Eine Begegnung mit dem Heiligen Geist in jedem Buch der Bibel (eBook)

Einleitung

DIE NEUN SYMBOLE DES HEILIGEN GEISTES

Das Mysterium ist Teil der Natur Gottes. Jesus lehrte in Gleichnissen. In den Ankündigungen der Propheten lagen die Geheimnisse des Christus verborgen. Unser Gott ist ein Gott des Wunders und der Unvorhersehbarkeit. Nur diejenigen, die in enger Gemeinschaft mit ihm leben, können seine geheimnisvollen Wege wirklich verstehen.

Er hat seine Wege Mose wissen lassen, die Kinder Israels seine Taten. — Psalm 103,7

Die Kinder Israels kannten die Taten und die Macht Gottes. Mose hingegen verstand auch Gottes Wege und sein Wesen. Es liegt in der Natur des Herrn, sich als Antwort auf die Treue dessen, der ihn sucht, nach und nach zu offenbaren.

Ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet. — Jeremia 29,13

Das Geheimnis des HERRN ist für die, welche ihn fürchten, und seinen Bund lässt er sie erkennen. — Psalm 25,14

Fürwahr, du bist ein Gott, der sich verborgen hält, du Gott Israels, du Erretter! — Jesaja 45,15

Warum hüllt sich der Herr in ein Geheimnis? Das lässt sich leicht beantworten: Der Herr möchte gesucht werden.

Von Anfang an war es sein Plan, dass die Völker Gott suchen und auf ihn aufmerksam werden sollten und ihn finden würden – denn er ist keinem von uns fern. — Apostelgeschichte 17,27 NLB

Es ist Gottes Ehre, eine Sache zu verbergen, aber die Ehre der Könige, eine Sache zu erforschen. — Sprüche 25,2

Auf die Frage, warum er in Gleichnissen rede, gab Jesus seinen Jüngern diese bedeutungsschwere Antwort:

»Euch war erlaubt, die Geheimnisse vom Himmelreich zu verstehen, aber andere können das nicht. Wer sich meinen Lehren öffnet, wird noch mehr begreifen, und er wird eine Fülle von Wissen haben. Aber wer nicht zuhört, dem wird sogar das genommen, was er hat.« — Matthäus 13,11 – 12 NLB

Das Wesen Gottes ist geheimnisvoll, und die Heilige Schrift wurde aus dem Wesen Gottes geboren.

Alle Schrift ist von Gott eingegeben (wörtlich: »gottgehaucht«) und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit. — 2. Timotheus 3,16

Die ganze Bibel hindurch spricht Gott sowohl durch klare, unmissverständliche Botschaften als auch durch verborgene Offenbarungen zu uns. Je mehr unser Verständnis der offenkundigen Wahrheiten der Bibel zunimmt, desto leichter lassen sich die verborgenen Wahrheiten entdecken.

An dieser Stelle muss ich einen wichtigen Punkt betonen: Lege die unklaren Verse der Bibel immer anhand der klaren Verse der Bibel aus und niemals umgekehrt.

Wenn du mit dem geschriebenen Wort Gottes treu umgehst und es richtig handhabst, wird das gegenwärtige und lebendige Wort Gottes aktiviert. Die Geheimnisse des Geistes werden aufgeschlossen und stehen bereit, von dir geöffnet zu werden. Rufe dir in Erinnerung, was Jesus versprochen hat: »Wer sich meinen Lehren öffnet, wird noch mehr begreifen …« (Mt 13,12 NLB).

Halte einen Moment inne und sage: »Heiliger Geist, hilf mir, treu mit den klaren Offenbarungen umzugehen, damit mir auch die verborgenen Offenbarungen anvertraut werden können.«

Die faszinierende Wahrheit ist, dass man in der Bibel in typologischen Bildern, Vorschattungen, Parallelen, Gleichnissen und Symbolen verborgene Bedeutungen finden kann. So wie Jesus symbolisch offenbart wird – das makellose Lamm (siehe Joh 1,29; 1Petr 1,19; Offb 5,12), die Tür (Joh 10,7), der Weinstock (Joh 15,1.5), das Brot des Lebens (Joh 6,35), das Licht (Jes 9,2; Joh 8,12), der Morgenstern (2Petr 1,19; Offb 22,16) usw. –, so wird auch der Heilige Geist symbolisch offenbart.

In diesem Kapitel habe ich für dich die »neun Symbole des Geistes« aufgelistet, wie ich sie nenne. Ich werde im Verlauf dieses Buches immer wieder auf die Symbole des Heiligen Geistes zu sprechen kommen. Doch für den Moment möchte ich nur eine kurze und einfache Zusammenfassung dieser neun Symbole geben.

1.Wind

2.Feuer

3.Öl

4.Licht

5.Die Taube

6.Die Wolke

7.Das Siegel

8.Wasser

9.Wein

Wind

Im frühen Alter von elf Jahren wurde ich von Neuem geboren. Im Augenblick der Errettung verspürte ich sofort ein intensives Verlangen, Jesus wirklich kennenzulernen. Ich wollte ihn so klar wie möglich sehen. Nur wenige Wochen nach meiner Wiedergeburt hatte ich bereits ein treues und tiefgründiges Gebetsleben entwickelt. Meine ersten Begegnungen mit dem Herrn waren etwas ganz Besonderes – sie haben mein Leben in einer Weise geprägt, die ich nie vergessen werde. Diese Begegnungen brachten mich zu einem Bewusstsein von Gott. Selbst in diesem Augenblick, während ich dies schreibe, bin ich mir der Gegenwart Gottes bewusst. Dieses Bewusstsein, dieses tiefe Wissen um Gottes Realität, ist sehr mächtig. So überaus kraftvoll hat er mein Leben berührt – die liebevollen Eindrücke seiner Macht sind mir auch heute immer noch gegenwärtig.

