Sturm der Adler (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Aufl. 2022
608 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2692-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sturm der Adler - Ben Kane
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Germania, 15 n. Christus. Es ist noch nicht lange her, dass Tausende Germanen unter den Schwertern Roms starben und einer der geraubten Legionsadler zurückgeholt werden konnte. Und doch ist Lucius Tullus mit diesen Erfolgen nicht zufrieden. Zwei Dinge muss der Centurio noch erledigen, ehe er nach Rom zurückkehrt. Erstens: auch den Adler seiner alten Legion wiederfinden. Zweitens: den Verräter Arminius töten. Aber Arminius ist ein zäher Gegner, und es gelingt ihm erneut, die germanischen Stämme für seine Sache zu begeistern. Mit einem riesigen Heer macht er sich auf, Tullus und jeden anderen Römer in Germania zu vernichten, ein für alle Mal ...

Ein temporeicher historischer Abenteuerroman für alle Fans von Simon Scarrow.

'Packend, brutal, brillant.' Giles Kristian

Die spektakuläre Trilogie des SPIEGEL-Bestsellerautors Ben Kane um die Varusschlacht im Teutoburger Wald:

Teil 1 - Kampf der Adler
Teil 2 - Rache der Adler
Teil 3 - Sturm der Adler

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.





<p>Ben Kane wurde in Kenia geboren und wuchs in Irland auf, im Heimatland seiner Eltern. Bevor er sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete er als Tierarzt. Schon als Kind übte die Geschichte Roms eine große Faszination auf ihn aus, weshalb mit der Veröffentlichung seines Debüts "Die Vergessene Legion" ein lang gehegter Traum in Erfüllung ging. Mittlerweile ist Ben Kane Bestsellerautor und lebt mit seiner Familie in North Somerset, England.</p>

Ben Kane wurde in Kenia geboren und wuchs in Irland auf, im Heimatland seiner Eltern. Bevor er sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete er als Tierarzt. Schon als Kind übte die Geschichte Roms eine große Faszination auf ihn aus, weshalb mit der Veröffentlichung seines Debüts "Die Vergessene Legion" ein lang gehegter Traum in Erfüllung ging. Mittlerweile ist Ben Kane Bestsellerautor und lebt mit seiner Familie in North Somerset, England.

PROLOG


HERBST 15 N. CHR.

In der Nähe des römischen Legionslagers Vetera,
an der Grenze zu Germania Magna

Die Herbstsonne brach durch die Wolkendecke und brachte den Adler der Fünften Legion zum Funkeln. Ein Zeichen der Götter – so hätten viele gesagt. Ob göttliches Zeichen oder nicht, das goldene Leuchten zog die Blicke aller auf den Aquila. Centurio Lucius Cominius Tullus war wie gebannt. Vergessen war der böig auffrischende Westwind. Tullus’ Blick haftete auf der Adlerstandarte. Von dem golden schillernden Vogel, der mit nach hinten gespreizten Schwingen einen blitzesprühenden Donnerkeil in den Fängen hielt, ging eine unsichtbare Macht aus, wahrnehmbar für alle, da der Aquilifer die Standarte hochhielt. Der Aquila versinnbildlichte nicht nur den Stolz und die Ehre der Legion, sondern auch den Kampfeswillen und die Opferbereitschaft der Soldaten – jeder Legionsadler forderte von seinen Betrachtern Respekt und Hingabe ein.

Ich bin dein Diener, dachte Tullus. Ich folge dir, immerdar.

Doch auch diesmal gab ihm der stolze Vogel keine Antwort.

Geduldig wartete Tullus und ließ den Aquila auf sich wirken. Die Antwort kam ungefähr ein Dutzend Herzschläge später, als der Aquilifer seine Position ein wenig veränderte. Erneut blitzte der Adler im Sonnenlicht auf, und diesmal war Tullus von den Strahlen geblendet. Ehrfürchtig blinzelte er und wiederholte das Gelübde, dem Adler bis in den Tod zu dienen. Ehe er den stummen Eid zu Ende gesprochen hatte, verspürte er ein Stechen in der Herzgegend. Tullus’ Treue stand außer Frage, aber bei dem Adler der Fünften Legion handelte es sich nicht um die Standarte, die ihm oft in seinen Träumen erschien. Es gab Nächte, in denen er schweißgebadet aus unruhigem Schlaf hochschreckte und das Hämmern seines eigenen Herzens spürte.

Aus tiefster Seele hing Tullus an dem Adler der Achtzehnten Legion, jener Legion, der er fünfzehn Jahre lang gedient hatte. Vor nunmehr sechs Jahren war die Legio XVIII gemeinsam mit zwei weiteren Armeen in den Hinterhalt des Arminius geraten und vernichtet worden. Arminius zählte zu den einflussreichsten Stammesführern der Cherusker und hatte einst selbst in römischen Diensten gestanden.

