Epistolare Subjektivität - Gideon Stiening

Epistolare Subjektivität

Das Erzählsystem in Friedrich Hölderlins Briefroman "Hyperion oder der Eremit in Griechenland"

(Autor)

Buch | Hardcover
IX, 518 Seiten
2005 | 1. Reprint 2011
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-36605-3 (ISBN)
179,95 inkl. MwSt
Die Frühe Neuzeit hat in den Geschichts- und Kulturwissenschaften ein eigenes Profil gewonnen. Die Buchreihe Frühe Neuzeit dient der Grundlagenforschung in Gestalt von Editionen, Monographien und Sammelbänden. Sie strebt nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge. Ein besonderer Akzent liegt auf Untersuchungen, welche die Grenzen der Fachdisziplin überschreiten.
Friedrich Hölderlin (1770-1843) hat nur einen einzigen Roman geschrieben. Nach langem Zögern und durch vielfältige Varianten hindurch gestaltete er die publizierte Endfassung des »Hyperion« in der Form des Briefromans. Die Studie rekonstruiert die Entwicklung dieses Romanprojekts, indem sie erstmals alle Textteile der Vorstufen einer eingehenden Untersuchung unterzieht. Ermöglicht wird diese Betrachtung, die in eine Interpretation der Endfassung auf der Grundlage der Entwicklungsgeschichte mündet, durch eine Einbettung in den systematischen Zusammenhang der philosophischen, politischen und literarischen Kontexte der 1790er Jahre. Dabei bietet ein Rückblick auf die Geschichte des Briefromans im 18. Jahrhundert sowie die Stellung des »Hyperion« in dieser neue Einblicke in dessen poetische Form. Erst die Korrelation dieser formgeschichtlichen Entwicklung mit den Wandlungen von Hölderlins philosophischen Erkenntnissen kann darüber hinaus eine stärkere Anbindung an Kants praktische Philosophie nachzeichnen als bisher angenommen wurde. Hölderlin erkannte nämlich im Briefroman ein adäquates Medium für die von Kant in der »Kritik der praktischen Vernunft« gestellte Aufgabe, »wie man den Gesetzen der reinen praktischen Vernunft Eingang in das menschliche Gemüt, Einfluß auf die Maximen derselben verschaffen, d.i. die objektiv praktische Vernunft auch subjektiv praktisch machen könne.« Dieser unendlichen Aufgabe, der sich Hölderlin auch als Erzieher verpflichtet sah, schien ihm erst sein Roman wirklich gewachsen.

"Die Qualität und formale wie gehaltliche Sorgfalt dieser Studie lässt schon jetzt vermuten, dass es sich um ein Referenzwerk für alle künftige Hyperion-Forschung handeln wird."
Andreas Dittrich in: Zeitschrift für deutsche Philologie, 4/2007

Erscheint lt. Verlag 7.12.2005
Reihe/Serie Frühe Neuzeit ; 105
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 910 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Der Eremit in Griechenland • Erinnerung • Erinnerung <Motiv¿ • Erinnerung <Motiv> • Erinnerung <Motiv> • Erzähltechnik • German letters • German Literature • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Hochschulschrift • Hölderlin • Hölderlin, Friedrich • Hölderlin, Friedrich / Hyperion • Hyperion (Hölderlin) • Letters in literature
ISBN-10 3-484-36605-2 / 3484366052
ISBN-13 978-3-484-36605-3 / 9783484366053
Zustand Neuware
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