Die Wiege der Zivilisation -  Charles Seignobos

Die Wiege der Zivilisation (eBook)

Geschichte antiker Reiche
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
236 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-9636-2 (ISBN)
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"Die Wiege der Zivilisation - Geschichte antiker Reiche" von Charles Seignobos ist eine faszinierende Erkundung der Ursprünge und der Entwicklung der antiken Zivilisationen. Vom Aufstieg der Babylonier und Assyrer in Mesopotamien bis zum Ruhm des antiken Griechenlands und Roms bietet dieses Buch einen umfassenden Überblick über die antike Welt. Durch lebendige Darstellung und detaillierte historische Analyse nimmt Seignobos die Leser mit auf eine Reise durch die Zeit und erforscht die kulturellen, sozialen und politischen Kräfte, die die antike Welt geprägt haben. Von den majestätischen Pyramiden Ägyptens bis zu den epischen Schlachten Alexanders des Großen bietet dieses Buch einen fesselnden Einblick in die Menschen, Orte und Ereignisse, die die antike Zivilisation geprägt haben. Ob Sie ein Geschichtsfan sind oder einfach nur neugierig auf die Welt der Vergangenheit, "Die Wiege der Zivilisation - Geschichte antiker Reiche" ist ein Muss. Seignobos' verständliche Prosa und sein fesselnder Schreibstil machen dieses Buch zu einer unterhaltsamen und informativen Lektüre für alle, die sich für die antike Welt interessieren.

Charles Seignobos studierte Geschichte an der École Normale Supérieure in Paris und promovierte 1885 mit einer Arbeit über die Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Als Professor für Geschichte lehrte Seignobos an verschiedenen Universitäten in Frankreich, darunter auch an der Sorbonne. Er wurde bekannt für seine Forschungen und Werke über die Französische Revolution und die Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts. Sein Werk wird bis heute als wichtiger Beitrag zur Geschichtsschreibung angesehen.

KAPITEL I - DIE ANFÄNGE DER
ZIVILISATION

PRÄHISTORISCHE ARCHÄOLOGIE

Prähistorische Überreste: Oft findet man in der Erde vergrabene Waffen, Werkzeuge, menschliche Skelette, Überreste jeder Art, die von Menschen hinterlassen wurden, von denen wir keine direkte Kenntnis haben. Sie werden zu Tausenden in allen Provinzen Frankreichs, in der Schweiz, in England, in ganz Europa ausgegraben; man findet sie sogar in Asien und Afrika. Es ist wahrscheinlich, dass es sie in allen Teilen der Welt gibt.

Diese Überreste werden als prähistorisch bezeichnet, weil sie älter sind als die geschriebene Geschichte. Seit etwa fünfzig Jahren beschäftigen sich die Menschen damit, sie zu bergen und zu studieren. Heute verfügen die meisten Museen über einen Saal oder zumindest über einige Vitrinen mit diesen Überresten. Ein Museum in Saint-German-en-Laye, in der Nähe von Paris, ist ganz den prähistorischen Überresten gewidmet. In Dänemark gibt es eine Sammlung von mehr als 30.000 Objekten. Jeden Tag kommen neue Entdeckungen hinzu, denn es werden Ausgrabungen gemacht, Häuser gebaut und Schneisen für Eisenbahnlinien geschlagen.

Diese Gegenstände werden nicht an der Oberfläche des Bodens gefunden, sondern in der Regel tief vergraben, wo die Erde nicht gestört wurde. Sie werden aus einer Kies- oder Tonschicht geborgen, die sich allmählich abgelagert und sie vor der Luft geschützt fixiert hat, was ein sicherer Beweis dafür ist, dass sie seit langer Zeit dort liegen.

