Schlaf: Rasch erklärt (eBook)

200 Fragen und Antworten rund um den Schlaf

(Autor)

eBook Download: PDF
2021 | 1. Auflage
352 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-95932-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schlaf: Rasch erklärt -  Björn Rasch
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Wir schlafen fast ein Drittel unseres Lebens. Was passiert in dieser Zeit? Professor Rasch gibt Antwort! Einige Menschen sehen Schlaf als vertane Zeit und wollen ihn unbedingt verkürzen. Anderen Menschen wiederum geht es nur dann gut, wenn sie acht Stunden durchgeschlafen haben. Und viele fragen: •Wie wichtig ist denn nun dieser Schlaf? •Kann ich meinen Schlaf optimieren? •Ist Schlaf wirklich die 'beste Medizin'? •Kann ich trainieren, weniger zu schlafen? Björn Rasch ist seit 17 Jahren in der Schlafforschung tätig. Bei Vorträgen, Diskussionsrunden und Presseinterviews, aber auch bei persönlichen Gesprächen wurden ihm immer wieder Fragen zum Schlaf gestellt. Seine Antworten auf diese Fragen sind nun erstmals in diesem Buch zusammengetragen. Und obwohl wir vieles über den Schlaf wissen oder zu wissen glauben, bleibt doch einiges offen. Dies spiegelt sich in den manchmal humorvollen, manchmal sachlich-kritischen, mitunter nicht ganz eindeutigen Antworten wider. Eine amüsante und wissenschaftlich fundierte Sammlung von Fragen und Antworten rund um den Schlaf - zum Nachlesen, Herumblättern und genussvollen Schmökern.

Inhaltsverzeichnis, Danksagung, Vorwort 9
1 Wie lange soll ich schlafen? 21
2 Was ist eigentlich Schlaf? 55
3 Was hat der Schlaf mit der Tageszeit zu tun? 121
4 Was stört den Schlaf? 167
5 Was nu?tzt der Schlaf? 221
6 Kann ich meinen Schlaf optimieren? 281
Nachwort 341
Der Autor 347
Sachwortverzeichnis 349

|11|Vorwort


Einleitung


„Herr Rasch, wie lange soll ich schlafen?“ Diese Frage wurde mir schon unzählige Male gestellt, und viele weitere schließen sich meist an. Jeder Mensch schläft, daher kann eigentlich jeder etwas zu diesem Thema sagen. Doch während früher der Schlaf eher als vertane Zeit angesehen wurde, gewinnt er heutzutage an Bedeutung. Dies liegt auch daran, dass unser persönliches Wohlbefinden und ein gesundes Leben in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewonnen haben. Und da ist der Schlaf natürlich ein wichtiger Aspekt. Gleichzeitig steigen die Ansprüche: Im Sinne der Selbstoptimierung möchte man nicht nur bei der Arbeit und in der Freizeit Höchstleistungen erbringen, sondern man will sich auch möglichst effizient erholen und dafür den Schlaf optimieren.

Wissenschaft und Technik haben ebenfalls dazu beigetragen, dass der Schlaf in unserer Gesellschaft präsenter geworden ist. In den letzten zwei Jahrzehnten ist eine Reihe von wissenschaftlichen Studien erschienen, die auf die wichtige Rolle des Schlafs für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unser Gedächtnis hinweisen. In den Medien erscheinen diese Aussagen oft so, als würde man sofort „dick, dumm und krank“, wenn man einmal eine Nacht nicht schläft. Gleichzeitig haben wir erstmals in der Menschheitsgeschichte die Möglichkeit, unseren eigenen Schlaf kostengünstig jede Nacht zu Hause zu erfassen – mithilfe von Fitnessuhren oder unserem Mobiltelefon. Dies ermöglicht eine vollkommen neue Art, unseren Schlaf zu protokollieren, Erkenntnisse über ihn zu gewinnen, sich darüber mit anderen auszutauschen und ihn mit dem Schlaf anderer zu vergleichen. Doch genau das erzeugt auch neue Fragen und Unsicherheiten.

