Familiengeheimnisse in der schweizerischen Gegenwartsliteratur

Jede Familie hat Geheimnisse, die gut gehütet werden und doch früher oder später an das Tageslicht treten. Doch was passiert, wenn die betroffenen Familienmitglieder erfahren, worüber viele Jahre geschwiegen wurde?
Was können diese Geheimnisse auslösen und in wie weit nehmen sie Einfluss auf das künftige Leben dieser Personen?
Diese Thematik wird anhand von den Texten zweier Schweizer Autoren analysiert. In Hürlimanns "Fräulein Stark" und Widmers "Liebesbrief für Mary" werden die Protagonisten mit Familiengeheimnissen konfrontiert, die entscheidend ihr Leben prägen und ihren Charakter formen. Oftmals ist der Weg bis zur Aufdeckung solcher Geheimnis sehr steinig und so kämpfen die Hauptfiguren mit unbekannten Dämonen, bis sie die Zusammenhänge verstehen und Schlußfolgerungen ziehen können. Doch nur weil man ein Geheimnis aufdeckt, heißt es noch lange nicht, dass man nicht die Glaubwürdigkeit anzweifelt. Auch nach der Aufdeckung gibt es zwei Wege: den der Erkenntnis und den der Verleugnung.