Was dein Gesicht verrät (eBook)

Wie wir unsere Mimik und verborgene Körpersignale entschlüsseln | »Dirk Eilert ist ein genialer Menschenleser.« Sebastian Fitzek

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
320 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46587-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Was dein Gesicht verrät -  Dirk Eilert
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Menschen lesen, verborgene Signale entschlüsseln Sagt er die Wahrheit? Wird sie mich wirklich anrufen? Was denken die Kollegen über mich? Ist meine Partnerin noch glücklich oder steht unsere Liebe vor dem Aus? Wer möchte nicht mal hinter die Fassade schauen und wissen, was in den Köpfen anderer Menschen vorgeht, was sie denken und wie sie wirklich fühlen. Nichts ist so spannend wie Menschen zu 'lesen' - nonverbale Signale in Mimik und Körpersprache bei sich und anderen zu entschlüsseln und so seine Mitmenschen und sich selbst besser zu verstehen. In Zeiten der Online-Kommunikation, in der wir uns z.B. ständig selbst in Videokonferenzen sehen, nimmt dieses Bedürfnis und der Wunsch, sich der eigenen Wirkung bewusst zu sein, enorm zu. Dirk W. Eilert, Top-Experte und Leiter der Eilert-Akademie, führt in seinem Buch durch alle relevanten Körpersprache-Themen und erzählt anschaulich seine kniffligsten, ungewöhnlichsten und berühmtesten Analyse-Fälle: Als Experte für die Presse, Gutachter für Banken, Berater und Coach für u.a. Polizei und Justiz, nicht zuletzt als Sparringspartner von Sebastian Fitzek bei seinem Thriller 'Mimik' - über den alles entscheidenden Augenblick ... - Körpersprache-Wissen einfach zugänglich und unterhaltsam aufbereitet: Nonverbale Signale bei anderen entschlüsseln und sich selbst besser verstehen - Dirk Eilert gilt im deutschsprachigen Raum als führender Mimik- und Körpersprache-Experte

Dirk Eilert ist Experte für emotionale Intelligenz sowie Entwickler der Mimikresonanz-Methode und des emTrace-Coachingansatzes. Als Wirtschaftspsychologe und einer der führenden Mimik- und Körperspracheexperten im deutschsprachigen Raum ist sein Rat und seine Kompetenz regelmäßig in den Medien gefragt. Er lebt in Berlin und leitet dort die von ihm gegründete Eilert-Akademie, an der sowohl Körpersprache als auch Emotionscoaching umfassend gelehrt werden.

Dirk Eilert ist Experte für emotionale Intelligenz sowie Entwickler der Mimikresonanz-Methode und des emTrace-Coachingansatzes. Als Wirtschaftspsychologe und einer der führenden Mimik- und Körperspracheexperten im deutschsprachigen Raum ist sein Rat und seine Kompetenz regelmäßig in den Medien gefragt. Er lebt in Berlin und leitet dort die von ihm gegründete Eilert-Akademie, an der sowohl Körpersprache als auch Emotionscoaching umfassend gelehrt werden.

Ich sehe was, was du nicht siehst


Oder: Warum wir uns in Videokonferenzen anders verhalten

Nun hat nicht jeder einen Mimikresonanz-Experten als Dolmetscher an seiner Seite. Was also tun, um den Mimik-ICE nicht zu verpassen?

Videokonferenzen bieten hier wundervolle neue Trainingsmöglichkeiten für Ihre Wahrnehmung. Übrigens ein weiterer Punkt, der die Mimik zum zentralen Aspekt der Körpersprache macht, denn sie ist auch in Onlinekonferenzen perfekt zu sehen – im Gegensatz zu vielen anderen Signalen wie zum Beispiel den Beinen und Füßen. Zoom, Microsoft Teams & Co. beweisen damit einmal mehr: Die Mimik ist die Bühne unserer Emotionen. Warum wäre die Kamera sonst auf das Gesicht gerichtet? Wir könnten ja auch die Füße filmen oder die Kamera einfach ganz aus lassen. Die rasant angestiegene Nachfrage nach Videokonferenz-Lösungen hat jedoch gezeigt, wie tief das Bedürfnis in uns verankert ist, das Gesicht unserer Gesprächspartner zu sehen. So hatte der Videokonferenz-Anbieter Zoom noch Ende 2019 »nur« knapp 10 Millionen Nutzer pro Monat. Im Frühjahr 2020 waren es bereits 200 Millionen Nutzer pro Monat.

Nun zu den Trainingsmöglichkeiten Ihrer Wahrnehmung, die Ihnen Zoom & Co. bieten: Videokonferenzen sorgen für einen divergenten Blickkontakt. In einem Onlinemeeting können wir uns niemals direkt in die Augen sehen – ein Umstand, der vielen erst nach kurzem Nachdenken bewusst wird. Der divergente Blickkontakt bringt zwar auch Herausforderungen mit sich (die wir uns im achten Kapitel anschauen werden), verschafft Ihnen aber einen unschlagbaren Vorteil, vor allem in Onlinemeetings mit mehreren Personen. Da niemand weiß, wen genau Sie gerade anschauen, können Sie auf diese Weise nämlich unbemerkt die Mimik der Anwesenden vollkommen entspannt beobachten.

