Die Abenteuer des Apollo 4: Die Gruft des Tyrannen (eBook)

Vom olympischen Gott zum pickligen Teenager - urkomische Fantasy ab 12 Jahren über griechisch-römische Gottheiten in der modernen Welt

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
528 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-92970-6 (ISBN)

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Die Abenteuer des Apollo 4: Die Gruft des Tyrannen -  Rick Riordan
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Gefährliche Gräber und ein machtgieriges Triumvirat Noch immer darf Apollo nicht zum Olymp zurückkehren, denn das Triumvirat will alle alten Orakel beherrschen und das Land unter den drei römischen Kaisern aufteilen. Nur Apollo aka Lester und seine Freunde Meg und Grover können ihnen die Stirn bieten. Ihre Reise führt sie tief unter die Erde, in die Gruft des römischen Königs Lucius Tarquinius Superbus. Er hat sich mit den bösen Kaisern verbündet und hetzt eine Armee aus Untoten auf die drei Freunde. Jetzt müssen sie alles geben, um das böse Triumvirat zu stoppen.  Die etwas andere Heldenreise: Zeit für Apollo, den egozentrischsten Gott aller Zeiten! Einmal Mist im Olymp gebaut und schon landet Gott Apollo auf direktem Wege in einer Gasse in New York. Ohne seine göttlichen Kräfte und im Körper eines Teenagers muss er sich der modernen Welt stellen. Dabei stolpert er von einem Abenteuer ins nächste und lernt, dass das Leben als Sterblicher nicht ganz so glamourös ist, wie er dachte - aber vielleicht viel bedeutungsvoller.  'Die Abenteuer des Apollo' ist ein Spin-off von Riordans vorherigen Reihen 'Percy Jackson' und 'Helden des Olymp'. In der fünfteiligen Fantasy-Buchserie überführt Rick Riordan alte Sagen und Legenden in moderne Geschichten und begeistert Leser*innen überall auf der Welt für seine Hauptfigur Apollo, dem seine maßlose Arroganz und Selbstverliebtheit immer wieder im Weg steht.  ***Ein selbstverliebter Held, epische Abenteuer und viel Humor - für Leser*innen ab 12 Jahren und für alle Fans der griechisch-römischen Mythologie*** 

Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Boston und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Seine Percy-Jackson-Serie hat den Buchmarkt im Sturm erobert und ist in 40 Ländern erschienen. Auch seine nachfolgenden Serien, »Die Kane-Chroniken«, »Helden des Olymp«, »Percy Jackson erzählt«, »Magnus Chase« und »Die Abenteuer des Apollo«, schafften auf Anhieb den Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten.

Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Boston und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Seine Percy-Jackson-Serie hat den Buchmarkt im Sturm erobert und ist in 40 Ländern erschienen. Auch seine nachfolgenden Serien, »Die Kane-Chroniken«, »Helden des Olymp«, »Percy Jackson erzählt«, »Magnus Chase« und »Die Abenteuer des Apollo«, schafften auf Anhieb den Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten.

1


Hier ist kein Essen

Meg fraß das Weingummi auf

Hau ab jetzt vom Sarg

Ich bin ja sehr dafür, Leichname zurückzugeben.

Das entspricht einfach den Grundregeln der Höflichkeit, oder etwa nicht? Wenn ein Krieger stirbt, solltet ihr tun, was in eurer Macht steht, um seinen Leuten den Leichnam zurückzugeben, damit er ordnungsgemäß bestattet werden kann. Vielleicht bin ich da altmodisch. Ich bin schließlich über viertausend Jahre alt. Aber ich finde es ungezogen, Leichname nicht richtig zu entsorgen.

Achilles im Trojanischen Krieg, zum Beispiel. Absolut schweinös. Er schleifte den Leichnam des trojanischen Helden Hektor vier Tage lang hinter seinem Streitwagen um die Stadtmauern. Am Ende konnte ich Zeus überreden, dass er den Dreckskerl dazu brachte, den Leichnam Hektors Eltern zu übergeben, damit die für ihren Sohn eine anständige Totenfeier machen konnten. Ich meine, also echt. Habt ein bisschen Respekt für die Leute, die ihr abschlachtet.

