Es geht mir gut und andere Lügen (eBook)

Spiegel-Bestseller
Wie du aus deinem Schatten trittst und herausfindest, was du wirklich willst | SPIEGEL-Bestseller
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
336 Seiten
mvg Verlag
978-3-98922-067-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Es geht mir gut und andere Lügen -  Andrea Weidlich
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Es geht mir gut - sagen wir uns. Wirklich gut - erzählen wir anderen. Selbstverständlich gut - hallt es dumpf in uns nach. Manchmal, wenn wir ganz ehrlich zu uns sind, sieht die Wahrheit aber anders aus. Und trotzdem steigen wir wieder in unser Hamsterrad und laufen weiter. »Was willst du?«, ruft etwas tief in uns, aber die Frage scheint uns zu groß. Acht Menschen begeben sich auf eine Reise ans Meer, um herauszufinden, was sie wirklich wollen und was sie noch zurückhält, damit sie aus ihrem Schatten treten können. Ein faszinierendes Abenteuer über die Macht des Unbewussten. Ein Buch so warm und erhellend wie ein Sonnenstrahl, der sich von innen in uns ausbreitet. Von der Autorin der SPIEGEL-Bestseller Ich denke, also bin ich ... mir im Weg, Wo ein Fuck it, da ein Weg und Wie du Menschen loswirst, die dir nicht guttun, ohne sie umzubringen

Andrea Weidlich ist mehrfache »SPIEGEL«-Bestsellerautorin und lebt in Wien. Nach ihrem Wirtschaftsstudium arbeitete sie im Management namhafter internationaler Konzerne. Bevor sie sich ganz dem Schreiben zuwandte, machte sie sich selbstständig, entwickelte diverse Kommunikationskonzepte für die Kreativbranche und verfasste als Autorin zahlreiche Kolumnen. Bereits seit ihrer Kindheit schreibt sie Bücher und Theaterstücke und beschäftigt sich intensiv mit der Frage, was Menschen antreibt, glücklich macht und wie sie ihr volles Potenzial leben können. Seit sie 2019 ihr erstes Buch, den Bestseller »Der geile Scheiß vom Glücklichsein« veröffentlichte, berührt sie zahlreiche Menschen. Auf die Fortsetzung »Der geile Scheiß vom Glücklichsein - Mein Buch. Mein Leben.« folgte ihr drittes Buch »Liebesgedöns«, danach die »SPIEGEL«-Bestseller »Wie du Menschen loswirst, die dir nicht guttun, ohne sie umzubringen«, »Wo ein Fuck it, da ein Weg« und »Ich denke, also bin ich ... mir im Weg«. Gemeinsam mit ihrer Cousine führt sie den Erfolgspodcast »gusch, baby«. Dieser ging im Februar 2018 mit seiner ersten Folge online und erreichte bereits in der ersten Woche Platz 1 in den iTunes-Charts in der Kategorie Gesellschaft & Kultur.

Andrea Weidlich ist mehrfache »SPIEGEL«-Bestsellerautorin und lebt in Wien. Nach ihrem Wirtschaftsstudium arbeitete sie im Management namhafter internationaler Konzerne. Bevor sie sich ganz dem Schreiben zuwandte, machte sie sich selbstständig, entwickelte diverse Kommunikationskonzepte für die Kreativbranche und verfasste als Autorin zahlreiche Kolumnen. Bereits seit ihrer Kindheit schreibt sie Bücher und Theaterstücke und beschäftigt sich intensiv mit der Frage, was Menschen antreibt, glücklich macht und wie sie ihr volles Potenzial leben können. Seit sie 2019 ihr erstes Buch, den Bestseller »Der geile Scheiß vom Glücklichsein« veröffentlichte, berührt sie zahlreiche Menschen. Auf die Fortsetzung »Der geile Scheiß vom Glücklichsein – Mein Buch. Mein Leben.« folgte ihr drittes Buch »Liebesgedöns«, danach die »SPIEGEL«-Bestseller »Wie du Menschen loswirst, die dir nicht guttun, ohne sie umzubringen«, »Wo ein Fuck it, da ein Weg« und »Ich denke, also bin ich … mir im Weg«. Gemeinsam mit ihrer Cousine führt sie den Erfolgspodcast »gusch, baby«. Dieser ging im Februar 2018 mit seiner ersten Folge online und erreichte bereits in der ersten Woche Platz 1 in den iTunes-Charts in der Kategorie Gesellschaft & Kultur.

DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN


Ein Tag nach der Hochzeit

Adrian klopfte mit seinem Stück Brot auf den Tisch, hörte dann aber damit auf, als Charly ihn mit einem bösen Blick mahnte. »Wollen wir vielleicht einmal darüber sprechen, warum Leo auf seiner eigenen Hochzeit mit einem blauen Auge erschienen ist?«, fragte sie stattdessen, und Cleos Pupillen weiteten sich. Sie wirkte in sich gekehrt. Für eine frisch vermählte Braut schien sie etwas zu bedrückt, gleichzeitig aber auch irgendwie erleichtert – ihre Stimmung war insgesamt aber eher schwer.