Körpersprache-Hack:
Achten Sie auf eine gute Beleuchtung

Als Bühne unserer Emotionen ist die Mimik der entscheidende Körpersprache-Kanal, um Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen und eine Vertrauensbasis herzustellen. Erst das Mienenspiel unseres Gegenübers sorgt dafür, dass wir ihn als fühlendes Wesen wahrnehmen. Wie jedes Schauspiel braucht deshalb auch die Mimik eine gute Lichtregie. In Videokonferenzen verschwinden Teilnehmer häufig im Schatten des Gegenlichts (zum Beispiel durch ein Fenster im Hintergrund), oder der Raum ist derart dunkel, dass die Mimik nur zu erahnen ist. Machen Sie es anderen leicht, Kontakt zu Ihnen herzustellen, indem Sie Ihr Videobild vor der Besprechung testen und für gutes Licht sorgen. Vor allem bei Laptops lohnt es sich, die Kameralinse öfter mal mit einem geeigneten Tuch zu reinigen. Und haben Sie auch den Mut, die Ausleuchtung anderer Teilnehmer anzusprechen. Ich habe mir angewöhnt, dies direkt zu Beginn eines Meetings wertschätzend zu machen: »Entschuldigen Sie, ich kann Sie durch das Gegenlicht ganz schwer sehen. Könnten Sie die Kamera irgendwie anders ausrichten oder das Licht anders einstellen?«

Im Onlinemeeting können Sie den Vorteil des »getarnten« Beobachtungsblicks ganz einfach für ein Wahrnehmungstraining nutzen. Achten Sie einmal bewusst auf das Mienenspiel der anderen. Vor allem die Mimik der Zuhörer ist dabei spannend. Die meisten Mikroexpressionen zeigen sich nämlich, wenn jemand den Worten anderer lauscht. Die stille Sprache des Gesichts enthüllt ungewollt die unausgesprochenen Gedanken und Gefühle der Person – manchmal Zustimmung, manchmal Ungläubigkeit oder auch Ablehnung.

»Ich wusste gar nicht, worauf ich achten soll!« – Das ist die wohl häufigste Aussage, die ich nach solch einer Aufgabe von Seminarteilnehmern höre, die gerade damit begonnen haben, Mimikresonanz zu trainieren. Der wichtigste Körpersprache-Lifehack, ein Kniff aus meiner persönlichen Mimikresonanz-Werkzeugkiste, ist die von mir entwickelte FAKT-Methode. Sie basiert auf dem einfachen Prinzip, dass die Qualität der Fragen die Qualität der Antworten bestimmt.

Formulieren Sie zu Beginn einer Analyse daher stets eine konkrete Frage, die Sie interessiert, zum Beispiel: »Fühlt sich die Person gestresst?« oder »Hat mein Gegenüber einen unausgesprochenen Einwand?« Dies fokussiert Ihre Wahrnehmung und schärft den Blick für das Wesentliche. Überlegen Sie anschließend, auf welchen nonverbalen Beobachtungskanal Sie sich konzentrieren müssen, um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten. Was Sie bisher bereits wissen, ist, dass die Mimik die Bühne der Emotionen ist. Das heißt, wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Gegenüber sich ärgert oder freut, fokussieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Mimik. Was Ihnen die anderen nonverbalen Kanäle verraten, werden Sie in den nächsten Kapiteln lernen.

Mit den ersten beiden Schritten der FAKT-Methode bereiten Sie sich auf die Beobachtung vor. Jetzt müssen Sie in der konkreten Situation nur noch auf die entscheidenden Signale in diesem Kanal achten (bei Trauer zum Beispiel das Hochziehen der Augenbrauen-Innenseiten, bei Angst die typische Wellenform der Augenbrauen, die sich durch das Hoch- und Zusammenziehen dieser ergibt). Das Beobachtete übertragen Sie schließlich auf die Ausgangsfrage. Et voilà, so finden Sie die Nadel im Heuhaufen der unendlichen Signale, die der Körper in jedem Moment unwillentlich und unbewusst kommuniziert.

Die vier Schritte der FAKT-Methode

1. Formulieren einer konkreten Frage

2. Auswählen der entscheidenden nonverbalen Kanäle

3. Konkrete Signale wahrnehmen und interpretieren

4. Transfer der gewonnenen Informationen auf die Frage

Um die Abfolge der FAKT-Methode zu verinnerlichen, ist ein Onlinemeeting perfekt geeignet. Denn der divergente Blickkontakt in einer Videokonferenz sorgt nicht nur dafür, dass niemand so recht weiß, wen genau Sie gerade anschauen, er schafft darüber hinaus einen derart subjektiv unbeobachteten Raum, dass die Mimik sich viel freier entfaltet – wie auch jedes andere Signal der Körpersprache.

