Wilde Horde 3: Seelenpferde (eBook)

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2020 | 1. Auflage
256 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93303-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wilde Horde 3: Seelenpferde -  Katrin Tempel
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*** Frei und wild und schnell wie der Wind - fünf Freunde, fünf Pferde und ein großes, wildes Abenteuer! *** BAND 3: Zaz liebt nichts mehr, als mit der Wilden Horde durch den Wald zu galoppieren. Doch dann droht alles auseinanderzubrechen - denn Fee soll ins Internat und ihr wildes Pferd in einen Stall! Die Freunde sind verzweifelt: Was können sie tun, damit die beiden bleiben? Fieberhaft schmieden die fünf Pläne. Und übersehen dabei fast, dass nicht nur die Wilde Horde, sondern der ganze Wald in Gefahr ist ... Ein warmherziges Mädchenbuch ab 10 Jahren über Freundschaft, Freiheit und Pferde! *** Von Bestseller-Autorin Katrin Tempel ***

Katrin Tempel wurde in Düsseldorf geboren und wuchs in München auf. Nach ihrem Geschichtsstudium arbeitete sie als Journalistin, heute ist sie Chefredakteurin der Zeitschrift »LandIdee«. Außerdem schreibt sie Drehbücher (unter anderem den historischen ZDF-Zweiteiler »Dr. Hope«) und Romane. Mit »Holunderliebe« und »Mandeljahre« gelangen ihr große Publikumserfolge. Unter dem Namen Emma Temple veröffentlicht sie bei Piper weitere Romane, zuletzt »Die Nebel von Connemara«. Sie lebt mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter in Bad Dürkheim an der Weinstraße.

Katrin Tempel wurde in Düsseldorf geboren und wuchs in München auf. Nach ihrem Geschichtsstudium arbeitete sie als Journalistin, heute ist sie Chefredakteurin der Zeitschrift »LandIdee«. Außerdem schreibt sie Drehbücher (unter anderem den historischen ZDF-Zweiteiler »Dr. Hope«) und Romane. Mit »Holunderliebe« und »Mandeljahre« gelangen ihr große Publikumserfolge. Unter dem Namen Emma Temple veröffentlicht sie bei Piper weitere Romane, zuletzt »Die Nebel von Connemara«. Sie lebt mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter in Bad Dürkheim an der Weinstraße.

Vorsichtig legte Zaz die rot-weiße Stange in die Auflage. Kritisch sah sie den Sprung an. Er reichte ihr bis unter die Arme – und sah aus der Nähe ganz schön hoch aus. Es war ihr ein Rätsel, wie Ann-Sophie es wagen konnte, auf solche Hindernisse drauflos zu galoppieren. Zaz rüttelte stirnrunzelnd an der Stange. So leicht fiel die gar nicht runter. Taten sich die Pferde da nicht weh, wenn sie einen Fehler machten? Zaz wusste es nicht. Wieder einmal musste sie einsehen, dass sie nur wenig Ahnung vom Pferdesport hatte. Bis zu diesem Sommer waren ihr die Reitermädchen mit ihrem Gerede über „ihre“ Pferde ja auch immer auf den Geist gegangen. Und jetzt saß Zaz plötzlich selber auf einem Pferd! Aber nicht im Sattel: Die Horde hier im Wald verzichtete bei allen Ausritten auf Sattel, Zaumzeug, Zügel oder gar Sporen.

Zaz winkte Ann-Sophie zu, um ihr zu zeigen, dass das Hindernis fertig aufgebaut war. Dann setzte sie sich zu den anderen Reitern der Horde: dem bedächtigen Lukas, dem langhaarigen Arpad, der immer so schnell sauer wurde, und Fee, die meistens etwas abwesend wirkte, weil sie irgendwo in den Himmel sah. Sie war blind und achtete vor allem auf die Geräusche, die sie umgaben.

Als Zaz sich niedergelassen hatte, fing Ann-Sophie mit ihrem Training an. Die Hufe ihres riesigen Fuchses Kronos trommelten im Galopp auf den Boden. Er drückte sich kraftvoll vor einem hohen rot-weißen Sprung ab. Seine Reiterin legte sich weit nach vorne, um ihn möglichst wenig in der Bewegung zu stören.

Die oberste Stange fiel klappernd auf den Boden.

Ann-Sophie ließ sich davon nicht stören, wendete nach rechts auf eine Mauer ab. Der Fuchs schüttelte unwillig den Kopf, als sie versuchte, ihn zu zügeln. „Brrrr!“, rief sie, aber er kam in viel zu hohem Tempo an die Mauer und sprang ab. Die leichten Holzkisten, aus denen sie gebaut worden war, flogen in alle Richtungen.