Tullus hatte das Blutbad am Saltus Teutoburgiensis zwar überlebt – es war ihm sogar gelungen, eine Handvoll Kameraden seiner Einheit zu retten –, aber die seelischen Narben schmerzten noch immer. Seither sann er auf Rache an Arminius, aber noch ausgeprägter als der Wunsch nach Vergeltung war das Verlangen, den Adler der Achtzehnten wiederzufinden. Bislang hatte man nur eine der drei verschollenen Standarten gefunden. Dieses Ereignis hatte seinem Herzenswunsch neue Nahrung gegeben.

Ein Mann hustete hinter ihm. Tullus kehrte mit seinen Gedanken in die Gegenwart und den Ablauf der Parade zurück. Im Rücken wusste er die Soldaten der Fünften Legion, die wohlgeordnet Kohorte für Kohorte angetreten waren. Die Legionäre der Einundzwanzigsten, Veteras zweiter fest stationierter Legion, hatten ebenfalls Aufstellung bezogen. Die dritte große Einheit bildeten die Auxiliartruppen, eine Mischung aus Plänklern, Fußtruppen und Reitern. Nur die Wachen auf den Wehrgängen, die Patienten im Valetudinarium oder diejenigen, die ihren Pflichten anderweitig nachkamen, brauchten nicht an dieser Parade teilzunehmen.

Alle warteten. Aber der Eifer ist verflogen, dachte Tullus, während er in die ausdruckslosen Mienen der Männer sah. Verübeln konnte man es den Soldaten nicht. Die Kälte hier im Freien ging einem bis in die Knochen. Mäntel waren verboten, denn Germanicus verlangte, dass sich seine Truppen in strahlender Rüstung präsentierten, die Waffen sichtbar für alle. Die Parade wurde abgehalten, um den harten und unerbittlichen Feldzug auf germanischem Boden zu feiern, der vor einem Monat zu Ende gegangen war.

Germanicus, der als Imperator das Imperium proconsulare maius über beide Rheinarmeen innehatte, gedachte nicht nur hochgestellte Offiziere zu ehren, sondern auch einzelne Soldaten, die sich durch Tapferkeit vor dem Feind ausgezeichnet hatten. Tullus hatte nie viel für Zeremonielles übrig gehabt, aber angesichts der hohen Verluste während des Sommers dienten Paraden dieser Größenordnung dazu, die Moral der Truppe zu verbessern.

Erneut fegte ein heftiger Windstoß über die Fläche, sodass Tullus an bloßen Armen und Beinen Gänsehaut bekam. Fehlt nur noch, dass sich die Männer eine schwere Erkältung holen, dachte er und forderte die Soldaten seiner Einheit laut und vernehmlich auf, kräftig auf der Stelle zu treten. Er selbst stampfte mehrmals mit den Füßen auf, ehe er Ausschau nach Germanicus hielt, doch der Imperator war bislang nirgends zu sehen. Daher nutzte Tullus die Gelegenheit, die Kohorte abzuschreiten. Hier und da munterte er die Männer ein wenig auf, neckte den ein oder anderen und vergewisserte sich, dass die anderen fünf Centurionen der Einheit zufrieden waren.

Für die Soldaten, die einst Arminius’ Hinterhalt überlebt hatten, war der Dienst in der Armee nicht leicht gewesen. Man hatte sie kurzerhand auf andere Einheiten verteilt. Tullus selbst hatte unter Tubero gelitten, einem jungen böswilligen Tribun, der es vom ersten Tag an auf Tullus abgesehen hatte. Auf Betreiben dieses Mannes war Tullus degradiert worden und musste eine Weile als rangniedriger Centurio in der Siebten Kohorte der Legio V dienen, seiner neuen Legion. Einst hatte er den Rang eines Pilus Prior in der Zweiten Kohorte der Legio XVIII innegehabt, allerdings befehligte er inzwischen als Princeps Prior die Zweite Centurie der Siebten Kohorte, stand also vom Rang her endlich über den nachgeordneten Centurionen. Somit hatte es fünf Jahre gedauert, bis Germanicus ihn wieder zum Princeps Prior einer Kohorte ernannt hatte.

Nach der schmählichen Niederlage des Varus hatte Tullus es Caedicius zu verdanken – dem ehemaligen Lagerpräfekten von Aliso, mit dem er inzwischen befreundet war –, dass ihm zumindest einige Kameraden aus der alten Einheit erhalten geblieben waren. Dafür war Tullus seinem Freund jeden Tag aufs Neue dankbar. Sein verlässlichster Mann war nach wie vor sein drahtiger, rothaariger Optio Marcus Crassus Fenestela. Auf Piso und Metilius, zwei tapfere, einfallsreiche Legionäre, konnte sich Tullus ebenfalls blind verlassen. Er tauschte sich kurz mit ihnen aus, ehe er weiter an der Reihe entlangschritt.

