Black Blade (eBook)
336 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-97482-0 (ISBN)
Jennifer Estep ist SPIEGEL- und internationale Bestsellerautorin und immer auf der Suche nach ihrer nächsten Fantasy-Romanidee. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und Familie, macht Yoga und liest Fantasy- und Liebesromane. Außerdem sieht sie viel zu viel fern und liebt alles, was mit Superhelden zu tun hat. Sie hat bereits mehr als vierzig Bücher sowie zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade«, »Die Splitterkrone« und »Gargoyle Queen« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin«, »Bigtime« und »Section 47«.
Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die "Mythos Academy", "Mythos Academy Colorado" und "Black Blade" sowie die Urban-Fantasy-Reihen "Elemental Assassin" und "Bigtime".
1
»Du bist der schlechteste Dieb, den ich je gesehen habe.«
Felix Morales sah mich böse an, stoppte und ließ die große, schwarze Sporttasche, die er trug, auf den Boden fallen. Ich verzog das Gesicht, als die Gegenstände darin aneinanderstießen und dabei lautstark klimperten.
»Wieso sagst du so was?«, fragte er.
»Och, keine Ahnung«, meinte ich. »Vielleicht, weil du durch den Wald stampfst, als würdest du versuchen, jeden Grashalm unter deinen Füßen zu zermalmen. Ganz abgesehen davon, dass du mit deinem Schwert auf Büsche einhackst, als wärst du auf einer Dschungelsafari. Und dann wäre da noch dein Gelaber. Also die Tatsache, dass du ununterbrochen redest. Ein Wunder, dass du nicht wegen Sauerstoffmangel einfach umkippst.«
Felix kniff die Augen zusammen. »Und was ist falsch an ein wenig gepflegter Konversation, während wir durch den Wald gehen?«
»Gepflegte Konversation? Du redest nonstop, seit wir das Herrenhaus verlassen haben.«
»Und?«
Ich riss die Hände in die Luft. »Eigentlich muss man den Mund halten und ruhig sein, wenn man als Dieb arbeitet! Ganz einfach!«
Felix warf mir einen störrischen Blick zu und wollte die Arme über der Brust verschränken – bis ihm auffiel, dass er immer noch sein Schwert in der Hand hielt. Dasselbe Schwert, das er während der letzten zwanzig Minuten geschwungen hatte wie eine Machete. Er sah mich böse an, aber schließlich schob er die Waffe in die Scheide an seinem Gürtel. Nun, das sollte zumindest dafür sorgen, dass ein Teil des Lärms endlich aufhörte. Wenn ich jetzt noch ein wenig Klebeband für seinen Mund auftreiben konnte …
Felix zeigte anklagend mit dem Finger auf den Kerl, der neben uns stand und gerade damit beschäftigt war, seine Sporttasche ebenfalls abzulegen, wenn auch um einiges leiser als Felix. »Und wieso hältst du ihm keinen Vortrag, dass er still sein soll?«
»Weil Devon sich durch den Wald bewegen kann, ohne jeden einzelnen Ast zu zerbrechen, auf den er tritt.«
Felix schnaubte abfällig. »Das sagst du doch nur, weil ihr beide in den letzten Wochen überall im Herrenhaus rumgeknutscht habt.«
Ich verspannte mich, weil ich mich immer noch nicht daran gewöhnt hatte, dass ich jetzt mit jemandem zusammen war. Und noch weniger war ich daran gewöhnt, mit dem besten Freund dieses Jemands darüber zu reden. Aber Devon Sinclair trat vor, legte einen Arm um meine Hüfte und zog mich an sich.
»Und das waren die besten zwei Wochen meines Lebens«, sagte er, bevor er mich breit angrinste.
Mit seinem schwarzen Haar, der bronzefarbenen Haut und seinen dunklen, seelenvollen Augen war Felix ohne Frage ziemlich süß, aber Devon war derjenige, der mein Herz zum Rasen brachte wie einen Baumtroll im Zuckerrausch. Die Strahlen der untergehenden Sonne, die durch das Blätterdach fielen, brachten die honigfarbenen Strähnen in Devons schokoladenbraunen Haaren zum Leuchten, während sein attraktives Gesicht im Schatten lag. Doch es waren seine Augen, die mich jedes Mal fesselten – Augen, die dasselbe tiefe, dunkle Grün aufwiesen wie der Wald um uns herum.
Ich legte meinen Kopf an seine muskulöse Schulter und lehnte mich gegen ihn, um die Wärme seines Körpers an meinem zu spüren und seinen würzigen, frischen Kiefernduft in mich aufzunehmen. Bisher war das Zusammensein mit Devon wie ein wunderbarer Traum und manchmal musste ich mich daran erinnern, dass wir wirklich – endlich – ein Paar waren.
Wer hätte das gedacht? Sicher nicht ich, Lila Merriweather, das Mädchen, das vier Jahre lang auf der Straße gelebt hatte, bevor es Anfang des Sommers begonnen hatte, für die Sinclair-Familie zu arbeiten. Und ich hatte nie damit gerechnet, dass ich mich ausgerechnet in Devon Sinclair verlieben würde, den Wächter der Familie und Sohn von Claudia Sinclair, deren Oberhaupt.
Ich mochte eine tolle Diebin sein, aber in Bezug auf Menschen war ich nicht so toll. Ich räumte ihnen lieber die Taschen aus, als mich mit ihnen anzufreunden. Aber Devon hatte all meine Abwehrmechanismen ignoriert und unterlaufen, indem er einfach der nette, aufmerksame, ehrliche, loyale Kerl war, der er eben war. Ich hatte nicht das Geringste getan, um ihn zu verdienen. Doch jetzt, da er mir gehörte, würde ich ihn so gut beschützen, wie ich nur konnte. Tatsächlich war das als Devons Leibwächterin eine meiner Hauptaufgaben in der Familie, aber er passte genauso gut auf mich auf wie ich auf ihn.
