Thymios (eBook)

Das Herz des Kriegers
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
336 Seiten
Riverfield Verlag
978-3-9524523-0-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Thymios -  Lisa Schneider
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Im antiken Griechenland: Der junge Thymios verliebt sich unsterblich in Mia. Doch Mias Dorf wird überfallen und sie wird die Braut eines Tyrannen. Thymios flieht vor der Sklaverei zu einem spartanischen Krieger, der ihn das Kämpfen lehrt. Denn Thymios will sich seine Mia zurückholen.

Lisa P. Schneider, geboren 2000, ist Schülerin. Schon als Kind liebte sie es, Aufsätze und Kurzgeschichten zu schreiben. Biochemie und Geschichte sind ihre Lieblingsfächer. Ihr Traum ist es, Medizin zu studieren und Ärztin zu werden. 'Thymios - Das Herz des Kriegers' ist ihr Romandebüt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Basel.

Lisa P. Schneider, geboren 2000, ist Schülerin. Schon als Kind liebte sie es, Aufsätze und Kurzgeschichten zu schreiben. Biochemie und Geschichte sind ihre Lieblingsfächer. Ihr Traum ist es, Medizin zu studieren und Ärztin zu werden. 'Thymios – Das Herz des Kriegers' ist ihr Romandebüt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Basel.

Prolog


Lasst mich euch eine Geschichte erzählen.

 

Es begann alles in einem Land der Antike, in Griechenland. Man schrieb das Jahr 553 vor Christus und es begann, wie auch jede andere Legende beginnt: mit einem Versprechen; einem Versprechen der Brüderschaft, der Gerechtigkeit – einem Versprechen der Freiheit.

Dieses Versprechen gaben sich zwei junge Brüder: Helikios und Fridos. Ihre Mutter starb schon bei der Geburt, ihr Vater trat kurz vor ihrer Mannwerdung die Reise ins Jenseits an, sodass die Brüder mit ihren nun 18 Jahren allein waren.

Das Leben, welches sie in Athen als reiche Bauern führten, gefiel ihnen nicht mehr, da der Verstand des Herrschers, wie auch bei so vielen anderen, vergiftet war. – Vergiftet durch Gier und Ruhm, durch immer mehr … mehr Geld, mehr Macht und mehr Herrschaft, nach denen es ihn gelüstete.

Die Brüder, welche dem Herrscher sehr nahestanden, versuchten, ihn mit guten Worten zur Vernunft zu bringen, doch der Herrscher ließ sich nicht umstimmen. Er wollte Sklaven – viele Sklaven, und noch mehr Ländereien. So wandten sich Helikios und Fridos, die unzertrennlich waren, traurig vom Herrscher ab, dessen Gier auf seinen Sohn abzufärben drohte.

Sie verließen Athen und zogen in die weite Landschaft Arkadiens. Dort errichteten sie, nicht weit von Argos, ein eigenes Dorf.

Viele hörten von diesem Dorf, welches die Brüder Heldos nannten, eine Mischung aus Helikios und Fridos, und nahmen den gefährlichen Weg auf sich, um lieber dort zu leben. So wurde Heldos bald zu einem Hort für Flüchtlinge aus Athen und wuchs zu einer Stadt heran. Es wurden zur Finanzierung der öffentlichen Aufgaben zwar Abgaben erhoben, wie andernorts auch, aber in sehr bescheidenem Maße, denn die Brüder wirtschafteten gut.

 

Helikios und Fridos schienen sich nie im Leben trennen zu wollen, verbundenere Menschen waren kaum vorstellbar, doch auch diese Zeit ging vorbei, denn, wie es oft geschieht, begann sich Helikios’ Seele zu vergiften und nach und nach zu verdunkeln. Dieses Gift der Gier breitete sich langsam, aber sicher in seinem ganzen Körper aus und auch sein Verstand kannte nur noch einen Gedanken: Er wollte mehr … mehr … von allen Dingen immer mehr.

