Leben das den Tod nicht kennt (eBook)

Antworten zu Fragen des Sterbens und der Unsterblichkeit

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 3. Auflage
174 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-8448-1 (ISBN)

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Leben das den Tod nicht kennt -  Nandi Devar
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Eine Pflegefachfrau, die sich auf die Begleitung Sterbender spezialisiert hat, trifft auf einen verwirklichten Yogi, der in der Innenschau Bereiche jenseits von Raum und Zeit erkundet. In ihrem Gespräch über den Tod tun sich dabei ganz neue Verständniswelten zum Leben selbst auf. Was, wenn wir den Tod als Weisheitsquell an uns heranlassen könnten? Hinter all den Bedenken und Ängsten, die wir diesem «unvermeidlichen Thema» gegenüber haben mögen, öffnet sich in ihrer Begegnung eine Perspektive auf ein Leben, das nie vergeht.

Nandi Devar hat sein Leben der Erforschung und Verwirklichung der höchsten menschlichen Möglichkeit gewidmet: die höchste und zeitlose Lebendigkeit zu sein. Er gehört zu jenen Yogis und Mystikern, die durch ihre intensive Meditationspraxis tiefe Einblicke in die Beschaffenheit der inneren Welt des Menschen erhalten haben. Dabei eröffneten sich ihm Dimensionen des Bewusstseins, die ihn bis an die Schwelle des Todes und darüber hinaus führten. Damit erkannte er den Tod als einen unserer grösste Lehrer. Heute kann er hinter jenen Schleier blicken, der - einmal gelüftet - zu wahrem inneren Frieden und ursprünglicher Liebe führt. Nandi Devar unterstützt Menschen, die den inneren Ruf nach Selbsterkenntnis verspüren, zu ihrem wahren Selbst zu erwachen. Er bezeichnet sich als Vermittler zwischen dem persönlichen Selbst des Menschen und dem Ursprung allen Lebens. Das Buch ist ein kleiner Ausschnitt seiner Lehren, die er seit über 10 Jahren in seiner Weisheitsschule vermittelt. In Kurz- und Langzeit-Projekten gibt er die benötigte Kraft und das Wissen weiter, um seine innerste wahre Natur erleben und leben zu können, die in vielen heiligen Schriften rund um die Welt beschrieben wird. Dabei betont er, dass es dafür nicht notwendig ist, seine bisherigen Lebensumstände völlig zu verändern. Seine Lehren unterstützen den Praktizierenden in jeder Lebenssituation seine wahre Kraft und sein zeitloses Wesen zu erfahren. Er ist in Deutschland geboren und lebt heute in der Schweiz.

TEIL 1


Kapitel 1 – Der große Lehrer


Frage: Wie kann ich den Tod verstehen? Wieso ist es hilfreich, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen?

Antwort: Der Tod ist tatsächlich einer unserer größten Lehrer und gleichzeitig einer unserer intimsten. Er zeigt uns ultimativ die Grenze unseres irdisch-körperlichen Daseins auf. Und damit sind wir auch schon im Mittelpunkt unserer Lebensgeschichte angelangt, die von uns verlangt, nach Verständnis und Menschwerdung zu streben. Die Frage nach der Bedeutung des Lebens selbst ist, meiner Meinung nach, die wichtigste und gleichzeitig am meisten ignorierte Frage. Das ist keine Frage, deren Beantwortung wir den großen religiösen Strömungen überlassen sollten. Sie ist ein Aufruf nach Selbst-Verantwortung im Sinne von sich aufzumachen, um selbst Antworten zu finden.

Den Tod als Lehrer akzeptieren zu können, setzt voraus, dass wir unser gesamtes Leben als einen übergeordneten Lernprozess betrachten und nicht als eine zufällige sinnfreie Aneinanderreihung von Erlebnissen. Der Tod ist in Wirklichkeit ein Helfer, der den Schleier unserer Unwissenheit um uns selbst und um das Leben lüften kann. Unverstellt zu erfahren, was Leben wirklich bedeutet, was es in seinem Kern ausmacht, ist der eigentliche und übergreifende Meta-Lernprozess, der über sämtlichen weiteren Lernprozessen dieses Lebens steht. Dies zu erkennen, öffnet eine große Tiefe in uns, und es ist von allumfassender Bedeutung.