Die Soldaten der neuen Centurie unterschieden sich kaum von den Soldaten, die Tullus bisher befehligt hatte. Einige von ihnen hatten sich durch Mut und Tapferkeit hervorgetan, viele waren gute Männer, die meisten indes gehörten zum Durchschnitt. Es war unvermeidlich, dass man in der eigenen Einheit immer wieder unzuverlässige Männer hatte: Störenfriede und ewig Missgelaunte. Doch wenn man sie hart genug rannahm, fügten auch sie sich.

Insgesamt jedoch war seine Einheit ganz ausgezeichnet – jeder Centurio wäre stolz auf solche Kämpfer. Im Verlauf der Strafexpedition auf germanischem Boden hatten sie ihre Aufgaben gemeistert und sich alles andere als feige verhalten. Ja, Tullus war stolz auf sie, aber das ließ er nur selten durchblicken. Es hatte sich bewährt, die Jungs nur höchst selten zu loben.

Bucinae ertönten entlang der Wehrgänge, etwa eine Viertelmeile entfernt vom riesigen Paradeplatz. »Kinn hoch, Brust raus, Jungs! Schilde gerade, Pila absetzen!«, rief er. »Germanicus kommt!«

»Hat er auch was für uns dabei, Herr?«, rief einer aus den hinteren Reihen.

»Vielleicht extra Sold?«, fügte ein anderer rasch hinzu. »Oder ein bisschen Wein?«

Centurionen mussten oft hart einschreiten, wenn Soldaten unaufgefordert das Wort ergriffen, aber Tullus gehörte nicht zu den Schindern. Es war kalt, und sie harrten nun schon seit über einer Stunde auf dieser zugigen Fläche aus – kein Wunder also, dass den Männern der Sinn nach Wein stand, der einem den Magen wärmte.

»Mit Sold braucht ihr nicht zu rechnen, Brüder«, antwortete er und hatte seinen Spaß, als er das Aufstöhnen der Männer vernahm. »Diese Centurie, diese ganze Kohorte hat nicht genug Leistungen vorzuweisen, die eine extra Soldzahlung rechtfertigen würden. Wein liegt allerdings nicht außerhalb des Möglichen.«

Hier und da ging ein Grummeln durch die Reihen, doch schließlich grinsten die Männer breit, als Tullus ihnen tatsächlich Wein in Aussicht stellte – auf eigene Kosten.

»Eine kleine Geste meinerseits, Brüder«, sprach er und stellte sich erneut vor die erste Reihe. »Ihr habt euch diesen Sommer tapfer geschlagen.«

Inzwischen galt die Aufmerksamkeit der Männer dem befestigten Weg, der zum Lager führte, da eine Schar Reiter zu sehen war. Unmittelbar hinter den Reitern folgte eine Kohorte Prätorianer, eine Einheit, die zu Germanicus’ persönlicher Leibwache gehörte.

Sowie die ersten Reiter auf zweihundert Schritte herangekommen waren, gab der Lagerpräfekt das vereinbarte Zeichen. Daraufhin erteilten Tullus und die übrigen ranghohen Centurionen den Bläsern der Kohorten den Befehl, zu den Hörnern zu greifen.

Schmetternde Signaltöne zerrissen die herbstliche Luft. Die kurzen, fanfarenartigen Töne ebbten genau in dem Moment ab, als Germanicus die Plattform auf dem Paradegelände erreichte. Wie selbstverständlich bezogen die Prätorianer in straffer Ordnung beiderseits der Plattform Aufstellung.

Beim Anblick des Oberbefehlshabers am Rhenus ging ein Raunen durch die Reihen. Germanicus war eine stattliche Erscheinung, wie Tullus zugeben musste. Ein außergewöhnlich großer, wohlgestalteter Mann, der selbst in einiger Entfernung gebieterisch wirkte. Germanicus’ Brustpanzer leuchtete,...

Erscheint lt. Verlag 29.3.2022
Reihe/Serie Eagles of Rome
Übersetzer Dr. Holger Hanowell
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Eagles in the Storm
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Schlagworte Abenteuer • Agrippina • Altes Rom • Antike • Antikes Rom • Arminius • Augsburg • Bernard Cornwell • Bernhard Cornwell • Bonn • Caecina • Caligula • Drusus • Germanen • Germania • Germanicus • Hermann der Cherusker • Hermannstatue • Herrmann der Cherusker • Historische Romane • Historischer Roman • Imperium • Kalkriese • Kampf der Adler • Koblenz • Köln • Krieg • Legion • Legionär • Legionäre • Mainz • Pannonischer Aufstand • Pannonischer Krieg • Rache • Rache der Adler • Rom • Römer • Schlacht • segestes • Simon Scarrow • Soldaten • Speyer • Standarte • Teuteburger Wald • Teutoburger Wald • Thusnelda • Trier • Tubero • Tullus • Varus • Varusschlacht • Verrat • Xanten • zur Römerzeit
ISBN-10 3-7517-2692-6 / 3751726926
ISBN-13 978-3-7517-2692-4 / 9783751726924
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