mr Allens unverzügliche Neuorganisation des Haushalts hatte Mrs Sedgewick jedoch furchtbar erzürnt. Sie war daran gewöhnt gewesen, mit Mr Simmons zusammenzuarbeiten und hatte nicht das Geringste für diesen Eindringling und seine modernen Neuerungen übrig.
Gott allein wusste, wem wirklich die Schuld für die Fehde zwischen dem Butler und der Haushälterin zuzuschreiben war – aber die Rivalität der beiden war im Laufe der Wochen immer schlimmer geworden, bis sich schließlich sogar die Stallburschen gezwungen gesehen hatten, sich für eine der beiden Seiten zu entscheiden.
»Viel mehr weiß ich auch nicht, Mrs Sedgewick«, versicherte Effie. »Aber Lydia müsste oben sein, wenn Sie sie dort suchen wollen.« Effie schrubbte einen Matschfleck vom Boden und hielt den Blick dabei weiter stur nach unten gerichtet.
»Jetzt auch noch die Dienstmädchen herumzukommandieren!«, schnaubte Mrs Sedgewick. »Oh, dieser furchtbare Mann muss wohl größenwahnsinnig geworden sein! Lady Culver wird davon erfahren, das kann ich dir versprechen!«
Diesmal erwiderte Effie nichts, auch wenn sie sich sicher war, dass Mrs Sedgewick genau das wollte. Sie hatte jedoch inzwischen gelernt, dass die Haushälterin, wenn Effie nicht auf deren dramatische Ankündigungen reagierte, es schließlich aufgab und sich eines der tratschfreudigeren Dienstmädchen suchte.
»Wenn Mr Allen so weitermacht, wird er noch den ganzen Ball in Gefahr bringen«, fügte Mrs Sedgewick grummelnd hinzu. »Und ich kann dir versichern, dass ich nicht zögern werde, ihm auch die Schuld dafür zu geben, falls es zum Äußersten kommen sollte.«
»Ja, Mrs Sedgwick«, murmelte Effie gehorsam.
Die Haushälterin verzog die Lippen zu einer dünnen Linie. »Also wirklich«, sagte sie, »ich ertrinke in Arbeit. Da kann ich nicht noch den ganzen Tag hier herumstehen und mit irgendwelchen Dienstmädchen plaudern.« Mrs Sedgewick ließ es klingen, als hätte Effie sie in ein Gespräch verwickelt, nicht umgekehrt.
»Ja, Mrs Sedgewick«, wiederholte Effie vorsichtig. Dennoch zuckten ihre Mundwinkel vor Verärgerung und sie wagte es nicht, den Blick zu heben, aus Angst, ihr Zorn könnte sich auf ihrem Gesicht abzeichnen.
Mrs Sedgewick machte auf dem Absatz kehrt und rauschte wieder den Flur hinunter, das hölzerne Klipp-klapp ihrer Stiefel allmählich hinter ihr verhallend. Sobald sie verschwunden war, atmete Effie langsam und ermattet aus.
»Natürlich hat keiner von uns Zeit für ein Plauderstündchen«, grummelte Effie ihrer Bürste zu. »Man stelle sich das nur mal vor! Zeit!« Sie blickte zu dem Eimer Wasser neben sich, seufzte tief und rappelte sich auf. Jetzt musste sie noch einmal frischen Sand über den Eingangsbereich verteilen und –
Die Haustür schwang urplötzlich auf.
Effie taumelte mit einem überraschten Kreischen rückwärts, ihr Fuß blieb dabei an dem Wassereimer hängen und sie kippte nach hinten.
»Guter Gott!«, rief eine Männerstimme aus. Ein...
Erscheint lt. Verlag | 22.3.2023 |
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Reihe/Serie | Die Regency-Faerie-Tales-Reihe |
Die Regency-Fairy-Tales-Reihe | Die True-Crown-Reihe |
Übersetzer | Doris Attwood |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Ten Thousand Stitches (The Regency Faerie Tales series, Bd. 02) |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | 2023 • ab 14 • All Age • Aschenputtel • Bridgerton • Cinderella • Das wandelnde Schloss - Der Roman • Diana Wynne Jones • Downton Abbey • eBooks • Elfen • elfenkrone • Fae • Fantasy • Folk of Air • Forbidden Love • Historische Liebesromane • Holly Black • Humorvolle Fantasy • Jane Austen • Jennifer Benkau • Jugendbuch • Jugendbücher • Julia Quinn • Kronenkampf • Liebesromane • London • lustig • lustige • Neuerscheinung • One True Queen • Regency • Romance • romancebooks • Romantasy • Romantasy Neuerscheinung 2023 • Valentina Fast • Young Adult |
ISBN-10 | 3-641-29769-9 / 3641297699 |
ISBN-13 | 978-3-641-29769-5 / 9783641297695 |
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