Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher (eBook)

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2022 | 1. Auflage
384 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51114-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher -  Nina MacKay
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Befreie die sagenumwobene Legend Academy von einem uralten Fluch und entdecke, welche Magie in dir steckt! Sprechende Kolibris? Ein Schloss in Texas? Als Graylee an die Legend Academy geschickt wird, traut sie ihren Augen nicht. Denn das Internat ist eine Schule für die Nachfahren mythischer Wesen. Angeblich hat auch Graylee übernatürliche Kräfte - nur welche? Als wäre das alles nicht verrückt genug, gerät sie sofort mit dem aufbrausenden (aber leider auch ziemlich gut aussehenden) Hudson aneinander - und entdeckt, dass auf dem Internat ein Fluch liegt, der schon bald sein erstes Opfer fordern wird ... Band 1 des Fantasy-Zweiteilers von Nina MacKay

Nina MacKay begann ihre schriftstellerische Karriere auf der Online-Plattform Wattpad, wo sie mehrere Preise für ihre Geschichten gewann. Bis heute schreibt sie humorvolle Romane für Jugendliche und junge Erwachsene. Im realen Leben arbeitet sie als Marketing Managerin. Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten und führt imaginäre Interviews mit ihren Buchfiguren. Vorzugsweise mit literweise Kaffee im Gepäck.

Nina MacKay begann ihre schriftstellerische Karriere auf der Online Plattform Wattpad, wo sie mehrere Preise für ihre Geschichten gewann. Bis heute schreibt sie humorvolle Romane für Jugendliche und junge Erwachsene. Im realen Leben arbeitet sie als Marketing Managerin. Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten und führt imaginäre Interviews mit ihren Buchfiguren. Vorzugsweise mit literweise Kaffee im Gepäck. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und einige Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihr größtes Hobby. Es lebe die moderne Technik und Pseudonyme, weswegen nichts von dieser Biographie irgendwo bewiesen werden kann.

Kapitel 1


Mit einer Stricknadel und ziemlich viel Wut im Bauch auf einen Polizisten gedeutet zu haben, stellte sich rückblickend nicht gerade als eine der besten Ideen meines Lebens heraus.

»Ach, kommen Sie, es ist Cinco de Mayo.« Ich verschränkte meine Finger um die Cola-Dose, die sie im Verhörraum auf den Tisch gestellt hatten. Warum mussten die Angestellten im Police Department von Orange County ihre Klimaanlage eigentlich immer zwei Stufen zu hoch einstellen? Würden wir auf diese Weise den Planeten retten? Wohl eher nicht.

Während ich die leichte Gänsehaut auf meinen Unterarmen betrachtete, tippte ich mit den Fingernägeln gegen das Blech der Dose. Im Rhythmus meines Lieblingssongs.

Deputy Williams lehnte sich in seinem Aluminiumstuhl zurück und musterte mich abwartend. Da war er vermutlich nicht der Einzige; über uns war ich mir der Präsenz der Kamera nur zu bewusst.

»Miss McCoy«, sagte er mit einem Seufzen, »es ist ja nicht das erste Mal, dass wir Sie hier zu Besuch haben.«

»Soll ich mich nachher noch ins Gästebuch eintragen?« Ich zuckte mit den Schultern, setzte jedoch ein freudig-unschuldiges Lächeln auf. »Was soll ich sagen? Sie haben einfach die beste Cola-Marke weit und breit hier. Montana Brew.« Ich hob die Dose, wie um mit ihm darauf anzustoßen, und setzte sie wieder ab, ohne daraus zu trinken.

Deputy Williams presste die Lippen aufeinander.

Also nutzte ich den Moment, um fortzufahren. »Ehrlich gesagt fand ich das jetzt auch etwas übertrieben. Rektor Williams hätte nicht gleich die Polizei rufen müssen.«

»Finden Sie nicht? Wenn früh morgens die Drehtür der Schule aussieht wie … Was sollte das überhaupt darstellen?«

»Ein Strickkleid für eine überdimensionale Klopapierrolle. Als Inspiration dazu hat mir das Kunstwerk auf der Hutablage im Auto meiner deutschen Großmutter gedient. Aber musste Ihr Bruder es Ihnen direkt petzen?«

»Mein Bruder hat sich etwas zu oft von Ihnen und Ihrem Freund Tony auf der Nase herumtrampeln lassen. Abschreckungsmaßnahme. Und mussten Sie mir mit einer Stricknadel drohen?«

»Das war eher mein Beweis. Dass ich es war. Damit Sie mir glauben.«

»Sicherlich. Aber ich sage Ihnen jetzt mal was ganz im Vertrauen.« Er beugte sich über den Tisch, als wollte er sich mit mir verschwören. Im Licht der Leuchtstoffröhren und der grauen Wände wirkte selbst seine Latinobräune irgendwie fahl.

