Der Honig und der Stachel
Gütersloher Verlagshaus
978-3-579-06528-1 (ISBN)
- Titel erscheint in neuer Auflage
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Walter Rothschild wurde 1954 im englischen Bradford geboren. Er studierte Theologie und Pädagogik in Cambridge und absolvierte dann das Rabbinerstudium am Leo-Baeck-College in London. Seit seiner Ordination war Walter Rothschild in zahlreichen jüdischen Gemeinden als Rabbiner tätig – u. a. in Großbritannien, auf Aruba in der südlichen Karibik, in Berlin und Wien. Seit 2001 arbeitet er als freiberuflicher Rabbiner für liberale jüdische Gemeinden in Deutschland und war on 2005 bis 2015 Landesrabbiner für Schleswig-Holstein. Daneben ist Walter Rothschild ein viel gefragter Gesprächspartner im christlich-jüdischen Dialog. Der Eisenbahnfan und leidenschaftliche Zugfahrer, der gerade über die Geschichte des Eisenbahnbaus im Nahen Osten promoviert hat, lebt in Berlin.
Was will dieses Buch? In seinen wesentlichen Teilen entstand es über mehrere Jahre hinweg als Lehrmaterial für Erwachsene, als ich in der Gemeinde von Leeds in England tätig war. Es ist bestimmt für Juden, die mehr über ihr Judentum wissen wollen, ebenso wie für nichtjüdische Ehepartner und Menschen, die zum Judentum konvertieren möchten. Es stellt den Versuch dar, ihnen Dinge zu vermitteln, die man wissen sollte, um sich in einer liberalen jüdischen Gemeinde zurechtzufinden. Es ist eher als Ergänzung zu bereits vorliegenden Büchern gedacht, als dass es beansprucht, diese zu ersetzen.Gleichwohl stellte sich heraus, dass Bücher über das liberale Judentum vor allem die Erfahrung amerikanischer Reformgemeinden widerspiegeln. Andere "Einführungen in das Judentum" geben ausschließlich die orthodoxe Sicht wieder - mit Beschreibungen, wie traditionell jüdische Familien leben (sollen) oder mit Bildern, die nur Männer beim Gebet zeigen. Außerdem gibt es eine Menge Bücher über das Judentum, aber nur wenige befassen sich mit Fragen des alltäglichen Gemeindelebens, etwa: Wer kann daran teilhaben? Wie funktioniert eine Synagoge? Wer unterhält sie? Was geschieht hinter den Kulissen? Was gehört noch zum jüdischen Lebensvollzug jenseits öffentlicher Rituale wie Hochzeiten oder Beerdigungen?Jemand, der als Erwachsener in eine jüdische Gemeinde hineinwachsen will, muss sich einen bestimmten Jargon zulegen, sollte in der Lage sein, in einer jüdischen Zeitung zwischen den Zeilen lesen und sich in einem Gespräch im Lebensmittelladen behaupten zu können. Er muss sich damit auseinandersetzen, falls sein Kind in der Schule dafür angegriffen wird, jüdisch oder auch nicht jüdisch genug zu sein. All dies gehört zum jüdischen Alltag und wird von denen, die schon lange in der Gemeinde sind, für gegeben hingenommen. Es taucht deshalb nicht in Büchern für eine allgemeinere Leserschaft auf. Die verschiedensten Menschen mögen dieses Buch zur Hand nehmen, die mehr wissen wollen - manche aus christlichem Umfeld, einige als Atheisten, andere mit jüdischem Hintergrund. Manche mögen Deutsche sein, andere aus den Staaten der früheren Sowjetunion.Dieser Wegweiser wurde ursprünglich auf Englisch mit Unterstützung des Rabbinatsgerichts der Reformgemeinden in Großbritannien veröffentlicht und fand bei vielen Kollegen und Gemeinden Anklang. Um es auch für die Erwachsenenbildung und die Vorbereitung von Konvertiten in Deutschland nutzen zu können, wurde es u. a. von Caroline Bechhofer, Esther Kontarsky, Anna Schmidt, Franziska Werner und Lara Zilberkweit übersetzt. Darüber hinaus wurde es einer gründlichen Revision und Erweiterung unterzogen, um es den Bedürfnissen der deutschen Gemeinden am Beginn des 21. (säkularen) Jahrhunderts anzupassen. Das bedeutet, das jüdische Leben in Europa zu erklären, wie wir es heute vorfinden - nicht nur, wie es zu biblischen Zeiten oder im Mittelalter war. Ein besonderes Problem für jene, die sich als Erwachsene bemühen, das Judentum zu verstehen, ist die Frage: "Wie macht man das richtig?" - zu beten, einen Tallit umzulegen, einen Segensspruch zu sagen, den Schabbat oder die Feiertage einzuhalten. Das bezieht sich nicht allein auf Rituale. Es gibt viele Menschen, nicht nur in Deutschland, die es gern haben, wenn ihnen genau gesagt wird, was zu tun ist, und die eine Reihe von Vorschriften wünschen. Sie suchen nach einer einfachen, aber umfassenden Liste von Halachot, die dem gläubigen Juden, der die Gebote befolgt, sagt, was zu beten ist und wann und wie, seltener: warum.Aber das Problem besteht darin, dass das Judentum viele Facetten hat und es oft verschiedene Arten gibt, etwas "korrekt" zu tun. Ein denkender Mensch sollte die unterschiedlichen Zugänge kennen und seine eigene Wahl treffen. Es gibt verschiedene Liturgien, selbst innerhalb der traditionellen Synagogen. Nebenbei: Das Wort "orthodox" wird oft falsch gebraucht, da sich die Orthodoxie erst in Reaktion auf die
Erscheint lt. Verlag | 21.8.2009 |
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Verlagsort | Gütersloh |
Sprache | deutsch |
Maße | 150 x 227 mm |
Gewicht | 820 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Judentum |
Schlagworte | Bräuche • Feste • Judentum • Judentum; Einführung • Judentum, Konversion zum Judentum, Synagoge, jüdische Bräuche, jüdische Feste, jüdische Riten, Bräuche, Riten, Feste • Jüdische Bräuche • Jüdische Feste • jüdische Riten • Konversion zum Judentum • Riten • Synagoge |
ISBN-10 | 3-579-06528-9 / 3579065289 |
ISBN-13 | 978-3-579-06528-1 / 9783579065281 |
Zustand | Neuware |
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