Chaos Walking - Die Zukunft der Welt (eBook)

Das Finale des tiefgründigen Abenteuer-Epos

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
608 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-19053-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Chaos Walking - Die Zukunft der Welt -  Patrick Ness
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Das atemberaubende Finale des internationalen Fantasy-Bestsellers
Todd und Viola sind voller Hoffnung, als ein Schiff mit neuen Siedlern ankommt, zumal sie den tyrannischen Major Prentiss außer Gefecht setzen konnten. Doch ausgerechnet jetzt erheben sich die vom Major unterjochten Ureinwohner, und als diese Schlacht beginnt, weiß Todd sich keinen anderen Rat, als die Hilfe des grausamen Führers zu erbitten. Und plötzlich bestimmt wieder die Machtgier von wenigen das Schicksal aller anderen. In dieser Situation ist jede Entscheidung eine über Leben und Tod: dem Tyrannen folgen oder den Terroristen, das Leben eines geliebten Menschen retten oder die von tausenden Fremden, an Erlösung glauben oder dass alles verloren ist? Todd und Viola müssen alle Gewissheiten infrage stellen, während sie sich dem Schrecken dieses letzten, alles entscheidenden Krieges stellen ...
Tiefgründig, herzzerreißend und unfasslich schön geschrieben, schlägt einen diese Trilogie des preisgekrönten Bestsellerautors in ihren Bann!

Die »Chaos Walking«-Reihe:
Chaos Walking - Die Mission (E-Short, Prequel 1)
Chaos Walking - Der Roman zum Film (Band 1)
Chaos Walking - Es gibt immer eine Wahl (Band 2)
Chaos Walking - Vor dem Fall (E-Short, Prequel 2)
Chaos Walking - Die Zukunft der Welt (Band 3)
Chaos Walking - Die letzte Grenze (E-Short, Sequel 3)


Patrick Ness wuchs in den Vereinigten Staaten und auf Hawaii auf. Er lebte viele Jahre lang in London und war dort als Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Für seine Jugendbücher wurde er vielfach ausgezeichnet, er gewann unter anderem den renommierten Costa Children's Book Award und bereits zweimal die Carnegie Medal. Für »Sieben Minuten nach Mitternacht« erhielt er als erster Autor gleichzeitig die Carnegie Medal und den Kate Greenaway Award sowie neben unzähligen anderen Auszeichnungen den Deutschen Jugendliteraturpreis. Heute lebt Patrick Ness in Los Angeles und schreibt neben seinen Büchern nun auch Drehbücher.

1 
Zwei Schlachten


[TODD]


»WIR MACHEN KURZEN PROZESS mit den Spackle!«, ruft der Bürgermeister den Männern zu und leitet seinen Lärm direkt in ihre Gedanken. Und auch in meine.

»Sie werden sich unten an der Straße sammeln«, sagt er, »aber viel weiter werden sie nicht kommen!«

Ich beuge mich vor und lege beruhigend die Hand auf Angharrads Flanke.

Der Bürgermeister hat es geschafft, dass wir in nicht einmal zwei Minuten im Sattel saßen, nachdem Morpeth und Angharrad hinter den Ruinen der Kathedrale hervorgaloppiert waren. Als sie über die immer noch bewusstlosen Männer hinwegstiegen, die mir noch vor kurzer Zeit hatten helfen wollen, den Bürgermeister zu stürzen, und wir schließlich aufsaßen, nahm die Armee vor uns schon behelfsmäßig Aufstellung, aber nicht die ganze Armee, vielleicht knapp die Hälfte. Der Rest marschiert jetzt noch auf der südlichen Straße, die zum Hügel mit dem gekerbten Gipfel führt, dorthin, wo eigentlich der Kampf stattfinden sollte.

Menschenfohlen?, denkt Angharrad, und ich spüre, dass sie bis aufs Äußerste angespannt ist. Sie hat Todesangst. Wie ich auch.

»Bataillone kampfbereit!«, ruft der Bürgermeister, und sofort nehmen Mr Hammar und auch Mr Tate und Mr O’Hare und Mr Morgan, die alle inzwischen eingetroffen sind, Haltung an. Die Soldaten stellen sich in Reih und Glied auf, aber dazu rennen sie erst einmal in Windeseile hin und her, dass einem schon vom Zusehen schwindlig wird.