Unser Gehirn ist wahnsinnig lernfähig und kann sich sehr schnell an neue Gegebenheiten anpassen. Das Setting der typischen Von-Angesicht-zu-Angesicht-Kommunikation scheint aber so tief in unserer DNA verankert zu sein, dass wir uns vor einem Computer sitzend unbewusst verhalten, als wären wir allein und unbeobachtet, obwohl eine Webcam auf uns gerichtet ist. Vor aller Augen wird das Käsebrötchen gegessen, jemand legt die Füße hoch, und es wird sogar offen mit den Augen gerollt. Da setzt sich – wie beim Aufflackern einer Mikroexpression – der Wildbeuter durch, der immer noch in unserem Gehirn wohnt. Online vergessen wir allzu oft die goldene Mimik-Regel für emotionale Notfälle: Lächeln, umdrehen, mit den Augen rollen. Niemals andersrum.

Die vermeintliche Sicherheit der Ich-sitze-allein-vor-dem-Computer-Illusion sorgt auch dafür, dass sich die sozialen Schmiermittel nonverbaler Kommunikation wie bestätigendes Nicken und Lächeln im digitalen Raum meist verlieren. Wir senden online weniger Zustimmungssignale als in einem vergleichbaren Gespräch in der analogen Welt. In Videokonferenzen ist kaum noch etwas davon zu spüren, dass unser nächster Verwandter im Tierreich nicht – wie von vielen angenommen – der Affe ist, sondern der Wackel-Dackel.

Denken Sie einmal an typische Situationen, wo Sie Zuhörer waren, fleißig genickt und gelächelt haben, aber eigentlich dachten: »Erzähl mir doch keinen Sch…! Je mehr ich nicke, desto schneller ist das auch vorbei!« Nicken bedeutet in der Tat nicht immer Zustimmung, meist ist es lediglich ein sozial bewährtes Mittel, um ein Gespräch am Laufen zu halten. Irgendwann, lange vor dieser Zeit, haben unsere Ur-Ur-Ur-Ur-Vorfahren beschlossen: »Hey, lasst uns nicken und lächeln, wenn wir einander zuhören. Das fühlt sich irgendwie besser an!« Damals konnte noch keiner ahnen, dass wir einmal vor Computern sitzen und mit dem Monitor sprechen würden. Man könnte also sagen: Wir drücken unsere Emotionen online freier aus, weil uns das digitale Setting vom sozialen Korsett befreit.

Wie sehr diese Veränderung der natürlichen Körpersprache in der digitalen Welt aber den stressen kann, der gerade spricht, zeigt ein berühmtes Mutter-Kind-Experiment aus der Entwicklungspsychologie: das Still Face Experiment. Das Sie sich übrigens im Internet als Video ansehen können (kleine Warnung: Es ist wirklich sehr emotional und herzzerreißend). Zunächst bitten die Forscher die Mutter, ganz normal mit ihrem Baby zu spielen und zu interagieren. Dann soll sie von jetzt auf gleich jegliche Bewegung der Mimik und nonverbalen Rückkopplung unterdrücken – daher der Name Still Face Experiment. Das Baby reagiert sofort. Es versucht, seine Mama zu einer Reaktion zu animieren. Es streckt die Arme aus, lächelt, zeigt auf etwas im Raum und sagt »Da!«. Doch die Mutter hat die Anweisung, nicht zu reagieren. Was bei ihr deutlich zu sehen ist: Ihre Blinzelrate steigt rapide an – ein unbewusstes Stresssignal. Doch uns geht es hier um die Reaktion des Babys auf das Pokerface seiner Mutter. Nachdem all seine Versuche, eine mimische Reaktion zu erhalten, erfolglos geblieben sind, schießen seine Stresssignale förmlich durch die Decke, es fängt an zu schreien und zu weinen.

Als Erwachsene reagieren wir sicher nicht mehr so stark auf ein Pokerface, dennoch wissen wir...

Erscheint lt. Verlag 4.10.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Außenwirkung • Beziehung • Charisma • Coach • dechiffrieren • Dirk Eilert • Eilert-Akademie • Emotionale Intelligenz • Emotionen • Emotionen entschlüsseln • Entschlüsseln • Experte • Fallgeschichten • Flirten • gedanken lesen • Gefühle entschlüsseln • Gesicht • Kommunikation • Körper • Körpersprache • Körpersprache-Coach • körpersprache entschlüsseln • Körpersprache verstehen • Mensch • Menschen lesen • Mikroexpressionen • Mimik • Mimik lesen • Mimik-Resonanz • Nonverbale Kommunikation • Profiler • Profiling • Ratgeber • ratgeber kommunikation • Sebastian Fitzek • Sebastian Fitzek Buch • Spezialist
ISBN-10 3-426-46587-6 / 3426465876
ISBN-13 978-3-426-46587-5 / 9783426465875
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