Das Phänomen SUCHE (eBook)

eine Analyse auf der Grundlage der Lehre Buddhas

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
151 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-9408-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Phänomen SUCHE -  Müge Tekin
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Die Suche nach etwas oder jemandem ist in jedem von uns tief verankert. Daher hetzen wir rast- und ruhelos durch das Leben, und zwar in der Hoffnung, irgendwann das Ersehnte auch zu finden. Haben wir es gefunden, begeben wir uns auf die nächste Suche. Analysieren wir nicht, was wir in Wirklichkeit suchen und warum wir uns auf die Reise der Suche begeben, verwirken wir die Möglichkeit unserer Weiterentwicklung und verschwenden unwiederbringliche Lebenszeit, Kraft und Energie. In diesem Buch betrachten wir zunächst, wonach wir in der Regel suchen und welche Ursachen dahinter verborgen sind. Danach untersuchen wir mithilfe von Beispielen aus unserem Alltag unsere irreführenden, zur Gewohnheit gewordenen Gedanken- und Verhaltensmuster. Denn genau sie sind dafür verantwortlich, dass wir auf unserer Suche das eigentliche Ziel oft nicht erreichen. Auf der Grundlage der Lehre des Buddha Siddhartha Gautama werden Möglichkeiten aufgezeigt, für Abhilfe zu sorgen. Alte Gewohnheiten wieder abzulegen, ist jedoch sehr schwierig. Deshalb enthält das jeweilige Kapitelende eine stichpunktartige Zusammenfassung mit den wichtigsten Fakten, um bei Bedarf auf sie zurückgreifen zu können. Das abschließende Nachschlagewerk beinhaltet eine Zusammenstellung der wichtigsten Punkte der Lehre Buddhas. Es soll uns als Leitfaden dabei unterstützen, auf das erforderliche Wissen zurückzugreifen, das Wissen mit unseren eigenen Erkenntnissen zu verbinden und uns dadurch weiterzuentwickeln. Auf diese Weise soll uns dieses Buch als ständiger Begleiter auf unserem Weg zur Seite stehen und uns daran erinnern, was wirklich wichtig ist.

Die Autorin wurde im Jahre 1967 in der Türkei geboren. Seit 1971 lebt sie in Deutschland. Bereits als kleines Kind ist sie fasziniert von der Welt der Bücher und der Magie, die von ihr ausgeht. Vielseitig interessiert schließt sie im Jahre 1991 ihr Ingenieurstudium ab. Auf ihrem beschwerlichen Lebensweg macht sie sich immer wieder auf die Suche nach dem Sinn des Lebens. Als Pragmatikerin möchte sie alle Zusammenhänge verstehen, sehnt sich nach Weisheit und entdeckt die Welt von Buddha.

Die Autorin wurde im Jahre 1967 in der Türkei geboren. Seit 1971 lebt sie in Deutschland. Bereits als kleines Kind ist sie fasziniert von der Welt der Bücher und der Magie, die von ihr ausgeht. Vielseitig interessiert schließt sie im Jahre 1991 ihr Ingenieurstudium ab. Auf ihrem beschwerlichen Lebensweg macht sie sich immer wieder auf die Suche nach dem Sinn des Lebens. Als Pragmatikerin möchte sie alle Zusammenhänge verstehen, sehnt sich nach Weisheit und entdeckt die Welt von Buddha.

KAPITEL 1: Suche


Sind wir nicht alle irgendwie auf der Suche, und zwar unser ganzes Leben lang? Wonach wir suchen, ist von vielen Aspekten abhängig. Alter, Glaube, Traditionen, Familie, Umfeld, Charakter, Lebensumstände, Geburtsland und viele weitere Gesichtspunkte können hier eine Rolle spielen.

Bei Menschen, die in einem „Dritte-Welt-Land“ oder gar in einem vom Krieg betroffenen Land leben, richtet sich die Suche primär nach der Sicherheit ihres Lebens, nach Wasser zum Trinken und Waschen, nach Nahrung und einem sicheren Aufenthaltsort. Dies sind die Urbedürfnisse eines jeden fühlenden Lebewesens, dem es instinktiv nur um das Überleben geht. Der natürliche Überlebenstrieb und die Instinkte lenken hier die Suche. Unter derartigen Lebensumständen wird man sich danach sehnen, keinen Hunger und keinen Durst mehr zu verspüren. Unter fließendem Wasser zu stehen und jeden Tropfen auf der ausgetrockneten, verschmutzten Haut zu spüren, wird dem Betroffenen wie ein unerfüllbarer Wunsch erscheinen. Die kalten Nächte im Freien zu verbringen und tagsüber der Sonne nicht ausweichen zu können, werden prägend sein. Die Hauptsuche richtet sich in dieser Situation danach, zu überleben und ein menschenwürdiges Leben zu führen. Laut UN-Report vom Juli 2020 leiden weltweit rund 690 Millionen Menschen bei einer Weltbevölkerungszahl von ca. 7,8 Milliarden an Hunger.