Mit einem leisen Fluch parierte Ann-Sophie Kronos durch. „Ich bin so lange nicht mit Sattel und Zaumzeug geritten, dass Kronos keine Ahnung mehr hat, was ich von ihm will.“ Sie schüttelte den Kopf. „Und das muss ich nur benutzen, weil meine Eltern mich mal wieder auf einem Turnier sehen wollen. Was für ein Schwachsinn! Als ob eine Schleife am Kopf irgendetwas zu bedeuten hätte.“

Ihre Freunde sahen ihr vom Rand des Springplatzes aus zu, während ihre Pferde einige Meter entfernt auf einer Wiese grasten.

„Das wird schon“, rief Lukas. „Kronos braucht eben ein paar Tage, um sich wieder daran zu gewöhnen. Und dann zeigst du es allen! Wo ist das Turnier denn?“

„Im Reitverein einen Ort weiter. Zum Glück ganz in der Nähe, ich spare Kronos also diesmal den Stress mit dem Pferdeanhänger. Wir können einfach hinüberreiten …“ Entschlossen nahm sie die Zügel wieder auf. „Und jetzt muss ich das noch einmal besser hinkriegen. Könntet ihr mir bitte die Hindernisse wieder aufbauen?“ Sie nickte in Richtung der Holzkisten und Stangen, die Kronos bei seinem ersten Versuch abgeräumt hatte. „Wenn ihr mir alles bitte ein bisschen niedriger aufbauen könntet? Vielleicht sollten wir erst einmal mit einem einfacheren Parcours üben.“

Alle sprangen auf und liefen zu den Hindernissen auf der kleinen Wiese.

„Wie oft muss Ann-Sophie denn auf Turniere?“, fragte Zaz Lukas, mit dem sie gemeinsam die Mauer wieder aufrichtete.

Er zuckte mit den Schultern. „Das ist unterschiedlich. Vier- oder fünfmal im Jahr, würde ich sagen.“ Er sah zu Ann-Sophie hinüber, die im Trab große Achten zwischen den Hindernissen ritt. Laut rief er ihr zu: „Wann bist du das letzte Mal mit Kronos um die Goldene Ananas geritten?“

Das blonde Mädchen lachte. „Mach dich nur lustig. Meine Eltern drohen mir immer wieder, dass sie mein teures Turnierpferd verkaufen, wenn ich nicht ab und an auch mal bei einem Turnier mitmache. Weißt du doch. Und der letzte Kampf um die Goldene Ananas waren die Vereinsmeisterschaften kurz vor den Sommerferien.“ Sie streckte ihm die Zunge heraus. „Du redest mit der amtierenden Vereinsmeisterin, benimm dich also.“

Arpad, der die letzte Stange auf einen Steilsprung gelegt hatte, trat ein paar Schritte zurück und sah den Sprung prüfend an. „Ist das jetzt niedrig genug?“

„Klar“, nickte Ann-Sophie. „Jetzt kämen sogar eure Pferde drüber. Perfekt, um Kronos wieder an den Ernst des Lebens zu gewöhnen.“

„Was meinst du mit sogar eure Pferde?“ Arpad sah sie mit gespieltem Zorn an. „Unsere Horde macht das mit links!“

„Zeig doch mal!“ Ann-Sophie lachte, galoppierte an und ritt den ganzen Parcours ohne einen einzigen Fehler. Dann parierte sie ihren Kohlfuchs. „Und jetzt ihr! Kommt schon, zusammen macht es mehr Spaß!“

Lukas schwang sich auf sein Kaltblut Herr Müller. „Aber nur, weil du es bist. Müllers Talente liegen nun einmal nicht im Parcours.“ Der schwere Braunschimmel mit der dicken Mähne galoppierte an, bremste vor einem der niedrigen Sprünge ab, hob ein Bein und kickte die Stange aus der Halterung. Dann stieg er umständlich im Schritt über die Stange am Boden. Mit einem lauten Lachen klopfte Lukas seinem Pferd den Hals. „Seht ihr? Müller ist viel zu klug, als dass er über so ein Hindernis springen würde! Er verwendet seine Energie lieber darauf, schlaue Lösungen zu finden. Offensichtlich mein Pferd!“

Alle lachten.

Jetzt wollte Zaz ihr Glück versuchen. Sie setzte sich auf ihre zierliche Vollblutstute Monsun und sah Ann-Sophie Hilfe suchend an. „Wie geht es weiter?“

„Einfach antraben und dann der Reihe nach über die Hindernisse. Hast du doch schon einmal gemacht. Erinnerst du dich? Als wir für das Rennen gegen die Biker trainiert haben?“

Das erschien Zaz eine Ewigkeit her. Sie lenkte ihre schmale braune Stute im Trab auf das erste Hindernis zu, dann fingen sie an zu galoppieren und Monsun setzte mit einem kleinen Hüpfer darüber. Das machte Spaß! Aber dann wurde Monsun von Hindernis zu Hindernis schneller. Die lange schwarze Mähne flatterte im Wind – bis die beiden endlich in einem weiten Bogen den Springplatz verließen. Zaz richtete sich auf und brachte die Stute zum Halten. Sie grinste. „Wir sind die Schnellsten, aber leider finden wir dann die Hindernisse nicht mehr. Ich fürchte, du bleibst mit deinem Sport alleine …“

