Politische Theologie -  Martin Fischer

Politische Theologie (eBook)

'Gott' will keine unpolitische Kirche
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2023 | 1. Auflage
100 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-6621-1 (ISBN)
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Unser Gott ist ein politischer Gott, seitdem er sich ein Volk erwählte, es aus der ägyptischen Knechtschaft führte, ihm seine Gebote gab, und seitdem er durch seine Propheten Missstände anprangerte und durch sie den Weg zu mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit einforderte.

Martin Fischer, geboren 1964, aufgewachsen auf dem Land. Von Beruf Zimmermann. 2 ½ Jahre als Missionar auf Zeit in Ecuador. (Wie ein Entwicklungshelfer über einen katholischen Orden) Längere Zeit ehrenamtlich in der Jugendarbeit und in der Erwachsenenbildung tätig. Noch aktiv im 'Eine Welt Laden' (fairer Handel), bei einer Menschenrechtsorganisation und bei der freiwilligen Feuerwehr. Zudem Familienvater, Laientheologe und hobbymassig Sozialwissenschaftler.

Martin Fischer, geboren 1964, aufgewachsen auf dem Land. Von Beruf Zimmermann. 2 ½ Jahre als Missionar auf Zeit in Ecuador. (Wie ein Entwicklungshelfer über einen katholischen Orden) Längere Zeit ehrenamtlich in der Jugendarbeit und in der Erwachsenenbildung tätig. Noch aktiv im "Eine Welt Laden" (fairer Handel), bei einer Menschenrechtsorganisation und bei der freiwilligen Feuerwehr. Zudem Familienvater, Laientheologe und hobbymassig Sozialwissenschaftler.

1. Das skandalöse Verhalten der Kirche im Angriffskrieg Putins auf die Ukraine.



Das Verhalten der Kirche im Angriffskrieg Putins auf die Ukraine ist ein Skandal, der den Kindesmissbrauch und deren Vertuschung durch Geistliche übersteigt.

Leider sehen die wenigsten diesen Skandal unserer Zeit.


Fragen wir uns einmal, um das Ganze besser zu verstehen, wofür unsere Kardinäle, Bischöfe und Priester vom Staat bezahlt werden und wofür sie selbst vorgeben zu stehen.


Sie geben vor, die christlichen Werte, wofür unsere Kultur und Land stehen, zu lehren und sich dafür in der Gesellschaft stark zu machen.


Mit dem Angriffskrieg Putins auf die Ukraine zeigt sich, dass die Oberhirten, einschließlich des Papstes, die christlichen Werte verraten und deren Vergewaltigung durch Putin und seine Freunde schweigend hinnehmen.


Sind ihnen Friede, unpolitische Neutralität und das Vermeiden von Konflikten heiliger und erstrebenswerter als die Werte ihres Herrn zu vertreten und bewusst zu machen?

Fassen wir einmal die Ereignisse zusammen, an denen sich zeigt, dass die Oberhirten der großen Kirchen erneut die christlichen Werte ihrer Institution opfern:


Der russische Präsident Putin ist verantwortlich für den Krieg in der Ukraine. Er befiehlt mit seiner Gewalt zu morden, zu terrorisieren und zu zerstören, was Leid und Elend über Tausende bringt.


Mit unzähligen Lügen und Verdrehungen der Wahrheit rechtfertigten er und seine Unterstützer dieses Verbrechen an der Menschheit. Mit Lügen manipuliert er seine Bürger, dieses Morden mitzutragen und zu unterstützen.


Jeden, der ihn oder seine Politik, besonders diesen Krieg kritisiert, lässt er terrorisieren, verfolgen, inhaftieren oder ermorden, wie er es bereits vorher mit seinen Gegnern tat.


Putin bedient sich auch des Evangeliums und der Kirche, um sein Tun als von Gott gebilligt verkaufen zu können.


Es sei auch erwähnt, dass er wichtige Ressourcen in diesem Krieg vernichtet, die im eigenen Land fehlen, womit bei der eigenen Bevölkerung Not, Leid und Missstände beseitigt oder gelindert werden könnten.