Menschen, die ausreichend zum Essen und Trinken sowie ein Dach über dem Kopf haben, aber unter den Traditionen oder dem Glauben leiden, in die sie hineingeboren wurden, sehnen sich nach Freiheit. Dabei kann es sich um ein Leben handeln, in dem sie von den Eltern oder dem Partner diktiert und unterdrückt, vielleicht sogar körperlich und seelisch misshandelt oder gar missbraucht werden. Hauptsächlich Frauen und Kinder sind hier betroffen, weil sie angreifbarer und wehrloser sind. An erster Stelle richtet sich die Suche hier nach Unversehrtheit und Sicherheit, aber überdies danach, sich frei bewegen und äußern wie auch uneingeschränkt über sich und sein Leben bestimmen zu können. Laut UNICEF-Veröffentlichungen stellt Gewalt gegen Frauen und Mädchen die häufigste Menschenrechtsverletzung weltweit dar. Mindestens eine von drei Frauen weltweit wird im Laufe ihres Lebens geschlagen, vergewaltigt oder ist auf andere Weise Gewalt ausgesetzt. Schätzungen zufolge sind weltweit jedes Jahr eine Milliarde Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 17 Jahren von physischer, sexueller oder psychischer Gewalt betroffen – das ist jedes zweite Kind. Größtenteils wird diese Gewalt gerade durch die Menschen ausgeübt, die für den Schutz der Kinder verantwortlich sind.

Bei heranwachsenden Menschen bewegt sich die Suche eher im Bereich der Selbstfindung. Wachsen sie in einem einigermaßen toleranten und liebevollen Umfeld in der Geborgenheit der Familie auf, können sie sich gut auf sich selber und ihre Fähigkeiten konzentrieren. Dann ist ihre Suche eher auf ihre berufliche und partnerschaftliche Zukunft gerichtet. Ist die Beziehung in der Familie schwierig, kann es dazu führen, dass sie sich abgelehnt, nicht geliebt bzw. nicht verstanden fühlen. Folgen können Depressionen wie auch der Konsum von Drogen oder Alkohol sein. Die Suche richtet sich in diesem Fall nach der Beendigung der seelischen Schmerzen durch Betäubung. Laut der Drogenaffinitätsstudie für das Jahr 2019 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat jeder zehnte 12- bis 17-jährige Jugendliche in Deutschland schon einmal eine illegale Droge konsumiert. Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren hat fast die Hälfte schon einmal eine illegale Droge zu sich genommen.

Menschen, die einen ihrer Elternteile oder sogar beide schon in der Kindheit verloren haben, richten ihre Suche meist nach einer Vorbildfigur, die diesen schmerzhaften Verlust kompensieren soll. Auch Kinder von alleine erziehenden Elternteilen, deren ehemalige Partner kein Interesse an den gemeinsamen Kindern zeigen, leiden oft unter diesem Mangel und sehnen sich nach Vorbildern. Adoptierte Kinder suchen oft in fortgeschrittenem Alter nach ihren leiblichen Eltern. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt 3.744 Kinder und Jugendliche adoptiert.

Bei Menschen, die gesundheitliche Probleme haben, die an einer schweren oder minder schweren Erkrankung leiden, richtet sich die verzweifelte Suche nach der Genesung des Körpers und der Seele. Sie suchen diverse Ärzte und Kliniken auf, die ihnen ihre Schmerzen nehmen oder für Heilung sorgen könnten.

Der Großteil der Menschen ist jedoch auf der Suche nach einem Partner bzw. Seelenverwandten, da sie sich über ihre Partnerschaft oder Ehe definieren. In jungen Jahren sucht man meist einen Menschen, mit dem man eine Familie gründen, Kinder bekommen und alt werden möchte. In diesem Fall ist man geprägt von seiner eigenen Familie, eventuell auch von Traditionen, Kultur und Religion. Oder man denkt, alle Menschen leben so, sie streben nach diesem Ideal, weshalb man selber ebenfalls danach strebt und die Hoffnung hat, genau den für sich geeigneten, passenden Partner zu finden. Fast alle Menschen denken, nur dort sei das wahre Glück zu finden.

Häufig suchen Menschen, die sich in einer Partnerschaft gefangen fühlen, nach einem Ausweg, aus dieser wieder hinauszukommen. Ist die Partnerschaft zufriedenstellend und glückbringend, dann sucht man nach neuen Herausforderungen, vielleicht im Beruf, in einem Hobby oder eventuell im sozialen Bereich.

Menschen, die scheinbar „alles“ haben, streben nach mehr von allem. Beruflich Erfolgreiche suchen nach mehr beruflichem Erfolg. Hat man Familie und Kinder, möchte man mehr für sie erreichen. Ist die partnerschaftliche Beziehung „eingeschlafen“, sucht man oft nach dem „Kick“ von außen, flirtet mit Fremden oder geht sogar so weit, seinen Partner zu betrügen oder sich einen neuen zu suchen.

