Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit (eBook)

Humanismus, Barock, Frühaufklärung
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2019 | 1. Auflage
633 Seiten
UTB GmbH (Verlag)
978-3-8385-5024-4 (ISBN)
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Wichtige Kenntnisse zu den literarischen Epochen Humanismus, Barock, Frühaufklärung

Das Studienbuch führt in die deutsche Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit ein und bietet einen chronologischen Überblick über die Großepochen Renaissance, Barock und Frühaufklärung.

Indem sie die Tendenzen der neueren Forschung umfassend berücksichtigt, richtet sich die Einführung an fortgeschrittene Studierende und Doktoranden.

Weiter ausgreifende Passagen zu den sozial- und ideengeschichtlichen Voraussetzungen wechseln sich mit exemplarischen Einzelinterpretationen ab.

Neben dem europäischen Kontext der deutschen Literaturgeschichte, die hier erstmals in ihrer longue durée (1450-1750) und im Verhältnis zu ihren Nachbarliteraturen konturiert wird, wird der Wandel der Autorschaftskonzepte systematisch erläutert.

Dem illustrierten Darstellungsteil folgt ein Anhang mit repräsentativen Texten der Frühen Neuzeit. Damit liegt ein Studienbuch vor, das diese Epoche der Literaturgeschichte forschungsgestützt und analytisch neu perspektiviert vorstellt.

