Freiheit finden

Buddhistische Texte des Theravada, Mahayana und Dzogchen
Buch | Hardcover
314 Seiten
2022
Wandel edition khordong (Verlag)
978-3-942380-33-1 (ISBN)
35,00 inkl. MwSt
Der erste Teil, Kämpfe den guten Kampf, beinhaltet einen Schlüsseltext der Theravada-Tradition des Buddhismus. »Das Dhammapada« legt die Bedeutung der Ethik klar als notwendigen Bezugsrahmen dar, wenn wir wünschen, dass unsere Erfahrung erfüllend ist. Negative Handlungen führen zu negativen Konsequenzen und positive Handlungen führen zu positiven Konsequenzen. Das mag allzu simpel und sogar naiv erscheinen. Aber die Idee einer Vorherbestimmtheit, der der Entfaltung von Ursache und Wirkung innewohnt, schenkt uns einen Blickwinkel, der es uns ermöglicht zu Verstrickungen auf Distanz zu gehen. Dies wiederum gestattet unsere Absichten im Licht ihrer kurz- und langfristigen Folgen zu überprüfen. Eine Handlung von Körper, Stimme und Geist generiert ihre jeweiligen Resultate und Auswirkungen. Niemand anderer, weder Gott noch Teufel, belohnt oder bestraft uns. Die Vielzahl möglicher resultierender Erfahrungen ergibt sich rein aus der Logik von Absicht und Vollzug

Der zweite Teil, Irrtümliche Identitäten, gehört der Mahayana-Tradition des Buddhismus an und befasst sich mit dem bekannten Text »Das Rad der scharfen Waffen«. Dieser schöne und berührende Text beleuchtet die Macht des Karmas und die schreckliche Tatsache, dass wir den Konsequenzen unserer Handlungen nicht entkommen können, es sei denn, wir erwachten aus unserer eigenen dualistischen Verblendung. Fälschlicherweise halten wir die vielfältigen Erscheinungsformen der Leerheit für unablässig entstehende reale Wesen und Dinge. Diese falsche Identifikation wird immer weitere Folgen haben, solange wir nicht erkennen, was geschehen ist. Separieren wir Selbst und Anderes und tun so, als wären wir wichtiger als andere, verbirgt diese Selbstbezogenheit unser eigenes Potenzial und macht uns blind für das Potenzial der anderen.

Der dritte Teil, Süße Einfachheit, präsentiert vier kurze Texte. Der erste Text, »Die Lampe, die das wesentliche der Meditation klar erkennen lässt« von Tsultrim Zangpo, auch als Tulku Tsulo bekannt, legt die Leerheit dar und öffnet den Weg zur Dzogchen Tradition des Buddhismus, die im Mittelpunkt der drei weiteren Texte steht. Tulku Tsulo betont die Wichtigkeit des Urgrundes oder Ursprungs. Wenn man weiß, woher Dinge stammen, erfasst man leichter, was sie sind. Der nächste Text ist »Samantabhadras Wunschgebet«. Man glaubt, dieser Text besteht aus den eigenen Worten des Ur-Buddhas. Deutlich und detailliert zeigt er, wie das endlose Schauspiel der sechs Daseinsbereiche Samsaras im Theater bzw. in der Sphäre des ungeborenen Geistes aufgeführt wird. Dies bildet den Rahmen für Gonpo Wangyals kurze Einführung in das Wesen des Geistes: »Das Aufzeigen der Gegenwärtigkeit als die Mutter aller Buddhas«. Es handelt sich um einen Praxistext, jeder Satz kann aktiv genutzt werden, indem man sich mit ihm auf eine sich öffnende Gegenwärtigkeit einlässt. Der abschließende Text von Ayu Khandro ist ebenfalls ein kurzer Dzogchen Praxistext: »Die Aufzeichnung des Herzensrates der Dakini ›Unzerstörbares Glorreiches Licht‹«. Er dient all jenen als ausgezeichnete Gedächtnisstütze, die viele Belehrungen erhalten haben und vermittelt auch einen guten ersten Eindruck davon, wie man sich als Gewahrsein erkennt. Für weitere Informationen zu den Texten siehe das komplette Vorword hier weiter unten.