Oder der Leichnam von Oliver Cromwell. Ich bin ja kein Fan von dem Mann, aber ich muss doch bitten. Zuerst begraben die Engländer ihn in allen Ehren. Jahre später beschließen sie, dass sie ihn hassen, deshalb buddeln sie ihn aus und lassen seinen Leichnam »hinrichten«. Dann fällt sein Kopf von der Pike, auf die er jahrzehntelang aufgespießt war, und wird fast drei Jahrhunderte lang wie ein ekelhaftes Schneekugel-Souvenir von einem Sammler zum anderen weitergereicht. Bis ich 1960 einigen einflussreichen Leuten ins Ohr flüsterte: Das reicht jetzt aber mal. Ich bin der Gott Apollo und ich befehle euch, das Teil da zu begraben. Ihr widert mich an.

Bei Jason Grace, meinem gefallenen Freund und Halbbruder, wollte ich nichts dem Zufall überlassen. Ich wollte seinen Sarg persönlich nach Camp Jupiter begleiten und ihn dort in allen Ehren bestatten.

Das erwies sich als ziemlich gute Idee. Schließlich überfielen uns unter anderem ein paar Ghule.

Der Sonnenuntergang verwandelte die Bucht von San Francisco in einen Kessel aus geschmolzenem Kupfer, als unser Privatflugzeug auf dem Flughafen von Oakland landete. Der Flug war ein Abschiedsgeschenk von unserer Freundin Piper McLean und ihrem Vater, dem Filmstar (alle sollten mindestens einen Freund oder eine Freundin mit einem Filmstar in der Verwandtschaft haben).

Neben der Landebahn erwartete uns eine weitere Überraschung, die offenbar die McLeans bestellt hatten: ein glänzender schwarzer Leichenwagen.

Meg McCaffrey und ich vertraten uns auf der Rollbahn die Beine, während das Bodenpersonal mit düsteren Mienen Jasons Sarg aus dem Laderaum der Cessna holte. Das polierte Mahagoni schien im Abendlicht zu glühen. Die Messingbeschläge funkelten rot. Ich hasste diese Schönheit. Der Tod sollte nicht schön sein.

Der Sarg wurde in den Leichenwagen geladen, dann wurde unser Gepäck auf der Rückbank verstaut. Wir hatten nicht viel: Megs Rucksack (ein Freundschaftsgeschenk von Macros Militär-Manie), meinen Bogen, den Köcher und meine Ukulele sowie ein Camp-Modell und zwei Skizzenblöcke, die wir von Jason geerbt hatten.

Ich unterschrieb einige Formulare, nahm die Beileidsäußerungen des Bodenpersonals entgegen und schüttelte dann die Hand eines sympathischen Bestatters, der mir die Schlüssel des Leichenwagens überreichte und sich entfernte.

Ich starrte die Schlüssel an, dann Meg McCaffrey, die einem Schwedischen Fisch den Kopf abnagte. Das Flugzeug war mit einem halben Dutzend Dosen dieser Weingummisüßigkeit beladen gewesen. Das hatte sich erledigt. Meg hatte dieses fischige Ökosystem im Alleingang an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.

»Ich soll fahren?«, fragte ich. »Ist das ein Mietleichenwagen?«

Meg zuckte mit den Schultern. Während des Flugs hatte sie sich auf dem Sofa der Cessna ausgestreckt, deshalb lag ihre dunkle Pagenfrisur platt an der Seite ihres Kopfes an. Eine Spitze ihrer mit Strass besetzten Schmetterlingsbrille ragte aus den Haaren hervor wie die Flosse eines Disco Sharks.