|12|Mein Weg zum Schlaf


Ich befasse mich seit 2003 mit Schlafforschung. Früher habe ich mich immer als Gedächtnisforscher bezeichnet und war daran interessiert, wie sich die Gedächtnisprozesse im Gehirn abbilden lassen. Erst als ich als Doktorand Teil des Forschungsprogramms zu Schlaf und Gedächtnis unter der Leitung von Prof. Jan Born an der Universität Lübeck wurde, kam die Schlafforschung dazu. In meiner Zeit als Postdoktorand an der Universität Basel habe ich zusätzlich genetische Aspekte untersucht. Als Assistenzprofessor an der Universität Zürich ging es mir hauptsächlich um die Frage, ob man im Schlaf das Gedächtnis verbessern kann. Und nach und nach ist für mich der Schlaf an sich immer interessanter geworden. Heute bin ich Professor für Psychologie an der Universität Fribourg in der Schweiz. Mein Hauptinteresse gilt jetzt der Frage, wie unser Schlaf in seiner Qualität und Dauer mit psychologischen Prozessen (also unseren Gedanken, Gefühlen und Vorstellungen) zusammenhängt und wie wir ihn verändern und verbessern können. Denn Schlaf ist keinesfalls nur ein rein körperlicher Zustand, den wir nicht oder nur durch Medikamente beeinflussen können. Im Gegenteil: Ein Hauptgrund für viele Schlafschwierigkeiten, wie zum Beispiel beim Ein- oder Durchschlafen, liegt darin, dass wir angespannt sind, uns Sorgen machen und grübeln. Doch wie genau beeinflussen diese negativen Gedanken unseren Schlaf? Und wenn wir stattdessen positive Gedanken hätten, könnten wir so unseren Schlaf verbessern? Welche psychologischen Prozesse spielen für die Regulation unseres Schlafs insgesamt eine Rolle?

Zur Entstehung dieses Buches


Im Laufe meiner Arbeit tausche ich mich immer wieder mit den unterschiedlichsten Menschen über das Thema Schlaf aus. Dabei fällt mir auf, wie viele Fragen die Menschen zum Schlaf haben, auf die sie zunächst keine Antwort wissen. In meinen Einführungsseminaren an der Universität beginne ich deshalb meist mit einer Fragestunde, in der mir die Studierenden ihre Fragen zum Thema Schlaf stellen können. Auch bei Vorträgen oder Informationsveranstaltungen versuche ich, möglichst viel Zeit für Fragen einzuplanen. Dies gilt insbesondere für Anlässe mit einem |13|allgemeinen Publikum. Und die meisten Fragen zum Schlaf stellen ältere Menschen.

Aus dieser Erfahrung heraus ist die Grundidee zu diesem Buch entstanden: eine Sammlung von Antworten auf Fragen zum Schlaf, die mir im Laufe der Jahre häufig gestellt wurden. Einige Fragen habe ich hinzugenommen, um bestimmtes Wissen zum Schlaf zu vermitteln, das wiederum für die Beantwortung anderer Fragen wichtig ist. Weitere Fragen betreffen meine Forschungsthemen zum Schlafen und Lernen oder psychologische Beeinflussungsmöglichkeiten des Schlafs. Einige Fragen fand ich sehr lustig und kreativ, die habe ich einfach untergemischt. Das Buch zeigt also meine subjektive Auswahl an Fragen und keine Auswahl nach wissenschaftlichen oder medizinischen Kriterien.

