Solar-Erntedankfest (eBook)

Eine Handreichung zur solaren Bildung, Liturgische und andere Anregungen zur Energiewende, Mit Bildern von Lucy D'Souza-Krone

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
90 Seiten
BoD - Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-6280-1 (ISBN)

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Solar-Erntedankfest - Andreas Krone
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Solar-Erntedankfest Eine Handreichung zur solaren Bildung Liturgische und andere Anregungen zur Energiewende Mit Bildern von Lucy D'Souza-Krone

Andreas Krone, Pfr. i. R., oft als Ökopfarrer bezeichnet, entwickelte die Idee Solar-Erntedank und zeigt auf, wie es gestaltet werden kann. Er veranschaulicht das mit Bildern seiner aus Indien stammenden Frau, der Malerin Lucy D'Souza-Krone. www-lucy-art.de

Einleitung


Wie kam ich auf die Idee von Solar-Erntedank?

Zurechtkommen mit dem, was vorhanden ist. Mit diesem Grundsatz bin ich aufgewachsen. Und das gilt nicht nur im Privaten, sondern auch für das große Ganze – was sich bis hin zu den Belastungsgrenzen unseres schönen blauen Planeten denken lässt. Meine Mutter hielt uns in den 1960iger Jahren immer an, das Licht auszuschalten, wenn es nicht gebraucht wurde, bei Telefonaten mit ihrer Schwester sagte sie dieser des Öfteren nicht so lange Ferngespräche zu führen, denn die waren damals teuer.

Und samstags gab es mittags die Reste der Woche als Suppe. Nicht dass meine Eltern arm waren, aber es war selbstverständlich sich einzuteilen, zurecht zu kommen mit dem, was zur Verfügung stand. Lebensmittel wurden nicht entsorgt, sondern rechtzeitig verbraucht.

Zurechtkommen mit dem was zur Verfügung steht. Dieser Grundsatz lässt sich auch für die Nutzung von Sonne und Wind anwenden, die reichlich vorhanden sind – statt immer weiter fossile Brennstoffe aus der Erde zu holen und damit unser aller Klima zu ruinieren.

Zurechtkommen mit dem was vorhanden ist, dieser Grundsatz gewann Jahre später ganz aktuelle Bedeutung als ich während der Ölkrise 1973/74 meinen Zivildienst in einem Altenheim in der Nähe von München absolvierte. Aufgrund ausbleibender Öllieferungen aus dem Nahen Osten und der Notwendigkeit mit der vorhandenen Energie auszukommen, wurden plötzlich die Flure im Altenheim nicht oder kaum noch geheizt, es war spürbar, dass der Verbrauch dem angepasst wurde was zur Verfügung stand.

Mit Energie sparsam umzugehen, das habe ich als Student auf meine Weise fortgesetzt indem ich im Theologischen Seminar der Universität Tübingen im Winter abends die Heizkörper runterdrehte und sogar die Stecker von den Fotokopiergeräten rauszog. Ein weiterer Schritt folgte in meinen ersten Jahren im Pfarramt als ich zu Erntedank auf den Zusammenhang von Ernte und Umweltschutz hinwies. Das trug mir aber erstaunlicher Weise teilweise Widerspruch ein.

Als Photovoltaik weitere 20 Jahre später allmählich aufkam, war diese Entwicklung auch auf manchen Dächern meiner Gemeinde zu bemerken.

Da überlegte ich, wie diese sinnvolle und umweltfreundliche Art der Energiegewinnung gewürdigt und vorangebracht werden kann und was die Kirche, die Kirchengemeinde vor Ort, dazu betragen kann.

Auf dem Dach des Pfarrhauses das wir damals bewohnten, hatte der Vorgänger schon gegen manchen Vorbehalt aus dem Kirchenvorstand Solarthermie installieren lassen. So waren wir in der angenehmen Lage, diese Vorteile selber sinnlich zu erleben. Wir genossen es bei 10 Grad Frost ein heißes Bad nehmen zu können – mit dem durch die Kraft der Sonne aufgewärmtem Wasser. Diese Erfahrung trug dazu bei, der Sonnenkraft mehr Beachtung zu schenken. Ich fing an darüber nachzudenken, wie diese erstaunliche Wirkung von Solarthermie, bei 10 Grad minus draußen mit heißem Wasser im Haus baden zu können, hervorgehoben werden kann. Im Laufe dieses Prozesses wurde mir klar: die durch Solarthermie in heißes Wasser umgesetzte Sonnenkraft ist ein Geschenk der Sonne, ja Gottes an uns. Und da war der nächste Schritt nicht mehr weit. So wie uns die Natur z.B. Äpfel schenkt, die im Laufe des Sommers durch das Licht der Sonne wachsen und gedeihen, so schenkt uns die Sonne Licht und Wärme, die wir in heißes Wasser oder auch in Strom umsetzen können.

In einem weiteren Schritt ergab sich dann: So wie wir einmal im Jahr für die Früchte der Natur in Gärten und Feldern danken, so könnten, ja sollten wir auch unseren Dank für die Energie zum Ausdruck bringen, die wir von der Sonne empfangen. Damit war der Gedanke von Solar- bzw.

Energie-Erntedank geboren. Umso mehr als in jener Zeit mehr und mehr der Klimawandel zum allgemeinen Thema wurde.

So entstand der Gedanke, 2007 zu Erntedank auch die Ernte von Energie in den Blick zu nehmen. Zur Vorbereitung besuchte ich die Anlagenbetreiber und hörte teilweise Erstaunliches. Einer erzählte mir sogar, dass ihm sein eigener Installateur tatsächlich davon abgeraten hatte, denn das lohne sich nicht und er hielt wohl seinen Kunden, der dennoch darauf bestand, für ziemlich verrückt. Um so dankbarer waren aber die Anlagenbetreiber, dass ihr Handeln nun seitens der Kirchengemeinde anerkannt, ja gewürdigt und sogar als gutes Beispiel für den Ort hervorgehoben wurde.