„Was meint ihr? Findet Luna die Hindernisse?“ Jetzt hatte sich Fee auf ihre schneeweiße Stute gesetzt. Das blinde Mädchen ließ ihr Pferd antraben. Inzwischen wusste Zaz, dass Luna ein Araber war – eine besonders feine Pferderasse, die einst in der Wüste gezüchtet worden war. Sie hatte dunkle Augen, die in dem schmalen Pferdekopf wie Kohlestücke aussahen.

Gehorsam lief Luna zwischen den Hindernissen herum, ohne auch nur über ein einziges zu springen. Offenbar sah sie keinen Grund, über Stangen zu springen, wenn sie auch an ihnen vorbeilaufen konnte. Fee drehte ihren Kopf in Richtung ihrer Freunde. „Und ihr seid euch sicher, dass hier Hindernisse stehen? Luna findet keine!“

Jetzt mussten alle lachen.

„Dein Pferd macht ja auch lieber einen Stangenslalom als einen einzigen Sprung“, rief Arpad. „Komm, Feuertanz, wir zeigen den anderen, wie das geht!“ Er schwang sich auf seinen kohlschwarzen Hengst, dessen Mähne sich im Galopp mit den langen Haaren von Arpad vermischte. Dieses Paar sah immer aus wie eine der Sagenfiguren, von denen Zaz früher mal gelesen hatte: halb Pferd, halb Mensch.

Tatsächlich galoppierte Feuertanz gehorsam an und nahm ohne Zögern einen Sprung nach dem anderen. „So geht das!“, erklärte Arpad nach dem letzten Hindernis zufrieden. Er klopfte seinem Pferd den Hals und sprang ab.

„Nicht schlecht!“, rief Ann-Sophie. „Aber du musst dich auch nicht mit Sattel und Zaumzeug herumärgern. Ich glaube, mein Kronos hat keine Lust auf dieses Lederzeug.“

„Und ohne darfst du nicht auf das Turnier?“, wollte Zaz wissen. Sie hatte wirklich keine Ahnung vom Reitsport.

„Leider nein.“ Ann-Sophie schüttelte den Kopf. Sie war eine echte Schönheit – blonde Locken, blaue Augen. Das hatte Zaz schon bei ihrer ersten Begegnung gedacht. „Die Regeln besagen, dass man ganz genau die vorgeschriebene Ausrüstung verwenden muss. Gebiss, Zaumzeug – da wird nichts dem Zufall überlassen. Wenn ich Kronos die Startnummer in die Mähne flechte oder auf den Hintern male und ansonsten im Hordenstil auftauche, dann werde ich noch vor dem ersten Hindernis abgeklingelt.“

„Abgeklingelt?“ Zaz sah Ann-Sophie fragend an.

„Das bedeutet: disqualifiziert. Rausgeschmissen. So mache ich meine Eltern nicht glücklich …“ Ann-Sophie zuckte mit den Schultern. „Ist nicht schlimm. Ein paarmal im Jahr muss ich den Preis dafür zahlen, dass ich so ein tolles Pferd habe. Und solange ich bei Turnieren erfolgreich bin, erlauben mir meine Eltern die Sache mit der Horde.“ Auffordernd sah sie in die Runde. „Wer kommt mit zum Dressurplatz? Ich muss für die Springerei auch noch ein bisschen an den Grundlagen arbeiten, damit Kronos sich wieder an die Befehle mit den Zügeln gewöhnt. Ohne ein paar Dressurübungen geht es nicht, fürchte ich.“

„Wir kommen alle mit!“, sagte Arpad.

Nur wenige Meter vom Springplatz entfernt lag das sandige Dressurviereck, umrahmt von einem niedrigen weißen Zaun. Zaz wusste inzwischen, dass das alles von ihrem Großvater angelegt worden war. Seit seinem Tod pflegte die Horde den Spring- und den Dressurplatz – benutzt wurden sie allerdings nur von Ann-Sophie, wenn sie sich auf ein Turnier vorbereiten musste.

Sie drehte einige Runden auf dem...

Erscheint lt. Verlag 5.3.2020
Reihe/Serie Wilde Horde
Wilde Horde
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Bücher für Pferdefans • Bücher Mädchen • Freiheit • Freundschaft • Gestüt • Kinderbuch • Mädchenträume • Natur • Ostwind Buch • Pferde • Pferdebuch • Pferdegeschichten • Pferdemächen • Ponys • Reiterhof • Wildpferde
ISBN-10 3-646-93303-8 / 3646933038
ISBN-13 978-3-646-93303-1 / 9783646933031
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