Nun muss man hinzufügen, dass Gewalt, Lügen und die Vernachlässigung der sozial Schwachen nicht nur in Russland, sondern auch in unserem Land immer wieder ein Problem ist.


Denken wir an die zunehmende Gewalt gegen Hilfskräfte, fremdenfeindliche Übergriffe, Kapitalverbrechen und Kindesmissbrauch.


Besonders in den sozialen Medien, ebenso in Politik und Wirtschaft sehen wir, wie andere durch Lügen, Halbwahrheiten, durch die Verdrehung oder Unterschlagung der Wahrheit geschädigt werden.


Die Unterlassung von Hilfeleistung bei einem Unfall ist in unserem Staat ein Straftatbestand. In der christlichen Religion ist es ähnlich. Hier ist der Auftrag gegeben, wie der barmherzige Samariter, dem zu helfen der unter die Räuber fiel, um das Heil zu erlangen.


Analysieren wir nun die Realität und wie die christlichen Hirten die vorgegeben Werte eines Gott des Lebens und der Gemeinschaft übergehen und verwerfen.


Putin ist der Hauptverantwortliche für den Krieg, für den Tod und das Leid in der Ukraine und bei seinen eignen Soldaten und Bürgern.


Es kommt hinzu, dass der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill, wie Putin selbst, den Krieg theologisch rechtfertigt und zudem den russischen Soldaten, die starben oder sterben werden, den vollkommenen Sündenablass verspricht.


Dass dieses menschenverachtende Verbrechen für Putin und all seine Verbündeten und Unterstützer, insofern sie sich nicht ändern und davon nicht ablassen, extrem negative Folgen haben wird, machen die kirchlichen Hirten nicht bewusst, indem sie jede Kritik an Putin und seinen Anhängern unterlassen, als ob dies kein religiöses Problem wäre.


In der Öffentlichkeit ergibt dies den Anschein, als ob der Gott des Neuen Testamentes Gewalttätern wie Putin und seinen Unterstützern teilnahmslos und unparteiisch gegenüberstände, als ob der Glaube und die Gewalt in der Welt nichts miteinander zu tun hätten, als ob man Gewalttäter und zugleich Christ sein könnte.


Unsere kirchlichen Würdenträger teilen die Ansicht des Patriarchen nicht, jedoch seine Unterstützung von Krieg und Gewalt rügen oder verurteilen sie nicht. Man wolle, so aus Kirchenkreisen, den Dialog mit ihm aufrechterhalten.


Jedenfalls würde dieser Jesus aus Nazareth, dem der Klerus vorgibt zu folgen, ein derartig passives, ignorantes und zweispuriges Verhalten nicht akzeptieren.


Jesus kriminalisierte öffentlich die religiöse wie politische Führung seiner Zeit als Schlangenbrut, um das Verbrechen ihrer Taten aufzuzeigen und für dessen Unterbindung zu sensibilisieren. Er warnte sie massiv mit „Wehe euch!“, die ihr Witwen und Waisen um ihre Häuser bringt, dem Volk schwere Lasten auferlegt, während ihr, wie die schlechten Knechte euere Mitknechte schlagt und mit Trinkern Gelage feiert, die Gerechtigkeit außer Acht lasst und das Recht der Armen beugt.


Es muss zur Sprache gebracht werden, dass jene die ihre Völker unterdrücken und ihre Macht über die Menschen missbrauchen, nicht dienen, sondern Wölfe sind, die die Lämmer reißen.


Um ein Bewusstsein des Unrechts zu schaffen, wie es die Propheten schon immer taten, konfrontierte Jesus die Mächtigen mit ihrem Unrecht, auch wenn man ihn deswegen der Aufwiegelung des Volkes anklagte.


Er verurteilte jegliche Gewalt auf das schärfste, besonders die der Aggressoren, indem er unmissverständlich klarstellte: „Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein!“ und „Jeder der zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen!“


Dieser Jesus des Neuen Testamentes würde den russisch-orthodoxen Patriarchen öffentlich als Wolf im Schafspelz entlarven und an den Pranger stellen.


