Von der Textkritik zur Textologie -  Uwe Maximilian Korn

Von der Textkritik zur Textologie (eBook)

Geschichte der neugermanistischen Editionsphilologie bis 1970
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2021 | 1. Auflage
317 Seiten
Universitätsverlag Winter
978-3-8253-7246-0 (ISBN)
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Die Studie verfolgt die Entwicklung der neugermanistischen Editionsphilologie, beginnend bei den ersten komplexen Editionen im 18. Jahrhundert über die Planungen zur Weimarer Goethe-Ausgabe im späten 19. Jahrhundert und die programmatisch einfachen Editionen der Zwischenkriegszeit bis hin zu überraschenden Allianzen zwischen Editoren in der Bundesrepublik und der DDR. Die Untersuchung endet mit dem epochemachenden Sammelband 'Texte und Varianten' von 1971. Die Arbeit bietet eine Konstituierungsgeschichte, die theoretische Konzepte offenlegt und Editionspraktiken beschreibt. Damit bietet sie einen Gegenentwurf zu verbreiteten editionswissenschaftlichen Fortschrittserzählungen. Es werden bislang wenig beachtete Quellen herangezogen, wie eine frühe Goethe-Edition Karl Lachmanns, Marie Joachimi-Deges 1908 erschienene Hölderlin-Ausgabe oder umfangreiche Planungen zu einer Heine-Edition im Weimar des Jahres 1960.