»Wir könnten natürlich auch das Unbewusste dafür verantwortlich machen und es für rätselhaft erklären«, sprach Charly weiter. »Die Frage ist nur, ob wir dann nicht die Wahrheit vertuschen, weil sich dieses blaue Auge gar nicht unbewusst, sondern doch ziemlich bewusst gezeigt hat.« Charly starrte Adrian dabei tief in die Augen. »Leo kann es uns ja leider nicht mehr erklären, nachdem er heute früh abgereist ist.«

»Dafür kann ich wie gesagt nichts!«, protestierte Adrian. »Genauso wenig wie für seine berufliche Reise nach Hongkong, die schon lange geplant war!« Er blickte hilfesuchend in Cleos Richtung. »Darum habt ihr doch entschieden, die Hochzeitsreise erst später zu machen ...«

Cleo nickte.

»Eben ...«, stammelte Adrian.

»Tatsache ist aber, dass in letzter Zeit so einiges aus dem Ruder gelaufen ist«, ließ Charly aber nicht locker. »Und ich frage mich, wie lange wir jetzt noch so tun wollen, als wäre alles gut, wenn das doch eigentlich gar nicht so ist ...« Sie blickte weiter zu Cleo. »Bis auf dieses blaue Auge, das sich offenbar niemand erklären kann, war die Hochzeit ja wirklich fantastisch.« Sie lächelte, holte dann aber tief Luft. »Vielleicht sollten wir uns nach diesem Traum in Weiß nun aber auch ein paar dunkleren Themen widmen.« Charly blickte düster in die Runde. »Das war schließlich auch der Grund, warum ich euch gebeten habe, noch zwei Tage anzuhängen. Ich denke, es ist wieder an der Zeit, dass wir beginnen, uns einigen Themen zu stellen.«

»Du hast davon gesprochen, dass es ein paar Geheimnisse gibt«, übernahm nun Paul und sah Charly direkt in ihre Augen. »Möchtest du uns verraten, worum es dabei geht?«

»Nein«, sagte sie knapp. »Noch nicht. Dazu braucht es auch die Offenheit einiger anderer Menschen hier ...« Charly sah dabei anscheinend bewusst niemanden an. »Und vielleicht auch meine eigene ... Ich weiß aber nicht, ob ich dazu schon bereit bin.« Sie blickte ins Leere und danach wieder zu Paul. »Als wir in einer meiner letzten Sitzungen über Schattenarbeit und die Macht des Unbewussten gesprochen haben, hat es etwas tief in mir bewegt.« Ihre Augen glänzten voller Begeisterung. »Ich kann noch nicht genau sagen, was ... aber ich dachte plötzlich: Ha! Das ist es! Das ist der Grund, warum all diese Dinge passieren, von denen wir gar nicht wollen, dass sie passieren, und sie dann eben doch passieren ... manchmal sogar immer wieder ... oder all die anderen Dinge, die wir uns so sehr wünschen und rein gar nichts passiert ... Das ist alles so verdammt unvorhersehbar! Oder ist es eigentlich vorhersehbarer, als wir glauben?« Sie überlegte kurz. »Jedenfalls schwimmen wir doch alle immer wieder in diesem Meer an Ungereimtheiten und haben das Gefühl, in den Wellen zu ersaufen!« Charly legte ihren Kopf schräg zur Seite, als wollte sie unsere Zustimmung einholen. Ihre Beschreibung war gewohnt dramatisch, aber offenbar fühlte es sich so für sie an. Und manchmal eben auch für uns alle – ganz bestimmt auch für all jene in der Runde, die das zu dem Zeitpunkt weder sich selbst noch anderen eingestehen wollten.

»Und dann hat Paul sich bereiterklärt, mit uns in dieses Thema einzutauchen«, sprach Charly weiter. Sie sah von ihm zu den Klippen hinaus aufs Meer. »Also hier sind wir! Auf dieser Insel mit den steinigen Klippen, umgeben von den tiefsten Tiefen des endlosen dunklen Meeres. Wir hätten uns doch wirklich kein besseres Ambiente für das Thema aussuchen können!« Charly wirkte hingerissen. »Vielen Dank noch einmal dafür, Cleo – weil, ohne dich wären wir nicht hier!«

Cleo nickte wieder. Aber weder sie noch Adrian schienen Charlys Begeisterung zu teilen. Und auch die anderen wirkten wenig beeindruckt: Luise saß daneben, als hätte man sie gezwungen, hier zu sein, Tom wirkte alles in allem neutral und Rebecca, Emma und ich hörten erst einmal nur zu und warteten ab, was Paul zu all dem zu sagen hatte. Ich muss zugeben, ich war gespannt auf die Geheimnisse, die wir an diesem Wochenende noch erfahren und welche sich in uns allen auftun würden.