James Low studierte Sozialanthro­po­­­logie und kam Ende der sechziger Jahre nach Indien und an die Visva­bharati-Universität im westbenga­li­schen Shan­ti­nike­tan. Er wurde Schü­ler des tibetischen Tantra- und Dzogchen-Meis­ters Chi­med Rig­dzin Rinpoche, unter des­sen Anleitung er bud­dhis­tische Phi­lo­sophie und Praxis sowie die tibetische Sprache studierte. Gemeinsam mit Rinpoche übersetzte er viele Praxistexte. Er erhielt einen Doktortitel der Nying­ma Research Society und unternahm wieder­holt aus­gedehnte Meditations-Retreats. Seine weiteren Haupt­­­­­lehrer waren Dudjom Rinpoche (1904-1987), Kan­gyur ­Rinpoche (1897-1975) und Kalu Rinpoche (1905-1987). Zu Beginn der achtziger Jahre arbeitete er in London zunächst als Übersetzer und Tibetisch-Lehrer und wandte sich dann der Psychotherapie zu. Ausgebildet in Psychoanalyse, Gestalt-, Kunst- und Sexualtherapie, arbeitete er im öffentlichen Krankenhaus, in eigener Praxis und als Ausbilder und Supervisor. Seit 1980 hält er auf Ersuchen seines Mentors in Europa Dharma-Vorträge und Dzogchen-Seminare. In seinem Buch »Aus dem Handgepäck eines tibetischen Yogi« hat James Low Quellentexte der Dzogchen-Tradition übersetzt und erläutert.

Khordong Terchen Tulku, Nuden Dorje Drophan Lingpa Drolo Sal, lebte in Kham, Tibet im 19. Jahrhundert und war ein Schatzfinder (Tertön), Abt, Yogi.

Ayu Khandro (Langes Leben Dakini), auch bekannt als Dorje Paldrön, lebte von 1839 bis 1953. Sie war eine Praktizierende, Yogini und Tertön des tibetischen Buddhismus in Osttibet. Sie war eine vollendete Dzogchen-Meditierende und ist bekannt für ihre ausgedehnten Pilgerreisen durch Tibet, lange Perioden dunkler Retreat-Praxis, das Gongter der Praxis des Yidam Senge Dongma (der Löwengesichtigen Dakini), verschiedene Formen von Chöd und ihre lebenslange Hingabe an die spirituelle Praxis. Die Informationen, die wir über Ayu Khandro haben, stammen aus dem mündlichen Kommentar, den sie Chogyal Namkhai Norbu 1951 in Dzongsa persönlich gab. Er schrieb ihren Namthar, ihre spirituelle Biografie, die später in Women of Wisdom von Tsultrim Allione veröffentlicht wurde. Ayu Khandro traf viele große Meister ihrer Zeit und wurde von ihnen unterrichtet: Jamyang Khyentse Wangpo, Jamgon Kongtrul der Erste, Chokgyur Lingpa, Nyala Pema Dündul, Adzom Drukpa, Togden Rangrig und der neunte Tai Situpa, Pema Nyingche Wangpo. Sie führte das Leben einer verborgenen Yogini und verbrachte einen großen Teil ihres Lebens im Retreat oder als wandernde Chodma. Sie wurde als eine Emanation von Vajrayogini anerkannt. (aus Wikipedia)