Dank11
I. EINLEITUNG13
1. Die frühneuzeitliche Literatur im 21. Jahrhundert13
2. Humanismus, Barock, Frühaufklärung – Einheit und Vielfalt der Frühen Neuzeit16
3. Zur Charakteristik der frühneuzeitlichen Literatur18
4. Zum Aufbau der Literaturgeschichte20
A HUMANISMUS23
A.I. Frühhumanismus italienischer Prägung nach 146026
1. Grundlagen: Der italienische Humanismus28
1.1. Francesco Petrarca als ,Vater‘ des Humanismus28
1.2. Geburt der Textkritik bei Poggio und Piccolomini30
1.3. Übersetzungstheorie und Platonismus im Zuge der Wiedergewinnung der griechischen Literatur33
2. Mediale Europäisierung als Rezeptionsbedingung des deutschen Humanismus35
3. Frühe übersetzerische Aneignung des italienischen Humanismus36
4. Studia humanitatis und peregrinatio academica: Peter Luder und Rudolf Agricola39
5. Ende des Frühhumanismus. Maximilians gedechtnus-Kult und der ,Erzhumanist‘ Conrad Celtis42
A.II. Der reformerische Humanismus (1500–1520)51
1. Satirische Polemik und innovative Mediennutzung am Oberrhein52
1.1. Buchkritik und Narrenschelte: Sebastian Brant52
1.2. Der Brant-Prediger: Geilers von Kaysersberg Straßburger Narrenschiff-Auslegung57
1.3. Der streitbare Narrenbeschwörer: Thomas Murner58
1.4. Praeceptor Germaniae: Jakob Wimpfeling und das humanistische Schultheater60
1.5. Der Straßburger Verleger Johannes Grüninger und sein Dyl Ulenspiegel62
2. Der ,Fürst‘ der europäischen Gelehrtenrepublik: Erasmus von Rotterdam und sein christlicher Humanismus63
2.1. Erasmus’ moralkritische und kirchenreformerische Schriften65
2.2. Neutralitätswunsch und Eskalation: Erasmus und die Reformation67
2.3. Erasmus und der italienische Ciceronismus69
3. Ulrich von Hutten und der Reuchlin-Streit70
A.III. Reformation und Konfessionspolemik (1520–1570)76
1. Der Medienstar: Martin Luther und die Anfänge der deutschen Reformationsliteratur78
1.1. Luthers Medientheologie: Reformation als Kommunikationsereignis79
1.2. Sola scriptura: Luthers Bibelübersetzung für den ,gemeinen Mann‘81
1.3. „Ein gute wehr vnd waffen“: Luthers Kirchenlieder85
1.4. „Nutz“ und „Kurtzweil“: Zum Funktionswandel der humanistischen Fabel in der lutherischen Reformationspädagogik86
2. Trionfo: Ein Fallbeispiel für die Konfessionalisierung der humanistischen Bildsprache89
3. Der Meistersinger von Nürnberg: Hans Sachs und das reformatorische Schauspiel nach 152094
4. Komik als Kurzweil: Volkssprachliche Kurzprosa der Jahrhundertmitte98
A.IV. Der nachreformatorische Humanismus (1570–1620)102
1. Späthumanismus als Standeskultur: Gymnasien und Universitäten als literarische Institutionen104
1.1. Lutherische und katholische Bildungsreformen im 16. Jahrhundert105
1.2. Das protestantische Schultheater: Nicodemus Frischlin107
1.3. Das jesuitische Schuldrama: Jakob Bidermann108
2. Latinisierungen volkssprachlicher Vorläufer: Zur Zweisprachigkeit des Späthumanismus110
3. „Gemälpoesy“: Deutsche Emblematik um 1600111
4. ,Volksbuch‘ und Historia: Deutschsprachige Prosaerzählungen um 1600115
5. Von Mäusen und Riesen: Gelehrte Sprachspiele in Versepos und Prosaroman118
5.1. Georg Rollenhagen und das volkssprachliche Tierepos118
5.2. DerWortspieler: Johann Fischart119
6. Alchemisten, Mystiker und Propheten: Esoterische Tendenzen im Späthumanismus121
6.1. Johann Valentin Andreae und der Rosenkreuzerorden122
6.2. Jacob Böhme und die Sprachmystik des 17. Jahrhunderts124
B BAROCK131
B.I. Normpoetischer Neuanfang: Regulierung der deutschen Literatur nach 1620135
1. Voraussetzungen: Gesellschaft und Literatur im Zeitalter des Dreißigjährigen Kriegs136
1.1. Verspätung der „eignen Muttersprache“: Deutsche Selbstdiagnosen im Lichte der Europäisierung um 1600136
1.2. Kulturpatriotische Institutionalisierung: Romanische Sprachakademien und die Fruchtbringende Gesellschaft139
1.3. Der Dreißigjährige Krieg und die ,Krise des 17. Jahrhunderts‘141
1.4. „In unzähligen Stücken verändert“: Der Krieg und die Kommunikationsrevolution142
2. Der Fahnenträger: Martin Opitz’ Dichtungsreform in Poetik und Praxis145
2.1. Anfänge: Aristarchus und die bildungspolitischen Bedingungen in Beuthen145
2.2. Buch von der Deutschen Poeterey (1624)147
2.3. Opitz’ Dichtungsauffassung und die Versreform der Deutschen Poeterey148
2.4. Musterstücke des Martin Opitz150
3. „Nicht so bequem“: Standardisierung und Diversität bei den ,Opitzianern‘152
3.1. Institutionen und Netzwerke der opitzischen Standardisierung154
3.2. Poetischer Rechtfertigungsdruck: Prominente Opitz-,Bekehrungen‘ in den 1630er und 40er Jahren157
3.3. Opitz und das deutsche Lied159
3.4. Opitz’ Beitrag zur Ausbildung eines rhetorischen Formelguts161
4. Paul Fleming und der opitzische Petrarkismus163
5. Versreform und Petrarkismus in der geistlichen Barocklyrik168
B.II. Kulturpatriotische Konsolidierung nach 1640173
1. Überblick: Poetische Orientierungssuche nach 1640174
1.1. Alamode-Kritik: Frankreich als Feindbild176
1.2. Sprachpurismus: Zesen und die Sprachgesellschaften179
1.3. „Entdeckte Lung’ / entblöste Hertzen“. Drastik und ,Tumult‘ als Barockstil181
2. Barocker Pessimismus: Andreas Gryphius und das ,menschliche Elende‘184
2.1. Gryphius’ Versdichtung mit und nach Opitz185
2.2. Gryphius’ dramatischesWerk: Übersetzungen und Lustspiele187
2.3. Die Trauerspiele des Andreas Gryphius188
2.3.1. Leo Armenius189