Prähistorische Wissenschaft: Die Wissenschaftler haben die Überreste untersucht und sich gefragt, was die Menschen ihnen hinterlassen haben. Sie haben versucht, aus den Skeletten ihre körperliche Erscheinung und aus den Werkzeugen die Art des Lebens, das sie führten, zu konstruieren. Sie haben festgestellt, dass diese Instrumente denen ähneln, die heute von einigen Wilden benutzt werden. Das Studium all dieser Objekte bildet eine neue Wissenschaft, die Prähistorische Archäologie. [1]

Die vier Zeitalter: Die prähistorischen Überreste stammen von sehr unterschiedlichen Menschenrassen und wurden zu sehr unterschiedlichen Zeiten im Boden abgelagert, seit das Mammut in Westeuropa lebte, eine Art gigantischer Elefant mit wolligem Fell und gebogenen Stoßzähnen. Diese lange Zeitspanne lässt sich in vier Perioden unterteilen, die als Zeitalter bezeichnet werden:

1. Die Grobsteinzeit.

2. Die polierte Steinzeit.

3. Die Bronzezeit.

4. Die Eisenzeit.

Die Epochen haben ihre Namen von den Materialien, die bei der Herstellung der Werkzeuge verwendet wurden: Stein, Bronze, Eisen. Diese Epochen sind jedoch von sehr ungleicher Länge. Es kann sein, dass die Grobsteinzeit zehnmal so lang war wie die Eisenzeit.

DIE GROBSTEINZEIT

Kiesdebris: Die ältesten Überreste aus der Steinzeit wurden in den Kieselsteinen gefunden. Ein französischer Wissenschaftler fand zwischen 1841 und 1853 im Tal der Somme einige scharfe Instrumente aus Feuerstein. Sie waren in sechs Metern Tiefe in Kies unter drei Schichten aus Ton, Kies und Mergel vergraben, die nie aufgebrochen worden waren. An der gleichen Stelle entdeckte man Knochen von Rindern, Hirschen und Elefanten. Lange Zeit wurde diese Entdeckung heruntergespielt. Sie meinten, das Abplatzen der Feuersteine sei dem Zufall geschuldet. Schließlich kamen 1860 mehrere Gelehrte, um die Überreste im Somme-Tal zu untersuchen, und erkannten, dass die Feuersteine mit Sicherheit von Menschen geschnitten worden waren. Seitdem wurden mehr als 5.000 ähnliche Feuersteine in Schichten der gleichen Ordnung entweder im Seine-Tal oder in England gefunden, einige davon neben menschlichen Knochen. Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass die Menschen zu der Zeit lebten, als sich die Kiesschichten bildeten. Wenn die Schichten, die diese Überreste bedecken, immer so langsam abgelagert wurden wie heute, müssen diese Menschen, deren Knochen und Werkzeuge wir ausgraben, vor mehr als 200.000 Jahren gelebt haben.

Die Höhlenmenschen: Man findet ihre Überreste auch in Höhlen, die in den Fels gehauen wurden, oft oberhalb eines Flusses. Die bekanntesten sind die an den Ufern der Vézère, aber es gibt sie auch an vielen anderen Orten. Manchmal wurden sie als Behausungen und sogar als Gräber für Menschen genutzt. Skelette, Waffen und Werkzeuge werden hier gemeinsam gefunden. Es gibt Äxte, Messer, Schaber, Lanzenspitzen aus Feuerstein; Pfeile, Harpunenspitzen, Knochennadeln, wie sie heute noch von einigen Wilden benutzt werden. Der Boden ist übersät mit Tierknochen, die diese Männer, unordentlich wie alle Wilden, in eine Ecke warfen, nachdem sie das Fleisch gegessen hatten; sie spalteten sogar die Knochen, um das Mark zu extrahieren, wie es die Wilden heute tun. Unter den Tieren finden sich nicht nur der Hase, der Hirsch, der Ochse, das Pferd, der Lachs, sondern auch das Nashorn, der Höhlenbär, das Mammut, der Elch, der Bison, das Rentier, die alle ausgestorben oder schon lange aus Frankreich verschwunden sind. Auf dem Knochen eines Rentiers oder auf dem Stoßzahn eines Mammuts wurden einige eingravierte Motive entdeckt. Eines davon stellt einen Kampf zwischen Rentieren dar, ein anderes ein Mammut mit wolligem Fell und gebogenen Stoßzähnen. Zweifellos waren diese Menschen Zeitgenossen des Mammuts und des Rentiers. Sie waren wie die heutigen Esquimaux ein Volk von Jägern und Fischern, die mit Feuerstein zu arbeiten und Feuer zu entfachen wussten.