Der Ozean des Buddhadharma, die Lehre und Praxis des Buddha, ist unermesslich. So viele Sichtweisen und Wege, ein derartiger Reichtum und eine solche Vielfalt an Richtungen und Methoden – und doch verfolgen sie alle das Ziel, uns dabei zu helfen, aus dem Schlaf unserer Mutmaßungen zu erwachen. Wir sind nicht, wer wir zu sein glauben. Die wahre Tiefe und das Wunder unseres Potenzials bleiben hinter unserem geschäftigen Treiben verborgen, mit dem wir versuchen die Trugbilder, an die wir glauben, aufrechtzuerhalten. Dieses Buch zeigt drei Wege zum Erwachen auf. Der erste Teil, Den guten Kampf kämpfen, befasst sich damit, wie wir uns achtsam dem Unterfangen widmen können, unseren vertrauten und oft bequemen einengenden Gewohnheiten zu entsagen. Hierbei geht es darum, unser vertrautes Ego-Heim zu verlassen und sich auf die Suche nach etwas zu machen, das scheinbar nur anderswo vorhanden ist. Indem wir Samsara entsagen, hoffen wir ins Nirvana einzugehen und ein Glück ohne jegliches Leid zu genießen. Der zweite Teil, Irrtümliche Identitäten, handelt von den Möglichkeiten, Ehrlichkeit zu entwickeln und den nötigen Mut, um mit den karmischen Folgen früherer Handlungen umzugehen, die auf unsere einengenden Gewohnheiten und ständig wechselnden, falschen Identitätsvorstellungen zurückgehen. Hierbei geht es darum, zu erkennen, wie unsere Selbstbezogenheit anderen geschadet und uns blind für unsere gegenseitige Abhängigkeit gemacht hat. Indem wir akzeptieren, dass wir die Ursache für so viel Leid waren, erkennen wir, dass wir uns jeder schwierigen Situation ohne Selbstmitleid oder Schuldzuweisungen zuwenden müssen. Dafür benötigen wir die Beherztheit der transzendenten Qualitäten von Freigebigkeit, ethischer Disziplin, Geduld, Sorgfalt, meditative Sammlung und Weisheit und insbesondere die notwendige geistige Klarheit, um alle Phänomene unausgesetzt in ihrer Leerheit zu erkennen. Im dritten Teil, Süße Einfachheit, geht es darum, wie wir uns entspannen und von allen einengenden Gewohnheiten befreien können, um so mühelos in unserer uneingeschränkten, ureigenen Freiheit zu verweilen. Hier steht das Erwachen unseres Geistes in seiner tatsächlichen Seinsweise im Fokus. Damit dies geschehen kann, müssen wir die Übertragung empfangen, die in nicht-begrifflicher Klarheit begründet ist. Wir können uns nicht aus Samsara herausdenken, da Samsara selbst aus Gedanken konstruiert ist. Wonach wir streben ist eine Art Vorruhestand, der uns von der Last der unermüdlichen Arbeit an der Aufrechterhaltung unserer Trugbilder entbindet. Geben wir unsere zentrale Rolle als unentbehrliche Regisseurin der Aufführung des Theaterstücks unseres Lebens auf, finden wir uns in der innewohnenden Freiheit unseres wahren Zuhauses wieder, unserem ungeborenen Geist, der durch Suchen nicht zu finden und dennoch jederzeit frei zugänglich ist. Diese drei Teile schlagen unterschiedliche Saiten an, die jedoch durch die ihnen zugrundeliegende Botschaft der Freiheit miteinander harmonieren und zusammenpassen. Der Buddha bot uns alles, was er war, als Hilfe an. Geben wir uns ganz dem Pfad hin, erwachen wir mit demselben Lächeln, das er uns schenkt. Die Texte wurden von mir unter der Anleitung von Chimed Rigdzin Rinpoche (C. R. Lama) aus dem Tibetischen übersetzt. Für dieses Buch wurden sie unlängst überarbeitet. Barbara Terris hat viele Überarbeitungen getippt. Ohne ihre Mitwirkung, ihre Unterstützung und ihr unermüdliches Engagement wäre dieses Buch in den Stapeln meiner vergilbenden Papiere schlummern geblieben. Mögen wir alle den Weg finden, den wir suchen! James Low, 2019