Einst trieb dieser Jesus die Geldwechsler und Händler empört aus dem Tempel, da diese das Haus des Herrn zu einer Räuberhöhle machten. Putin, Kyrill und seine Verbündeten machen die Kirche zu einer Mördergrube. Der gute Hirte würde sich diesen Wölfen entgegenstellen und nicht schweigen, sondern ihnen ihr Verderben ankündigen, falls sie sich nicht ändern.


Er würde sich auf die Seite derer stellen, die dieser Herrschaft gewaltlos entgegentreten und er würde ihnen sagen: „Freut euch schon jetzt, ihr, die ihr nach Gerechtigkeit und Frieden hungert, ihr werdet einmal gigantische Freude erfahren!“


Unser Papst, die Kardinäle und Bischöfe jedoch unterlassen alles, um Putin und seine Kriegstreiber und Lügner nicht bloßzustellen, auf dass weder deren Glaubwürdigkeit noch deren Ansehen geschmälert wird.

Dieser Jesus ging einen anderen Weg, er zog klare Linien und machte das Böse bewusst. Wie sonst sollte ein Geist des Lebens sich ausbreiten, wenn Negatives nicht aufgezeigt, sondern geduldet wird?


Unser „Ja“ sei ein „Ja“ und unser „Nein“ sei ein „Nein“, alles andere stammt vom Teufel. Schon wegen der Lügen und der Verdrehung der Wahrheit, hätte Jesus das Volk aufgewiegelt, sich von diesen Herren abzuwenden, um dem Bösen den Nährboden zu entziehen und dass viele den Weg zum Heil nicht verlieren.


Besonders krass zeigt sich die Vergewaltigung der Wahrheit, als Putin zum Jahrestag der Annexion der Krim in einem vollen Stadion vor tausenden von Anhängern eine Bibelstelle aus dem Johannesevangelium zitierte: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde gibt!“


In seiner Auslegung und Verbindung zum Krieg, erklärte er den Kampf der russischen Soldaten als einen ehrenhaften, gottgefälligen Dienst am Herrn.


Mit der bewussten, totalen Verfälschung dieser Aussage, durch das Herausreißen aus dem Gesamtzusammenhang, vergewaltigte er nicht nur das Evangelium, er manipulierte auf religiöser Ebene seine Bürger.


Nicht einer der Oberhirten, die ansonsten bekennen, die Heilige Schrift sei ihnen heilig, ergriff zu dieser schlimmsten Vergewaltigung des Evangeliums seit der Inquisition (Hexenverfolgung) und Conquista (Eroberung) das Wort, um dagegen zu protestieren oder diese Verdrehung zu berichtigen.


Der gute Hirte Jesus stellte sich den Wölfen, er ging den verlorenen Schafen nach, er ergriff Partei für die Unterdrückten. Er würde wie die Witwe den gottlosen Richter bedrängen, bis dieser ihr zu ihrem Recht verhilft.


Wie viele sitzen unschuldig in Russland in Gefängnissen ein, weil sie gegen den Krieg demonstrierten, keine Gewalt anwandten, sondern lediglich verlangten, diesen Wahnsinn zu stoppen!


Wo ist einer der Oberhirten, der ihnen bekundet, dass die, die ein gutes Herz haben, den Segen des Himmels erhalten werden, um sie aufzubauen und ihnen in ihrer Not beizustehen?


Wenn nun wieder, wie schon einmal beim Kindesmissbrauch, nicht Gewaltlosigkeit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit von unseren Kardinälen und Bischöfen hochgehalten werden, wofür sollten sie dann weiterhin von unserem Staat bezahlt werden?


Doch nicht, dass sie mit warmen Worten über alle Missstände ein „Alles Gut“ anstimmen, anstatt das auf den Tisch zu bringen, was Leben und Gemeinschaft zerstört! Es wäre...

Erscheint lt. Verlag 7.9.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Gerechtigkeit • Glaube • Machtmissbrauch • Politik • Soziales • Theologie • Ungerechtigkeit" • Wirtschaft
ISBN-10 3-7565-6621-8 / 3756566218
ISBN-13 978-3-7565-6621-1 / 9783756566211
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