Die Nacht der Acht (eBook)

Ein Horror-Thriller für Jugendliche
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
320 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93356-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Nacht der Acht -  Philip Le Roy
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Acht Jugendliche, ein Haus und eine Nacht, die zum Horrortrip wird! Es ist Samstagabend und Quentin lädt zum Trinken und Feiern in die schicke Villa seiner Eltern ein. Abgeschieden in den Bergen gelegen, ist sie der perfekte Ort des heutigen Mottos: Wer sich erschreckt, muss trinken! Doch aus Spaß wird schnell bitterer Ernst. Die ersten blutigen Finger bringen die Gruppe noch zum Lachen, es wird ordentlich getrickst. Als der Geist einer tot geglaubten Mitschülerin auftaucht und die Telefonleitung plötzlich gekappt ist, läuft der Abend aus dem Ruder. Die Acht sind auf sich allein gestellt. Und alle stellen sich dieselbe Frage: Wer steckt hinter den mysteriösen Vorfällen? Die Nacht will kein Ende nehmen, als schließlich eine nach dem anderen verschwindet ... Als dann auch noch einer nach dem anderen verschwindet, scheint keiner mehr dem Horror zu entkommen. Gruselig-spannender Horrorthriller, der bis zur letzten Seite atemlos macht!

Mit seinem Titel »Pour Adultes Seulement«, hat sich Philip Le Roy 1997 in die Literaturszene gestürzt. 2005 erhielt sein Buch »Le Dernier Testament« den »Grand Prix de Littérature Policière« und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. In seinen Büchern schafft er stets herausragende Persönlichkeiten. Philip Le Roy lebt in Vence, zwischen dem Meer und den Bergen, wo er sich dem Schreiben und dem Kampfsport widmet. »Die Nacht der Acht« ist Le Roys erstes Jugendbuch.

Mit seinem Titel »Pour Adultes Seulement«, hat sich Philip Le Roy 1997 in die Literaturszene gestürzt. 2005 erhielt sein Buch »Le Dernier Testament« den »Grand Prix de Littérature Policière« und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. In seinen Büchern schafft er stets herausragende Persönlichkeiten. Philip Le Roy lebt in Vence, zwischen dem Meer und den Bergen, wo er sich dem Schreiben und dem Kampfsport widmet. »Die Nacht der Acht« ist Le Roys erstes Jugendbuch.

2.


»Hey Leute, in drei Wochen schmeiß ich ’ne Party am Col de Vence!«, rief Quentin.

Er verkündete die Einladung, als würde es sich um das Event des Jahres handeln. Seine Freunde standen in der von Palmen gesäumten Allee, die zum Eingang des Lycée Matisse führte, und unterhielten sich.

»Ist euer Haus fertig?«, fragte Camille.

»Der Garten muss noch angelegt werden und der Pool auch. Aber drinnen ist alles tipptopp. Wir haben schon die ersten Sachen rübergebracht. Meine Eltern fahren demnächst nach Italien. Sie haben nichts dagegen, dass wir bei uns feiern, wenn sie weg sind.«

»Yes!«, rief Maxime. »Ich bring was zu essen mit, meine Gitarre und ein Kartenspiel.«

»Bloß kein Poker«, wandte Camille ein. »Du weißt doch, dass ich das nicht mag.«

»Also spielen wir wieder Beerpong?«

»Wenn das heißt, dass wir trinken, rauchen und Spaß haben, bin ich dabei«, sagte Mathilde.

»Sind wir auch eingeladen?«, fragte Margot, angelockt von den lauten Stimmen.

Quentin schüttelte den Kopf. »Geschlossene Gesellschaft, wie immer.«

»Du könntest den Kreis doch erweitern«, schlug Margot vor. »Wie wärs mit ’ner Einweihungsparty?«

»Lad doch gleich die ganze Klasse ein, wenn du schon dabei bist!«

»Und die Lehrer«, witzelte Maxime.

»Wir könnten doch wirklich mal was anderes machen«, sagte Léa.

»Willst du ernsthaft die Lehrer einladen?«

»Nein, aber wir müssen uns auch nicht zwangsläufig jedes Mal besaufen und albern rumgackern.«

»Klingt so, als hättest du schon eine wahnsinnig originelle Idee«, sagte Quentin.

»Aber du musst sie uns gut verkaufen«, forderte Mehdi.

»Also, was ist jetzt, lädst du uns ein oder nicht?«, wollte Margot wissen.

»Vergiss es!« Quentin schüttelte den Kopf.

»Weißt du, warum wir dich nicht in den Kreis der Acht aufnehmen können?«, mischte sich Julien ein.