 

So brütete er Nacht für Nacht wie besessen einen Plan aus, der ihn und Fridos zu den mächtigsten Herrschern ganz Griechenlands machen sollte. Helikios wollte in seiner Gier die Abgaben der Bevölkerung erhöhen, mit dem Hintergedanken, einige von ihnen – oder alle – zu versklaven, wenn sie mit den Abgaben in Verzug gerieten. Sie sollten ihm gehorchen. Er und auch sein Bruder Fridos, den er wie sich selbst liebte, sollten zu Gottkönigen werden!

Nur einige wenige getreue und loyale Gefolgsleute, die diesen Plan voll unterstützten, sollten mit ihm und Fridos über das zur Stadt herangewachsene Heldos herrschen.

Eines Tages ging er also mit stolz erhobenem Haupt zu Fridos und erzählte ihm von seinem Plan. Doch anstatt der erwarteten Begeisterung zeigte Fridos kein Verständnis und schüttelte nur den Kopf, denn sein Herz war voller Güte und Gerechtigkeit, nicht voller Hass und Gier, wie das seines Bruders. Erschrocken über Helikios’ Vorhaben, verweigerte Fridos seine Unterstützung.

Helikios’ Herz verdunkelte sich. Sein Blut, das auch in seines Bruders Adern floss, geriet in Wallung, und er wurde so zornig, dass sein Gesicht dunkelrot anlief. Mit erhobenem Finger trat er vor seinen Bruder und drohte ihm, Fridos würde schon noch erfahren, was es bedeutete, dem Herrscher nicht zu gehorchen!

Mit finsterer Miene wandte sich Helikios von seinem Bruder ab und schwor sich Rache zu nehmen für dessen Verrat.

 

Helikios ließ seine treuesten Mitstreiter nach Sparta reisen, um die dortige Bevölkerung als Anhänger zu gewinnen. Schon nach fünf Tagen kamen seine zwei Unterhändler erfolgreich zurück. Aber das konnte Helikios nicht freudig stimmen, denn der Zorn auf seinen Bruder war so groß, dass nichts anderes mehr sein Herz erreichte. So stand er schließlich des Nachts vor dem Bett seines Bruders und das Einzige, was er noch wahrnahm, war das vor Wut rauschende Blut in seinen Ohren. Er nahm den Dolch, den er einst von ihrem gemeinsamen Vater als Geschenk erhalten hatte, und stieß ihn seinem Bruder bis zum Heft in die Brust.

Als er den Dolch aus dem schweigenden Herzen seines Bruders herauszog, glänzte dieser dunkelrot. Dieses Blut aus Fridos’ gütigem Herzen klebte nun für alle Zeiten an dem Dolch und die Legende besagt, dass nur das reine Blut eines gütigen Menschen in der Lage sei, das Böse zu töten.

 

Helikios glaubte diesen Legenden nicht, aber mit dem Mord an seinem Bruder hatte er einen großen Fehler begangen, denn als die Athener von Fridos’ Tod erfuhren, griffen sie zu ihren Schwertern und stellten sich gegen die mit Helikos verbündeten Spartaner. So wurden die Athener zu Verbündeten der Fridianer und die Spartaner zu den Verbündeten der Helikier und beide Seiten zogen gegeneinander in die Schlacht.

Nach der Schlacht der beiden Heere, die über tausend Männern das Leben kostete und keinen Sieger hervorbrachte, weil beide Seiten gleich stark waren, vereinbarten die Heerführer, den Kampf zu beenden und eine andere Lösung zu finden.

So kam es, dass man die Stadt Heldos durch eine hohe Mauer in zwei Hälften teilte: Die eine wurde fortan ­Helikios und die andere Fridos genannt.

 

Viele Jahrzehnte später wurde ein Bauernjunge geboren.

Dies ist die Geschichte dieses sanftmütigen Jungen, dessen Augen so strahlend blau waren, dass man meinte, direkt in den Himmel zu schauen.

Es ist die Geschichte eines Bauernjungen, der seine Eltern über alles liebte, der folgsam und zugleich wissbegierig war.

Es ist die Geschichte eines Jungen, der so sanft und voller Güte war, dass seinen Eltern das Herz vor Stolz und Freude überquoll.

Aber es ist auch die Geschichte eines Mädchens …

Der Junge und das Mädchen kannten sich, seit sie noch ganz jung waren, und sahen sich tagein, tagaus. Sie wurden langsam größer und älter. Je älter die beiden wurden, desto mehr begannen sie, mehr als nur Freundschaft füreinander zu empfinden.