Sehr begehrt ist auch das Bereisen fremder Länder, um sich kurzzeitig abzulenken und seinem Alltag zu entfliehen. Auf diesen Reisen sucht man die Abwechslung, etwas, das man noch nicht kennt, Entspannung und glückliche Momente.

Die sogenannte Midlife-Crisis bezeichnet in gewisser Hinsicht ebenfalls eine Suche. Dabei handelt es sich um eine existentielle Krise, die vorwiegend im Lebensabschnitt von 30 bis 55 Jahren auftritt. Sie stellt einen psychischen Zustand der Unsicherheit dar, in der man plötzlich feststellt, dieses Leben wollte man eigentlich nicht. Irgendetwas fehlt einem. Man denkt vielleicht: „Das kann es doch nicht gewesen sein.“ Diese Menschen durchleben eine Krise und brechen aus ihrem gewohnten Leben aus. Sie fühlen sich von den Menschen ihres Umfeldes nicht verstanden, denn ihnen wird vorgehalten: „Du hast doch alles. Was für ein Problem hast du? Du gibst alles auf – deinen Partner, deine Kinder, deine Arbeit – und gehst einfach fort.“ Bei manchen Menschen schleicht sich das Gefühl der Unzufriedenheit langsam in ihr Leben. Bei anderen scheint von einem Tag auf den anderen etwas passiert zu sein. In beiden Fällen sucht der Betroffene nach Antworten auf Fragen, die ihn in seiner tiefsten Seele beschäftigen. Deshalb beschäftigen sich diese Menschen intensiv mit sich selber, ergründen ihr Innerstes und setzen sich mit ihren Wünschen bzw. Zielen auseinander. Infolgedessen streben sie fast immer große Veränderungen an.

Narzissten und Egoisten suchen nach der Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse. Sie stellen sich und ihr eigenes Wohl über jeden und alles. Meist suchen sie nach Anerkennung, Wohlstand, Reichtum, Macht, Schönheit, beruflichem Erfolg, etc. Dabei nehmen sie keine Rücksicht auf andere, um ihre auf sich selber gerichteten Ziele und Wünsche durchzusetzen. Im Gegensatz dazu sind selbstlose Menschen oft damit beschäftigt, für andere da zu sein. Diese Menschen versuchen stets, anderen das Leben zu erleichtern und alles zu geben, was sie haben. Manche gehen sogar so weit, sich selber ganz aufzugeben bzw. aufzuopfern. Nicht selten sind das Menschen, die besonders harmoniebedürftig sind und selber allerlei missen mussten. Ihre Suche richtet sich nach dem Wohl der anderen, sei es Tier, Mensch oder Natur. Sie sind tief verbunden mit der Erde. Häufig haben sie eine große Familie, viele Freunde, arbeiten in sozialen Bereichen oder engagieren sich ehrenamtlich. Sie suchen nach dem Glücksgefühl, das sie erfüllt, wenn sie anderen Menschen Glück bereiten. Sie möchten gebraucht werden.

Hat man ein bestimmtes Alter erreicht, vielleicht sogar das Rentenalter, so sehnt man sich in der Regel nach Ruhe, Frieden, Liebe, Glück und Harmonie, also nach ideellen Werten. Menschen, die schon eine gewisse Reife erlangt haben, die sich mit sich selber, ihrem Leben und ihrem Umfeld auseinandergesetzt haben, stellen sich Fragen, wie beispielsweise nach dem Sinn des Lebens. Diese Personen suchen nach Weisheit, der Wirklichkeit bzw. der Wahrheit über Leben und Tod.

Betrachten wir überdies die vielen Dinge, die wir alle im Alltag suchen, wie etwa Freunde und Familie treffen, Mahlzeiten zu uns nehmen, Telefonate mit geliebten Menschen führen, fernsehen, Musik hören, Gespräche führen, Intimitäten austauschen, ein entspannendes Bad nehmen, ein gutes Buch lesen, spazieren gehen, Hobbys ausüben, ins Kino, ins Theater oder in Musicals gehen und vieles mehr. Die Suche nach diesen kleinen Annehmlichkeiten in unserem Alltag nimmt die meiste Zeit unseres Lebens in Anspruch.

Nicht unerwähnt sollte hier die Suche der vielen Wissenschaftler, Mediziner, Entdecker und Forscher bleiben. Auch sie sind auf der Suche, und zwar nach neuen Heilmitteln, wissenschaftlichen Erkenntnissen und noch unentdeckten Welten, die unser Leben verlängern, verbessern und erleichtern sollen. Denken wir dabei an Kolumbus, der im Jahre 1492 Amerika entdeckte, als er einen Seeweg nach Indien...

Erscheint lt. Verlag 1.1.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Buddha • Buddhismus • Enzyklopädie • Freiheit • Freude • Frieden • Glück • Lexikon • Liebe • Reinkarnation • Tod • Wiedergeburt
ISBN-10 3-7546-9408-1 / 3754694081
ISBN-13 978-3-7546-9408-4 / 9783754694084
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