Er lag auf der niedrigen Mauer und blickte in die Palmenblätter, zwischen denen die Strahlen der Frühlingssonne hindurchschienen. Auf seine Frage folgte ein kurzes Schweigen, weil sie die Antwort bereits enthielt.

»Fick dich!«, schnauzte Margot.

»Solche Worte aus dem Mund einer jungen Dame, wie schockierend!«, bemerkte Julien völlig unbeeindruckt.

Margot zuckte mit den Schultern und ging mit ihren Freundinnen weiter. Dabei rempelte sie Clément an, einen Einzelgänger, dessen Schüchternheit in krassem Gegensatz zu seiner Körpergröße und seinen breiten Schultern stand. Sein Spitzname war Big Loser.

»Habt ihr nicht auch genug von unseren Spaßabenden?«, fragte Léa.

»Was ist los?«, erkundigte sich Quentin. »Machst du dir immer noch Gedanken wegen Manons Selbstmord?«

»Ich kann einfach nicht vergessen, dass sie noch vor Kurzem im Unterricht neben mir saß. Und ich hab nichts gemerkt.«

»Wir können ja Big Loser einladen«, schlug Maxime vor. »Mit dem haben wir garantiert keinen Spaß.«

Clément ignorierte die spitze Bemerkung und setzte sich unauffällig neben Julien auf die Mauer. Insgeheim hoffte er, eines Tages in die Gruppe aufgenommen zu werden. Clément gehörte zu denen, die die Acht beneideten. Weil sie zur Elite gehörten – und weil er in Camille verliebt war. Was alle wussten, außer Camille vielleicht.

»Ein Abend, an dem wir keinen Spaß haben«, fasste Mehdi zusammen. »Spitzenidee, Léa!«

»Wie wärs mit einer Horrornacht?«, schlug Quentin vor, um seiner Freundin den Rücken zu stärken. »Dann lautet die Spielregel nicht ›Wer lacht, trinkt‹, sondern ›Wer Angst hat, trinkt‹.«

»Für solche Sätze kriegst du in der Prüfung aber keine Punkte«, bemerkte Mathilde, während sie sich eine Zigarette drehte.

»Wo wir gerade von Prüfungen reden, da kommt unsere Intelligenzbestie.«

Marie rannte auf sie zu, mit umgehängter Tasche und einem Buch in der Hand. Ihr vom Laufen rotes Gesicht hob sich von ihren schwarz-weißen Klamotten ab.

»Hey, heute mal in Farbe, Charlie Chaplin?«, spottete Kevin.

Sein Kumpel Alex prustete los. Die beiden Idioten hingen jeden Morgen vor der Schule rum, bis es klingelte. Marie warf ihnen im Vorbeigehen einen verächtlichen Blick zu.

»Hey, Rima, mal wieder spät dran?«, begrüßte sie Maxime.

»Ich bin fix und fertig!«, keuchte Marie. »Zwischen meinem Bett und der Schule musste ich mich mit pöbelnden Verkehrsrowdys, zu spät kommenden Bussen und übel riechenden Menschen der Arbeiterklasse herumärgern …« Sie atmete einmal tief durch, bevor sie extra laut hinzufügte: »Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, treffe ich auch noch auf diese beiden zukünftigen Arbeitslosen, deren einziger Nutzen darin besteht, uns daran zu erinnern, wie erbärmlich das Leben ist.«

»Hast du uns gerade zukünftige Arbeitslose genannt?«, wollte Kevin wissen.

»Wäre durchaus möglich, so dämlich, wie ihr aus der Wäsche guckt.«

Drohend kamen Kevin und Alex näher.

Mehdi ging auf sie zu und übernahm die Verhandlung.

»Immer mit der Ruhe, Jungs, okay?«

»Dann soll sie sich entschuldigen.«

»Wofür?«, fragte Marie.

»Für das, was du gesagt hast.«

»Was hab ich denn gesagt?«

»Ich hab nicht alles verstanden, aber es war nicht cool.«

»Marie war spät dran und etwas gestresst, vergesst es einfach«, sagte Mehdi.

Leider schien das nicht ihre Absicht zu sein.

»Ich hab keinen Bock mehr auf eure ewigen Klugscheißereien!« Anklagend zeigte Kevin auf Marie. »Du und die anderen Kunst-Fuzzis, ihr kommt euch wohl besonders toll vor!«

»Und was gedenkst du, dagegen zu unternehmen?« Mehdi klang wie ein Verkäufer, der versucht, sich in seine Kunden hineinzuversetzen.

»Euch einen Denkzettel zu verpassen!«

»Genau!«, bestätigte Alex, der aussah, als würde er mehr Zeit im Fitnessstudio als in der Schule verbringen.