»Dieses Mal geht es nicht nur um eine Beschwerde gegen Sie, weil Sie unbescholtene Bürger belästigt haben …«

»Wie bitte?« Ich unterbrach ihn. »Wie Sie sehr wohl wissen, habe ich meine Notizen in höchstens fünfzig Briefkästen geworfen. Die Menschen in Laguna Hills und den umliegenden Städten sollten mir dankbar sein, weil ich sie darüber informiert habe, wer in ihrem Haus unter welchen Umständen zu Tode gekommen ist. Schlimmstenfalls wohnen sie in einem Haus, in dem es spukt, und wissen nicht mal, warum ihnen seltsame Dinge widerfahren.« Unbewusst tippte ich schneller gegen die Blechdose, bis ich sie abrupt losließ und mich in meinem Stuhl zurücklehnte.

Deputy Williams stöhnte, als hätte ich ihm soeben eröffnet, dass seine Schwiegermutter mit ihm in den Urlaub fahren würde. »Wie ich gerade sagen wollte, dieses Mal haben Sie sich nicht allein in Schwierigkeiten gebracht, sondern auch Ihren Freund, Tony Sinclair Álvarez. Der zugegeben hat, Teil Ihres Plans gewesen zu sein.«

»Wir haben nichts falsch gemacht«, hielt ich dagegen. Warum Sinclair vorhin an meine Seite hatte springen müssen, verstand ich immer noch nicht.

»Nein?« Die buschigen Augenbrauen des Deputys hüpften. »Dann haben Sie beide sich also nicht gestern Nacht unbefugt Zutritt zum Schulgelände verschafft, um die Drehtür mit einer Strickdecke zu bestücken?«

»Äh …« Unbefugt? Aber das war doch unsere Highschool.

Der Deputy ergänzte noch ein paar Fachbegriffe, die verdächtig nach »Hausfriedensbruch« und »Behinderung des täglichen Schulablaufs« klangen. Doch in meinem Kopf schwirrte es wie in einem Hornissennest. Ich begann zu ahnen, worauf das hinauslief.

»Was ich damit sagen will …« Er beugte sich noch ein wenig weiter über den Tisch, sodass die Kante sicherlich in seinen Bauch schneiden musste. »Ich muss diesen Vorfall melden, ihn in Ihre und Mr Álvarez’ Schulakte eintragen, und in diesem Zusammenhang wird sich das Jugendamt einschalten, das den Aufenthaltsstatus Ihres Freundes prüfen lassen wird. Mir bleibt keine andere Wahl. Ich will das genauso wenig wie Sie.«

Der Gedanke ließ mich innehalten. Sinclair! Drohte der Deputy etwa, ihn zurück nach Mexiko zu schicken? Das konnte er nicht machen! Gerade Deputy Williams, der selbst Mexikaner war, wusste, wie schwer es Einwanderer in den USA hatten. Wie viele Ungerechtigkeiten sie in diesem Bundesstaat ertragen mussten, vor allem wenn ihr Asylverfahren ohne große Erfolgsaussichten ablief. Es war einfach nicht fair! Entsetzt starrte ich ihn an. An seinen flackernden Augen konnte ich allerdings erkennen, dass er es wirklich nicht tun wollte, dass ihm in diesem Fall jedoch die Hände gebunden waren.

Eilig drehte ich den Kopf nach links, kippelte mit meinem Stuhl nach hinten, damit ich einen Blick durch das Fenster in der Tür werfen konnte. Nach draußen in den Flur, wo mein bester Freund saß. Alles in mir schrie danach, ihn von hier fortzubringen. Wenn sie ihn und seine Mutter zurück nach Mexiko abschoben, weil er sich meinetwegen strafbar gemacht hatte …

Sinclair saß im Wartebereich vor dem Verhörzimmer auf einem blauen Plastikstuhl. Er hatte sich vornübergebeugt, und mit den ineinander verschränkten Händen und dem in Richtung Plastikbodenbelag gerichteten Kopf sah es so aus, als würde er beten. Trotz der eisigen Kälte im Police Department lockten sich seine dunklen Haare an den Schläfen. Er schwitzte.

