Menschen ohne Geschichte sind Staub

Queeres Verlangen im Holocaust

(Autor)

Buch | Hardcover
126 Seiten
2024
Wallstein Verlag
978-3-8353-5641-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Menschen ohne Geschichte sind Staub - Anna Hájková
18,00 inkl. MwSt
Eine Untersuchung, die für das Erinnern an queere jüdische Opfer während des Holocausts und für ein Ende der Stigmatisierung eintritt.Queere Geschichte des Holocaust, also die Frage nach gleichgeschlechtlichem Verlangen unter den Holocaustopfern, ist bis in die heutigen Tage eine Leerstelle geblieben. Dies liegt an einer weitreichenden Homophobie der Häftlingsgesellschaft in KZs und Ghettos, was dazu führte, dass die Stimmen dieser Menschen weitgehend aus den Archiven getilgt sind. Anna Hájkovás Text baut auf bestehender Forschung zu Homophobie auf und macht den Versuch, die Geschichte dieser ausradierten Menschen zu schreiben. Die Untersuchung ist dabei gleichzeitig eine Geschichte der Sexualität des Holocaust und nimmt in Augenschein, dass die Beziehungen im Lager mitunter ausbeuterisch und gewaltsam waren, wobei die Übergänge fließend waren. Hájková setzt sich mit einigen besonderen Fällen von Jugendlichen (unter anderem Anne Frank) und Erwachsenen auseinander, es geht um romantische, erzwungene und abhängige Beziehungen, um romantische Sexualität und sexuellen Tauschhandel. Sie zeigt die Gleichzeitigkeit von queerer und Hetero-Sexualität und argumentiert, dass wir von einem ausschließlichen Konzept der sexueller Identität Abschied nehmen und von Akten und Praktiken sprechen müssen, um das Verhalten der Opfer verstehen zu können.

Leider ist derzeit keine AutorInnenbiographie vorhanden.

Anna Hájková, geb. 1978, ist Reader in modern European continental history an der University of Warwick, Großbritannien, wo sie das Centre for Global Jewish Studies leitet. Sie ist Historikerin der jüdischen Holocaustgeschichte und Autorin von »The Last Ghetto: An Everyday History of Theresienstadt«. Hájková ist Pionierin auf dem Gebiet der queeren Holocaustgeschichte. Veröffentlichungen u.a.: The Last Ghetto: An Everyday History of Theresienstadt (erscheint 2020); Medicine in Theresienstadt, in: Social History of Medicine, 33,1 (2020); Die letzten Berliner Veit Simons: Holocaust, Geschlecht und das Ende des deutsch-jüdischen Bürgertums (Co-Autorin, 2019). Auszeichnungen: Catharine Stimpson Prize for Outstanding Feminist Scholarship 2013.

»Das Buch von Hájková bietet (...) einen spannenden Einblick in die queere Geschichte des Holocaust, die immer mehr Resonanz bekommt.« (Hannah Geiger, antifa - Magazin der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur, November/Dezember 2022) »ein wichtiges Werk für die Holocaust-Forschung, das nicht nur aus rein wissenschaftlicher, sondern auch aus politisch-aktivistischer Sicht bedeutend ist. « (Fabian Schäfer, queer.de, 25.05.2024)

»Das Buch von Hájková bietet (...) einen spannenden Einblick in die queere Geschichte des Holocaust, die immer mehr Resonanz bekommt.«
(Hannah Geiger, antifa – Magazin der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur, November/Dezember 2022)

»ein wichtiges Werk für die Holocaust-Forschung, das nicht nur aus rein wissenschaftlicher, sondern auch aus politisch-aktivistischer Sicht bedeutend ist. «
(Fabian Schäfer, queer.de, 25.05.2024)

Erscheinungsdatum
Vorwort Tessa Ganserer
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Maße 120 x 200 mm
Gewicht 91 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Schlagworte 20. Jahrhundert • Beziehungen • Gender Studies • Geschichte • Geschlecht • Ghetto • Holocaust • Homophobie • Identität • Konzentrationslager • KZ • Nationalsozialismus • Queer Studies • Sexualität • Sexuelle Identität
ISBN-10 3-8353-5641-0 / 3835356410
ISBN-13 978-3-8353-5641-2 / 9783835356412
Zustand Neuware
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