Die Weisheit der Liebe (eBook)

Eine Philosophie der Lebensfreude | Über die wohltuende Kraft der Liebe im Alltag
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2023 | 1. Auflage
288 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46441-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Weisheit der Liebe -  Albert Kitzler
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Liebe als Lebenshaltung - ein philosophischer Weg zu mehr Lebens-Freude: Das verspricht das neue Sachbuch des philosophischen Lebens-Beraters Albert Kitzler. Geliebt zu werden, getragen zu werden, geborgen zu sein - das ist das Ziel eines erfüllten Lebens. Das Ergebnis ist die Fähigkeit, selbst zu lieben. Dieser Zusammenhang wird in unterschiedlicher Ausprägung in allen westlichen und östlichen Weisheits-Lehren beschrieben, in der indischen wie der chinesischen, in der griechischen wie der römischen Philosophie. Die Kernbotschaft all dieser Lehren: Der Mensch kann die Zugewandtheit, die Liebe zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und der Welt lernen. Albert Kitzler macht dieses Lernen mit der Weisheit der großen Philosophen konkret. Er beschreibt die Ursachen der menschlichen Sehnsucht nach Liebe und zeigt für alle Lebens-Bereiche, wie die Liebe zu einem Partner, zu anderen Menschen, zu unserer Arbeit, zur Natur, zur Kunst, kurz: zu allem, was wir tun, unsere Lebens-Freude mehrt, indem sie unsere Persönlichkeit zum Positiven hin verändert:  Albert Kitzler weiß: Dank der LIebe werden wir eins mit uns selbst und unserer Umwelt und finden so den 'guten Fluss des Lebens'. Seine Philosophie ist ebenso zeitlos wie lebenspraktisch.

Dr. Albert Kitzler, geb. 1955, studierte Philosophie und Jura in Freiburg und arbeitete lange Jahre erfolgreich als Medienanwalt und Filmproduzent in Berlin. Seit 2000 beschäftigt er sich wieder intensiv mit Philosophie im antiken Griechenland, China und Indien und gründete 2010 die Philosophieschule MASS UND MITTE (www.massundmitte.de), wo er Seminare, Coachings sowie philosophische Matineen leitet und Vortrage hält. Seine Bücher Wie lebe ich ein gutes Leben?, Philosophie to go, Denken heilt und Vom Glück des Wanderns haben bei Leser*innen und Kritiker*innen Begeisterung ausgelöst. Zuletzt erschien bei Droemer Die Weisheit der Liebe (2023). Albert Kitzler lebt bei München.

Dr. Albert Kitzler, geb. 1955, studierte Philosophie und Jura in Freiburg und arbeitete lange Jahre erfolgreich als Medienanwalt und Filmproduzent in Berlin. Seit 2000 beschäftigt er sich wieder intensiv mit Philosophie im antiken Griechenland, China und Indien und gründete 2010 die Philosophieschule MASS UND MITTE (www.massundmitte.de), wo er Seminare, Coachings sowie philosophische Matineen leitet und Vortrage hält. Seine Bücher Wie lebe ich ein gutes Leben?, Philosophie to go, Denken heilt und Vom Glück des Wanderns haben bei Leser*innen und Kritiker*innen Begeisterung ausgelöst. Zuletzt erschien bei Droemer Die Weisheit der Liebe (2023). Albert Kitzler lebt bei München.

Woher kommt die Sehnsucht nach Liebe?


»Wen wahre Liebe band, den wird sie wieder binden.«5

Seneca

 

»Selig, welchen die Götter, die gnädigen, vor der Geburt schon

Liebten, welchen als Kind Venus im Arme gewiegt (…)«6

Schiller

Das Denken, Wollen, Fühlen und Handeln des Menschen hat seine Wurzeln in den natürlichen Trieben und Bedürfnissen. Diese aber werden maßgeblich geformt, umgestaltet und kanalisiert durch unsere Erfahrungen, Erlebnisse, Prägungen, Gewohnheiten, Erziehung und das soziale Umfeld, ferner durch unsere Haltungen und Werte, durch unser Denken und Entscheiden. Dabei kommt unseren intellektuellen Fähigkeiten eine wesentlich geringere Bedeutung zu, als unser Selbstbild von einem vernunftbegabten Wesen es nahelegt. Ganz überwiegend werden wir von verinnerlichten Denk-, Wollens- und Verhaltensmustern geleitet und nur zu einem geringen Teil von vernünftigen Überlegungen und rationalen Entscheidungen. Wir mögen bedauern, dass es nicht der Geist, die Vernunft, der Philosoph in uns oder die Weisheit sind, die unser Leben steuern, sondern der endliche und mit Fehlern und Defiziten behaftete, unvollkommene Mensch, der nur mit größter Mühe seine Triebe und Begierden zügeln kann und häufig nicht »Herr im eigenen Haus« ist. Aber der Mensch ist nichts anderes als die Summe seiner Denk-, Wollens- und Verhaltensgewohnheiten, die sich aufgrund seiner Erfahrungen und Prägungen gebildet haben und leider viel zu selten aufgrund gewonnener Einsichten oder einem Prozess vernunftgesteuerter Persönlichkeitsentwicklung und Selbstkultivierung. Auf unsere natürlichen Instinkte können wir uns aber schon lange nicht mehr verlassen. Wir sind ein Mangelwesen, sagt die Anthropologie, dessen Instinkte nicht mehr so funktionieren, wie sie sollten. Die Dominanz und ein fehlgeleiteter, einseitiger Gebrauch unseres berechnenden Verstandes haben sie weitgehend denaturiert. Wir haben vom Baum der Erkenntnis gegessen und dadurch die Einheit mit der Natur verloren, sodass der unverstellte Zugang zu unseren natürlichen Instinkten beeinträchtigt ist.