Obwohl ich täglich mit dem Herrn in Kontakt bin und er sich treu in jedem Augenblick einer jeden Stunde zu erkennen gibt, ist mir jene Zeit in meinem Leben immer noch lieb und teuer. Ich betete zwischen vier und acht Stunden am Tag und suchte inständig das Angesicht Gottes. Ich betete, wenn ich aufwachte. Ich betete während des Tages. Ich betete, bevor ich einschlief. Oft war mein Kopfkissen nass von Tränen, weil ich während des Einschlafens die Nähe der Herrlichkeit Gottes wahrnahm. Ich wachte auch in den frühen Morgenstunden auf – 2:00 Uhr, 3:00 Uhr –, um mich dem Herrn zuzuwenden. Ich brauchte mir keinen Wecker zu stellen, weil der Heilige Geist mich mit einem sanften Anstupsen aus dem Schlaf holte. Ich konnte fast spüren, wie mich seine Hand aus dem Bett zog. Er rief nach mir – ich konnte seine Freude und Begeisterung spüren, wenn er mich einlud, seine Gegenwart zu erfahren. Ich wachte auf und hörte seine Stimme, die sanft zu mir sprach: »Bete.« Ich gestattete mir kein Zögern und noch nicht einmal den Gedanken daran, denn ich kannte die Überredungskraft des Fleisches. Ich hatte mir angewöhnt, sofort – in einem geistlichen Reflex – auf die Aufforderung des Heiligen Geistes zu reagieren. Und nie gab es Grund zu bereuen, dass ich prompt gehorchte.

Eines Nachts, nachdem ich eingeschlafen war, während ich dem Herrn Anbetungslieder gesungen und um eine wie auch immer geartete göttliche Begegnung gebeten hatte, erwachte ich zu einer wunderschönen Erfahrung in der Gegenwart des Heiligen Geistes. Ich meine damit, dass sich die Gegenwart des Herrn mit einer solchen Intensität offenbarte, dass mich diese Empfindung aus dem Tiefschlaf riss.

Besser als so kann ich es nicht ausdrücken: Ich hatte das Gefühl, dass Gott in mein Inneres hauchte. Keuchend wachte ich auf und spürte, wie mein Körper mit einer erfrischenden und kräftigenden Luft gefüllt wurde. Ich spürte, wie ich von Leben erfüllt wurde. Da war etwas Elektrisierendes, etwas Energetisches, das mich durchströmte – vergleichbar mit dem Gefühl, das man hat, wenn man sehr kaltes Wasser trinkt, nur dass ich es in meinem Atem spürte. Meine Haut kribbelte und ich wurde hellwach. Ich setzte mich auf und sah mich in meinem Zimmer um. Mein Zimmer war in die ruhige Atmosphäre einer heiligen Stille getaucht. Ich spürte, dass der Herr in diesem Moment ganz nah bei mir war.

Ich dachte über die Bedeutung dieses Ereignisses nach. Was für eine Veränderung oder Transformation in jenem Moment in mir stattgefunden hatte, konnte ich nur vermuten. Vielleicht, fragte ich mich, wurde ich mit der liebevoll spielerischen Seite der Natur des Geistes beschenkt, und der Geist wollte nur mal »Hallo« sagen. Oder vielleicht hat Gott ein verborgenes Werk in mir vollbracht, das sich einfach nicht genau bestimmen lässt.

Während ich noch weiter diese seltsame und wunderbare Erfahrung Revue passieren ließ und über ihre Bedeutung nachdachte, spürte ich, wie Gott mir dies mitteilte: »Derselbe Geist, der in Jesus ist, ist auch in dir, also ist der Atem, der in dir ist, der gleiche, der auch in Jesus ist.«

In dieser Nacht war ich dem Heiligen Geist auf besondere Weise begegnet. Er offenbarte sich mir als Atemhauch. Der Heilige Geist ist der Atem Gottes, der Wind des Himmels.

Im Alten Testament ist das Wort für »Geist« ruach. Das hebräische Wort ruach kann »Geist«, »Wind« oder auch »Atem« bedeuten. Im Neuen Testament ist das Wort für »Geist« pneuma, was ebenfalls sowohl »Geist«, »Wind« als auch »Atem« bedeuten kann. Was die Begriffe und Sprachen angeht, gibt es natürlich noch viel mehr zu beachten, aber der Einfachheit halber merke dir einfach, dass ruach und pneuma »Geist«, »Wind« oder »Atem« bedeuten können.

Der Heilige Geist kommt als mächtiger Wind vom Himmel.

Jesus war auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Wie von Jesus angewiesen, versammelten sich seine Jünger an einem Ort. Ungeduldig warteten sie auf den Einen, den Jesus zu senden versprochen hatte. Ich kann mir die Spannung, die in einer...