Der Ozean des Buddhadharma, die Lehre und Praxis des Buddha, ist unermesslich. So viele Sichtweisen und Wege, ein derartiger Reichtum und eine solche Vielfalt an Richtungen und Methoden - und doch verfolgen sie alle das Ziel, uns dabei zu helfen, aus dem Schlaf unserer Mutmaßungen zu erwachen. Wir sind nicht, wer wir zu sein glauben. Die wahre Tiefe und das Wunder unseres Potenzials bleiben hinter unserem geschäftigen Treiben verborgen, mit dem wir versuchen die Trugbilder, an die wir glauben, aufrechtzuerhalten. Dieses Buch zeigt drei Wege zum Erwachen auf. Der erste Teil, Den guten Kampf kämpfen, befasst sich damit, wie wir uns achtsam dem Unterfangen widmen können, unseren vertrauten und oft bequemen einengenden Gewohnheiten zu entsagen. Hierbei geht es darum, unser vertrautes Ego-Heim zu verlassen und sich auf die Suche nach etwas zu machen, das scheinbar nur anderswo vorhanden ist. Indem wir Samsara entsagen, hoffen wir ins Nirvana einzugehen und ein Glück ohne jegliches Leid zu genießen.Der zweite Teil, Irrtümliche Identitäten, handelt von den Möglichkeiten, Ehrlichkeit zu entwickeln und den nötigen Mut, um mit den karmischen Folgen früherer Handlungen umzugehen, die auf unsere einengenden Gewohnheiten und ständig wechselnden, falschen Identitätsvorstellungen zurückgehen. Hierbei geht es darum, zu erkennen, wie unsere Selbstbezogenheit anderen geschadet und uns blind für unsere gegenseitige Abhängigkeit gemacht hat. Indem wir akzeptieren, dass wir die Ursache für so viel Leid waren, erkennen wir, dass wir uns jeder schwierigen Situation ohne Selbstmitleid oder Schuldzuweisungen zuwenden müssen. Dafür benötigen wir die Beherztheit der transzendenten Qualitäten von Freigebigkeit, ethischer Disziplin, Geduld, Sorgfalt, meditative Sammlung und Weisheit und insbesondere die notwendige geistige Klarheit, um alle Phänomene unausgesetzt in ihrer Leerheit zu erkennen.Im dritten Teil, Süße Einfachheit, geht es darum, wie wir uns entspannen und von allen einengenden Gewohnheiten befreien können, um so mühelos in unserer uneingeschränkten, ureigenen Freiheit zu verweilen. Hier steht das Erwachen unseres Geistes in seiner tatsächlichen Seinsweise im Fokus. Damit dies geschehen kann, müssen wir die Übertragung empfangen, die in nicht-begrifflicher Klarheit begründet ist. Wir können uns nicht aus Samsara herausdenken, da Samsara selbst aus Gedanken konstruiert ist. Wonach wir streben ist eine Art Vorruhestand, der uns von der Last der unermüdlichen Arbeit an der Aufrechterhaltung unserer Trugbilder entbindet. Geben wir unsere zentrale Rolle als unentbehrliche Regisseurin der Aufführung des Theaterstücks unseres Lebens auf, finden wir uns in der innewohnenden Freiheit unseres wahren Zuhauses wieder, unserem ungeborenen Geist, der durch Suchen nicht zu finden und dennoch jederzeit frei zugänglich ist.Diese drei Teile schlagen unterschiedliche Saiten an, die jedoch durch die ihnen zugrundeliegende Botschaft der Freiheit miteinander harmonieren und zusammenpassen. Der Buddha bot uns alles, was er war, als Hilfe an. Geben wir uns ganz dem Pfad hin, erwachen wir mit demselben Lächeln, das er uns schenkt.Die Texte wurden von mir unter der Anleitung von Chimed Rigdzin Rinpoche (C. R. Lama) aus dem Tibetischen übersetzt. Für dieses Buch wurden sie unlängst überarbeitet. Barbara Terris hat viele Überarbeitungen getippt. Ohne ihre Mitwirkung, ihre Unterstützung und ihr unermüdliches Engagement wäre dieses Buch in den Stapeln meiner vergilbenden Papiere schlummern geblieben. Mögen wir alle den Weg finden, den wir suchen!James Low, 2019

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie edition khordong ; 32
Khordong Commentary Series ; 14
Zusatzinfo Chimed Rigdzin Rinpoche
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch; Tibetan
Maße 150 x 220 mm
Gewicht 520 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Buddhismus
Schlagworte Dzogchen • Mahayana • Meditation • rdzogs pa chen po • Tantrayana • Teravada
ISBN-10 3-942380-33-1 / 3942380331
ISBN-13 978-3-942380-33-1 / 9783942380331
Zustand Neuware
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