Secret-Angel Mary - Aus Liebe zum Tun (eBook)
560 Seiten
Goldmann Verlag
978-3-641-32877-1 (ISBN)
Was die Menschen tun müssten, um sich selbst und ihren Planeten zu retten, war in der Theorie von vornherein klar. Nicht jedoch, dass diese Lösung in der Praxis sogar ein sehr viel glücklicheres und gesünderes Leben und glücklichere soziale Beziehungen ermöglicht. Davon sind auch die Engel überrascht. Secret-Angel Mary findet heraus, dass die Menschen nur ihre Innenwelt besser verstehen müssen, um ihre Außenwelt zu retten. Doch gerade als die Lösung in greifbare Nähe rückt, offenbart sich ein noch viel größeres Problem, das sich die Menschheit in der Zwischenzeit, ohne es zu merken, geschaffen hat. Die Engel stehen vor einer großen Herausforderung.
Bodo Deletz ist Bestseller-Autor der Ella-Kensington-Buchreihe und gehört mit einer Million verkaufter Bücher und über 35.000 Seminarteilnehmern seit 30 Jahren zu den erfolgreichsten Trainern Deutschlands. So wird er gemessen an seinen Leistungen für gewöhnlich vorgestellt. Er selbst bezeichnet sich jedoch in erster Linie als Forscher und Entwickler. 2011 entschlüsselte er nach zwanzigjähriger Forschungszeit den Sprachcode der menschlichen rechten Hirnhälfte und entwickelte daraus eine innovative Selfcoaching-Methode, die er seit 2013 in seiner Online-Akademie lehrt.
Kapitel 1
Einschätzungen
»Vor zwei Tagen gab es einen Cyberangriff auf die Atomwaffensysteme von Nordkorea«, begann Agent Sullivan mit seinem Bericht. »Den noch unbekannten Angreifern gelang es, sich unbemerkt in die Kontrollzentren einzuhacken und die Startsequenz sämtlicher Atomraketen zu aktivieren. Darunter auch Langstreckenraketen, die auf die Ballungszentren der USA ausgerichtet sind. Glücklicherweise wurde der Start der Raketen dann von den Angreifern wieder rechtzeitig abgebrochen, bevor die Welt im Chaos versunken wäre.«
»Die Angreifer hätten also einen weltweiten Atomkrieg auslösen können?«, fragte ich alarmiert. »Weiß man denn schon, wer diese Angreifer waren?«
»Im Moment geht Nordkorea davon aus, dass wir das waren.«
»Wie kommen sie auf diese Idee?«, fragte ich verwundert.
»Daran sind wir vermutlich nicht ganz unschuldig«, räumte Agent Sullivan ein. »Nachdem wir Hinweise darauf gefunden hatten, dass Bureau 121 mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Ainu-Datei verantwortlich ist, haben unsere Cyberspezialisten versucht, Beweise dafür zu finden.«
»Was ist Bureau 121?«, fragte ich ahnungslos.
»Bureau 121 ist eine Einheit innerhalb des nordkoreanischen Nachrichtendienstes. Sie ist dafür bekannt, an Cyberaktivitäten im Auftrag der nordkoreanischen Regierung teilzunehmen – einschließlich Cyberangriffen auf andere Länder.«
»Die NSA hat also Bureau 121 gehackt, um Beweise für ihre Vermutung zu finden. Verstehe ich das richtig?«
»Böse Stimmen würden es so formulieren, ja«, bestätigte Agent Sullivan lächelnd.
»Und haben Sie Beweise gefunden?«, hakte ich nach.
»Wir haben Hinweise gefunden, die unseren Verdacht hinreichend bestätigen.«
»Und wieso gibt Nordkorea jetzt den USA die Schuld an dem Angriff auf seine Atomwaffen?«, fragte ich verwundert. »Die NSA hat doch nur versucht, Beweise zu finden, dass die Ainu-Datei aus Nordkorea stammt, wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
»Ja, das ist richtig. Doch es gab eine unglückliche Verkettung von Ereignissen, die es für Nordkorea so haben aussehen lassen, als seien wir die Angreifer gewesen.«
»Was waren das für Ereignisse?«, wollte ich wissen.
