Entscheidende Gefühle (eBook)

Rechtsgefühl und juristische Emotionalität vom Kaiserreich bis in die Weimarer Republik
eBook Download: PDF
2020 | 1. Auflage
411 Seiten
Wallstein Verlag
978-3-8353-4422-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Entscheidende Gefühle -  Sandra Schnädelbach
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Der Stellenwert von Emotionen in der deutschen Rechtskultur um 1900. Darf ein Richter beim Urteilen sein Gefühl zurate ziehen? Soll er es gar? Wäre ein rein logisches Urteilen ohne emotionale Anteile überhaupt möglich? Diese Fragen wurden um 1900 kontrovers diskutiert, wobei ein Begriff stets im Zentrum stand: das Rechtsgefühl. Sandra Schnädelbach zeigt, dass dem Narrativ von der juristischen Rationalität ein ebenso verbreitetes Narrativ juristischer Emotionalität zur Seite stand. Insbesondere am Rechtsgefühl entzündeten sich hitzige Debatten: Erkenntnisse aus neuen Leitwissenschaften wie der experimentellen Psychologie, mediale Entwicklungen, neue Geschlechterbilder sowie eine gesellschaftliche Polarisierung waren Faktoren, die das Reden über juristisches Fühlen prägten und so auch auf die juristische Praxis Einfluss nahmen. In einer Zeit, in der die bürgerliche Elite wie auch Recht und Justiz in eine Legitimationskrise gerieten, erwies sich das Rechtsgefühl als wirkungsvolle Begründung für Ansprüche unterschiedlichster politischer Stoßrichtungen. Schnädelbach untersucht, welches Wissen über Gefühle, welche Regeln und Praktiken den Umgang mit Emotionen in der Justiz von Kaiserreich und Weimarer Republik formten und wie diese sich an der Schwelle zum 20. Jahrhundert veränderten.

Sandra Schnädelbach, geb. 1984, ist Historikerin, Germanistin und Medienwissenschaftlerin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin sowie Mitarbeiterin in dem ERC-Projekt 'BodyCapital' an der Université de Strasbourg.

Sandra Schnädelbach, geb. 1984, ist Historikerin, Germanistin und Medienwissenschaftlerin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin sowie Mitarbeiterin in dem ERC-Projekt "BodyCapital" an der Université de Strasbourg.

Umschlag 1
Titel 4
Impressum 5
Inhalt 6
1. Einleitung 8
2. Begriffsfragen: Was ist das Rechtsgefu?hl? Von der Durchleuchtung des ›dunklen Grunds‹ des Rechts 40
2.1 Von der ›organischen inneren Kraft‹ zum ›Kampf der Triebe‹: Das Rechtsgefu?hl als Motor der Rechtsgenese 41
2.2 Rechtsgefu?hl als Körpergefu?hl? Das Rechtsgefu?hl im Kontext naturwissenschaftlicher Deutungsmuster 61
3. Anwendungsfragen: Wie wird Recht gefu?hlt? 98
3.1 Fu?hlende Forscher? Zur Beziehung von Wissenschaftlichkeit und (Rechts-)Gefu?hl 98
3.2 Urteilsgefu?hl: Kann ein Richter Recht fu?hlen? 122
4. Bildungsfragen: Wer fu?hlt – und wer nicht? Das Rechtsgefu?hl des Richters als Distinktionsmerkmal 170
4.1 Bu?rgerliche Gefu?hle: Der Richter als Emotionsmanager 171
4.2 Männliche Gefu?hle: Rechtsgefu?hl als Zeichen von Maskulinität? 214
4.3 Richterliche Gefu?hle: Gegen die ›korrumpierten‹ Gefu?hle des Anwalts 237
5. Gefu?hle vor Gericht: Der Richter als Emotionsingenieur 252
5.1 Der Gerichtssaal als Gefu?hlsraum: Die emotionale Aushandlung von Wu?rde und Autorität 253
5.2 Stimmpolitiken: Stil und Ton als Basis der Prozessleitung 285
5.3 Die Öffentlichkeit als Gefu?hlsrichter: Das Netz von Politik und Presse 312
6. Fazit 368
7. Quellen und Literatur 378
8. Dank 412

Erscheint lt. Verlag 5.5.2020
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Schlagworte 19. Jahrhundert • 20. Jahrhundert • Emotionen • Fühlen • Gefühle • Gericht • Jura • Kaiserreich • Praktiken • Psychologie • Rationalität • Recht • Rechtsgefühl • Rechtskultur • Rechtsprechung • Richter • Urteil • Weimarer Republik • Wissen
ISBN-10 3-8353-4422-6 / 3835344226
ISBN-13 978-3-8353-4422-8 / 9783835344228
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