Wie das im Einzelnen geschah, beschreibe ich später.

Das Projekt erfuhr gut ein Jahr später eine überraschende Fortsetzung.

Denn die FEST, die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft meldete sich bei mir aufgrund eines Hinweises unseres Umweltbeauftragten Dr. Hubert Meisinger. Man wolle das Projekt als ein Best-Practice-Beispiel auf der EKD-Synode 2009 in Bremen vorstellen.

Damit nicht genug. Es fand auch Eingang in die Ausstellung „Klima der Gerechtigkeit“ der VEM (Vereinten Evangelischen Mission).

Aufgrund dieser Resonanz präsentierte ich das Projekt auf mehreren Kirchentagen und Katholikentagen und bewarb mich auch mit Erfolg zur Teilnahme an der Vollversammlung des Ökumenischen Rates, die 2013 in Busan/Korea stattfand. Dort begegnete ich, begegneten wir - denn meine Frau zeigte dort als Malerin ihre Ausstellung „Kunst fürs Klima“ - vielen Menschen. Insbesondere die Teilnehmer aus dem Süden waren an PV (Photovoltaik) interessiert, sahen dafür aber keine finanziellen Möglichkeiten. Daraufhin entwickelte ich das Projekt „Licht schenken statt verschwenden“, um Haushalten ohne Stromanschluss zu einer Solarlampe zu verhelfen. Mehrere hundert Lampen konnten so vermittelt werden.

Auf der Vollversammlung erklärte ich einem Koreaner wie in Deutschland das Vergütungssystem für eingespeisten Sonnenstrom funktioniert.

Das EEG garantiert auf 20 Jahre eine gleichbleibende Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde. Als der Koreaner das System verstanden hatte, da leuchten seine Augen und er rief erfreut aus:“ Oh, you can even make money with that“ (Oh, man kann damit sogar Geld verdienen!).

Damit sind wir beim finanziellen Aspekt, der für viele der wichtigste ist.

Auch da sollte, ja muss der anfangs genannte Leitsatz gelten:

Zurechtkommen mit dem was verfügbar ist. Das gilt nicht nur im Kleinen, sondern um so mehr noch für das große Ganze, den Planeten Erde insgesamt. Wir haben mit atemberaubendem Tempo die Grenzen der Belastbarkeit der Erde erreicht. Das betrifft das Artensterben, verschmutzte Flüsse und Meere, verunreinigte Böden und insbesondere auch die Atmosphäre. Diese ist zur Müllkippe für Kohlendioxid (C02) geworden, das in Unmengen freigesetzt wird durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe.

So wie bisher können wir nicht weiter machen, wir haben zurecht zu kommen mit dem, was zur Energiegewinnung reichlich zur Verfügung steht:

Sonne und Wind. Ansonsten drohen unermessliche finanzielle Schäden.

Der frühere Chef der Weltbank und einer der renommiertesten Ökonomen Europas, der englische Ökonom Sir Stern hat schon 2006 mahnend darauf hingewiesen, wenn wir nicht radikal umsteuern, „drohen der Menschheit durch die Erderwärmung Schäden in Höhe von bis zu einem Fünftel der jährlichen Wirtschaftsleistung“.1

Baum des Fluches und des Segens


© Lucy D’Souza-Krone

„Wenn du auf die Stimme deines Gottes hörst …. wird der Ertrag deines Ackers gesegnet sein“ (5. Mose 28,2+4, vgl. auch 3. Mose 26). Dann gibt es Wasser und blauen Himmel, Wein, Öl und Brot, um uns zu stärken und unser Herz zu erfreuen. Aber wenn wir nicht auf die Stimme Gottes und die Zeichen der Zeit hören, „wird die Erde wüst sein ihrer Bewohner wegen, um der Frucht ihrer Werke willen.“ (Micha 7,13, siehe auch Jeremia 9,11-13)

In diesem Bild werden beide Möglichkeiten durch die fruchtbare und die verdorrende Seite des Baumes versinnbildlicht. Unser Verhalten heute entscheidet über Fluch und Segen auf diesem Planeten – ob der verdorrende

Baum durch Erderwärmung Realität wird für zahlreiche Regionen der Welt.

Trotzdem gibt es immer noch Leute, die sagen PV lohnt sich nicht. Insbesondere Ältere meinen das angesichts langer Amortisationszeiten. Aber das ist ein Trugschluss in mehrfachem Sinne. Erstens bedeutet eine PV-Anlage eine Wertsteigerung des Gebäudes, zweitens sollte man einen größeren Zeithorizont haben als 3 oder 5 Jahre, drittens woher nimmt man sich eigentlich das Recht raus die Atmosphäre als kostenlose Müllhalde zu nutzen, ja zu ruinieren und damit viertens zukünftigen Generationen ein Leben wie wir es führen zu verwehren und ihnen stattdessen ein Klimachaos zu hinterlassen… Das ist ziemlich kurzsichtig und unverfroren. Auch dieser Tage begegnete mir jemand, der sagte, als sie 2017 bauten, sei das noch kein Thema gewesen. Wo leben die denn, fragt man sich. Solche Leute muss man schütteln, wachrütteln endlich das ihnen Mögliche zu tun.

Die gute Nachricht ist ja:

Wind und insbesondere PV sind inzwischen die günstigsten Formen der...

Erscheint lt. Verlag 13.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Energiewende • Erntedank • Photovoltaik • Solar • Sonne
ISBN-10 3-7597-6280-8 / 3759762808
ISBN-13 978-3-7597-6280-1 / 9783759762801
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