2.3.2. Bewährte Beständigkeit: Die Trauerspiele Catharina von Georgien, Carolus Stuardus, Papinianus192
2.3.3. Anamorphose der Vergänglichkeit: Das vanitas-Trauerspiel Cardenio und Celinde193
3. Pegnitz-Irenik: Die Literatur des Nürnberger Blumen-Ordens196
3.1. Harsdörffer, Klaj, Birken: Das Pegnesische Dreigespann und sein Schäfergedicht197
3.2. Die Nürnberger Friedensfeiern 1649/1650200
3.3. Georg Philipp Harsdörffer als Vermittler einer europäischen Konversationskultur202
4. Mystische Experimente: Geistliche Figurengedichte bei Catharina Regina von Greiffenberg und Anna Hoyers205
5. Patriotisches Erzählen: Zur Typologie des barocken Romans208
5.1. Erzählkomplexität im Dienste der Tugend: Der höfisch-historische Roman209
5.2. Komisch-moralisches Erzählen im Barock211
6. Der Unbekannte: Grimmelshausen und sein Simplicissimus212
6.1. Zur Anlage des Simplicissimus Teutsch und der Continuatio214
6.2. Hülse und Kern: Moralsatirisches Programm in den Paratexten zu Simplicissimus Teutsch und Continuatio217
B.III. Der deutsche Manierismus nach 1660224
1. Der Manierismus als europäische Bewegung226
2. Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau und die erotische Lyrik der Schlesier227
2.1. Bildkombinatorik: Hoffmannswaldaus metaphorisches Schreibverfahren228
2.2. Die kolonialisierte Geliebte: Hoffmannswaldaus erotische Gedichte229
2.3. Breslauer Concettismo: Heinrich Mühlpfort, Hans Aßmann von Abschatz und Christian Gryphius232
3. Der Gelehrte: Daniel Casper von Lohenstein und der Lauf der ,gantzen Welt`233
3.1. Lohensteins Trauerspiele234
3.1.1. Türkische Trauerspiele: Ibrahim Bassa (1653/1689) und Ibrahim Sultan (1679)234
3.1.2. Afrikanische Trauerspiele: Cleopatra (1661 und 1680) und Sophonisbe (1680)235
3.1.3. Römische Trauerspiele: Agrippina (1665) und Epicharis (1665)237
3.2. Blumen: Lohensteins Gedichte239
3.3. „Toll gewordene Realenzyklopädie“? Polyhistorisches Erzählen in Lohensteins Arminius-Projekt240
4. Affekttheater: Trauerspiel und Oper im Spätbarock242
4.1. Pathetisierung und ,Veroperung‘ des Schlesischen Trauerspiels: August Adolf von Haugwitz und Johann Christian Hallmann244
4.2. Hamburger Theatromania: Die Oper am Gänsemarkt246
5. Der Politiker: Christian Weise im Dienste der Klugheit249
6. Dynamiken des Romans im späten 17. Jahrhundert251
6.1. Versepos und Prosaroman: Poetologische Bestimmungen251
6.2. „Blitz / Donner / und Hagel“: Ziglers Asiatische Banise als manieristischer Roman253
6.3. Johann Beer und die Auflösung pikarischen Erzählens255
6.4. Wissen in fiktionalem Gewand: Erasmus Franciscis und Eberhard Werner Happels enzyklopädische Romane257
7. Abraham a Sancta Clara und die Poetisierung der Predigt261
C FRÜHAUFKLÄRUNG269
C.I. Galanterie als Frühaufklärung: Poetischer Wandel um 1690273
1. Polemik und Geselligkeit in Europa seit den 1680er Jahren273
2. Der Galant homme: Christian Thomasius und die galante Gelehrsamkeit277
3. Schwulstkritik und Geschmacksästhetik: Klassizismus bei Canitz, Neukirch und König279
4. Ästhetik der Aufrichtigkeit: Autorinszenierungen283
4.1. Affectation und „wahrer Schmertz“: Der Diskurs um die Trauerode283
4.2. ,Erlebnisdichtung‘? Johann Christian Günthers autobiographische Lyrik286
5. Pasquillen und Schlüsselromane: Literaturskandale um 1700289
5.1. Christian Reuter und der Schlampampe-Skandal290
5.2. Chroniques scandaleuses: Menantes und der galante Roman291
C.II. Hamburg, Leipzig, Zürich: Zentren der Aufklärung um 1730299
1. Der Patrioten-Kreis in Hamburg300
1.1. Andacht zum „allerkleinsten Staub“: Barthold Hinrich Brockes301
1.2. Die Patrioten: Anfänge der MoralischenWochenschrift305
2. Der vernünftige Tadler: Gottsched und die Leipziger Aufklärung309
2.1. Rationalistische Regelpoetik: Gottscheds Critische Dichtkunst311
2.2. Gottscheds Wiederbelebung der Schaubühne313
2.3. Niemand gegen Gottsched: Zur Wirkung im 18. Jahrhundert315
3. Zentrum des Wunderbaren: Bodmer und Breitinger in Zürich316
3.1. Der Literaturstreit: Allianzen und Eskalationen zwischen Zürich und Leipzig317
3.2. Schweizerische „Sprachschnitzer“? Patriotismus bei Bodmer, Breitinger und Haller319
4. Robinson der Peripherie: Johann Gottfried Schnabels Stolberger Felsenburg321
C.III. Ausblick: Deutsche Literatur um 1750329
D AUSGEWÄHLTE TEXTE DER FRÜHEN NEUZEIT335
E VERZEICHNISSE UND REGISTER593
Wichtige Textausgaben ausgewählter Autoren der Frühen Neuzeit595
Auswahlbibliographie602
I. Bibliographien602
II. Reihen und Periodika603
III. Textsammlungen und Anthologien604
IV. Nachschlagewerke; Autorenlexika604
V. Frühneuhochdeutsch605
VI. Geschichte und Kulturgeschichte605
VII. Gesamtdarstellungen und Standardwerke zur frühneuzeitlichen Literaturgeschichte606
Abbildungsverzeichnis610
Personenregister617

Erscheint lt. Verlag 15.7.2019
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Schlagworte Andreas Gryphius • Aufklärung • Barock • Deutsche Literatur • Deutsche Literaturgeschichte • Frühaufklärung • Frühe Neuzeit • Geschichte • Gottsched • Handbuch Literaturwissenschaft • Humanismus • Ideen • Klopstock • Lehrbuch • Literatur • Literaturgeschichte • Literaturwissenschaft • Literaturwissenschaft studieren • Martin Luther • Martin Opitz • Reformation • Renaissance • UTB • Wieland
ISBN-10 3-8385-5024-2 / 3838550242
ISBN-13 978-3-8385-5024-4 / 9783838550244
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