Mehdi zuckte mit den Schultern. »Tu dir keinen Zwang an.«

Camille, Léa, Mathilde, Quentin und Maxime bauten sich hinter Mehdi und Marie auf. Clément, der alle um einen Kopf überragte, trat dazwischen.

»Verpisst euch!«, befahl er Kevin und Alex.

Kevin starrte auf die geballten Fäuste von Big Loser und wich zurück.

Im selben Moment ertönte die Klingel am Ende der Allee.

»Gerettet durch den Gong!«, verkündete Mehdi.

»Freut euch nicht zu früh, irgendwann kriegen wir euch!«

»Genau, und dann kannst du weiter Phrasen dreschen.« Marie schnaubte verächtlich.

Kevin und Alex warfen ihr finstere Blicke zu, bevor sie sich unter die anderen Schüler mischten, die langsam ins Gebäude strömten. Kevin drehte sich noch einmal um und fuhr sich mit dem Daumen über die Kehle.

»Idioten!«, schimpfte Marie.

»Pass trotzdem auf, was du sagst«, meinte Mehdi.

»Du warst wirklich eine große Hilfe!« Kopfschüttelnd sah Léa zu Julien, der immer noch auf der Mauer lag. »Vielen Dank auch.«

»Wobei hätte ich euch denn helfen sollen? Ihr habt doch schon alle eure Muskeln spielen lassen. Außerdem ist ja nichts Schlimmes passiert. Sie hatten Schiss vor Big Loser. Also reg dich nicht auf.«

»Danke für deine Hilfe«, sagte Marie zu Clément.

»Keine Ursache.«

»Wir müssen los«, drängte Camille.

»Was haben wir in der ersten Stunde?«, fragte Marie.

»Design«, antwortete Clément.

Als sie zum Tor gingen, trottete Big Loser neben ihnen her.

»Der Typ tut mir irgendwie leid«, flüsterte Léa.

»Wer? Kevin?« Quentin grinste.

»Nein, Clément, Blödmann!«

»Clément Blödmann?«

»Ha, ha«, machte Léa.

Big Loser wich ihnen nicht von der Seite.

»Er steht auf Camille«, stellte Mathilde fest.

»Die halbe Schule steht auf Camille«, sagte Mehdi.

Clément lief knallrot an, als sein Blick Camilles begegnete.

»Der Penner wird doch glatt rot!« Mehdi prustete los.

»Lass ihn in Ruhe«, sagte Camille.

»Er ist es doch, der uns nicht in Ruhe lässt.«

»Warum nehmen wir ihn nicht in unsere Gruppe auf?«, schlug Mathilde vor.

»Echt jetzt?« Clément war sofort Feuer und Flamme.

»Und was wird aus den Acht?«, fragte Quentin.

»Wir könnten den Namen ändern«, meinte Marie.

»Heißen wir dann die Neun?« Julien zog die Augenbrauen hoch.

»Das geht nicht«, erwiderte Léa. »Aus Respekt gegenüber Manon.«

»Was hat die damit zu tun?«

»Manon hätte auch gern zu uns gehört.«

»Wie kommst du denn darauf?« Quentin machte ein überraschtes Gesicht. »Sie hat uns doch immer komplett ignoriert.«

»Weil sie sich nicht getraut hat, uns anzusprechen. Manchmal frage ich mich sogar, ob ihre Einsamkeit nicht der Auslöser für ihre Depressionen war.«

»Jetzt sag nur noch, sie hat sich unseretwegen umgebracht!«

»Nein, aber unsere Gleichgültigkeit war sicher einer der Gründe.«

Julien drehte sich um und sah Clément direkt ins Gesicht. »Hör mal, du willst dich nicht zufällig unseretwegen umbringen, oder?«

»Was?«

»Idiot!« Léa sah Julien kopfschüttelnd an.

»Was soll die Frage?« Clément runzelte verwirrt die Stirn.

»Er ist ganz blass geworden«, bemerkte Mathilde.

»Von Blutrot zu Schneeweiß«, bestätigte Quentin.

»Tut mir leid, Alter«, entschuldigte sich...

Erscheint lt. Verlag 15.4.2021
Übersetzer Maja von Vogel
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Auch für Erwachsene • Horror-Action-Thriller • Horror Jugendliche ab 14 • Horror Spannung Jugendliche • Jugendbuch Jungen Horror • Jugendbuch Mädchen Horror • Jugendbuch Thriller • spannendes Buch ab 14 • Thriller Jugendliche ab 14
ISBN-10 3-646-93356-9 / 3646933569
ISBN-13 978-3-646-93356-7 / 9783646933567
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