Auch ihre restliche Aufmachung war wenig salonfähig: ausgetretene hohe Turnschuhe, fadenscheinige gelbe Leggings und ihr geliebtes grünes Kleid, das Percy Jacksons Mutter ihr geschenkt hatte. »Geliebt« hieß in diesem Fall, dass das Kleid so viele Schlachten erlebt hatte und so oft gewaschen und geflickt worden war, dass es nicht mehr wie ein Kleidungsstück aussah, sondern eher wie ein Luftballon, dem die Luft ausgegangen war. Um Megs Taille lag ihr persönliches Erkennungszeichen: ihr Gärtnergürtel mit den vielen Taschen, denn ohne den gehen die Kinder der Demeter niemals aus dem Haus.

»Ich habe keinen Führerschein«, sagte Meg, als brauchte ich eine Erinnerung daran, dass mein Leben derzeit unter der Kontrolle einer Zwölfjährigen stand. »Ich mach es mir auf dem Beifahrersitz gemütlich.«

»Gemütlich machen« klang etwas unpassend bei einem Leichenwagen, aber Meg lief auf die Beifahrerseite und stieg ein. Ich setzte mich hinter das Lenkrad. Bald hatten wir das Flughafengelände verlassen und fuhren in unserem gemieteten Trauerfahrzeug auf dem Freeway in Richtung Norden.

Ach, die Bucht von San Francisco … Ich hatte dort glückliche Zeiten verlebt. Diese riesige, missgestaltete geografische Mulde war vollgestopft mit interessanten Menschen und Orten. Ich liebte die grüngoldenen Hügel, die vom Nebel verhüllte Küste, das leuchtende Flechtwerk aus Brücken und das irre Zickzack der Wohnviertel, die sich aneinanderpressen wie U-Bahn-Passagiere zur Hauptverkehrszeit.

In den 1950er-Jahren hatte ich mit Dizzy Gillespie im Fillmore gespielt. In den 60ern, während des »Summer of Love«, hatte ich im Golden Gate Park eine Session mit den Grateful Dead improvisiert (reizende Typen, aber waren diese fünfzehnminütigen Solos wirklich nötig?). In den 1980ern hing ich in Oakland mit Stan Burrell ab – übrigens auch bekannt als MC Hammer –, als er zum Pionier des Pop Rap wurde. Ich kann mich nicht rühmen, für Stans Musik verantwortlich zu sein, aber ich habe ihm gute Tipps für seine Outfits gegeben. Diese Fallschirmspringerhosen aus Goldlamé? Meine Idee. Gern geschehen, Fashionistas!

Der größte Teil der Bay Area um San Francisco weckte in mir gute Erinnerungen. Aber beim Fahren musste ich unwillkürlich nach Nordwesten blicken – nach Marin County und zum dunklen Gipfel des Mount Tamalpais. Wir Götter kennen diesen Berg als Othrys, Sitz der Titanen. Obwohl unsere uralten Feinde besiegt waren und ihr Palast zerstört worden war, konnte ich noch immer die böse Ausstrahlung dieses Ortes spüren – es war, als ob ein Magnet versuchte, das Eisen aus meinem jetzt sterblichen Blut zu ziehen.

Ich gab mir alle Mühe, dieses Gefühl abzuschütteln. Wir hatten wirklich andere Probleme. Außerdem waren wir unterwegs nach Camp Jupiter – befreundetes Territorium auf dieser Seite der Bucht. Ich hatte Meg als Unterstützung. Was sollte schon schiefgehen?

Der Nimitz-Freeway schlängelte sich vorbei an Lagerhallen und Hafenanlagen, Einkaufszentren und Reihen von zerfallenen Bungalows. Auf unserer Rechten sahen wir die Innenstadt von Oakland, die kleinen Gruppen von Hochhäusern, die sich ihrem cooleren Nachbarn San Francisco am anderen Ufer der Bucht entgegenreckten, als ob sie verkünden wollten: Wir sind Oakland! Uns gibt es auch!

Meg ließ sich auf ihrem Sitz zurücksinken, legte ihre roten Turnschuhe auf das Armaturenbrett und öffnete das Fenster.

»Hier gefällt es mir«, erklärte sie.

