Den Buddhismus verstehen

Der Buddha ist im Westen angekommen. Mehrere hundert buddhistische Gruppen und Zentren in Deutschland und etwa 150000 buddhistische Menschen bei uns und eine weitere große Anzahl „spiritueller Sympathisanten“ sind ein Ausdruck davon. Was macht den Buddhismus so attraktiv auch für westliche Menschen? Noch vor einigen Jahrzehnten ging man davon aus, dass diese asiatische Religiosität es im christlich geprägten Europa und in den USA schwer haben werde, heute ist das Reden von (buddhistischer) Meditation, Karma, Wiedergeburt und „Leere“ ein Teil des Alltags bestimmter spiritueller Milieus.

Auftritte des Dalai Lama, „Retreats“ des dänischen Lama Ole Nydahl, reichhaltige Tagungsangebote zur Begegnung von Christentum und Buddhismus auch in christlichen Tagungshäusern sind ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens geworden. Nach wie vor allerdings herrschen viele Klischees und Vorurteile, und nur wenige tun den Schritt, sich ausführlicher aus Büchern oder gar durch einen Besuch in einer buddhistischen Stätte zu informieren.

Dieses Buch ist aus der intensiven Begegnung des evangelischen Theologen und Religionswissenschaftlers Ulrich Dehn mit Buddhistinnen und Buddhisten in Asien und Deutschland entstanden. Es gibt solide Basisinformationen über den Buddhismus und seine verschiedenen Richtungen, es geht an Themen entlang, die sich im Dialog mit Buddhisten herausstellen, es gibt Einblicke in religionsphilosophische Auffassungen von „Geschichte“ und „Zeit“ in Christentum und Buddhismus und zum Stichwort „Geschichten und Märchen“. Es nimmt Stellung zum Thema der Gewalt und Gewaltfreiheit im Buddhismus und zur Ethik in Buddhismus und Christentum, ebenso auch zu den Vorwürfen gegen den Dalai Lama, die von dem Autorenpaar Trimondi erhoben wurden. Ein Schwerpunkt der Darstellung bilden die beiden wichtigsten buddhistischen Richtungen in Deutschland, der Zen-Buddhismus und der tibetische Buddhismus des Vajrayana.