Literarische Konstruktion (vor-) nationaler Identität seit dem Annolied - Uta Goerlitz

Literarische Konstruktion (vor-) nationaler Identität seit dem Annolied

Analysen und Interpretationen zur deutschen Literatur des Mittelalters (11.-16. Jahrhundert)

(Autor)

Buch | Hardcover
XII, 387 Seiten
2007 | 1. Reprint 2012
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-019489-0 (ISBN)
149,95 inkl. MwSt
Die traditionsreiche Reihe QUELLEN UND FORSCHUNGEN ZUR LITERATUR- UND KULTURGESCHICHTE, deren Ursprung auf das Jahr 1874 zurückgeht, gehört zum festen Bestand renommierter Publikationsforen der Deutschen Literaturwissenschaft. Von Ernst Osterkamp und Werner Röcke an der Humboldt-Universität zu Berlin herausgegeben, präsentieren die QUELLEN UND FORSCHUNGEN hochwertige wissenschaftliche Arbeiten, die literarische Texte im Zusammenhang mit kulturhistorischen Phänomenen, besonders auch mit den anderen Künsten, untersuchen. Philologische Studien mit transdisziplinärem Ansatz sind ausdrücklich erwünscht. Der Schwerpunkt der Serie liegt auf der deutschen Literatur vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Da die kulturgeschichtliche Ausrichtung der Reihe Aspekte interkultureller Erfahrung und nationaler Fremdwahrnehmung einbegreift, stehen die QUELLEN UND FORSCHUNGENim Einzelfall aber auch komparatistischen Arbeiten offen. Veröffentlicht werden Monographien, Dissertationen und Habilitationsschriften sowie thematisch geschlossene Sammelbände. Die Maßstäbe für die Aufnahme in die Reihe bilden wissenschaftliche Relevanz und Exzellenz in Methode und Darstellung.
Nationen gelten heute als Konstrukte im Spannungsfeld von Politik und Kultur und damit auch von Literatur. Parallel dazu hat sich in der interdisziplinär-mediävistischen Nationenforschung ein tief greifender Paradigmenwandel vollzogen, der unter anderem zu einer weit späteren Datierung der Anfänge deutschen Nationsbewusstseins geführt hat als lange üblich. Beide Entwicklungen fordern in neuer Weise auch die Literaturwissenschaften zu kritischer Reflexion. Die Monographie setzt hier an, indem sie erstmals systematisch aus germanistisch-mediävistischer Perspektive nach Genese und Modus narrativer Konstruktion (vor-)nationaler Identität in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters fragt und zugleich aktuelle Entwicklungen der historischen Linguistik mitberücksichtigt. Dadurch geraten gängige Interpretationsmuster so bekannter Texte wie des ‚Annoliedes‘ und der ‚Kaiserchronik‘ auf den Prüfstand, und sukzessive weitet sich der Blick auf verschiedene Repräsentanten so unterschiedlicher (differenzierungsbedürftiger) Gattungen wie mittelhochdeutscher Chanson-de-geste-Adaptation, deutscher Heldenepik oder spätmittelalterlicher (Reim-)Chronistik. Dabei zeichnen sich Konsequenzen ab, die auch die Humanismusforschung betreffen.

Uta Goerlitz,Ludwig-Maximilians-Universität München.

lt;p>"Goerlitz legt mit ihrer Habilitationsschrift eine Arbeit vor, an der vor allem die germanistische Mediävistik nicht mehr vorbeikommen wird [...]."
Johannes Dickhut in: Zeitschrift für deutsches Altertum und Literatur 2/2010

"[...] eine für den literaturgeschichtlichen Aspekt des Themas [Nationsbildung] künftig grundlegende Arbeit, die einen sehr guten Forschungsbericht zum Paradigmenwechsel in der germanistischen Mediävistik mit genauer Kenntnis der geschichtswissenschaftlichen Debatte seit den 70er Jahren verbindet [...] ein [...] ungemein wichtige[s] Buch[]"
Joachim Ehlers, Die Entstehung des Deutschen Reiches, 3., um einen Nachtrag erw. Aufl. München 2010, Kap. 10: Reichsbildung, Ethnogenese, Nation. Forschungsschwerpunkte 1995-2009, S. 125f.

"Goerlitz hat [...] die Forschungen zum Nationsbewusstsein der Deutschen in ihren literarischen Konstrukten auf eine neue Basis gestellt, alte Forschungsmythen demontiert und damit den Anschluss der Altgermanistik an den aktuellen Stand der Geschichtswissenschaft vollzogen. [...] Zum ersten Mal nimmt Goerlitz dabei die Hybridität von Annolied und Kaiserchronik ernst und versucht nicht wie die ältere Forschung einen einzigen Diskurs dominant zu setzen."
Gerhard Wolf in: Arbitrium 3/2009

"Insgesamt aber klärt Goerlitz mit terminologischer Umsicht und hohem theroetischen Anspruch ein in den Geschichts- und Literaturwissenschaften derzeit vielerörtertes Feld."
Mathias Herweg in: Germanistik 1-2/2008

Erscheint lt. Verlag 23.10.2007
Reihe/Serie Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte ; 45 (279)
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 690 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Annolied • Deutsch • German Literature • Geschichte • Geschichte 1000-1600 • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Hochschulschrift • Identität • Kaiserchronik • Literatur • Mittelalter /Literatur • Mittelalter, Literatur • Nationalbewusstsein • Nationalbewusstsein /i.d.Literatur • National characteristics, German, in literature • Politische Identität
ISBN-10 3-11-019489-9 / 3110194899
ISBN-13 978-3-11-019489-0 / 9783110194890
Zustand Neuware
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