Versteht mich nicht falsch. Es war nicht so, als wäre ich plötzlich weich geworden oder irgendwas in der Art. Ich arbeitete immer noch regelmäßig auf den Straßen von Cloudburst Falls, West Virginia, als Taschendiebin und ich war durchaus nicht zu fein dazu, den Leuten, die es sich leisten konnten, Handys, Fotoapparate und andere glänzende Dinge abzunehmen. Schließlich musste ich in Übung bleiben. Aber inzwischen dienten fast all meine Diebeszüge dem höheren Wohl und wurden von der Mafia unterstützt. Wie mein Job heute Abend. Der Job, dessen Erfolg Felix mit seinem ständigen Gelaber und Getrampel gefährdete.
Felix verdrehte genervt die Augen. »Genug geturtelt«, moserte er, schnappte sich seine Tasche und schwang sie sich über die Schulter, wobei erneut lautes Klirren erklang. »Ich dachte, es gäbe da ein Haus, in das wir einbrechen, und Dinge, die wir stehlen müssen.«
Statt mich loszulassen, schlang Devon beide Arme um mich und zog mich noch näher an sich. »Du bist doch nur eifersüchtig, weil Deah nicht hier ist. Sonst würdest du dasselbe mit ihr tun.«
Felix brummelte leise. »Bitte. Ich wäre bereits damit beschäftigt, mein Mädchen zu küssen und ihr zu versichern, wie wunderbar sie ist – und zwar bevor ich sie auf einen Spaziergang im Mondschein entführe. Im romantischen Spiel gebe ich immer von Anfang bis Ende mein Bestes. Und genau das habe ich auch vor, sobald wir uns aufs Anwesen geschlichen und uns mit ihr getroffen haben. Also, wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, meine Dame erwartet mich.«
Er hob die Hand zu einem frechen Salut, dann wirbelte er herum und stampfte weiter durch den Wald, wobei er fast genauso viel Lärm machte wie bisher. Er mochte ja sein Schwert weggesteckt haben, sodass er nicht mehr auf die Büsche einschlagen konnte, doch stattdessen murmelte er leise vor sich hin. Felix war einfach nicht glücklich, wenn er nicht redete wie ein Wasserfall – selbst wenn er dabei nur mit sich selbst sprach.
Ich seufzte. »Ich weiß nicht, ob ich ihn erwürgen oder sein Selbstbewusstsein bewundern soll.«
»Entspann dich, Lila.« Devon drehte sich um, sodass wir uns gegenüberstanden, seine Hände immer noch an meinen Hüften. »Felix wird schon den Mund halten, sobald wir uns dem Schloss wirklich nähern. Ihm ist bewusst, wie wichtig unsere Aufgabe ist. Das ist uns allen bewusst.«
Ich nickte. »Du weißt immer genau, was du sagen musst, damit ich mich besser fühle.«
Er grinste. »Das gehört zu meiner Aufgabe als Freund, richtig?«
Ich schlang die Arme um seinen Hals. »Als der wunderbarste Freund.«
Devon sah auf mich herunter und seine grünen Augen funkelten wie dunkle Smaragde. Unsere Blicke trafen sich und meine Seelensicht – meine Magie – schaltete sich ein und ließ mich in die Tiefen seines Herzens sehen. Sofort wärmte reines Glück mein Herz, als würde ich es selbst fühlen. In gewisser Weise war es auch so, da ich exakt dasselbe empfand, wann immer ich Devon ansah – wann immer ich seine Stimme hörte, wann immer ich ihn zum Lachen oder Lächeln brachte oder ihm irgendwie anders den Tag versüßte.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und presste meine Lippen auf seine. Devon zog mich enger an sich und erwiderte den Kuss. Wieder und wieder trafen sich unsere Lippen, bis ich mich fühlte, als würden wir uns in schwindelerregenden Kreisen drehen, obwohl wir vollkommen stillstanden.
»Sobald ihr Turteltäubchen bereit seid!«, rief Felix laut genug, dass die Steinhörnchen auf dem Waldboden sich in ihre Höhlen flüchteten.
Devon und ich lösten uns schwer atmend voneinander, doch ohne den anderen wirklich loszulassen.
»Unglücklicherweise ruft die Pflicht«, murmelte er heiser. »Fortsetzung folgt später?«
Ich grinste. »Aber absolut!«
Devon und ich holten Felix ein und zu dritt drangen wir tiefer in den Wald vor. Die Sommersonne war untergegangen, während Devon und ich geknutscht hatten, und schnell ergriff die Dunkelheit Besitz vom Wald. Wir wagten es nicht, Taschenlampen zu verwenden, daher ließen sich Devon und Felix hinter mich zurückfallen, da ich immer noch...
Erscheint lt. Verlag | 4.10.2016 |
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Reihe/Serie | Black Blade |
Black Blade | Black Blade |
Übersetzer | Vanessa Lamatsch |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Bright Blaze of Magic |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre | |
Kinder- / Jugendbuch ► Kinderbücher bis 11 Jahre | |
Schlagworte | abgeschlossene Fantasy Serie • Bodyguard • Buch • Bücher • Dieb • eBook • fantasy ab 14 • Fantasy Bücher • Fantasy Reihe • Fantasy Serie • Jugendbuch Fantasy • Liebesgeschichte • Mafia • Magie • Monster • Mordfall • Mythos Academy • Romeo und Julia • spannend • Trilogie • Young Adult |
ISBN-10 | 3-492-97482-1 / 3492974821 |
ISBN-13 | 978-3-492-97482-0 / 9783492974820 |
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