»Wir sind gerade erst angekommen«, sagte ich. »Was gefällt dir denn? Die verlassenen Lagerhallen? Das Schild da von Bo’s Chicken ’n’ Waffles

»Die Natur.«

»Beton zählt als Natur?«

»Es gibt hier auch Bäume. Blühende Pflanzen. Feuchtigkeit in der Luft. Der Eukalyptus riecht gut. Das ist nicht wie …«

Sie brauchte ihren Satz nicht zu beenden. Unser Aufenthalt in Südkalifornien war geprägt gewesen von sengenden Temperaturen, extremer Dürre und wütenden Waldbränden – und das alles verdankten wir dem magischen brennenden Labyrinth, das unter der Herrschaft von Caligula und seiner von Hass besessenen Zauberinnenbestie Medea stand. Die Gegend hier hatte keines dieser Probleme. Für den Moment jedenfalls nicht.

Wir hatten Medea getötet. Wir hatten das brennende Labyrinth gelöscht. Wir hatten die Erythräische Sibylle befreit und den Sterblichen und leidenden Naturgeistern von Südkalifornien Linderung gebracht.

Aber Caligula war noch immer äußerst lebendig. Er und seine Mitkaiser im Triumvirat wollten weiterhin alle Möglichkeiten zur Weissagung an sich reißen, wollten die Weltherrschaft antreten und die Zukunft in ihrem eigenen sadistischen Sinne gestalten. In diesem Moment war Caligulas Flotte aus tückischen Luxusjachten auf dem Weg nach San Francisco, um Camp Jupiter zu überfallen. Ich konnte mir kaum ausmalen, mit welcher Art von höllischer Vernichtung der Kaiser Oakland und Bo’s Chicken ’n’ Waffles überziehen würde.

Selbst, wenn wir es auf irgendeine Weise schafften, das Triumvirat zu besiegen, würde Delphi, das größte Orakel, noch immer der Herrschaft meiner alten Nemesis Python unterworfen sein. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich ihn in meiner derzeitigen Gestalt als sechzehn Jahre alter Schwächling besiegen sollte.

Aber abgesehen davon war alles wunderbar. Der Eukalyptus roch gut.

Am nächsten Autobahnkreuz floss der Verkehr nicht mehr ganz so glatt. Offenbar war die Sitte, als Zeichen des Respekts Leichenwagen die Vorfahrt zu überlassen, bei kalifornischen Autofahrern nicht bekannt....

Erscheint lt. Verlag 30.4.2020
Reihe/Serie Die Abenteuer des Apollo
Übersetzer Gabriele Haefs
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Spielen / Lernen Abenteuer / Spielgeschichten
Geisteswissenschaften
Schlagworte Abenteuer • Abenteuer für Jungs • Abenteuer für Kinder • Abenteuergeschichten • action • Action & Abenteuer für Jugendliche • Action Bücher • Antike • Apollo • Apollo Buch • Bestseller • Bestseller-Autor • Bücher für Jungs • Bücher für Jungs ab 12 • Camp Halfblood • Dädalus • Delphi • Drache • fantasy ab 12 • Fantasy Bücher Jugendliche • Fantasy Buchreihe • Fantasy für Jugendliche • Fantasy für Kinder • Festus • für alle Rick Riordan Leser • Götter • griechische Götter • griechische Mythologie • griechische mythologie romane • Grover • Halbblut-Camp • Halbgott • Halbgötter • Helden • Helden des Olymp • Jugendbücher ab 12 Jungen • Junge Helden • Kane-Chroniken • Labyrinth • Legenden • Magnus Chase • Monster • Mythologie • Olymp • Orakel • Percy Jackson • Percy Jackson Bücher • Rick Riordan • Romane für Jugendliche • Sagen • Sagen-und-Legenden • Spiegel bestseller jugendbuch • Triumvirat • Tyrann • young adult bücher fantasy • Zeus
ISBN-10 3-646-92970-7 / 3646929707
ISBN-13 978-3-646-92970-6 / 9783646929706
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