Bei der Auseinandersetzung mit dem Tod geht es erst mal gar nicht um das Sterben selbst, sondern um Vergänglichkeit. Und darum, dass wir dieser Vergänglichkeit nun nicht mehr ausweichen können, obwohl sie ja eigentlich immer da ist, jedoch halb verdrängt oder ganz vergessen. Es geht um den Moment, in dem einem vollends klar wird: Jetzt ist dieses Leben in diesem Körper vorbei. Diese Unausweichlichkeit ist für viele Menschen einfach grauenvoll, weil sie darauf nicht vorbereitet sind. Aber eigentlich ist es eine Befreiung. Gerade damit kommt der Moment, in dem die Schleier weggerissen werden: Es ist unangenehm, erschüttert uns und fegt das weg, was nicht wirklich verstanden wurde. Aber gerade dieser Moment legt eine Lebendigkeit in uns frei, wie sie viele Menschen gar nicht mehr kennen. Sterben ist so intensiv, weil es uns ungefiltert mit unserer immens kraftvollen Lebendigkeit in Kontakt bringt!

Das heißt, wenn ich mich direkt mit dem Tod auseinandersetze, erfahre ich das Leben in einer neuen Intensität?

Das Ende des physischen Körpers ist zu jedem Zeitpunkt möglich, das Ende ist immer nah. Die Unausweichlichkeit des Todes lässt uns einerseits erschauern, andererseits konfrontiert uns die Möglichkeit des Sterbens unmittelbar mit unserem gegenwärtigen Zustand, mit dem Leben, das wir führen, innerlich wie äußerlich. Auf einen Schlag können sich Fragen einstellen wie: Nutze ich dieses Leben wirklich oder verschwende ich meine Zeit? Dann geht es darum, herauszufinden, was dieses «das Leben nutzen» eigentlich bedeutet. Heißt das, sein Augen-merk weiterhin allein auf das physische Überleben und das Erfüllen von persönlichen Wünschen auszurichten, oder geht es darum, das grenzenlose Lebendigsein selbst als eine allumfassende Erfüllung zu entdecken? Zumindest verleiht uns der Tod eine Chance, dem Hamsterrad unseres alltäglichen Denkens und Fühlens zu entfliehen und uns zu besinnen.

Schauen wir uns den Begriff Intensität an. Es ist ein Sich-ganz-und-gar-lebendig-fühlen. Jeder Mensch will sich lebendig fühlen, am Leben sein. Das ist der Kern-Wunsch von uns allen, eines jeden Lebewesens. Traurigerweise leben viele Menschen ein Leben, in dem sie sich nicht mehr wirklich lebendig fühlen. Sie fühlen sich stumpf, niedergeschlagen und hoffnungslos. Es sind vor allem die Älteren, denen das geschieht. Zunehmend wird in diesem Zusammenhang aber auch von jungen Menschen gesprochen. Doch die Perspektivlosigkeit der Jugend hat häufig mit anderen Ursachen zu tun. Es kann sehr schwierig sein, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden sowie sich ein soziales Leben aufzubauen. Vom Aufbau einer Familie mal ganz abgesehen. Das ist ein Feld der Selbstbehauptung und des Einforderns. Die Energie, die es dazu braucht, muss erst einmal generiert werden, und gerade diese Aufgabe gehört selten zum Repertoire der Ausbildung von Heranwachsenden. Da warten viele Fallgruben der Selbsteinschätzung und des Selbstwertes, und diese enorme Aufgabe kann zu erheblichen emotionalen Turbulenzen führen. Das wiederum kann in einen großen Energieverlust münden, bei dem die Lebendigkeit massiv verlorengeht.

Doch mit zunehmendem Alter begegnet man immer mehr einem Abbau der Energie, und das nicht nur körperlich. Eine fortwährende Wiederholung der stets gleichen Erlebnisse und Erfahrungen und das Repetitive vertrauter Denk- und Gefühlsmuster lässt den Menschen mit der Zeit innerlich erstarren. Denn alles nutzt sich ab! Der physische Körper, aber vor allem auch das innere Erleben. Was früher als besonders intensiv und aufregend empfunden wurde, zum Beispiel eine romantische Beziehung, wirkt nun fade und nichtssagend. Was früher als neu und prickelnd empfunden wurde, ist nun einmal zu viel erlebt und lässt einen unversehens kalt. Das gilt für alles, was wir erfahren, sei es in Beziehungen, im Beruf oder in der uns zur Verfügung stehenden freien Zeit.