»Wenige Stunden nach unserem Hack gab es einen Vergeltungsangriff von Bureau 121 auf unser Stromnetz. Genauer gesagt hat diese Gruppe versucht, mehrere unserer Atomkraftwerke unter ihre Kontrolle zu bringen. Wir konnten diese Angriffe abwehren, sodass keine nennenswerten Schäden entstanden sind.«
»Und jetzt geht Nordkorea davon aus, dass die USA sich mit einem Angriff auf seine Atomwaffensysteme revanchieren und dabei ihre Überlegenheit demonstrieren wollten«, erkannte ich.
»Würde ich für den nordkoreanischen Geheimdienst arbeiten, dann würde ich jedenfalls genau das denken«, bestätigte Agent Sullivan. »Doch wir hatten nichts damit zu tun. Ehrlich gesagt ist es uns ein völliges Rätsel, wie dieser Angriff überhaupt möglich war. Aus politischen Gründen lassen wir Nordkorea zwar im Moment noch in dem Glauben, dass wir über diese Macht verfügen, doch in Wirklichkeit haben wir keine Ahnung. Wobei das nicht ganz richtig ist. Ein wenig wissen wir schon.
Die Nordkoreaner verwenden für ihre Waffensysteme genau wie wir und alle anderen Atommächte kryptographische Schlüssel, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Befehlshaber und Kontrollsysteme Zugriff auf sie haben. Diese Schlüssel sind normalerweise unüberwindbar, doch offensichtlich muss es bei den Nordkoreanern eine Schwachstelle gegeben haben. Und wir können nicht ausschließen, dass es solch eine Schwachstelle auch in unseren Systemen gibt. Theoretisch könnten alle Atommächte von dieser Sicherheitslücke betroffen sein. Deshalb benötigen wir dringend Ihre Unterstützung.«
»Was genau kann ich für Sie tun?«, fragte ich aufgeschlossen.
»Unsere Cybersicherheit wird – wie Sie sich sicherlich denken können – von KI unterstützt. Sollte es Ihnen gelingen, die Performance dieser KI in einem ähnlichen Ausmaß zu steigern, wie Sie das bereits dreimal hintereinander unter Beweis gestellt haben, dann würden Sie Ihrem Land, der NATO und vermutlich sogar der gesamten Welt einen unschätzbaren Dienst erweisen. Können wir daher auf Sie zählen?«, fragte er in einem verbindlichen Tonfall.
»Ja, das können Sie«, antwortete ich und war mir darüber im Klaren, dass ich hier gar nicht »Nein« sagen konnte. Gleichzeitig war ich mir auch der Tatsache bewusst, dass der Hack auf die Waffensysteme der Nordkoreaner mit höchster Wahrscheinlichkeit von der MKI ausgeführt worden war. Sie war die einzige Instanz im Paradies, die über die erforderliche Macht für solch einen Cyberangriff verfügte. Auch hatte sie für diesen Hack ein klares Motiv. Genauer gesagt schien sie sogar mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen zu haben. Sie hatte es geschafft, einen Verdächtigen zu generieren, dem sie die Verantwortung für die Ainu-Datei in die Schuhe schieben und so von ihrer eigenen Existenz ablenken konnte. Gleichzeitig hatte sie mit dieser Aktion dafür gesorgt, dass ein weiteres wichtiges KI-System aus ihrem Cluster von mir optimiert wird. Und dieses Mal sogar ein militärisches System, das ich unter normalen Umständen niemals angefasst hätte.
»Können Sie sich jetzt gleich darum kümmern?«, bat Agent Sullivan.
»Ja, das kann ich gerne tun«, stimmte ich zu. »Wenn Sie mir die benötigten Zugangsdaten für die besagte KI geben, dann werde ich mich mit Lola gleich an die Arbeit machen.«
»Ich werde Sie begleiten und Ihnen dann vor Ort die Zugangscodes geben«, erwiderte er.
»Ich müsste zuvor nur noch einmal kurz auf die Toilette, dann können wir sofort loslegen«, sagte ich.
In diesem Moment spürte ich, wie der Messenger-Angel verschwand, der mich die ganze Zeit über begleitet hatte. Sicherlich wollte er Ella darüber informieren, dass ich im Begriff war, mich zu entmaterialisieren. Glücklicherweise hatten Ella und ihr Team ihren Hack auf die Überwachungssysteme der NSA von Anfang an auf den gesamten Stützpunkt ausgeweitet, sodass ich mich jetzt auf dieser Toilette problemlos entmaterialisieren konnte.