»Also gut.« Mit einem durchdringenden Klack setzten die Stuhlbeine und ich wieder vollständig auf dem Boden auf. »Ich war das allein. Schreiben Sie in Ihre Akte, dass ich in die Schule eingebrochen bin. Ohne Hilfe von anderen Schülern. Wenn jemand einen Verweis bekommen sollte, oder so einen Schulakteneintrag, dann ich. Niemand sonst.«

Zu allem Überfluss setzte uns die Polizei einigermaßen pünktlich vor dem Schwimmunterricht in der dritten Stunde wieder an der Highschool ab. Wir hätten auch laufen können, aber typisch Kleinstadt ließ es sich Deputy Williams nicht nehmen, uns persönlich zu bringen.

»Äh, danke, Deputy.« Ich knallte die Tür zu und schob meinen Rucksack über eine Schulter, ehe ich mich noch mal vorn an das offene Beifahrerfenster lehnte. »Wenn ich behaupte, ich hätte zwei Paar Handschellen in meinem Rucksack mitgehen lassen, würden Sie uns wieder zurück aufs Revier fahren?«

Deputy Williams streckte sich über den Beifahrersitz, um mir ins Gesicht zu sehen. »Dein wievielter Versuch ist das jetzt, Graylee?«

Uh, wenn er anfing, mich zu duzen, war wirklich alles verloren.

»Komm schon.« Sinclairs Hand legte sich auf meine freie Schulter. »So schlimm ist der Schwimmunterricht nicht.«

Ich funkelte ihn an. Wenn man schwimmen konnte und keine Angst vor fiesen Wasserwesen hatte, die einen in die Tiefe zogen, dann sicher. Natürlich war mir klar, dass es in der Schwimmhalle keine Monster gab. Trotzdem hatte ich einen Heidenrespekt vor tiefem Wasser, und dummerweise verspürte ich seit einem gewissen Vorfall zusätzlich absoluten Ekel vor Bazillen. Und die sprossen ja auf Schwimmhallenböden geradezu wie Pilze.

Deputy Williams startete den Motor. »Ich hoffe, wir sehen uns nicht allzu bald wieder.«

»Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen.« Ich zog eine Grimasse, trat dann aber vom Polizeiauto zurück.

Der Wagen, der wirkte, als würde ihn nur noch eine Schicht Farbe zusammenhalten, qualmte aus dem Auspuff, bevor er unter einigem Ruckeln davonbrauste.

Hustend wedelte ich mit der Hand vor meinem Gesicht herum.

»Du hättest das nicht tun sollen, eben auf dem Revier.« Sinclair sah mich aus diesen braunen Augen an, die mich immer an den traurigen Gesichtsausdruck des Gestiefelten Katers erinnerten.

»Gern geschehen, und jetzt lass uns nicht mehr darüber reden.«

»Nein, im Ernst. Das kann ich nie wiedergutmachen.«

»Musst du auch nicht. Für wen sonst, außer für dich, würde ich so was tun?« Mein Blick glitt über unser Publikum.

Zu meinem absoluten Missfallen bildeten sich immer mehr Schülergrüppchen um Sinclair und mich. Schüler, die miteinander tuschelten. Offenbar hatte sich herumgesprochen, wer für die Guerilla-Strickkunst von heute früh verantwortlich war.

»Verflucht.«

»Ach, lass sie doch reden«, sagte Sinclair, der meinem Blick gefolgt war und nun mit beiden Händen die Gurte seines Rucksacks umklammert hielt, weswegen er wie ein Siebtklässler wirkte, obwohl er wie ich diesem Stadium der Pubertät zum Glück schon seit fünf Jahren entwachsen war.

»Nein, das ist es nicht. Ich habe vergessen, ein Attest für Sport zu fälschen.«

Voll bekleidet, nur ohne meine Schuhe, setzte ich mich fünfzehn Minuten später auf die Bank in der Schwimmhalle der Schule. Der eklige Chlormief und Bazillen aus den letzten fünfzig Jahren hatten mich dazu gebracht, meine marineblauen Socken anzulassen, die nun kalt und nass an mir klebten. Toll. War das eine Schleimschicht, die sich an meinen Fußballen bildete? Und wollte ich das überhaupt so genau wissen?

»Schon wieder?« Mrs...

Erscheint lt. Verlag 28.2.2022
Reihe/Serie Legend Academy
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Band 1 • Buch • Bücher • Bücher Bestseller 2022 • Fantasy Bücher • Geschenk • Geschenkidee • Internat • Jahreshighlight • Jugendbuch • Jugendbuch Bestseller • jugendbücher mädchen ab 12 • junge Frauen • Kolibri • Lesen • Literatur • Magie • must read • Mythische Wesen • Neuerscheinungen Bücher 2022 • Romane Bestseller 2022 • Roman für Mädchen • Romantasy • Romantic Fantasy • Young Adult Bücher
ISBN-10 3-473-51114-5 / 3473511145
ISBN-13 978-3-473-51114-3 / 9783473511143
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