Sprachnormen und Mentalitäten - Joachim Scharloth

Sprachnormen und Mentalitäten

Sprachbewusstseinsgeschichte in Deutschland im Zeitraum von 1766 bis 1785
Buch | Softcover
X, 561 Seiten
2005 | 1. Reprint 2011
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-31255-5 (ISBN)
300,00 inkl. MwSt
The German Linguistic Studies Series is a comprehensive and outstanding forum in its field. It has borne the name of its subject in its title since the foundation of the series in the eighth decade of the last century.
The series is comprehensive in the broad spectrum of topics covered (language levels, varieties, communication forms, epochs) in the range of research perspectives (theoretical and empirical studies, fundamental research and applications, interdisciplinarity with psychology, the social sciences etc.) and methodologies (the sole criterion is quality), in the rhythm of research (trends are perceived and also set, achievements are secured) and in the forms of presentation (monographs, textbooks, collected volumes, dictionaries).
Professorial theses, outstanding doctoral theses, pioneering research findings from wider contexts, but also the surprising stroke of genius' set the standards for inclusion in the series.


Die Debatte um die Norm des Hochdeutschen im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde nicht nur mit linguistischen Argumenten geführt, sondern auch mit kulturkritischen und moralischen. Gegen die Dominanz der Sächsischen Sprachkundler formierte sich mit Friedrich Karl Fulda, Johann Gottlieb Hartmann und Johannes Nast in Schwaben eine Opposition, die durch eine alternative Sprachnorm eine sittliche Erneuerung Deutschlands erreichen wollte. Die Studie fragt, wie es zu so unterschiedlichen Ausprägungen im Sprachdenken einer Zeit kommen kann. Durch die Verschränkung verschiedener sozial-konstruktivistischer Theorien (Wissenssoziologie, Kulturelles Gedächtnis und linguistische Diskursanalyse) wird ein Modell der Genese von Sprachbewußtsein entwickelt, das es erlaubt, Denkweisen über Sprache aus mentalitären Dispositionen zu erklären. Die tiefensemantische Analyse von sprachreflexiven, aber auch feuilletonistischen, literarischen und kulturhistorischen Texten und Druckgraphiken des 18. Jahrhunderts zeigt, wie allgemeine Denk- und Bewertungsschemata die Debatte über die Frage »Was ist Hochdeutsch?« präformierten und organisierten. Das Denken über Sprache entfaltete sich demnach in den argumentativen und semantischen Rahmen des kulturkritischen Diskurses. Die Sprachnormendebatte wird so als Streit über die sittliche Verfassung und die nationale Identität Deutschlands lesbar gemacht.

"JOACHIM SCHARLOTH hat eine interessante, gut geschriebene, über weite Strecken ausgezeichnete Untersuchung vorgelegt, die die Möglichkeiten einer modernen, über die reine Systemgeschichte hinausgehenden Sprachgeschichtsforschung aufs Beste illustriert."
Andreas Gardt in: Zeitschrift für dialektologie und Linguistik 1/2009

"Scharloths Studie überzeugt zweifelsohne durch die Fülle und die Vielseitigkeit des ausgewerteten Materials."
Stefaniya Ptashnyk in: Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Sprachwissenschaft 1/2009

Erscheint lt. Verlag 1.1.2005
Reihe/Serie Reihe Germanistische Linguistik ; 255
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 730 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Deutsch • Deutschland • Deutschland, Geschichte; Geistes-/Kultur-Geschichte • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Kulturelle Identität • Linguistik • Regionalsprache • Sprachbewußtsein • Standardsprache
ISBN-10 3-484-31255-6 / 3484312556
ISBN-13 978-3-484-31255-5 / 9783484312555
Zustand Neuware
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