Ich will euch nicht erzählen, was ihr alle schon wisst, denn die Geschichte des Bauernjungen mit dem gütigen Herzen und dem wunderschönen Bauernmädchen, jene beiden, die sich von Kindesbeinen an liebten, kennt ein jedes Kind in Griechenland. Doch lasst mich euch etwas sagen: Diese Geschichte, die ihr kennt … ist falsch!

Ja, ihr habt richtig gehört!

Lasst mich euch also die einzig wahre Geschichte von diesem Bauernjungen erzählen, dessen Liebe zu einem Bauernmädchen ihn zwang, etwas anderes als bloß Güte in sein Herz zu lassen. Es ist die Geschichte vom ­Thymios, dessen Herz das eines Kriegers wurde!

 

Thymios war, wie jeder in seiner Familie, ein Bauer. – Ein armer Bauer und doch so reich: reich an Gefühlen, Neugier, Mut und Hoffnung.

Sein Großvater, der den Namen Daidalos trug, war in Athen geboren und als Bauer großgezogen worden; auch er war voller Neugier und Erfindungsgeist, Klugheit und Anstand. Ein typischer Politiker, nannte man ihn immer in Athen, und doch war er nur ein armer Bauer, der es nie zu einem großen Denker und Dichter, nicht einmal zum Politiker bringen würde. Aber das war ihm egal und er arbeitete schon in jungen Jahren jeden Tag so hart auf dem Feld, dass er sich eine Schule leisten konnte. Dort hörte er nach der Arbeit den Vorlesungen großer Denker und Dichter zu und manchmal gelang es ihm sogar, einen Politiker zu sprechen, doch dies war eher selten.

Doch als der Krieg über Heldos kam und der athenische Herrscher Aristodemus ihn zu versklaven drohte, fällte Daidalos eine Entscheidung: Mit seinen erst 15 Jahren nahm er ein Schwert in die Hand und flüchtete nach Heldos. Viele Tage kämpfte er an der Seite der Fridianer und überlebte, den Göttern sei Dank. Die kleine Stadt teilte sich und Daidalos baute sich mit den Fridianern ein neues Zuhause auf. Bald lernte er auch eine Frau kennen, die nach einigen Jahren ein Kind von Daidalos erwartete. Er beschloss jedoch, vor der Geburt des Kindes noch mit seiner Frau nach Messene zu gehen, aus Sorge, der Krieg würde zurückkehren. Sein Kind sollte nie erfahren, was Krieg bedeutet, es sollte nie das Geräusch einer Klinge hören und nie das Gefühl des Tötens erfahren müssen, so wie es Daidalos geschehen war. Nein, sein Kind sollte ein Politiker werden, genau wie er es einst sein wollte.

Und nach wenigen Monaten gebar seine Frau in Messene einen Sohn, das Ebenbild des Vaters, dem er den Namen Anatolios gab. Er war klug und anständig, tüchtig und neugierig, und, so wie sein Vater, ein Politiker. Auch er besuchte eine Schule und lernte ordentlich. Nie musste er sich etwas erkämpfen, nie musste er eine Klinge zischen hören und nie spürte er das Verlangen, eine Klinge in den Händen zu halten.

Anatolios wurde in Messene groß und fand dort eine athenische Frau, die ebenfalls vor vielen Jahren geflüchtet war.

Und mit 26 Jahren hielt dann auch er einen Sohn in den Händen, den er in Messene aufzog – Thymios. Auch Thymios war klug, respektvoll und anständig, aber ebenso sehr wild und neugierig, mutig und frei. Dies ließ Anatolios den Beschluss fassen, mit Frau und Kind nach Fridos zurückzuziehen,...

Erscheint lt. Verlag 25.9.2015
Illustrationen Jan Reiser
Sprache deutsch
Gewicht 450 g
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Spielen / Lernen Abenteuer / Spielgeschichten
Schlagworte Abenteuer • Kampf • Liebe
ISBN-10 3-9524523-0-0 / 3952452300
ISBN-13 978-3-9524523-0-1 / 9783952452301
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