»Gut«, sagte Paul. »Dann lasst uns in das Thema eintauchen – wie Charly es bereits so schön beschrieben hat. Ich habe mir wie immer ein paar Dinge überlegt und möchte morgen mit euch aufs Meer hinausfahren. Die Hotelbesitzerin ist so nett und stellt uns dafür ihr Segelboot zur Verfügung. Wir haben sogar Schnorchel- und Tauchausrüstung an Bord und ich habe mich schlau gemacht – es gibt da etwas, das ich euch unbedingt zeigen möchte ... aber dazu dann morgen mehr.«

»Oh Gott, ich hab jetzt schon Angst!«, stieß Emma aus.

»Das ist schade«, sagte Paul, wie immer ganz ruhig. »Dazu gibt es nämlich gar keinen Grund. Schließlich sitzen wir jetzt hier in dieser Taverne, und das scheint mir doch ein sehr sicherer Ort zu sein. Wie ihr wisst, geht es immer um das Hier und Jetzt.«

»Aber kann denn überhaupt jemand von uns segeln?«, fragte Charly skeptisch.

Paul und Tom nicken im Gleichtakt. »Ja«, sagte Paul. »Ich habe vor ein paar Jahren den Segelschein gemacht.« Er blickte zu Tom. »Und anscheinend sind wir sogar zu zweit. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.«

»Solange das nicht Adrian übernimmt und dann wieder Dinge passieren, die sich niemand erklären kann, ist alles gut. Nicht dass wir am Ende noch verschwinden und immer noch so tun, als wäre alles in Ordnung.«

»Wenn wir verschwinden, dann brauchen wir uns darüber keine Gedanken mehr zu machen«, sagte Adrian trocken.

»Vielleicht fühlt es sich aber manchmal auch nach Verschwinden an, weil wir einen Teil von uns tief in uns vergraben haben und uns dadurch selbst nicht mehr finden können«, erwiderte Paul und sah niemanden dabei an. Ich hatte allerdings eine Ahnung, wen er gemeint haben könnte, obwohl mir im selben Moment klar wurde, dass es wahrscheinlich wie immer mehrere von uns betraf. Emma nickte jedenfalls so stark, dass ich das Gefühl hatte, sie hätte in Pauls Worten eine magische Erklärung für ihr eigenes Verschwinden gefunden – obwohl sie direkt neben uns saß. Ich war schon gespannt, mehr über sie und ihr Geheimnis zu erfahren.

»Ich möchte jetzt noch einmal auf das Unbewusste zurückkommen«, sprach Paul weiter. »Carl Gustav Jung sagte einmal: Bis wir uns das Unbewusste bewusst machen, wird es unser Leben lenken und wir werden es Schicksal nennen. Mit Schicksal sind hier aber vor allem jene Dinge gemeint, von denen wir nicht wollen, dass sie geschehen, wir sie aber trotzdem für unvermeidlich halten und denken, wir hätten keinen Einfluss darauf. Wenn sich aber etwas für uns wiederholt und wir uns dieser Situation immer wieder hilflos ausgeliefert fühlen – und daher glauben, keine andere Wahl zu haben –, können wir davon ausgehen, dass uns hier unser Unbewusstes steuert und die dazugehörigen Schatten sich eingemischt haben.«

»Also wenn uns das Pech am Schuh klebt, ist nicht das Leben schuld, weil es uns den Haufen da hingestellt hat, sondern weil wir uns unbewusst entschieden haben, hineinzutreten?«, fragte Rebecca und alle lachten.

»Häufig, ja«, bestätigte Paul und blieb ernst.

»Und dann hat man sie ... eine Situation«, murmelte Adrian.

»Wir werden uns noch genauer ansehen, warum wir manchmal in gewisse Situationen geraten, für die wir uns vielleicht – ohne es zu wissen – unbewusst entschieden haben. Gerade wenn sich Dinge für uns wiederholen, steckt oft ein Muster dahinter, das wir auflösen können.« Pauls Blick wanderte vom Tisch weiter zu dem beeindruckenden Ausblick, der sich direkt vor uns erstreckte, und unsere Augen wanderten mit. »Seht euch das Meer an«, sprach er weiter. »Stellt euch vor, es wäre eure Innenwelt«, er machte eine eindrucksvolle Pause. »Das Unbewusste ist ein Ort, der sich in den finsteren Tiefen eurer Seele befindet, als läge er da unten am dunklen Meeresboden. Wir denken, was wir dahin versenkt und gut versteckt haben, ist dort auch sicher verborgen. Und dennoch übt es eine enorme Kraft auf uns...

Erscheint lt. Verlag 13.10.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Einsamkeit • gusch baby • humorvolles Sachbuch • Inneres Kind • Klarheit • Leben verändern • Persönlichkeit • Positive Psychologie • Ratgeber • Schattenarbeit • Schmerz • Sehnsucht • Selbstreflexion • Shadow Work • Storytelling • Therapie • Träume • Unbewusstes • Unterbewusstsein • Veränderung • Wahrheit
ISBN-10 3-98922-067-5 / 3989220675
ISBN-13 978-3-98922-067-6 / 9783989220676
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