Ein Wort zur Wissenschaft


In den Antworten auf die Fragen habe ich versucht, den aktuellen Stand der Wissenschaft zugrunde zu legen. In den meisten Fällen verweise ich auf eine Auswahl von wissenschaftlichen Arbeiten, mit denen sich das jeweilige Thema weiter vertiefen lässt. Dabei versuche ich die Ergebnisse so darzustellen, wie sie sind, und auf die Einschränkungen und Probleme in der Interpretation hinzuweisen. Schwierig ist die Einschätzung insbesondere, wenn nur wenige wissenschaftliche Studien zu einem Thema vorliegen. „Eine Studie hat gezeigt, dass …“ hört sich zwar meist so an, als sei etwas wissenschaftlich bewiesen worden. Das ist es aber nicht. Eine einzelne Studie gibt zwar wichtige Hinweise, aber erst wenn ein Ergebnis in mehreren Studien von unterschiedlichen Forschergruppen bestätigt wurde, kann man sicher sein, dass es wirklich zutrifft.

Gerade berühmte einzelne Studien, die in sehr anerkannten wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht werden, sind problematisch. Sie generieren ein sehr starkes Echo in den Medien und bekommen viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Doch manchmal sind es gerade solche Studien, deren Ergebnisse sich in weiteren Forschungen nicht bestätigen lassen. Ein Problem ist, dass oft gar nicht versucht wird, Studien zu wiederholen und zu bestätigen. Schlafstudien sind oft sehr aufwendig, sie erfordern viel Geld, Personal und Zeit. Und Wiederholungen von Studien erzeugen auch meist nicht so viel Ruhm für die Wissenschaftler. Glück|14|licherweise verändert sich diese Ansicht heutzutage auch in der Schlafforschung, und es werden vermehrt Replikationsstudien durchgeführt.

Ich habe deshalb versucht, mich nicht auf einzelne Untersuchungen, sondern möglichst auf Überblicksarbeiten zu stützen, die die Ergebnisse von vielen verschiedenen Studien zusammenfassen. Wenn sich dabei ein Ergebnis einheitlich über viele Studien hinweg bestätigt, werte ich das als einen starken Hinweis. Wenn mehrere Studien aber zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, also einige Studien z. B. einen Zusammenhang mit Schlaf finden, aber andere nicht, dann muss ich diesen Zusammenhang als nicht bewiesen ansehen. Doch manchmal berichte ich auch Ergebnisse von einzelnen Studien. Diese sind dann immer nur unter dem Vorbehalt der Bestätigung durch weitere Studien zu interpretieren.

Die Interpretation von wissenschaftlichen Ergebnissen


Doch selbst bei einem sehr einheitlichen Ergebnis ist weiterhin Vorsicht geboten. So zeigen zum Beispiel sehr viele Studien, dass ein zu kurzer Schlaf das Risiko von Übergewicht erhöht (siehe Frage Macht kurzer Schlaf dick? in Kapitel 5). Damit ist dies ein gut abgesicherter wissenschaftlicher Befund und ein starker Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen zu kurzem Schlaf und Übergewicht. Doch was heißt das für den Einzelnen? Werde ich bei zu kurzem Schlaf automatisch dick? Zunächst ist es wichtig zu betonen, dass wissenschaftliche Studien im Prinzip immer auf Vergleichen von Gruppen beruhen. Wenn man also 100 normale Schläfer mit 100 Kurzschläfern vergleicht, dann sind vielleicht bei den normalen Schläfern 40 Personen übergewichtig, bei den Kurzschläfern sind es dagegen 54. Es gibt bei den Kurzschläfern mehr übergewichtige Personen, also hängt kurzer Schlaf mit Übergewicht zusammen. Natürlich gibt es aber auch bei der Gruppe der normalen Schläfer Übergewichtige (nämlich 40). Und auch bei der Gruppe der Kurzschläfer gibt es Personen mit normalem Körpergewicht (nämlich 46). Das heißt, für eine einzelne Person bedeutet dieses wissenschaftliche Ergebnis erst mal – nichts. Denn man kann...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2021
Zusatzinfo 13 Abbildungen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Kurzschläfer • Langschläfer • schlaflos • Schlafqualität • Schlafstörung
ISBN-10 3-456-95932-X / 345695932X
ISBN-13 978-3-456-95932-0 / 9783456959320
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