Umschlag 1
Titel 4
Impressum 5
Inhaltsverzeichnis 6
1 Einleitung 10
1.1 Wissenschaftliche neugermanistische Editionen 12
1.2 Forschungslage und Kritik der Quellen wissenschaftshistorischer Forschung 13
1.3 Theoriegeschichte und Praxisgeschichte 16
2 Frühe neugermanistische Editionen 18
2.1 Bodmer und Breitinger, Lessing, Goethe, Gleim-Ausgabe 19
2.2 Karl Lachmann und das Vorbild der Altphilologie und der älteren deutschen Philologie 22
2.3 Karl Goedeke: Schiller-Ausgabe 27
2.4 Michael Bernays – Ausbau der Theorie 30
2.4.1 Michael Bernays: ‚Über Kritik und Geschichte‘ 32
2.4.2 Theorie der Edition von Übersetzungen 34
2.5 Bernhard Suphan: Herder-Ausgabe 36
2.6 Franz Muncker: Bearbeitung der Lessing-Edition 39
2.7 Klassikereditionen 43
2.8 Neudrucke 45
2.9 Fazit 47
3 1890–1910. Die Weimarer Ausgabe und der Beginn der Verwissenschaftlichung 50
3.1 August Sauer und Jakob Minor: ‚Studien zur Goethe-Philologie‘ 51
3.2 Goethes Erbe – Gründung der Goethe-Gesellschaft und des Archivs 53
3.3 Planung der Weimarer Goethe-Edition 55
3.3.1 Konkurrierende Anordnungsprinzipien 56
3.3.2 Gestaltung des textkritischen Apparats 62
3.3.3 Die Editoren der Weimarer Ausgabe 65
3.3.4 Jakob Minors Kritik an der Organisation der Weimarer Ausgabe 66
3.3.5 Neue Organisationsform – Großforschung 67
3.3.6 Etablierung des Goethe- und Schiller-Archivs 68
3.3.7 Fazit 69
3.4 Editionen nach 1900 70
3.4.1 Erich Schmidt: Kleist 70
3.4.2 Erich Schmidt in Berlin 71
3.4.3 Zur Edition 71
3.5 Exkurs: Institutionalisierungsbemühungen an der Berliner Akademie der Wissenschaften 73
3.5.1 Forderungen der preußischen Politik 73
3.5.2 Reichsanstalt für Deutsche Sprache 75
3.5.3 Deutsche Kommission 76
3.6 Die ‚Gesammelten Schriften‘ Wielands an der Preußischen Akademie 78
3.6.1 Bernhard Seuffert: Prolegomena zu einer Wieland-Ausgabe 80
3.6.2 Anordnung 80
3.6.3 Anlehnung an die Weimarer Ausgabe 81
3.6.4 Abweichung von der Weimarer Ausgabe: Das Lesartenverzeichnis 82
3.6.5 Doppeldrucke 84
3.6.6 Ausführung 85
3.7 August Sauer: Neuere Autoren, neue Archive 85
3.7.1 Die Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen 86
3.7.2 Sauers Stifter-Ausgabe 87
3.7.3 Archive als zentrales Arbeitsinstrument 88
3.7.4 Die Grillparzer-Ausgabe der Stadt Wien 91
3.8 Fazit 92
4 1910–1930. Auswahlausgaben und reformulierte historisch-philologische Methode 94
4.1 Geistesgeschichtliche Bewegung 94
4.1.1 Dilthey als Begründungsfigur 97
4.1.2 Abgrenzung zur historisch-philologischen Methode 99
4.1.3 Deutschkunde und Klassische Philologie 100
4.2 Kulturverleger und moderne Buchforschung 101
4.2.1 Klassikerausgaben nach 1910 102
4.2.2 Bibliophilie 106
4.2.3 Analytische Druckforschung 109
4.2.4 Zwischenfazit 110
4.3 Vereinfachung der historisch-philologischen Methode 111
4.3.1 Edition des Urmeister 114
4.3.2 Albert Köster: ‚Prolegomena zu einer Ausgabe der Werke Theodor Storms‘ 116
4.3.3 Georg Witkowski: ‚Grundsätze kritischer Dichterausgaben‘ 119
4.3.4 Georg Witkowski: ‚Textkritik und Editionstechnik‘ 122
4.3.4.1 Praxis der Textkritik 124
4.3.4.2 Probleme anonymer Überlieferung 127
4.3.4.3 Ausgabentypologie 128
4.3.4.4 Rezensionen 130
4.3.5 Reinhold Backmann: ‚Die Gestaltung des Apparates‘ 131
4.3.6 Zwischenfazit 136
4.4 Praktische Umsetzungen in Editionen Jean Pauls, Hamanns und Hölderlins 137
4.4.1 Eduard Berend: Jean Paul 137
4.4.1.1 Planung und Durchführung ab 1899 137
4.4.1.2 Eduard Berend: ‚Prolegomena zur Historisch-Kritischen Gesamtausgabe von Jean Pauls Werken‘ 142
4.4.2 Josef Nadler: Hamann 144
4.4.2.1 Geschichte der Edition 144
4.4.2.2 Josef Nadler: ‚Die Hamann-Ausgabe‘ 148
4.4.3 Hölderlin-Ausgaben 151
4.4.3.1 Vorbemerkungen 152
4.4.3.2 Wilhelm Böhm 155
4.4.3.3 Marie Joachimi-Dege 156
4.4.3.4 Franz Zinkernagel 159
4.4.3.5 Norbert von Hellingrath: ‚Prolegomena‘ 162
4.4.3.6 Hellingraths Hölderlin-Edition 166
4.4.3.7 Die Editionen im Licht der Rezension 168
4.5 Fazit 170
5 1930–1950. Nationalausgaben und die Entwicklung des Treppenapparats 172
5.1 Schwierigkeiten der Mehrfachperspektivierung 172
5.1.1 Personen 174
5.1.2 Institutionen 174
5.1.3 Theorien 176
5.1.4 Klassikerausgaben 178
5.2 Die Nationalausgaben 181
5.2.1 Schiller-Nationalausgabe 182
5.2.2 Die Stuttgarter Hölderlin-Ausgabe 184
5.3 Zur Editionstheorie Beißners 187
5.3.1 Friedrich Beißner: ‚Neue Wieland-Handschriften‘ 187
5.3.2 Friedrich Beißner: Einleitung zur Stuttgarter Hölderlin-Ausgabe 191
5.3.3 Rezension Hans Pyritz 193
5.3.4 Geplante Gesamtausgaben 194
5.3.5 Leopoldina-Ausgabe der Naturwissenschaftlichen Schriften Goethes 197
5.4 Nachkriegsjahre: Kontinuität und Aufbruch 199
6 1950–1970. Terminologisierung und disziplinäre Trennung 202
6.1 Institutionen 204
6.1.1 Institutionelle Entwicklung in der DDR 204
6.1.2 Nationale Forschungs- und Gedenkstätten 206
6.1.3 Berliner Akademie der Wissenschaften 211
6.1.4 Zwischenfazit 215
6.2 Editionsphilologie in der Bundesrepublik Deutschland 216
6.2.1 Fortgeführte Ausgaben in der Bundesrepublik 216
6.2.2 Deutsche Forschungsgemeinschaft 218
6.2.3 Editionskolloquien, „Beißner: nein!“ 221
6.3 Editionstheorie 224
6.3.1 Rezensionen 225
6.3.2 Wandel im Fassungsbegriff 226
6.3.3 Grumach: ‚Prolegomena‘ 227
6.3.4 Maier: Rezension der Goethe-Ausgabe 230
6.3.5 Fund der ‚Friedensfeier‘ 233
6.3.6 Hans Werner Seiffert: ‚Untersuchungen‘ 236
6.3.7 Hans Zeller: ‚Zur gegenwärtigen Aufgabe der Editionstechnik‘ 239
6.3.8 Dietrich Germann: ‚Grundsätze einer Heine-Ausgabe‘ 242
6.3.9 Manfred Windfuhr: ‚Zu einer kritischen Gesamtausgabe‘ 247
6.3.10 Zwischenfazit 249
6.3.11 Friedrich Beißner: ‚Editionsmethoden‘ 249
6.3.12 Hans Zeller: Antrittsvorlesung 253
6.4 ‚Texte und Varianten‘ 254
6.5 Fazit 261
7 Resümee 264
7.1 1890–1910 264
7.2 1910–1930 265
7.3 1930–1950 267
7.4 1950–1970 268
7.5 Interdependenzen von Editionsphilologie und Germanistik 269
7.6 Terminologie 271
7.7 Verwissenschaftlichung 271
8 Anhang 274
8.1 Siglen 274
8.2 Editionen 275
8.3 Quellen 277
8.4 Forschungsliteratur 288
8.5 Unveröffentlichte Materialien 302
8.6 Abbildungen 303
8.7 Personenregister 306
Danksagung 316
Rückumschlag 1

Erscheint lt. Verlag 2.7.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
ISBN-10 3-8253-7246-4 / 3825372464
ISBN-13 978-3-8253-7246-0 / 9783825372460
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