»Ich weiß«, sagt der Bürgermeister, »es ist ein herrlicher Anblick, nicht wahr?«

Ich richte die Waffe auf ihn, die Waffe, die ich Davy abgenommen habe. »Denkt an unser Abkommen«, warne ich ihn. »Ihr sorgt dafür, dass Viola nichts geschieht, und Ihr versucht nicht mehr, mich mit Eurem Gedankenlärm zu kontrollieren. Nur dann bleibt Ihr am Leben. Nur aus diesem Grund habe ich Euch laufen lassen.«

Seine Augen blitzen. »Ist dir klar, was das heißt?«, fragt er. »Du musst mich immer im Blick haben, selbst wenn das bedeutet, dass du mir in die Schlacht folgst. Bist du dazu bereit, Todd?«

»Ich bin bereit«, sage ich, obwohl es gar nicht stimmt. Aber ich versuche, den Gedanken zu verdrängen.

»Ich habe das Gefühl, dass du deine Sache gut machen wirst«, sagt er.

»Schnauze«, sage ich. »Ich habe Euch ein Mal besiegt, ich werde es auch ein zweites Mal schaffen.«

Er grinst. »Daran habe ich keinen Zweifel.«

»ALLE MANN BEREIT, SIR!«, brüllt Mr Hammar von seinem Pferd herab und grüßt schneidig.

Der Bürgermeister lässt mich nicht aus den Augen. »Die Männer sind bereit, Todd«, stichelt er. »Du auch?«

»Fangt endlich an.«

Er grinst noch breiter. Dann wendet er sich an die Männer. »Zwei Divisionen auf die westliche Straße zum ersten Angriff!« Seine Stimme nistet sich in jedermanns Kopf ein wie ein Ohrwurm, den man nicht mehr loswird. »Captain Hammars Abteilung übernimmt die Führung, Captain Morgans Abteilung die Deckung! Captain Tate und Captain O’Hare warten, bis die übrigen Männer und Waffen angekommen sind, und stoßen dann hinzu.«

Waffen?, denke ich.

»Wenn der Kampf bis dahin nicht schon vorbei ist …«

Die Männer lachen über diesen Scherz, sie lachen laut und nervös und aggressiv.

»Danach treiben wir die Spackle mit vereinten Kräften den Berg hinauf. Sie werden den Tag bereuen, an dem sie geboren wurden!«

Die Männer antworten mit Jubelgeschrei.

»Sir!«, ruft Captain Hammar. »Was ist mit den Leuten von der Antwort, Sir?«

»Zuerst schlagen wir die Spackle«, antwortet der Bürgermeister, »der Rest ist dann ein Kinderspiel.«

Er lässt den Blick über seine Soldaten schweifen, dann weiter den Berg hinauf, über den die Spackle in Scharen strömen. Er reckt die Faust und donnert so laut mit seinem Lärm, dass er jedem, der ihn hört, bis ins Mark dringt. »AUF IN DIE SCHLACHT!«

»AUF IN DIE SCHLACHT!«, schallt es von der Armee zurück, und schon marschiert sie los.

Der Bürgermeister sieht mich noch einmal kurz an, vor lauter Vergnügen würde er am liebsten lachen, und ohne ein weiteres Wort gibt er Morpeth die Sporen und prescht quer über den Platz der abrückenden Armee hinterher. Der Armee, die in den Krieg zieht.

FoIgen?, fragt Angharrad, und der Angstschweiß rinnt ihr aus allen Poren.

»Er hat recht«, sage ich. »Wir dürfen ihn nicht aus den Augen lassen. Er muss sein Wort halten. Er muss diesen Krieg gewinnen. Er muss sie retten.«

Für sie, denkt Angharrad.

Für sie, denke ich, und alle meine Gefühle für sie liegen in diesem Gedanken.

Ich denke ihren Namen …

Viola.

Und mit einem Satz stürmt Angharrad in die Schlacht.

(VIOLA)


Todd, denke ich und reite auf Acorn durch das Gedränge. Die Straßen sind verstopft, jeder will der Drohung dieser entsetzlichen Hornsignale auf der einen Seite und den Bomben von Mistress Coyle auf der anderen Seite entrinnen.

WUMM! Wieder geht eine Bombe hoch und ein Feuerball schießt in den Himmel. Das Geschrei der Leute ist fast unerträglich. Einige laufen die Straße hinauf, andere kommen die Straße herunter und alle geraten sich und uns in die Quere. Und das, obwohl wir doch als Erste beim Erkundungsschiff sein müssen.

Ein neues Hornsignal ertönt und das Geschrei wird noch lauter. »Wir müssen uns beeilen, Acorn«, flüstere ich zwischen die Pferdeohren. »Was auch immer dieses Signal bedeuten soll, die Menschen in meinem Schiff können …«

Eine Hand packt mich am Arm und reißt mich beinahe aus dem Sattel. »Her mit dem Pferd!«, schreit ein Mann und zerrt noch fester an mir. »Her damit!«

Acorn weicht zurück, dreht sich um sich selbst. Aber um uns herum sind viel zu viele Menschen.