So nimmt der Niedergang des sich Lebendigfühlens seinen Lauf, schließlich wird allgemein immer noch davon ausgegangen, dass es die Emotionen sind, die uns das Gefühl verleihen, lebendig zu sein. Was für ein großer Irrtum! Gerade unsere Emotionen sind es, die sich ständig verändern und deren Erleben uns irgendwann erschöpft. Emotionale Intensität ist nicht gleichzusetzen mit der Intensität des Lebendigseins selbst. Dazu stellt sich die Frage: Kann ich mich auch höchst lebendig fühlen, während ich tiefen Frieden erfahre, ohne von intensiven Emotionen abhängig zu sein? Die Antwort ist ein großes Ja. Du kannst dich sogar viel umfassender lebendig fühlen als je zuvor! Dadurch wird dir auch ein ungleich bewussterer Umgang mit den Kräften möglich, die wir als Emotionen bezeichnen.

Was bedeutet «Lebendigsein» in diesem Zusammenhang?

Sich lebendig fühlen ist der Kern und die Mitte unserer Existenz. Doch darüber gibt es völlig unterschiedliche Ansichten. Die meisten Menschen halten ihren physischen Körper für lebendig, und daher nehmen sie an, sie selbst seien es deswegen auch. Andere wiederum sagen: Ich kann denken, und das Denken macht mich lebendig. Also muss Lebendigsein auf Denken beruhen. Dann besteht die weit verbreitete Ansicht, dass Emotionen für Lebendigkeit stehen. Nach dem Motto: Wenn ich emotional bin, fühle ich mich lebendig.

Doch ist dem wirklich so?

Wenn du deine Körperwahrnehmungen zurücktreten lassen kannst und sich dein Denken entspannt, entdeckst du eine andere Art von Lebendigkeit. Eine grundlegende, zeitlose, allumfassende Lebendigkeit tritt hervor. Sie entspricht keiner Vorstellung, keinem Konzept und keinem Glaubenssatz. Sie selbst ist frei von Erwartungen und frei von Ambitionen. Das heißt, sie ist wirklich frei.

Das Ungewöhnliche an diesem Erleben ist, dass das jeder erleben kann, wenn er es schafft, sich von seiner Identifikation mit dem Körper und dem Denken ein Stück weit zu lösen, und dabei dennoch bewusst bleibt. Das sind keine einmaligen Erfahrungen, die zufällig geschehen, sondern nachvollziehbare und vielfach bezeugte Verfassungen des Bewusstseins. Sie werden von heiligen Schriften und Überlieferungen der großen Traditionen der Selbsterkenntnis beschrieben, und das seit Jahrtausenden. Yogis und Mystiker, Heilige und Weise, aber auch «ganz normale Menschen», die vertiefte Einblicke in die ursprüngliche Existenz erlangten, berichten von solchen Erfahrungen, welche die Begrenztheit der körperlichen Existenz bei Weitem übersteigen. Es ist relativ einfach, durch geeignete Anleitung an die Wahrnehmungsschwelle des Denkens und des Körpers zu gelangen. Dort begegnest du dem, der du wirklich bist. Dem, was dich grundlegend ausmacht.

Erstaunlicherweise liegt das nie weit von uns weg, und es ist weit davon entfernt, kompliziert zu sein. Um es grundlegend zu sagen: In der Ursprünglichkeit von «Leben» gibt es keinen Tod, das Lebendigsein hört nicht einfach auf. Reines Leben kennt das Sterben nicht. Reines Lebendigsein ist der Kern unserer Existenz. Das heißt, dein Leben hängt nicht ausschließlich von der Erfahrung eines Körpers ab.

Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich? Wie verändern diese Fragen mein Leben, wenn ich mich darauf einlasse?

Um sich mit diesen Fragen ernstlich zu befassen, ist ein anderes, ein höheres Wissen notwendig. Eines, das dem Ursprung des Lebens selbst entspringt. Der Großteil an Wissen, der dem Menschen heute zugänglich ist, entspricht dem, was vergänglich ist. Die Welt und der Kosmos des Geborenwerdens und des Vergehens werden heute gründlicher erforscht denn je. Die Naturwissenschaften dringen in immer entlegenere Räume und...

Erscheint lt. Verlag 17.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Erwachen • Leben • Sinn • Sterben • Tod
ISBN-10 3-7562-8448-4 / 3756284484
ISBN-13 978-3-7562-8448-1 / 9783756284481
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