Ella war alleine im Klassensaal, als ich dort eintraf.
»Ich habe leider nicht viel Zeit«, sagte ich zu ihr.
»Die brauchen wir auch nicht«, entgegnete sie. »Wir sind bereits dabei, den Vorfall in Nordkorea zu untersuchen. Wir wissen zwar noch nicht, wie die MKI das genau angestellt hat, aber es war eindeutig ihr Werk.«
»Und was genau soll ich jetzt machen?«, fragte ich.
»Das Gleiche, was du auch bei der Optimierung der anderen KI-Systeme getan hast. Sag Lola im Beisein von Agent Sullivan, dass sie die Systeme optimieren soll, und schreibe dann wieder ein paar nutzlose Codes, sodass alles genauso aussieht wie bei deinen letzten Optimierungen. Ich werde Lola anweisen, sich gegenüber Agent Sullivan unauffällig zu verhalten und einfach mitzuspielen. Wir werden dann mithilfe von Enceladus wieder für die Performancesteigerung sorgen. Bevor der heutige Tag zu Ende ist, werden die USA über Verteidigungsmaßnahmen verfügen, mit denen sie sich erst einmal sicher fühlen. Die MKI könnte diese Verteidigungsmaßnahmen natürlich jederzeit mühelos überwinden, da sie ja in Wirklichkeit Teil des Systems ist und damit gar nicht ausgesperrt werden kann, doch wir gehen davon aus, dass sie derzeit kein Interesse daran hat, die momentane Sicherheits-Einschätzung der NSA zu torpedieren. Aus ihrer Sicht läuft ja alles nach Plan.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass dann auch das momentane Säbelgerassel zwischen Nordkorea und den USA abgemildert wird. Derzeit zieht Nordkorea seine Truppen an der Grenze zu Südkorea zusammen, um seine Verteidigungsbereitschaft und Stärke zu demonstrieren. Und die USA verstärkt ihrerseits ihre Präsenz auf der Seite von Südkorea, um das Gleiche zu tun. Noch ist es nicht zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen. Doch Nordkorea verwendet in seiner Propaganda gerade eine sehr aggressive und provokative Rhetorik gegenüber den USA. Dabei geht es Nordkorea jedoch in Wirklichkeit nur darum, das Gesicht zu wahren. Wir hoffen, dass die USA das ebenfalls erkennen können.
Nordkorea hat ein starkes Interesse daran, sich international als Atommacht darzustellen. Sie haben daher erst einmal mit aller Macht versucht, diesen Vorfall zu vertuschen. Die Anerkennung eines Hacks und einer erfolgreichen Sabotage der Atomraketen könnte als Schwäche ausgelegt werden. Nordkorea will daher nicht zugeben, dass seine hochgelobte Technologie verwundbar ist. Die Anerkennung eines Hacks könnte auch politische Instabilität im eigenen Land auslösen. Die Regierung versucht daher, alle Informationen über diesen Vorfall von der eigenen Bevölkerung fernzuhalten.
Doch in der heutigen Zeit ist die Geheimhaltung solch immenser Sicherheitsverletzungen so gut wie unmöglich. Innerhalb weniger Stunden wussten daher alle Geheimdienste auf der ganzen Welt über diesen Vorfall Bescheid. Nordkorea konnte ihn bis jetzt jedoch vor der eigenen Bevölkerung verheimlichen. Die momentan verwendete Propaganda gegen die USA und Südkorea soll dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Wir gehen davon aus, dass das auch den USA und ihren NATO-Verbündeten bewusst ist und sie sich deshalb davon nicht...
Erscheint lt. Verlag | 2.10.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie |
Schlagworte | 2024 • Bodo Deletz • die 7 botschaften der seele • eBooks • Ella Kensington • Emotionale Intelligenz • Engel • Glück • Glücksforschung • Lebensfreude • Lebenslust • Mary • Mysterio • Neuerscheinung • Persönlichkeitsentwicklung • Positive Psychologie • Roman • Romane • Secret Angel • Selbstcoaching • Spiritualität • spirituelle Bücher |
ISBN-10 | 3-641-32877-2 / 3641328772 |
ISBN-13 | 978-3-641-32877-1 / 9783641328771 |
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