Eine der ersten, sicher aber die stärkste Prägung, die jeder Mensch erfährt und die ihn sein ganzes Leben begleitet, ist die Erfahrung, die er während der Schwangerschaft als Embryo im Mutterleib macht. Während dieser Zeit entwickeln sich nicht nur der Körper und die Organe, sondern auch das Gehirn, der Wahrnehmungsapparat, die Empfindungen und Gefühle. Unabhängig von der Frage, was und wie viel bereits genetisch vorgeprägt ist, bleibt das, was in dieser Entwicklungsphase erlebt wird und sich festsetzt, bestimmend für das ganze Leben. Es ist das Gefühl von Wärme, Geborgenheit, Getragenwerden, Genährtwerden, Fürsorge, Sicherheit, körperlicher Nähe, Einssein mit der Mutter, Einssein mit der Natur.7 »Die Mutter ist Wärme, die Mutter ist Nahrung, die Mutter ist der euphorische Zustand von Befriedigung und Sicherheit«, schreibt der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm.8 Auch das Ende dieses Zustands bleibt als prägende Erinnerung tief in uns verankert: Unter größten Schmerzen werden wir mit der Geburt aus diesem paradiesischen Zustand gewaltsam herausgestoßen. Das Erste, was das unter heftigen Wehen herausgepresste Neugeborene tut, ist, verzweifelt zu schreien und zu weinen. Denn es spürt, dass es die Geborgenheit und schützende Hülle der Mutter verloren hat, die zugleich seine Nahrungsquelle war. Es wird aus dem wohligen, warmen Einssein mit der Mutter ausgestoßen in ein grelles, kaltes Getrenntsein, abgeschnitten von seinem lebendigen Ursprung. Nackt und ungeschützt wird es hineingeworfen in die Welt, einen unbekannten Raum, in dem sich »hart die Dinge stoßen« (Schiller). Sein erster Schrei ist Ausdruck von Verlust, Trennung, Vereinzelung und Todesangst.

Der Psychoanalytiker Otto Rank hat in diesem »Trauma der Geburt« den Verlust einer embryonalen »Urlust« und die Wurzel aller Ängste gesehen, die der Mensch in seinem späteren Leben entwickelt. Es sei eine »unzweifelhafte analytische Tatsache (…) daß ganz wie jeder Angst die Geburtsangst zugrunde liegt, jede Lust letzten Endes zur Wiederherstellung der intrauterinen (vorgeburtlichen, Verf.) Urlust tendiert.«9 Erst wenn die Hebamme das Neugeborene auf den Bauch der Mutter legt, hört es auf zu weinen, weil es wiedervereinigt ist mit dem, woher es kommt.10 Den ganzen Vorgang scheint bereits der Vorsokratiker Empedokles zu beschreiben:

»Aus welch herrlicher Fülle der Ehre und Seligkeit stürzt ich

So auf die Erde herab und schweife nun unter den Menschen! (…)

Königin war die Liebe allein (im goldenen Alter). (…)

Zahm war damals alles Getier und den Menschen befreundet,

Vögel und Wild im Walde und alles erglühte in Liebe.«11

Viele Impulse, Regungen und Empfindungen hat der Fötus über die Blutbahn der Mutter, ihre Bewegungen und Gefühle und über das gemeinsame Netzwerk des Hormon-, Nerven- und Immunsystems erhalten und gespeichert. Hier kann es auch zu ersten Irritationen und Beunruhigungen kommen, insbesondere bei problematischen Schwangerschaften entsprechend der jeweiligen psychischen und körperlichen Verfassung der Mutter und ihrem Verhältnis zum Vater und zu ihrer Umwelt. Aber nichts davon dürfte auch nur annähernd heranreichen an die Prägungen, die einerseits der neunmonatige Zustand der wohligen Geborgenheit, des Getragen- und Geschütztseins im Mutterleib, andererseits die als qualvoll empfundenen Stunden der Geburt in die Seele des werdenden Menschen für immer eingeschrieben haben. Diese Erfahrung dürfte mehr oder weniger jeder Mensch gemacht haben. In einem gemeinsamen Buch schreiben der Gehirnforscher Gerald Hüther und die Psychotherapeutin Inge Krens: »Sie (die Menschen) gleichen sich auch deshalb, weil sie alle aus einer für alle Menschen typischen intrauterinen Welt kommen. In dieser Welt haben sie alle ähnliche Bedingungen vorgefunden und prinzipiell ähnliche Erfahrungen gemacht. Deshalb ist auch ihr Gehirn, wenn sie zur Welt kommen, entsprechend ähnlich strukturiert.«12