»Loslassen!«, schreie ich den Mann an.

»Her mit dem Pferd!«, brüllt er. »Die Spackle sind da!«

Vor Überraschung falle ich fast aus dem Sattel. »Die was

Der Mann hört mir nicht zu. Aber im letzten Tageslicht sehe ich seine weißen Augäpfel und erkenne darin die Todesangst.

Festhalten!, ruft Acorn in seinem Lärm und ich klammere mich noch fester an seine Mähne. Er stellt sich auf die Hinterbeine, wirft den Mann um und galoppiert in die Nacht hinein. Die Leute schreien auf, springen nach allen Seiten davon. Aber Acorn rennt einfach weiter, wir stoßen einige Leute zu Boden und ich halte mich noch verzweifelter an seiner Mähne fest. Als wir auf eine Lichtung kommen, beschleunigt er sogar noch seinen Schritt.

»Die Spackle?«, frage ich. »Was hat der Mann damit gemeint? Sie sind doch nicht …«

Spackle, denkt Acorn. Spackle–Armee. Spackle–Krieg. Ich drehe mich im Galopp um nach den Lichtern, die in der Ferne auf der Serpentinenstraße schimmern.

Eine Armee von Spackle. Eine Armee von Spackle ist im Anmarsch.

Todd?, denke ich. Aber ich weiß auch, dass ich mich mit jedem Hufschlag weiter von ihm und dem in Fesseln liegenden Bürgermeister entferne.

Ich setze alle meine Hoffnungen auf das Erkundungsschiff. Die Leute darin werden uns bestimmt helfen. Irgendwie werden sie mir und Todd helfen.

Wir haben schon einmal einen Krieg beendet, wir werden es auch ein zweites Mal schaffen.

Also denke ich seinen Namen wieder und wieder, ich denke Todd!, sende ihm damit Kraft. Und währenddessen jagen Acorn und ich die Straße entlang, der Antwort entgegen, dem Erkundungsschiff entgegen, und ich hoffe wider jede Vernunft, dass ich recht habe.

[TODD]


Angharrad läuft hinter Morpeth her, während sich die Armee vor uns die Straße entlangwälzt und rücksichtslos alle Bewohner von New Prentisstown niedertrampelt, die uns in die Quere kommen. Sie besteht aus zwei Bataillonen, das erste kommandiert brüllend von seinem Pferd aus Mr Hammar, und ein etwas weniger brüllender Mr Morgan befehligt das Bataillon dahinter. Alles in allem sind es an die vierhundert Mann, die da mit geschulterten Gewehren marschieren, ihre Gesichter verzerrt vom Parolenplärren.

Und erst ihr Lärm … Ihr Lärm ist etwas Ungeheuerliches. Vielstimmig kreist er um sich selbst und brüllt doch wie eine einzige Stimme, die Stimme eines zornigen Riesen, der voranstapft. Der Lärm bringt mein Herz so sehr zum Rasen, dass es aus meiner Brust springen will.

»Bleib dicht bei mir, Todd!« Der Bürgermeister lenkt Morpeth an meine Seite.

»Lasst das meine Sorge sein«, erwidere ich und umklammere mein Gewehr noch etwas fester.

»Ich denke dabei nur an deine eigene Sicherheit«, sagt er und sieht mich an. »Und vergiss nicht deinen Teil der Abmachung. Nicht dass wir am Ende aus eigener Schuld Verluste in unseren Reihen zu beklagen haben.« Er zwinkert mir zu.

Ich schleudere ihm meinen Lärm entgegen wie eine Faust: Viola.

Er zuckt zusammen und grinst etwas weniger breit.

Wir reiten hinter der Armee her durch die Gebiete am westlichen Stadtrand, vorbei an Trümmerhaufen, wo früher die Gefängnisse gewesen sind, die die Antwort während ihres...

Erscheint lt. Verlag 18.1.2023
Reihe/Serie Die Chaos-Walking-Reihe
Übersetzer Petra Koob-Pawis
Sprache deutsch
Original-Titel Chaos Walking #3 - Monsters of Men
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2023 • ab 14 • Abenteuer-Fantasy • action • Daisy Ridley • Der Report der Magd • Divergent • Dune • Dystopie • dystopie fantasy • eBooks • Fantasy • Fantasy Neuerscheinung 2023 • Hollywood-Verfilmung • Jugendbuch • Neuerscheinung • Science-fiction • The 100 • Tom Holland • tribute von panem • Weltall • Young Adult
ISBN-10 3-641-19053-3 / 3641190533
ISBN-13 978-3-641-19053-8 / 9783641190538
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