POLIERTE STEINZEIT

Pfahlbauten - 1854, als der Zürichsee wegen der ungewöhnlichen Trockenheit des Sommers sehr niedrig lag, fanden die Bewohner am Ufer des Sees im Schlamm stark zerfressene Holzpfähle und einige grobe Gerätschaften. Es handelte sich um die Überreste eines alten, über dem Wasser errichteten Dorfes. Seit dieser Zeit wurden mehr als 200 ähnliche Dörfer in den Schweizer Seen gefunden. Sie wurden als Seedörfer bezeichnet. Die Pfähle, auf denen sie ruhen, sind spitze Baumstämme, die mehrere Meter tief in den Seegrund gerammt wurden. Jedes Dorf benötigte 30.000 bis 40.000 dieser Pfähle.

Die Pfähle stützten eine hölzerne Plattform, auf der mit Torf bedeckte Holzhäuser errichtet wurden. Gegenstände, die die Hundertschaft zwischen den Pfählen fand, verraten den Charakter des Lebens der früheren Bewohner. Sie aßen Tiere, die auf der Jagd erlegt wurden - Hirsche, Wildschweine und Elche. Aber sie kannten auch schon Haustiere wie den Ochsen, die Ziege, das Schaf und den Hund. Sie wussten, wie man den Boden bearbeitet, erntet und ihr Getreide mahlt; denn in den Ruinen ihrer Dörfer finden sich Weizenkörner und sogar Brotreste, oder besser gesagt, ungesäuerte Kuchen. Sie trugen grobe Tücher aus Hanf und nähten sie mit Knochennadeln zu Kleidern zusammen. Sie töpferten, waren aber sehr ungeschickt in der Herstellung. Ihre Vasen waren schlecht gebrannt, von Hand gedreht und mit nur wenigen Linien verziert. Wie die Höhlenmenschen benutzten sie Messer und Pfeile aus Feuerstein, aber ihre Äxte fertigten sie aus einem sehr harten Stein, den sie zu polieren gelernt hatten. Aus diesem Grund nennen wir ihre Epoche die Polierte Steinzeit. Sie sind viel später als die Höhlenmenschen, denn sie kennen weder das Mammut noch das Nashorn, aber immerhin den Elch und das Rentier. [2]

Megalithische Monumente: Als Megalith bezeichnet man ein Monument, das aus riesigen Blöcken aus rohem Stein besteht. Manchmal ist der Felsen kahl, manchmal mit einer Erdmasse bedeckt. Das begrabene Monument wird wegen seiner Ähnlichkeit mit einem Hügel Tumulus genannt. Wenn man ihn öffnet, findet man in seinem Inneren eine Felsenkammer, die manchmal mit Steinen gepflastert ist. Die Denkmäler, deren Stein oberhalb der Erde liegt, sind von unterschiedlicher Art. Der Dolmen oder Felsentisch besteht aus einem langen Stein, der flach über andere, in den Boden eingelassene Steine gelegt ist. Der Cromlech (Steinkreis) besteht aus massiven, kreisförmig angeordneten Steinen. Der Menhir ist ein Steinblock, der auf seinem Ende steht. Häufig sind mehrere Menhire aneinandergereiht. Bei Carnac in der Bretagne stehen noch viertausend Menhire in elf Reihen. Wahrscheinlich gab es an diesem Ort einst zehntausend dieser Steine. Megalithische Denkmäler gibt es zu Hunderten in Westfrankreich, vor allem in der Bretagne; fast jeder Hügel in England hat sie; allein auf den Orkney-Inseln gibt es mehr als zweitausend. Dänemark und Norddeutschland sind mit ihnen übersät; die Bewohner des Landes nennen die Grabhügel die Gräber der Riesen.

Megalithische Monumente finden sich auch außerhalb Europas - in Indien und an der afrikanischen Küste. Niemand weiß, welches Volk die Kraft besaß, solche Massen abzubauen, zu transportieren und zu errichten. Lange Zeit glaubte man, dass es sich um die alten Gallier oder Kelten handelte, daher der Name Keltische Monumente. Aber warum werden ähnliche Überreste in Afrika und in Indien gefunden?

Wenn...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
ISBN-10 3-7578-9636-X / 375789636X
ISBN-13 978-3-7578-9636-2 / 9783757896362
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