In dieser fundamentalen Grunderfahrung liegt der Ursprung unserer Sehnsucht nach Liebe. Bei jeder Art von Liebesregung erwacht immer wieder aufs Neue der unbewusste Wunsch, jene Gefühle der Geborgenheit, des Genährtwerdens, des Schutzes, der Wärme und des Getragenseins und alle damit zusammenhängenden Gefühlsschattierungen wieder zu erleben, bildlich gesprochen: in den Mutterleib zurückzukehren. Otto Rank spricht von einer »Urtendenz der Libido«, einem »Streben nach Wiederherstellung der lustvollen Ursituation im Mutterleib, das (sic) wir als Ausdruck der höchsten Lustmöglichkeit überhaupt ansehen müssen«.13 Wo sich im Leben eines Menschen diese oder verwandte Gefühle einstellen und befriedigt werden, da erleben wir Freude und Erfüllung, Momente des Glücks. In jeder dieser Emotionen erlebt unsere Seele, sei es auch in noch so schwacher Form, eine Art Wiedervereinigung mit ihrem Ursprung, mit der Mutter, mit der Natur, von der wir ein Teil sind und nach deren Gesetzen unser und alles Leben geboren wird, sich entwickelt, wächst, erblüht und vergeht.

Nicht nur die genannten Gefühle lassen sich auf eine embryonale Urerfahrung und die dadurch hervorgerufene Sehnsucht nach Liebe zurückführen. Es ist darüber hinaus gezeigt worden, dass alle »spezifisch menschlichen Gefühle und Potentiale – ob Einfühlungsvermögen und Mitgefühl, Sprachlichkeit und Erkenntnisfreude, Sinnsehnsucht und weitere – in gewisser Weise kulturanthropologische Erweiterungen von Liebe sind«.14 So ist unser ganzes Leben und Streben, Wollen und Fühlen entscheidend geprägt von der Sehnsucht nach Liebe als eine Art Rückkehr und Wiedervereinigung mit unserem Ursprung.

»Ein jedes kehrt zurück zu seiner Wurzel,

Rückkehr zur Wurzel heißt Stille.

Stille heißt Wendung zum Schicksal.«15

Der chinesische Philosoph Laotse, von dem dieses Zitat stammt, wollte zum Ausdruck bringen, dass jedes Wesen seine Bestimmung erfüllt und zur Ruhe kommt, wenn es in seinen Ursprung zurückkehrt. Wenn der Mensch einen Seelenzustand erreicht, der dem gleichkommt, den er vor der Geburt erlebt hat, ist er an sein Ziel gekommen (»Schicksal«), hat er vollkommene Seelenruhe erlangt (»Stille«) und ist glücklich. In diesem Sinn beschreibt Laotse an anderer Stelle seinen Zustand mit den Worten: »(…) dem Kinde gleich, der Mutterbrust noch nicht entwöhnt, ein Heimatloser (…) schätze (ich) die Nahrung an der Mutterbrust.«16 Nie entwöhnen wir uns, meint Laotse, von der Liebe zu der uns gebärenden Mutter, der pränatalen Lebenswelt und der physischen und seelischen Nahrung, die wir in der frühesten Phase unserer Entwicklung von ihr erhalten haben.

Nach Nietzsche ist der neugeborene Mensch in eine kalte abweisende Welt geworfen, sodass er sich stets nach der verlorenen Heimat zurücksehnt. In seinem Gedicht »Abschied« lesen wir:

»Die Welt – ein Thor 

Zu tausend Wüsten stumm und kalt! 

Wer Das verlor, 

Was du verlorst, macht nirgends Halt. 

Nun stehst du bleich, 

Zur Winter-Wanderschaft verflucht, 

Dem Rauche gleich, (…)

Weh dem, der keine Heimat hat!«17

Die Heimat, sagt Erich Fromm, ist »die Mutter...

Erscheint lt. Verlag 3.4.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Anleitung zum Glücklichsein • Antike Philosophie • Arbeit • Asiatische Weisheit • Beziehung/Partnerschaft • Eigenliebe • Erfülltes Leben • erotische liebe • Lebensfreude • Lebensführung • Lebensglück • Lebenskunst • Leidenschaft • Liebe • Liebe zu den Menschen • Liebe zur Kunst • Liebe zur Musik • LIEBE ZUR NATUR • östliche Weisheitslehren • Philosophie • philosophische Bücher • Praktische Philosophie • Religion • Selbstliebe • sinnerfülltes Leben • Sinnsuche • Spirituelle Liebe • Weisheitslehren
ISBN-10 3-426-46441-1 / 3426464411
ISBN-13 978-3-426-46441-0 / 9783426464410
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